Was lesen wir den ganzen Tag über?

hives

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Hallo liebe Forengemeinschaft :D


Mich würde interessieren, in welchem Kontext ihr zuletzt eure Lesekundigkeit eingesetzt habt - und in diesem Thread geht es nicht um das letzte Buch, oder die letzten Bücher, sondern um alles, was lesbar ist, also zb. Internet-Seiten, Produktbeschreibungen oder -namen, Teletext, jegliche Form der schriftlichen Werbung, Notizen, Einkaufszettel, Bücher, Straßennamen auf Landkarten, Postkarten, Gerichtsbescheide, Zeitungen, Untertitel, Tutorials, Spielbeschreibungen, Klappentexte etc. - und sogar die Bildzeitung zählen wir heute mal dazu :wink:

Wer bspw. schon stundelange surft, sollte die Seiten vielleicht unter Begriffen mit Beispielen zusammenfassen und versuchen, noch in die Zeit vor dem Surfen zurückzuschauen...



Falls jemand auf paranoide Gedanken kommen sollte: die Form des Mediums ist wichtiger als der konkrete Inhalt - der Kontext der Verwendung der Zeichens bzw. der Zeichenkombination, der "Sitz im Leben" ist entscheidend, die eigentlichen Informationen müssen nicht expliziert, sondern können gerne verallgemeinert werden.

Jeder kann hier auch gerne nach einem gewissen Abstand mehrfach antworten, ich selbst werde nach einer gewissen Zeit möglichst spontan einsteigen.

Ich dachte da an möglichst vollständige Listen über bestimmte Zeiträume mit 10 bis 30 Einträgen - es ist natürlich keine Notwendigkeit., diese Form einzuhalten. Ideal wären natürlich komplette Tagesabläufe :)

Schon mal vielen Dank an alle, die an dieser kleinen Umfrage teilnehmen :D



mfg
 

Heuli

Meister
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Nice. :) Hört sich interessant an. Ich glaub, ich verfolg die nächsten Tage mal genau, was ich eigentlich alles lese(n muss) und mache mal ein paar Tagesabläufe bereit. Gibt's dann, wenn ich's nicht vergesse (*vorsorglich schäm*), Mitte der Woche.
 

general

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Ich informiere mich einerseits über Radio, den ich als Hintergrundgeräuschkulisse im Büro den ganzen Tag laufen hab. Dann lese ich Zeitung (20Min, Pendlerzeitung, wo das wichtigste in Kürze drinsteht), Tageszeitung, aber nicht immer. Hauptsächlich informiere ich mich übers Internet, via Weltverschwörung *schleichwerbungmach* :wink:
und Google sowie diverse Newsportale wie bluewin.ch usw. Meiste schnappe ich irgendwo einen Begriff auf, wenn ich mehr darüber wissen will, suche ich einfach danach.

Ich denke, am Wichtigsten ist es sich nicht einseitig zu informieren sondern diverseste Quellen zu kontaktieren und sich dann eine eigene Meiung zu bilden.

War das das, was gehört werden wollte? :p

Gruss
G.
 

hives

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General schrieb:
War das das, was gehört werden wollte? :p

Nein, eigentlich nicht. War aber auch ganz interessant. :wink:

Es geht um alles lesbare, nicht nur Informationsquellen - also auch und vor allem Schriftlichkeit, die nicht aus dem Grunde der Information freiweillig gelesen wird, wie zb. Werbung in jeglicher Form.
Mir geht es ganz allgemein um die Frage, wie wir die Lesekundigkeit im Tagesverlauf einsetzen...


