Was lest Ihr grade?

Aphorismus

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Würde mich interessieren, wie du das Buch vom Deschner beim Lesen erlebst. Hälst du mich auf dem Laufenden?
 

Aphorismus

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Ich wollte vor allen Dingen Deschners Kriminalgeschichte des CHristentums immer mal lesen, habe aber noch keine Gelegenheit gehabt, mehr als die auf seiner Homepage verlinkten Texte und manche Interviews zu lesen, darum kann ich mir von seinem schriftstellerischen Stil und der Frage, ob er sich eher leicht oder doch anstrengend liest, noch kein genaues Bild machen. Ich wollte sagen, dass ich mich darüber freuen würde, wenn du mir mit einer diesbezüglichen subjektiven Stellungnahme einen Einblick in deine Gedanken beim Lesen des Buches gewähren würdest. :wink:
 

haruc

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Achso... Prima :>

Also verglichen mit allem anderem, was ich bisher gelesen habe, würde ich behaupten, dass die Sprache in dem Buch doch recht einzigartig ist... nicht weil sie besonders brilliant oder kunstvoll ausgeschmückt ist, sondern weil Deschner schreibt so, wie er denkt. Daher kann es manchmal etwas verwirrend und konfus sein und durchaus schwer, seinem Gedankengang zu folgen, aber insgesamt betrachtet, stellt zumindest dieses Buch keine großartigen Absprüche beim Lesen. Zumindest meiner Meinung nach und bisher. Habe ja erst 20 Seiten gelesen.. Aber das ist so der erste Eindruck.

Das Schöne ist, dass er das was er sagen will, auf dem Punkt bringt und sich nicht in irgendwelchen schwülstigen Formulierungen verstrickt. Was mich beeindruckt ist, dass er beinah spielend einen anderen blickwinkel einführt um geschehnisse zu betrachten und dabei doch nicht unlogisch oder abstrakt wird...

Ich lass das jetzt mal so im Raum stehen, falls ich feststelle, dass irgendwas dann doch anders ist oder ich irgendwas ergänzen könnte, dann tu ichs :>

Hoffe du kannst damit was anfangen.
 

Magna

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@ Malakim: Leider besitzt der nette Mensch, der mir die Ausweitung der Kampfzone und die Möglichkeit einer Insel geliehen hat, Elementarteilchen nicht. Ich nehme aber stark an, dass alle drei vom gleichen tiefsitzenden Pessimismus geprägt sind.
 

Malakim

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Magna schrieb:
@ Malakim: Leider besitzt der nette Mensch, der mir die Ausweitung der Kampfzone und die Möglichkeit einer Insel geliehen hat, Elementarteilchen nicht. Ich nehme aber stark an, dass alle drei vom gleichen tiefsitzenden Pessimismus geprägt sind.

Dieser Pessimismus hat mich davon abgehalten weitere Bücher von Ihm zu lesen. Obwohl mir Elementarteilchen eigentlich ganz gut gefallen hat und auch den ein oder anderen Denkanstoß geliefert hat. Hmm, evtl. sollte ich doch nochmal zugreife :O_O:
 

Magna

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Vielleicht solltest du das. Die Möglichkeit einer Insel ist der Entwurf einer möglichen Zukunft, bei dem Houellebecq sich mit der Rael-Sekte auseinandersetzt.
Ich bin noch mitten im Buch, aber interessant ist seine Vision auf jeden Fall. Und ich denke das Buch bietet Tonnen an Diskussionsstoff, wenn man sich wirklich damit auseinandersetzen möchte.
Da der Autor noch lebt - mit Frau auf Lanzarote - würde ich seinen Pessimismus zum Teil als Stilmittel abtun. Auch für ihn scheint es möglich, in einer liberalen Gesellschaft trotzdem wirtschaftlich und sexuell erfolgreich zu sein. :wink:
 

InsularMind

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Zwiegespräch Erzählungen /Izchok L Perez und Scholem-Alejchem

