Wasserauto... Sinnvoll?

Giacomo_S

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shechinah schrieb:
Womöglich hat sich das mit dem Öl sowieso bald erledigt und wir fahren mit Wasser.

Aber offenbar noch nicht bis zur Serienreife.
Diese Geschichte mit der Wasserenergie kommt mir ziemlich hanebüchen vor. Wenn das wirklich so einfach wäre, es müsste die Autos längst geben.

Außerdem: Das Auto ist bei weitem nicht der einzige Verwendungszweck für Öl. Man denke nur an die Massen von Kunststoffen, die ölbasierend sind (auch wenn sie nur 6-7% des Rohölverbrauchs ausmachen).
 
G

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Na ja, im grunde genommen gehts ja nur um eine geschickte Electrolyse.

Motoren mit Wasserantrieb tauchen schon seit den 30er jahren immer wieder mal auf.

Da gibt es verschiedene Konzepte:

1. Normaler Motor mit Benzinbetrieb und zusätzlicher Wassereinspritzung (aus Wassertank).

2. Normaler Motor mit Benzinbetrieb und zusätzlicher Wasserstoffeinspritzung (gewonnen aus Wasser mit Bordmitteln)

3. Normaler Motor ohne Benznbetrieb nur mit Wasserstoff (gewonnen aus Wasser mit Bordmitteln).

1 und 2 sind seit jahrzehnten erprobt und funktionieren einwandfrei (In unserem 1941er Chevy werkelt seit über 50 Jahren eine Wassereinspritzung ohne Probleme)

Zu 3 gibts verschiedene funktionierende (und von TÜV Ingenieuren geprüfte) Prototypen.

Also nix neues oder gar hanebüchenes.

In den Massenmarkt kommt das erst wen "Sie" einen Weg gefunden haben den Liter Wasser mit 2 Euro zu besteuern und die Menschen von öffentlichen Gewässern fernzuhalten.
 

dkR

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Was sind das denn bei Punkt 3 für Bordmittel?
Wenn ich den Umweg über Elektrolyse nehme, hab ich auf jeden Fall nen geringeren Wirkungsgrad, als wenn ich die Energie statt zum Spalten des Wassers gleich in den Motor pumpe. Den Sinn dahinter kann ich grad nicht nachvollziehen.
Und Punkt 2 hab icha uch nicht kapiert.
 

wintrow

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Die deutsche marine hat es doch vorgemacht das es einwandfrei funktioniert, mit ihrem neuen mit Wasserstoff angetriebenen Uboot. Warum sollte das nicht auch in Autos funktionieren? Genauso sind Elektroautos serienreif die nur mit aufladenbaren Akkus fahren. Dessen Ingeneure fragen sich warum es überhaupt noch Autos mit benzin und Diesel gibt. Die Technik ist da, nur würde dann die komplette Ölindustrie Milliardengewinne verlieren. Und beim geld hört die Zukunft ja bekanntlich auf :twisted:
 

Ein_Liberaler

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Wasserstoff zu erzeugen, erfordert mehr Energie als die Wasserstoffnutzung wieder liefert.
 

Malkav

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Ich glaube jetzt werden grade Brennstoffzellen (wie in dem von Wintrow angesprochenen Uboot) und seltsame bis fragwürdige Konzepte (HHO Gas, Wassereinspritzung) durcheinenadergeworfen.

Erstere Funktionieren, benötigen nur einen brauchbaren Speicher für das H2 Gas um in herkömmlichen Fahrzeugen eingesetzt zu werden. Tanks sind meines Wissens nach zu unsicher oder brauchen zu viel Isolierung etc und nen guter, wiederbeladbarer Feststoffspeicher ist noch nicht wirklich gefunden.

Letztere sind wie gesagt etwas seltsam und ich kann mir nicht wirklich erklären wie das gehen soll.
H2O ist meines wissens nach die energetisch günstigste Verbindung für Wasserstoff und Sauerstoff, da lass ich mich aber gern eines besseren belehren.
Wäre schön, wenn Du die Funktionsweise Eurer Wassereinspritzung in Eurem 41er Chevy mal näher erklären würdest @Schechinah.
Ich dachte immer Wasser im Vergaser/Zylinder wäre eher ungesund fürs Auto.

Malkav
 

dkR

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Ich kenn "Wassereinspritzungen" bei Ladeluftkühler oder wie das Ding heißt. Kühlere Luft, geringere Dichte, mehr Sauerstoff im Zylinder, mehr Leistung.
 

Malkav

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dkR schrieb:
Ich kenn "Wassereinspritzungen" bei Ladeluftkühler oder wie das Ding heißt. Kühlere Luft, geringere Dichte, mehr Sauerstoff im Zylinder, mehr Leistung.

Wäre nicht höhere Dichte richtig?
Wie auch immer ich glaub ich verstehe, was Du meinst. Dann ist das Wasser aber nur zur Kühlung und nicht wirklich an der Verbrennung im Zylinder selbst beteiligt. Also kann von Energiegewinnung aus Wasser (geschweige denn aus Wasserstoff) nicht die Rede sein. Oder versteh ich das falsch?
 

Shishachilla

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Der Fall ist eigentlich auch äußerst selten, und wird häufiger in der Rennsportszene genutzt. Da hat man dann nen kleinen Wassertank im Auto, und der spritzt ab und an feine Wasser-Nebel auf den Ladeluftkühler. Beim Verdampfen wird viel Energie benötigt, die in Form von Wärme aus dem Inneren des Ladeluftkühlers genommen wird. Im Prinzip die ganz normale Funktionsweise eines Wärmetauschers. Die Luft innen MUSS gekühlt werden, weil sie durch den Turbo sonst zu stark erhitzt wäre, und man keine optimale Verbrennung hätte.

