karo schrieb:
ich kenne das gefühl des nichts mehr begehrens. man ist zu keinen Gefühlsregungen mehr fähig. ein ziemlich fremder gefühlszustand.
die gier schafft all diese gefühle, Freude weil man etwas erreicht hat, Trauer weil man etwas nicht geschafft hat. und ich bin sehr froh, dass es gier gibt
Ooooh ja, Karo! Das Gefühl kenne ich nur zu gut! manchmal habe ich das Gefühl, ich würde in ein Loch fallen, fühle mich dabei nicht schlecht, aber auch nicht gut, völlig neutral! Wie das funktionieren soll weiss ich nicht, aber dieses Gefühl habe ich in letzter Zeit immer öfter, zu immer anderen Situationen.
Ich habe dazu mitlerweile auch eine Theorie aufgestellt. Wenn ich keine Probleme habe, keine Bedürfnisse, kein Verlangen nach irgendetwas, ich mich in einem fixen Gedanken verrenne, dann habe ich dieses Gefühl. Erst, wenn ich wieder mir bestimmten Leuten zusammen bin, die mich aus diesem Loch ziehen, mich "aufwecken", fühle ich mich wieder "normal". Kann dann auch wieder fröhlich oder traurig sein. Es ist ein Gefühl des Nichtsbegehrens, dass nur durch den Drang des Habenwollens unterbunden werden kann. Aber wenn denn der Wille etwas zu erreichen, etwas zu bekommen, stärker wird, dann kann man ihn auch wieder künstlich steigern, bis ins unermessliche. Dadurch erhöht sich gleichzeitig die Gehirnaktivität, sprich: man (ich) fängt wieder an abstrakter zu denken, schneller zu denken, konzentriet sich weniger auf sich selbst, sondern mehr auf seine Umwelt. Auf mich projiziert heisst das, dass ich mir immer vor Augen halten muss, was für Ziele, Wünsche, usw. ich habe, was ich im Leben erreichen möchte, und mich immer selbst in den hintern treten dies zu erreichen!
Ob das Gier ist? Ich weiss es nicht, aber wenn es die Gier ist, die dieses Gefühl unterbindet, dann ist Gier notwendig für unseren menschlichen Verstand! Aber nicht die reine Gier, es geht mehr um das Haben an sich. Es ist somit erstrebenswert etwas zu haben. Wenn ist dies mit meinen Erfahrungen verbinde, dann bedeutet dies, dass es nach dem Haben noch ein weiteres Haben geben muss. Danach wieder ein weiteres, usw,usw. Nur durch Verlangen kann man damit Glückseligkeit erlangen.
Hmmm ... damit wäre die Konsumgesellschaft etwas völlig natürliches, ebenso wie der Kapitalismus dann ein erstrebenswerter Zustand wäre.
Verrückte Theorie, an die ich selbst nicht ganz glauben kann, da sie meiner eigendlichen Weltanschauung wiederstrebt!!