Aber danke schon mal für die bisherige Beteiligung! :D
 

general

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Ok, dann schreibe ich noch, was Du Dir wünschst :D

Also. Ich denke, ohne Lesen könnte man schon gar nicht zur Arbeit gelangen. Klar, man würde den Weg, den man schon x Mal gefahren ist finden. Aber unbewusst liest man ja alle Schilder (sollte man zumindest), Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die wichtigsten Buchstaben sind die bei Umleitungen. Könnte man nicht lesen, was täte man dann-gut, im Strassenverkehr sind ja auch Symbole sehr wichtig, doch auch die muss man ja lesen.
Da man im Auto allein ist in einem "geschlossenen Käfig" kann man ja nicht mit den anderen Verkehrsteilnehmern sprechen (ausser hupen), deshalb ist ja die Spursprache hier wichtig. Zeichen wie Lichthupe, senken der Motorhaube beim Bremsen, heben beim Beschleunigen. Alles zeichen, zwar ohne Buchstaben, aber die muss man auch lesen. --> Zeichensprache also.

In der Werbung wird auch viel auf visuelle Effekte gesetzt. Trotzdem findet man keine Plakatwerbung ohne Text (oder?). Meist sind Schlagworte, die wichtigsten Inhalte des Produktes/ Dienstleitstung beschrieben und müssen den Betrachter fesseln und sich in sein Gehirn einbrennen. Dies gelingt ja auch. Nicht immer, aber immer öfter :wink:
Womit wir bei der TV-Werbung wären, wo die Schrift nicht so stark zum Einsatz kommt, aber auch nie fehlt, sei es nur "dies ist ein Arzneimittel..."

Dann ist ja heute Mail fast wichtiger als Telefon, also müssen wir lesen. Gerade der PC setzt ja nebst Symbolen auf Text, um dem Benutzer Informationen zu geben. Zum Beispiel bei den beliebten Fehlermeldungen, die keiner versteht :twisted: Aber auch beim Gebrauch der funktionierenden Programme.
Aber Text den man immer sieht, nimmt man nicht mehr bewusst wahr, ie bspw. "Start", unbewusst aber registriert man es doch. *startbeenden* Auch ohne die Buchstaben psägt man sich die Namen--> Buchstaben ein. Wenn wir nicht lesen könnten, wie hiesse es dann? *untenlinksganzuntendraufdrückenunddanneinsraufunddrücken*

Ich denke, wir nehmen die Schrift zu einem Grossteil nur unbewusst wahr. Wenn sie jedoch weg wäre, würden wir hilflos(er) sein, denn sie unterstützt uns. Bewusst nehmen wir Schrift nur wahr, wenn wir uns darauf konzentrieren, also bspw. beim Forenbeiträge schreiben oder Zeitungslesen.

Manchmal jedoch verlässt uns die Fähigkeit, im Buchstabensalat noch Text zu erkennen. Wenn zuviel Text da ist. Deshalb sollte informativer Text kurz und bündig sein. -->Werbung setzt auch darauf obwohl es dann nicht unbedingt informativ ist.

Gruss
G.

PS: Hoffe das ist das erwünschte, ansonsten werde ich mich präzisieren :oops:
 

hives

Ehrenmitglied
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Ja, vielen Dank - das ist schon mal ein guter Einstieg in die Thematik, wie ich finde.

Jetzt warte ich mal auf Listen und Tagesabläufe (siehe Heuli :wink: ), damit wir ein wenig mehr konkretes Anschauungsmaterial bekommen. Interessant wären evt. auch Unterschiede zwischen direkt notierten Tagesplänen und spontanen Rückerinnerungen (was lesen wir wirklich und was bleibt davon wie im Gedächtnis).


mfg
 

general

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Morgen, 600-650
-Zeit auf dem Wecker, bewusst (und mit Schrecken :wink: )
-Text auf Linsenverpackung, damit die richtige Linse ins richtige Auge kommt. Bewusst und verdammt schwer am Morgen :p
-Packungen der Frühstücksprodukte. Wohl eher unbewusst.
-Symbole/ Beschriftung der Waschmaschine. Ebenfalls unbewusst da ständig Wiederkehrend und schon automatisch.
-Beschriftung diverser Toilettenartikel. Unbewusst.

651-730 (Anreise mit Auto)
-Verkehrsschilder-bewusst und unbewusst-und Ortstafeln, eher unbewusst
-Werbung am Strassenrand. Unbewusst, ausser sie ist interessant, dann vielleicht ein zweiter bewusster Blick.