Zur Wassereinspritzung: Theoretisch möglich, würde die Drücke im Innern ziemlich erhöhen, was einer Leistungssteigerung gleich kommen würde. Allerdings könnte man dadurch auch ne recht unsaubere Verbrennung erwirken. Ich könnte mir vorstellen, dass bei richtiger Dosierung, durch die Ausdehnung des Wassers bei der Änderung des Aggregatzustands im Zylinder eine höhere Kompression erreicht werden kann als nur mit Luft.
Ob das aber '41 schon so ausgereift war? :egal:
 

dkR

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Malkav schrieb:
dkR schrieb:
Ich kenn "Wassereinspritzungen" bei Ladeluftkühler oder wie das Ding heißt. Kühlere Luft, geringere Dichte, mehr Sauerstoff im Zylinder, mehr Leistung.

Wäre nicht höhere Dichte richtig?
Wie auch immer ich glaub ich verstehe, was Du meinst. Dann ist das Wasser aber nur zur Kühlung und nicht wirklich an der Verbrennung im Zylinder selbst beteiligt. Also kann von Energiegewinnung aus Wasser (geschweige denn aus Wasserstoff) nicht die Rede sein. Oder versteh ich das falsch?
natürlich höhere Dichte, mein Fehler.
Genau das mein ich.
Man könnte jetzt rumspinnen und ein System vorschlagen, das die Abwärme zur Spaltung von Wasser nutzt. Argh.
 

Giacomo_S

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Malkav schrieb:
Erstere Funktionieren, benötigen nur einen brauchbaren Speicher für das H2 Gas um in herkömmlichen Fahrzeugen eingesetzt zu werden. Tanks sind meines Wissens nach zu unsicher oder brauchen zu viel Isolierung etc und nen guter, wiederbeladbarer Feststoffspeicher ist noch nicht wirklich gefunden.

Vielleicht ist dieses Problem bald gelöst.
Forscher des Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock haben einen Weg gefunden,Wasserstoff aus Ameisensäure zu gewinnen,und das bei Zimmertemperatur.
 

Malkav

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@Giacomo_S: Hmm, klingt interessant. Wäre nur die Frage, was für und wieviele Stickstoffverbindungen dabei entstehen.

@Shishachilla: Schick. Und damit hat sich auch meine nächste Frage nach dem Tankvorgang erübrigt.

Also Zusammenfassend sieht das gar nicht schlecht aus für das "echte" Wasserauto.

Edit: Nur seltsam, dass die Sachen alle von 2006 sind und man nix weiter davon gehört hat bisher...
 

Giacomo_S

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Malkav schrieb:
@Giacomo_S: Hmm, klingt interessant. Wäre nur die Frage, was für und wieviele Stickstoffverbindungen dabei entstehen.

Wie man dem Artikel entnehmen kann, keine. Es entsteht lediglich klimaneutrales CO2 und eben Wasserstoff.
Wie auch - schließlich enthält Ameisensäure als einfachste Carbonsäure
150px-Formic-acid.png

überhaupt keinen Stickstoff und der Vorgang passiert ja offenbar auch bei Normaldruck und katalytisch, sodass es nicht zur Bildung von Stickstoffverbindungen kommen dürfte.

Was diesen Tank betrifft, las ich kürzlich eine Analyse in einer wissenschaftlichen Zeitung. Noch ist er wohl zu schwer, verbraucht zuviel Energie und garantiert nicht die anzustrebende Reichweite.

Ein weiteres Problem ist auch: Woher soll eigentlich der ganze Wasserstoff kommen ? Sicher kann man den elektrolytisch mit Strom aus Wasser herstellen, aber woher kommt der Strom dafür ?
 

Malkav

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Chemie.de schrieb:
In Anwesenheit eines Amins (z.B. N,N-Dimethylhexylamin) und mit Hilfe eines geeigneten Katalysators, beispielsweise dem kommerziell erhältlichen Ruthenium-Phosphin-Komplex [RuCl2(PPh3)2], wird die Ameisensäure bereits bei Raumtemperatur selektiv zu Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff umgesetzt.

Den Stickstoff meinte ich. Denn der Katalysator ist ja wohl nur der Ruthenium-Komplex also muß der Stickstoff ja irgendwohin. Oder seh ich das jetzt falsch und die Amine sind auch nur Katalysatoren?

Dacht ichs mir doch, das mit dem Tank...

Irgendwo hier (oder wars bei Spiegelonline? Oder im Stern?) Hatte ich mal was über ne neue Idee für Solarparks in der Wüste gelesen...

Welt.de schrieb:
Noch im laufenden Jahr soll ein 30-Liter-Reaktor fertig sein, 2007 eine 300-Liter-Stufe. „Das ist dann nicht mehr Labormaßstab“, betont Kruse.
Hmm, der Artikel ist auch von 2006. Hat man da schon neuere Ergebnisse gehört?
 

Shishachilla

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In Anwesenheit eines Amins, heißt doch, dass es für die Katalyse notwendig ist, aber nicht, dass es im Endprodukt noch enthalten ist, oder? :gruebel:


Edit: @ Malkav: Nein, war letztes Jahr bei ner Austtellung über Wasserstoff-Autos, und da war das auch die aktuellste Erkenntnis.
Bin mal gespannt, was man da noch so rausholen kann.
 

Malkav

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Genau das ist meine Frage, da in dem Artikel nur von dem Komplex als Katalysator die Rede ist.
 

dkR

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Das verschiebt wieder nur das Problem. Wo kommt die Ameisensäure her?
Wenn das Amin als Katalysator fungiert, wird es Definitionsgemäß auch nicht verbraucht. Vielleicht als Feststoff im Reaktor vorhanden?
 

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