Wahlumfrage

Tizian

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Kann ich durch meine Wahl irgendetwas aktiv ändern? Diese Frage stellt sich mir andauern. Eigentlich dürft man niemanden wählen: Allein durch das System ist jeder Politiker korrupt, wenn er oben ankommt und wenn nicht, sind so viele andere da, die sein Streben negieren würden!
Und dann die Parteien: Ich soll die PDS nicht wählen weil sie die SED-Nachfolgepartei ist? Dann dürfte ich auch die CDU/CSU nie wählen, weil sie die Zentrumsnachfolgepartei ist (der Partei, die den Nazis mit den Sieg in die Hand gedrückt hat . . .) und die Kirchen mit ihren repressiven und erzkonservativ-unmodernen Entscheidungen stützt; die FDP nicht, weil sie angeblich ne Spaßpartei und antisemitisch(wer ist das eigentlich nicht mehr, wenn Israel so weiter macht und Kritik an diesem Staat als antisemitisch gilt???) wäre, außerdem für komplett freie Marktwirtschaft ist, also ein Land der Reichen! Nicht die Grünen dürfte ich wählen, weil sie noch verlogener als alle anderen seien (was ich bestreiten will), ihr Atomausstiegsprogramm ein Witz ist (was leider wahr ist :( ) und sie sofort ihre Ideale (Pazifismus, Umweltbewusstsein etc.) für ihre Machterhaltung opfern (welcher Politiker tut das nicht??). Die SPD nicht, weil sie eigentlich nur eine Art sozialere CDU ist, die alle CDU-"reformen" nur ein wenig gemäßigter und langsamer durchführt und daher als sozialer gilt. Wen dann? Splitterparteien oder gar Rechtradikale ohne politische Macht bestimmt nicht!

Also doch wieder sinnlos die Gleichen wählen und in die Wirtschaft gehen, die ja bekanntlich die Politik beherrscht und nicht umgekehrt, doch solange ich keine größere Gruppe hinter mir habe, die die gleichen Absichten hat und einflußreich ist, kann ich den Erfolg sowieso vergessen . . .

Fazit: Was bleibt ist die Hoffnung :lol: :lol: :x

und vor allem der Zynismus! :wink: :?
 

etwas-bewegen

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Protestwahl

@tizian: Wieso willst du keine Splitterparteien wählen? Nur weil die keine Macht haben? Aber wenn du sie wählst, dann erhalten sie doch dadurch Macht!
 

PeterPumm

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Eben, die stimme ist verloren wenn man eine Splitterpartei wählt... Sie wird nicht in den Bundestag kommen und damit wars das mit der Veränderung... Man sollte da besser andere Wege gehen...
 

melles_82

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Protestwahl

Seine Stimme verschenkt man nur, indem man sie nicht abgibt. Wenn man eine Splitterpartei wählt, nimmt man seine Stimme den "großen" weg. Diese erhalten dann (wenn genügend Protest wählen, was im Moment recht gut aussieht), weniger Prozent und werden dazu animiert, etwas zu verändern, damit sie nicht irgendwann immer weniger Stimmen erhalten.
 

Imion

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genau so ist es melles, denn eigentlich ist es mir egal ob spd oda cdu an die macht kommen, beide parteien stellen einen korrupten Politiker die beide nur marionetten des kapitalismusses und der weltverschwoerern sind!
 

Paradewohlstandskind

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Ich denke, die PDS wäre keine verschenkte Stimme und bei den Spielchen, die die Politiker der anderen grossen Parteien spielen, dürfen die gar nicht erst mitmachen und kommen so gar nicht in Versuchung.

Sie sind gegen den Krieg und somit die einzige Partei, die man als Pazifist wählen kann, ohne seine Stimme zu verschenken.

Den Rest habe ich bereits auf Seite eins dieses threads über meine favorisierte Partei geschrieben.
 

zian

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Re: Protestwahl

melles_82 schrieb:
Seine Stimme verschenkt man nur, indem man sie nicht abgibt. Wenn man eine Splitterpartei wählt, nimmt man seine Stimme den "großen" weg. Diese erhalten dann (wenn genügend Protest wählen, was im Moment recht gut aussieht), weniger Prozent und werden dazu animiert, etwas zu verändern, damit sie nicht irgendwann immer weniger Stimmen erhalten.

eben nicht
solange die vier großen parteien gleichviel verlieren, macht denen das gar nichts aus. die splitterparteien werden alle auch weiterhin an der fünf-prozent-hürde scheitern. somit bekommen die großen parteien zwar vielleicht weniger prozentpunkte, aber trotzdem nicht weniger sitze im bundestag. also was sollte denen das ausmachen?
 

PeterPumm

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zian hat recht

@Paradekind

Die Position der PDS mit "Nein zum krieg" ist einfach unsinnig. Solange es aggressive Ideologien gibt muss Krieg als letzte Option erhalten bleiben... Was hätte man sonst 1939 machen sollen? Mit den nazis ein pädagogisches Gespräch führen?
 

Paradewohlstandskind

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Da hast Du sicherlich Recht Abbadon, es war schon ein Kriegseinsatz vonöten um Hitler zu stürzen, doch was war denn der Grund für die Amerikaner einzugreifen. Wir wissen doch beide, dass es nicht ihre Gutmütigkeit und ihr Gerechtigkeitssinn waren, die sie dazu bewegten, oder?

Die PDS hat beim Angriffskrieg gegen Jugoslawien eine aktuelle Stunde einberufen und Scharpings Kriegslüge von Racak von Anfang an nicht geglaubt. Ohne UN-Resolution einen Krieg führen, dies nenne ich >>das Völkerrecht mit Füssen treten<<. Ich finde es nicht gut, was die Vereinigten Staaten für eine egoistische Politik betreiben. Im Bundestag finde ich keine Partei, die mit meiner Meinung, die ich mir über Aussenpolitik gebildet habe, fast kongruent ist. Uneingeschränkte Solidarität mit einem texanischen Cowboy, der Marionette seiner Wirtschaft ist, gibt es nicht mit der Zustimmung der PDS. Ich erinnere nur nochmals an die coole Protestaktion beim Besuch des Chefrockers des mächtigsten Landes dieser Erde.

Nicht jeder braucht meine pazifistischen Ideale zu teilen. Ich zwinge keinen zu einem >>Vom deutschen Boden soll nie wieder ein Krieg ausgehen<< Aufkleber an seinem Volkswagen anzubringen. Aber als Pazifist hat man keine andere Wahl, als die PDS, wenn man seine Stimme nicht unter >>andere<< oder >>sonstige<< wiederfinden will.
 

etwas-bewegen

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Protestwahl

Wenn alle gleichviel Stimmen verlieren, macht das den "großen" schon was aus. Wenn sie nämlich auf einmal nur noch 18% haben, anstatt normalerweise 35-40%, dann íst das schon ein Unterschied.
 

etwas-bewegen

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Protestwahl

Im Übrigen wird die 5% Hürde verschärft, wenn die Nichtwähler zur Wahl gehen. Dadurch brauchen die Parteien nämlich mehr Stimmen, für den gleichen Prozentsatz.
 

PeterPumm

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@PWK

Das mit Jugoslawien war rechtlich nicht gesichert das stimmt die UN hätte viel mehr eingreifen müssen, als es um die Teilung ging, dann hätte es wohl nun ein wenig stabiler dort sein können...

Gegen die amerikanischen Pseudoantiterrorkriege bin ich auch sehr, aber ich finde halt nicht das man generell sagen kann Krieg darf nie eine Option sein.. Da lag mein Kritikpunkt...
 
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