Ein kleines Buch mit lustigen, listigen und manchmal länger nachdenklich machenden Geschichtlein. Ich fand es mutterseelenallein verlassen, auf einem Zigarettenautomaten deponiert. Manchmal erscheinen mir die Kieler etwas vergesslich -- zu meinen Gunsten. :)

Suchen tu ich Verschiedenes, zum Beispiel von einem Thomas J. Scheff "Das Etikett Geisteskrankheit" oder von einem Ralf Harten "Normal süchtig - süchtig normal" Eigentlich sollte ich innerhalb eines halben Jahres noch etwa 70 Verschiedene durchbekommen. Das wird nicht so ganz klappen...Au weh, auf was man sich neben dem Schreiben von Büchern alles einlässt...
 

Hank_Gee

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Die Bibel - Verschwörung

Gestern abend habe ich

"Die Bibel Verschwörung"

von Julia Navarro (erschienen bei blanvalet)

durchgelesen. Und bin ziemlich enttäuscht. Die Autorin erschlägt einen mit unglaublich vielen, relativ knapp beschriebenen Figuren und wechselt dabei so oft die auktoriale Perspektive, das unweigerlich totale Verwirrung aufkommt. Damit nicht genug - offenbar mochten sie (und der Verlag) keine hilfreichen Kapitel-Abgrenzungen mit wenigstens so kleinen Überschriftszeilen wie London, Sevilla oder auch nur Irak, die für ein klein wenig Übersicht gesorgt hätten.
Na gut - angesichts des wilden Hin und Her Gespringe zwischen der Protagonistin inclusive Begleitern und über einem halben Dutzend(!) ständig telefonierender Antagonisten inclusive Familien sowie einigen - relativ nutzlosen - Rückblenden in die Vergangenheit wäre wohl selbst die Autorin oder ein hilfreicher Lektor nicht mehr klargekommen.

Zur Geschichte selber: Die klang schon spannend. Im Irak wurden einst Tontafeln entdeckt, auf denen ein Schreiber ankündigt, von einem gewissen "Abram" die Schöpfungsgeschichte erzählt zu bekommen. Als durch Zufall ein verborgener Tempel entdeckt wird, in dem auch der besagte Schreiber gearbeitet hat , begibt sich ein Archäologenteam an die Ausgrabung und die Suche nach der "Tonbibel". Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn die Amerikaner sind fest entschlossen, im Irak einzurücken.
Doch jemand sinnt auf Rache an der Expeditionsleiterin Carla Tannenberg und deren Großvater Alfred, dem Entdecker der Tafeln. Zugleich sieht eine skrupellos-machtvolle Kunsthändlerbande ihre Chance gekommen, den Coup ihres Lebens zu landen.
Und beide Parteien schrecken nicht vor Mord zurück.

Mehr sei hier nicht verraten, um Lesern aus dem ask1 Forum nicht die Spannung zu nehmen.

Und mein Fazit: Ich verstehe nicht, wie das Ding zum Bestseller werden konnte. Hat hier der reißerische Titel genügt?

Hätte besser vorher mal bei Amazon vorbei gesurft und dort die ziemlich verheerenden Rezessionen gelesen. :-%:

Dann wäre mir wahrlich :kerze: ein Licht aufgegangen...
 

agentP

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Die Simpsons und die Philosophie von William Irwin, Mark T. Conard, Aeon J. Skoble

Gab´s zu Weihnachten. Ist recht nett gemacht: Ein paar Philosophie-Doktores und Professoren erklären diverse philosophische Fragestellungen anhand der Simpsons. Dabei ist das durchaus ernsthafter aufgezogen, als man vermuten könnte..
 

haruc

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@ Aphorismus:

Also wegen Deschner... Ich hab das Büchlein mal fertig gelesen und muss an meiner Einschätzung nur Weniges ändern. Sein Stil macht - zumindest in diesem Buch - süchtig. Ansonsten habe ich Alles gesagt.

Ansonsten bin ich jetzt wieder bei der "Deutschstunde" von Lenz :quelle:
 

Hank_Gee

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Warnung an alle...

