Lord Grendel
Meister
- Registriert
- 10. April 2002
- Beiträge
- 229
Houston - Die Verunsicherung schlägt sich auch in den Statements der betroffenen Firmen nieder: "Wir analysieren die Situation. Für eine Einschätzung ist es aber noch zu früh", sagte ein Sprecher des weltgrößten Ölkonzerns ExxonMobil lediglich. ExxonMobil ist mit 34 Prozent an dem Erdgasfeld Itau in Bolivien beteiligt, das von der französischen Total entwickelt wird.
Die Nachricht, die Präsident Evo Morales gestern der Öffentlichkeit präsentierte, ist offensichtlich noch nicht ganz verdaut. Die Erdöl- und Erdgasvorkommen seines Landes würden verstaatlicht, hatte der linksgerichtete Staatschef angekündigt. Die internationalen Konzerne müssten ihre Produktion an die staatliche Gesellschaft YPFB übergeben, sagte Morales auf dem im Süden des Landes gelegenen Gas- und Ölfeld San Alberto.
Präsident Morales fackelt unterdessen nicht lange und ließ seinen Ankündigungen bereits Taten folgen. Vizepräsident Alvaro Garcia Linera erklärte, Truppen seien in landesweit 56 Anlagen entsendet worden. "Das Plündern durch die ausländischen Unternehmen ist beendet", erklärte der linksgerichtete Präsident Evo Morales. So übernahmen in der Raffinerie Palmasola in der Stadt Santa Cruz rund 100 bewaffnete Soldaten die Kontrolle.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,414077,00.html