731-1200
-Computer, bewusst und unbewusst.
-Post-it, bewusst
-Handbuch für Programm, bewusst
-Mails, bewusst
-Internet, geschäftlich und privat, bewusst, Werbung von WV unbewusst :wink:

1201-1245
-Magenfahrplan (Speisekarte), bewusst.
-Zeitung, bewusst

1246-1300
-Internetseiten-->Nachrichten, News bluewin.ch, blick.ch*schäm*, aber bewusst.

1301-1645
-Computer, unbewusst und bewusst.
-Mails, bewusst
-Dokumente, bewusst
-Internet, geschäftlich und privat, bewusst.

1646-1730 (Heimreise mit ÖV)
-Busfahrplan, bewusst
-Werbung, beides.
-Pendlerzeitung 20Minuten, bewusst
-Minidisc-Bedienung (Songtitel), beides.

1731-1800
-Internet privat, bewusst

1801-1830
-Packungen der Abendessenzutaten, unbewusst

1831-1930
-Computer, Games, beides
-Post, bewusst

1931-2000
-TV, beides
-Werbung, beides
-Teletext, bewusst

2001-2200
-TV (beides) oder
-Computer (beides) oder
-Buch, bewusst

2300
-Toilettenartikel, unbewusst
-Wecker stellen, bewusst

Dunkelheit, unbewusst.

Mein etwaiger Tagesablauf. Angaben ohne Gewähr.
Produkte auf Anfrage. :wink:

Ich denke ein Grossteil der gelesenen Dinge vergessen wir gerade wider. Alte Geschwindigkeitsschilder sind beim nächsten ja auch nicht mehr wichtig, also im Gehirn streichen. Nur was wir bewusst lesen, bleibt länger, aber auch nicht für immer. Ich denke, die Wiederholung machts. Je mehr man etwas liest, desto eher bleibts, siehe auch Werbung.

Gruss
G.
 

Paran

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OTO

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Was will der Themenersteller mit selbigen erreichen?

Totale überwachung. Er will unsere Lesegewohnheiten Studieren und Analysieren. Und somit potzenzielle Gegner des Systems auffindig zu machen.
 

hives

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OTO schrieb:
Was will der Themenersteller mit selbigen erreichen?

Totale überwachung. Er will unsere Lesegewohnheiten Studieren und Analysieren. Und somit potzenzielle Gegner des Systems auffindig zu machen.

:lol:

Das hat ja gedauert...




Also noch einmal:

Es geht um alles lesbare, nicht nur Informationsquellen - also auch und vor allem Schriftlichkeit, die nicht aus dem Grunde der Information freiweillig gelesen wird, wie zb. Werbung in jeglicher Form.


und:

Falls jemand auf paranoide Gedanken kommen sollte: die Form des Mediums ist wichtiger als der konkrete Inhalt - der Kontext der Verwendung der Zeichens bzw. der Zeichenkombination, der "Sitz im Leben" ist entscheidend, die eigentlichen Informationen müssen nicht expliziert, sondern können gerne verallgemeinert werden.



Das heißt: konkrete Internetseiten könnt ihr euch sparen (stört mich aber auch nicht :D ), viel interessanter wäre bspw.: "2 - 3 Uhr: Internet gesurft, 3 Nachrichtenprotale, ein schlüpfriges Online-Magazin, zehn werbe-pop-ups, sieben davon unwillkürlich gelesen..." etc.



Vielen Dank an General - und Paran, der sich das Konzept auch nochmal durchlesen sollte :wink:
 

SimoRRR

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Oki, da will ich auch mitmachen. Aber nur unter der Voraussetzung, dass hives mal genauer erklärt, was er damit bezweckt. Reines Interesse reicht mir nicht als Erklärung. Oder ist er/sie gar ein SoziologIn in der heissen Phase des Diploms?