So, es folgt nun mein zweiter Verriß eines aktuellen Bestsellers. Der diesen Namen nun überhaupt nicht verdient.
Und da der eine oder andere sich hier bestimmt für die Freimaurerei interessiert und daher (wie ich) leichtfertig zugreift, wenn er auf dem Buch "Der Code" Zirkel und Winkelmaß entdeckt und gar auf der Rückseite Worte wie "gigantische Verschwörung" liest, ist unbedingt eine Warnung angebracht!
Das Buch ist ein totaler Reinfall. Zur Handlung: Wes Holloway, ein junger Mitarbeiter des US-Präsidenten wird bei einem Attentat verletzt und für immer entstellt. Ein weiterer Begleiter des Präsidenten stirbt, doch der Amtsinhaber bleibt unverletzt. Er verliert jedoch die Wahl, da ein verhängnisvolles Foto zeigt, wie er hinter einer Frau Deckung sucht.

Acht Jahre später begegnet Holloway dem vermeintlichen Attentatsopfer von damals erneut. Und schlittert in einen Sumpf aus Ränkeschmiede, Korruption und mieser Geschäfte-Macherei mit Geheiminformationen.

Und was hat das alles mit den Freimaurern zu tun? Nun, der Autor schickt einen übermenschlichen, fanatisch gottgläubigen und zusätzlich schizoprhe-paranoiden Killer ins Rennen. Dem eingeredet wurde, das die wohltätigen Männer mit dem Schurz an allem schuld sind...

Klingt stark überzeichnet? Nun, andere Figuren im Roman - wie etwa ein pubertär wirkender Verkehrsanwalt oder eine sensationshungrige Reporterin - sind ebenfalls keinen Deut glaubwürdiger geraten.

Doch noch viel schlimmer ist der ständige und verwirrende Wechsel im Erzählstil zwischen erster Person und der ansonten in Thrillern üblichen auktorialen Perspektive. Zu dem sich die schreckliche Unart des Autors gesellt, das sich nahezu alle seine Figuren in Dialogen ständig unterbrechen oder sich gegenseitig das Wort abschneiden müssen.

Selbst das Ende des Buchs ist absolut unbefriedigend, da der Autor versucht hat, so viele Fäden wie möglich miteinander zu verweben. Doch statt einem feinen Gespinst entstand ein unentwirrbares Knäuel, über das er selbst die Kontrolle verlor.

Ich spare mir jetzt allerdings weitere Anklagen - falls es hier doch noch irgendwann jemand lesen möchte.

Mein Fazit lautet allerdings: So ein mieser dreckiger Schund! Schade um das rausgeworfene Geld. :don:
 

Laokoon

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Zu Weihnachten gab es Der Rote Baron - Die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen, von Joachim Castan, Ende letzten Jahres im Klett-Cotta-Verlag erschienen.

Diese Biographie ließt sich flüssig und ist unterhaltsam und informativ. Sie beschreibt das Leben und Sterben sowie die ideologische Verheizung und Verklärung des wohl bekanntesten Kriegshelden in den finalen Jahren des Deutschen Kaiserreiches. Auch wenn ich die Originalquellen, auf denen Castans Arbeit beruht, nicht bewerten kann, scheint es an sich ein recht solides Werk zu sein, ich habe es [recht] gerne gelesen, was aber auch an der beschriebenen Person an sich liegen kann.

Kritik habe ich jedoch trotzdem: Der Autor wiederholt sich in seinem Stil am laufenden Band, es ist immer das gleiche Rhetorische Frage-Antwort-Historischer Kontext-Spiel. Ebenfalls wird er nicht müde zu betonen, dass sich vor der von ihm geschriebene Biographie noch niemand um den "wirklichen" Richthofen geschert hat, sondern immer nur um das abstrakte Idol fern der Realität. Mag evtl. sein, muss aber nicht noch tausendmal repetiert werden.

Insgesamt habe ich einen guten, aber durch oben genannte Kritikpunkte geschmälerten Eindruck von diesem Buch.
 

