Franziskaner
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captainfuture schrieb:fakt ist auch, dass sich die "protest-nicht-wähler" auch gekonnt verstecken und jegliche möglichkeit im vorfeld zerreden, sonst müsste glatt noch jemand den arsch hochkriegen, irgendetwas zu organisieren (... und schon wieder "das system" unterstützen).
auch ich war mal ein hochmotivierter Kämpfer für Veränderungen. "Man muss was tun", "den Arsch hochkriegen" und bla bla bla. Irgendwas muss wohl passiert sein, dass es mir heute ziemlich egal ist, wer sich anmasst auch in meinem Namen irgendeinen Käse zu fabrizieren...
muss ich daraus schließen, dass du selbst die demokratie als grundlage des systems "verweigerst" ?
Die Demokratie an sich? Nein. Aber in einer solchen leben wir IMHO nicht, sondern in einer von staatenübergreifenden Finanzpolitik erpressbar gewordenen Demokratur, die sich ein paar Scheindemokratische Nuancen erlaubt. Aber wie sieht's denn mit den einschneidenden Dingen aus?
Wurdest du etwa gefragt, als sich parteienübergreifend Politiker auf Wiedervereinigungen oder die Abschaffung nationaler Währungen geeinigt haben? Wurdest du gefragt, ob es dir Recht ist, dass mit deinen Steuern militärische Aktionen in aller Welt finanziert werden? Also ich nicht. Und die wirklich entscheidenden Dinge - behaupte ich mal - wären von jeder Regierung gleich welcher Coleur immer wieder so entschieden worden...
kommen wir zu der frage - wie muss ein system aussehen, damit es den kritikern genehm ist ? eine umfrage unter 80 millionen bundesbürgern würde wohl 40 millionen verschiedene antworten liefern (die 39 millionen "weiß nicht" mal ausgenommen)
Ein Argument, mit dem sich der kleinste gemeinsame Nenner (auch "die schlechteste aller denkbaren Möglichkeiten" genannt) sogar noch als pragmatisch darstellen lässt...
ich verüble es dir nicht, nur denen, die sich so verhalten und nach jeder wahl das ergebnis beklagen.
Nicht das Wahlergebnis. Aber dass sich unabhängig von Wahlergebnissen für die Masse der Leute nichts ändert, spricht ja wohl für sich. Irgendwie fühle ich mich wie in einem mittelalterlichen Feudalsystem, wo sich die Mitglieder einer Fürstenfamilie einmal alle paar Jahre hinstellen und von den Bauern den regierenden Fürsten wählen lassen...aber nein, genügend Ausdauer und Opportunismus vorausgesetzt, kann es in Deutschland ja jeder zu Amt und Würden bringen. Man muss sich nur mal die Meinung unseres Bundeskanzlers heute und zu seinen Juso-Zeiten anschauen und vergleichen, dann weiss man, was ich an diesem System nicht mag...