Ich lasse mal die Uhrzeiten weg:

:arrow: Wecker
:arrow: Comic beim Frühstück :D
:arrow: Shampoopackungaufdruck (flüchtig)
:arrow: Toastbrotpackungsaufschrift (ebenso flüchtig)
:arrow: Meine Calvin & Hobbes Klotür 8)
:arrow: diverse Ordnerbeschriftungen, um den richtigen rauszufinden
:arrow: sms
:arrow: Kinoplakat an Bushaltestelle
:arrow: Kritzelei auf Bussitz
:arrow: Skript während Vorlesung (ZUR Vorlesung wohlgemerkt :wink: )
:arrow: Mensaplan
:arrow: Asta-Heft, diverse Flyer, Einladungen zum Grillabend, Veranstaltungsangebote (was da halt so auf den Tischen rumliegt)
:arrow: Skript (ein anderes diesmal)
:arrow: diverse T-Shirt Aufdrucke (manche davon in auffälligem 3 D :lol: :lol: :lol: )
:arrow: Druckermanual
:arrow: Kurzbeschreibung von Tonerwechsel :roll:
:arrow: Testseite
:arrow: Ordner (s.o.)
:arrow: Bus, T-Shirts, Plakate .... die gleiche Prozedur nochmal eben.
:arrow: weiteres Skript
:arrow: Zeitung
:arrow: Internet
:arrow: diesen Thread
:arrow: meinen Beitrag
:arrow: das hier grad....




.....soviel von mir. :D
 

hives

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SimoRRR schrieb:
Aber nur unter der Voraussetzung, dass hives mal genauer erklärt, was er damit bezweckt. Reines Interesse reicht mir nicht als Erklärung. Oder ist er/sie gar ein SoziologIn in der heissen Phase des Diploms?

Zunächst mal danke für deinen Beitrag :D


Und nein, ich bin kein/e SoziologIn, einfach nur am Thema interessiert... :lol: ich bezwecke je nach Beteiligung schon eine Art Auswertung, jedoch vollkommen unprofessionell - mehr dazu, wenn sich noch ein paar Leute beteiligt haben, dann werde ich vielleicht auch die Fragestellung verändern oder konkretisieren, je nach Antworten. Ich finde den Versuch irgendwie interessant, habe auch einige konkret zu untersuchende Aspekte im Hinterkopf, aber vorerst kann ich dir leider kein eindeutiges Ziel nennen :)


Es besteht übrigens auch eine gewisse Verbindung zu folgendem Thread:
http://www.ask1.org/postt8829.html
:wink:

Ach ja: jeder, der Vorschläge zur Fragestellung etc. hat, kann das natürlich auch gerne posten - die eigentlichen Beiträge zur Umfrage fand ich bisher von General und SimoRRR sehr schön :wink:
Ich werde im Laufe der Woche mal versuchen, einen Tagesablauf und Rückerinnerungen von mir gegenüberzustellen, da es auch interessant ist, was man wie behält...


mfg
 

SimoRRR

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Okidoki, damit geb ich mich erstmal zufrieden! :D

Mal sehen, was mit morgen so unter die Iris kommt.
 

blur

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385
Wecker
Zahnpasta, Shampoo etc (eher unbewußt)
Lebensmittelverpackungen (bewußt das Verfallsdatum, unbewußt den Rest)
Zeitung
Werbebeilagen (eher unbewußt)
CD-Cover
Straßenschilder
Werbung für Produkte und Veranstaltungen am Straßenrand
Ordner, Bücher etc auf dem Schreibtisch (bewußt und unbewußt)
Internetseiten mit allem was dazu gehört (Popups unbewußt)
SMS
Rechnung
Überweisungsauftrag
Kontoauszüge
Zeitschriften
Text im Fernsehen
 

Tortenhuber

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6°°
interne mitteilung: systemmotivation kritisch, abschaltung
6.30
wanduhr, PC Bootmanager (windows 2000, linux, floppy, rescue)
windows loginscreen, ...., irc( irc://burns.wh12.tu-dresden.de/blah irc://irc.mefalcon.de/weltverschwoerung.de sowie q`blue und qexx auf Quakenet ) <= die 4 auch weiterhin den ganzen tag über wenn ich mal kurz am PC bin
E mails <= wird auch alle 10 bis 40 minuten gecheckt
wv
hygieneartikel im bad
(währenddessen: in meinem zimmer liegt so einiges rum, wird sicher auch viel unbewusst von mir gelesen)
lebensmittelverpackungsaufdrücke in der küche, speziell butter ^^
während ich esse: wv / chat