LStrike

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zuletzt:

Egmont R. Koch
-> Atomwaffen für Al Qaida - "Dr. No" und das Netzwerk des Terrors

An und für sich ein Sachbuch, geschrieben wie eine James Bond Roman und leicht verständlich.
Allerdings ging es eher nebensächlich um Al Qaida und ob sie Atomwaffen besitzen. Das Hauptaugenmerk lag auf der Entwicklung der pakistanischen Atombombe und wie Dr. Abdul Qadeer Khan (alias Dr. No) durch Schmuggel und Spionage dazu im wesentlichen beitrug. Nicht umsonst gilt er als Vater der pakistanischen Atombombe und ist eine Art Nationalheld.

aktuell:

Robert Anton Wilson
-> Die Illuminati Papiere
Zurück zur Verschwörung :lol:

Wenn mir das gefällt werde ich mir wohl noch die Masken der Illuminaten und die Illuminaten Chroniken zulegen.
 

Malakim

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Die Kabbala
von Joseph Dan


Leicht zu lesen und wissenschaftlich fundiert. Wer immer schonmal wissen wollte was "Die Kabbala" eigentlich ist, gewesen ist oder sein sollte wird hier fündig. Joseph Dan ist auch nicht irgend wer, sondern er hat den Lehrstuhl von Gershom Scholem inne an der Hebräischen Universität Jerusalem und ist Experte für die Geschichte jüdischen Denkens.

Als Reclam ausserdem i-d-e-a-l für Dienstreisen und günstig zu haben. :illu:

Weiterhin knacke ich noch an der Abendländischen Eschatologie von Taubes. Auch ein sehr gutes Buch welches unheimlich spannende Gedanken und Schlüsse über die "Lehre der letzten Dinge"^vermittelt.

Nebenbei lese ich auch gerne abschnitte aus der Mystischen Weltliteratur. Ebenfalls sehr spannende Gedanken zur Erkenntnis Gottes.

Alles in allem lese ich offensichtlich gerade recht viel theologisches, aber als ungläubiger Heide muß man sich ja wenigstens ein wenig zum Thema Religion bilden.
 

INDIGO

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Gangster aus dem Osten

von Jürgen Roth
Es handelt um die Mafia strukturen des ehemaligen KGB jetzt FSB und Putin ist laut Roth der Obermafiosi. Sehr interessant und empfehlenswert
 

Komplize

Meister
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@ INDIGO
Was schreibt Herr Roth denn zu den Vermögensverhältnissen von Präsident Putin?
In der Zeitung steht, er wäre unter den Top 5 der Superreichen.
Belkowski listete für Putin Vermögenswerte von 40 Milliarden Dollar auf.
Damit wäre Putin der viertreichste Mann der Welt.
link
Allerdings weiß man nie, welche Meldungen Putin betreffend vom Westen lanciert werden und in welchem Spannungsfeld der Interessen (Rockefeller-Öl) die Autoren stehen. :?
Auf der Seite des angegebenen Links von "Welt Online" schreibt der Leser Harald in seinem Kommentar:
Beslowski ist ein bekenneder Ideologe am Institut für nationale Strategie, wo er im Auftrage und mit Mitteln des Terrorunterstützter Berezowski Pläne für die Destabilisierung und den Umsturz der russischen Regierung schmiedet.
http://www.guardian.co.uk/russia/article/0,,2056321,00.html
Und der Leser IVAN behauptet in seinem Kommentar, dass Rockefeller und Rothschild zusammenarbeiten, um die Russischen Rohstoffe auszubeuten:
In Klar-Sprache bedeutete dies, dass Chodorkovski dabei war, nicht nur die Sibirischen Oelfelder an die Finanzmafia Rothschild-Rockefeller zu verschenken, sondern auch waehrend der Praesidentschaft Putins den ganzen Staat umzudrehen und die Bevoelkerung Russlands zu Sklaven des CFR-Konglomerats zu machen – in Neu-Sprache ausgedrueckt Russland sollte „globalisiert“ werden, d.h. in den Besitz der reichsten und hemmungslosesten Financiers uebergehen.
 

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