7.10
verlasse das haus => werbeaufschriften auf trucks (manche sind ganz lustig), ampel (unbewusst ;) )

7.20
diverse wandaushänge inner uni (ganz unbewusst)

7.30 - xxx
vorlesung + materialien + uhr

abends wie morgens nur in umgekehrter reihenfolge und mit einem film zum essen
 

Heuli

Meister
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Ok, der Tag ist für mich rum, also versuch ich mich mal an einer Auflistung. Im Großen und Ganzen würde ich sagen, ist dies ein "typischer" Wochentag für mich, wobei die Menge der privaten Lektüre (siehe dann dort) jedoch bei mir stark schwankt. Falls es interessiert: Sofern nicht anders angegeben, ist die Sprache immer Deutsch.
Egal, hier jedenfallsder 15.06.04 als Beispielstag:

  • 6:38 - der Wecker, der vor 15 Minuten irgendwann vorgibt geklingelt zu haben, von dem ich aber nix mitgekriegt habe
  • ~6:50 - verschiedene kurze Phrasen aus meinen Schulheftern, die ich kurz durchblättere um zu erkennen um welches Fach es sich handelt und dann die passenden einzupacken
  • bis 7:55 - 2x die Küchenuhr, ansonsten nur die Uhr im Auto und kurze Textfetzen aus der Tagesschau (nichts, woran ich mich erinnere)
  • bis 8:40 - die Tafel und des Heft im Physikunterricht, ingesamt 2 Seiten jeweils
  • bis ~10:20 - ein gutes Dutzend Seiten Powerpointpräsentation eines Deutschreferats
  • zwischendrin ungefähr 10-20 Seiten englisch aus dem Dracula, private Lektüre
  • bis 11:30 - Zahlenchaos auf meinem Matheblock, viel persönliche Spielerei und Primzahluntersuchungen, halb-kabbalistisch ;)
  • wieder ~10 Seiten Dracula
  • bis 12:10 - kurze Passagen aus dem Film "Jurassic Park", englisch, die nicht über "Port -->" oder "Tyrannosaurus Rex" rausgehen ;)
  • zwischendrin 2 Zeilen aus dem Notenbuch meiner Lehrerin, gibt da ein kleines Problem
  • bis 12:55 - Tafelnotizen Sozialkunde und ein Stückchen totlangweiliger "Kapitalismus ohne Arbeit"-Text
  • bis ~13:30 - wieder der Matheblock mit schriftlichen Divisionen bis mein Bus zuhause ist
  • dann: Rechner an. Ab hier immer zwischendrin kurze Fetzen wie "Absenden", "Start", "ls" oder "Verbinden"
  • ~13:40 - Opera an, News + Mails abfragen und Boards abklappern. Bei rund 300-400 neuen Nachrichten und 2 größeren Boards dauert das etwas. Vielleicht 1-2 Stunden, ich hab's nicht genau gestoppt. Jedenfalls bin ich da fast konstant am Lesen, Ausrichtung hauptsächlich: Wissenschaft, Gelaber und Philosophie, nichts besonderes
  • gegen 16:00 - 2 Seiten aus dem Geschichtsbuch zwecks Referat *g* (welches ich gerade tippe *flöt*)
  • dann erst wieder ~21:30 - das aktuelle Fußballergebnis (Scheiße, Mann! Aber wir haben echt gut gespielt. *smile*), welches ich bis zum Ende dann verfolgt habe (viellecht 30 Minuten, ich trage keine Uhr und kucke außer morgens daher selten auf eine)
  • gegen 23:30 - die Credits des (sehr guten!) Films auf BR, Titel noch unbekannt, war zufällig drauf gestoßen
  • und jetzt bis 00:15 - wieder News und Mails, dann die neuen Beiträge hier, mich kurz gewundert und abschließend meinen eigenen Text, den ich hier zusammentippe

So, fertig. :) Wie gesagt: An manchen Tagen lese ich ~200 Seiten aus einem Buch am Tag, manchmal gar nichts. Und auch Produktanweisungen und die Inhaltsstoffe (immer! bin da echt paranoid) noch 1x die Woche beim Einkauf bzw. bei der Anwendung vorher unbekannter Sachen (wie hochkomplizierten Fertigpizzen). Aber davon abgesehen ist das für mich total typisch. Ich hoffe mal, ich hab's richtig verstanden und war nützlich.
 

InsularMind

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Ich nehm mal an das Experiment führst Du ständig weiter, und will mal versuchen zusammenzufassen, wobei es sein kann, dass ich was auslasse, denn man nimmt nicht alles bewusst wahr und Werbeflächen -- ob nun Internet oder sonstwo -- blocke ich zu 80% rum ganz aus -- sehe nur irgend ne bunte Fläche oder n Schatten aus dem Augenwinkel, was ja nicht mit "Lesen" identisch wäre.

Also gewöhnliche Tage fangen bei mir so Nachmittags 15 :30 an.
Das Erste was ich sehe an Schrift sind die Texte auf den Buchrücken,Magazinoberflächen und Signaturen auf Bildern, die um den schlafplatz herum greifbar sind.
Meistens -- nicht immer -- setz ich mich gleich draufhin an den Arbeits - PC. Je nach Laune und Kreativschub dann also Programmbedienungstexte bzw. eigene Texte / Entwürfe.
Zwischendurch Hühner füttern -- die Schrift auf dem Futtersack =8o)
Auch Labels auf Gebrauchswaren im Bad / WC ( auch Fremdsprachiges ) :wink:
Das kann gehen bis meist so 17:30 Uhr wo ich dann runtergehe was Essen -- also Labels auf den Packungen, während ich was zu Essen herrichte.

Essen geht ca 20 Minuten.
Wenn dann die Ellis TV an haben sind es die Textzeilen von Berichten / die aktuellen Nachrichtenmeldungen,die Tageszeitung,die Beilageblätter,die Post, Gemeindenachrichtsblatt,irgendwelche Prospekte werden kurz nach Brauchbarem durchgecheckt,dann gehts ins Wohnzimmer zu verschiedenen Magazinen/Fachmagazinen.
Kann durchaus länger dauern, auch mal bis 22:00 Uhr.
Aber meistens ca 2 - 3 Stunden und dann gehts hoch an den PC -- Kreativtum, wieder Programme, Buttons, Hinweise,oder eigene Texte korrigieren, nochmal lesen, vervollständigen,Recherchiertes einfügen und das wieder durchlesen, oder bei nem Roman sich über die vorgehende Handlung rückversichern und gleichzeitig korrigieren bevor man weiterschreibt.
Also mehrfach die selben Texte lesen.
Kommt dann drauf an wo der kreative Schub nachlässt, für gewöhnlich ab 23:00 Uhr die erste Pause, lesen in Magazinen / Büchern oder Internet.
Ist aber von Tag zu Tag auch unterschiedlich, manchmal 2 Tage durch nur Kreativverwandtes/Programme, und manchmal Internet.
Beim Internet zunächst Emails abspeichern, Spamordner leeren -- ich schau inzwischen nicht mehr rein, wer aus Versehen drin landet hatte Pech.
Dann je nach Interessenaufkommen diverse Foren / Beiträge /Magazine, Renzensionen auf Musikportalen, alles online -- wenns eine Webnacht wird.
Nebenbei wieder Kreativtum , das wechselt sich mehrfach ab. Wenn mich das Interesse im Netz hält sind es Seiten, die faszinieren -- Weltgeschehen,Wissenschaftliches,Allgemeinbildung usw.
Noch selten auch längere Chatsessions, können schon mal mehrere Stunden am Stück sein.
Sozialumgang findet zu gut 95% auf schriftlicher Basis statt -- also wieder viel lesen :wink:
Das geht so durch die Nacht hindurch, Internetgebrauch würde ich in zwei Drittel Interessen, Austausch und Infobeschaffung unterteilen und den Rest in Gelegenheitsinteressen wie Chatten / Ebay, andere Seiten auf die man zufällig draufkommt oder sie 'ergooglet' hat.

Eine Webnacht endet meist um 5 - 6 :00 Uhr früh, das bleibt aber auch nie immer so.
Einen Tag geh ich offline um zu schreiben/arbeiten, den nächsten hör ich auf das zu tun um mich ins Netz zu hängen usw.
7: 00 Uhr rum Hühner füttern -- wieder der Futtersack 8)
Danach " kleines Abendessen" und wieder Labels, die nicht so 100% wahrgenommen werden. Manchmal da schon Tageszeitungsteile, was aber ob der Müdigkeit dann in der Aufnahmefähigkeit begrenzt ist.
Wird das Interesse während einer Onlinesitzng erhalten, ( so wie heute )lese ich Interessantes bis 9 oder 10 :00 Uhr Morgens und falle anschließend in Tiefschlaf :lol:
Zuvor seh ich wieder die Buchrücken / Poster /Magazine um mein Lager, aber nehme wohl nicht mehr allzuviel davon auf.
Und wenn ich schon um 5:00 Uhr quittiere, hau ich mich hin mit nem ausgesuchten Buch oder bearbeite Emails / schreibe offline Antworten, oder lese Ausgedrucktes.

Ich weiß nicht ob das dazugehört, aber ich lese auch in erinnerbaren Träumen häufig, meist aber Hieroglyphen oder sinnlose Textfetzen! :roll:
Oder wenn ich während Alpträumen erwache, sehe ich wieder die Buchrücken im Dämmerlicht was vom Aquarium raus scheint :wink:

So etwa läuft ein typischer Drinnen-Tag ab.

An Draußen - Tagen ändert sich nur die Quantität und Qualität des Gelesenen -- Straßenschilder,Großwerbeflächen wie auf Autos / Bussen wobei ich meist nicht bewusst registriere was da genau steht. Könnte auch "öfglöfgl" heißen.
Die Segel - Inschriften von anderen Surfern nehm ich eher noch wahr.
Oder Autokennzeichen -- die hätte ich fast vergessen zu erwähnen.

Weiß nicht ob es so viel bringen wird. Jede Wachphase läuft im Grunde genommen anders, mal chaotischer, mal weniger chaotisch ab und das ist auch gut so. Auch die Schlafzeiten sind immer mal verschieden lang. Eine Routine -- auch vom Gelesenen her -- würde mich schnell langweilen.
 

hives

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Ich nehm mal an das Experiment führst Du ständig weiter

da ich keine hypothese zu falsifizieren habe, gestaltet sich die suche nach ergebnissens schwierig :lol: aber auch als einfache kleine Reflexion zu unserer gegenwärtigen Schriftkultur hätte dieser Faden imho seine Berechtigung ;)

als ich mir das letzte mal gedanken zu diesem thema gemacht habe, kam ich auf die Idee, zwei ähnliche tagesabläufe zu vergleichen, an einem tag alles aufmerksam zu verfolgen, am anderen möglichst normal, sowie jeweils mehr oder weniger direkt zu notieren und zusätzlich am tagesende eine zusammenfassung anzufertigen, ohne auf die notizen zu blicken...

wirkliche ergebnisse im sinn von prozentzahlen oder ähnlichem erwarte ich zwar nicht ;) , aber ich finde es dennoch interessant. Die Themen im hintergrund sind neben dem Gebrauch der Lesefähigkeit (das ließe sich auf die schreibfähigkeit ausweiten, was vielleicht in dieser form sogar ergiebiger zu untersuchen wäre), ob und wie das Gelesene in Erinnerung bleibt - und im weiteren sinne auch die frage, wie uns das bewusst und unterbewusst Gelesene/Wahrgenommene letztendlich beeinflusst...

Ich weiß nicht ob das dazugehört, aber ich lese auch in erinnerbaren Träumen häufig, meist aber Hieroglyphen oder sinnlose Textfetzen! :roll:

Und, kannst du schon ein wenig Ägyptisch? ;)


mfg
 

InsularMind

Erleuchteter
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Das sind meist Sprachen die es auch nur innerhalb der Träume gibt -- ich lese sowas wie "Logath norg hethan severrn scayr", was eigentlich keinen Sinn ergibt, und das hat im Traum ne ganz bestimmte Bedeutung zum Zusammenhang.
Oder ich komme durch einen archäologischen Ausgrabungsort irgendwo tief unter einer Hafenstadt und da steht im griechischen Stil "DAVIS" 8O eingemeißelt an einer Säule mit nem Pfeil dahinter. Soll das heißen dass Bette Davis da hinten begraben liegt? Dass es dort nach "Davis" geht, in irgend ein Dorf das so heißt? Oder hat Davis sonst ne Bedeutung, die ichj irgendwann mal aufgelesen habe? Keine Ahnung. Träume sind eh verrücktes Zeug.

Hm ich dachte auch schon oft dran wie uns das tägliche Input eigentlich so prägt, und was es aus uns macht -- schließlich baut unsere gesamte geistig -abstrahierende Entwicklung auf dieser Informationsbahn auf. Na ja da spielt auch der rest der Wahrnehmung mit -- aber fragen, die sich für mich ergeben würden liegen nahe : Wie sehr sind wir "gemachte Personen" durch Werbung oder Indoktrination? Ist dieser Entwicklungspfad zwangsläufig oder wählbar /verhinderbar, je nachdem was man eher zu registrieren / zu erinnern aussucht usw.

Ich hab manchmal auch Ideen in solche eher ungewöhnlichen Tiefen -- hat von Euch schon mal wer niedergesetzt, was er einen Tag lang von morgens bis Abends bewusst denkt? Also Gedanke für Gedanke, Wort für Wort -- das wäre mal interessant was dabei rauskommt, vor Allem bei Gedanken die nie gesprochen oder niedergesetzt werden. Ich werde das selbst mal versuchen, aber nicht mehr heute :wink:
 

Eskapismus

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Ich beschreib mal den gestrigen Tag

00:00 Kremluhr - ist es wirklich schon 2005? - :O_O:
00:00 - 04:00 Diverse Leuchtschriften (Kyrillisch und Englisch) um ein geeignetes Lokal zu finden und viele neujahrs SMS (Deutsch, Schweizerdeutsch, Russisch, Englisch)
04:00 Speisekarte (Kyrillisch)
05:30 Metro Map (Kyrillisch)
06:30 Teetimer
13:00 - 23:00 Emails, diverse Inet Foren und Newsportale (Deutsch und Englisch)
13:00 - 23:00 Musiktitel auf dem Mp3 Player
14:00 - 23:00 HTML code und Referenz (englisch)
23:00 - 00:00 Label einer billigen Whiskey Flasche (englisch)

Zudem habe ich die ganze Nacht hindurch die Körpersprache, Gesicht und Augen meiner Freundin gelesen, (irgendetwas scheint nicht in Ordnung zu sein)

Betreffend Werbebeeinflussung: Ich bezeichne mich momentan als ziemlich schwach beeinflusst. Schliesslich ist ca. 90% der Werbung welcher ich hier begegne auf Russisch geschrieben und um die Inhalte zu lesen muss ich mich immer noch darauf konzentrieren. Unterbewusst kommt nur grafische Kommunikation rein. Hab kein TV und Radio und kein Spam. Die einzige Werbebeeinflussung sind Banners auf Websites. Viel verändert hat sich aber dadurch eigentlich nicht aber dass lässt sich schwer beurteilen.

Offtopic: Ich träume manchmal, dass Leute russisch mit mir sprechen und ich verstehe es nicht.... auch komisch

PS: Wäre es nicht auch interessant zu fragen was die Leute schreiben?
 

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