Verkauf der bürgerlichen Rechte an die Psychiatrie

Giacomo_S

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Ich komme hier mal wieder auf ein altes Thema von mir zurück - die Unterminierung der bürgerlichen Freiheiten durch die Psychiatrie.

Ich möchte zunächst aber mal die Teilnehmer bitten, diesen längeren, aber sehr interessanten Beitrag zu lesen. Dieser Artikel basiert auf einer Vorlesung zum Thema Justiz und Medizin, die Kate Millett am 5. März 1992 an der Juristischen Fakultät der Law of Queen's University of Kingston, Ontario/Kanada, hielt:

Text von Kate Milett: Psychische Krankheit - ein Phantom

Es ist meine feste Überzeugung, daß es sich bei der Psychiatrie um eine reale, gefährliche Verschwörung handelt, und noch dazu um eine in gigantischen Ausmassen.

Dem sogenannten "Psychisch Kranken" werden alle bürgerlichen Rechte entzogen inklusive der Freiheit - ohne das Vorliegen einer Straftat und "in den Anhörungen geben die JuristInnen den MedizinerInnen klein bei; all das, wofür Rechtsprechung steht - verfassungsmäßige Garantien, Anzweiflung bloßer Behauptungen, Forderung nach Fakten und Beweisen -, wird den Ansprüchen der psychiatrischen Medizin preisgegeben." ( Zitat Millet ).

Es sind mächtige Organisationen, die großes Interesse daran haben, daß es bei diesem system der unterdrückung bleibt: Die psychiatrische Ärzteschaft, die Pharmaindustrie, die Kliniken. Unter den 10 umsatzstärksten Medikamenten weltweit sind allein 2 Psychopharmaka Die 10 umsatzstärksten Medikamente.
Zyprexa, ein Psychopharmakum auf dem respektablem 5. Platz, beschert seinem Hersteller fröhliche Umsatzrekorde Business Week Online, was auch nicht weiter wunder nimmt, werden doch Patienten - mehr oder weniger - gezwungen, diese Medikamente lange, manchmal lebenslang, zu nehmen. Eine Monatspackung Zyprexa kostet übrigens in Deutschland ca. 250,- EUR.
Der Hersteller Eli Lilly gibt uns (hach, was für eine schöne, neue Welt !) auf seiner amerikanischen Website sogar die Möglichkeit sich selbst online zu testen.Bin ich bipolar ?Auch ansonsten eine sehr schöne Seite des Pharmaherstellers.

Auch in Deutschland ist die Situation nicht anders. Eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie zieht außer dem Freiheitsentzug einen ganzen Rattenschwanz von anderen Maßnahmen für den Betroffenen mit sich. So z.B. wird der mit sofortiger Wirkung der Führerschein entzogen, ohne daß es zu Verfehlungen im Straßenverkehr gekommen sein muß, es kommt schnell zum Entzug des Sorgerechts usw. Betroffene brauchen, um später dies alles wieder zu erlangen Zeit, Nerven und vor allem Geld, den ohne soliden juristischen Beistand geht das nicht zuwege.
Wohl gemerkt: All das, ohne das eine Straftat vorläge. Für den Führerschein z.B. muß man jedes Jahr ein psychiatrisches Gutachten vorlegen - und selbst bezahlen (300,- EUR).
Will sich ein Betroffner von seinem Partner trennen (was nicht selten vorkommt, den meist hat ihn der Partner in die Psychiatrie gebracht), so ist allein die Tatsache, daß es - irgendwann - zu einer Zwangseinweisung kam, Grund genug, ihm das Sorgerecht zu entziehen, häufig auch noch Besuchsrechte.

Wer jetzt meint, daß ihn das ja nicht beträfe, denn er sei ja schließlich kein Verrückter, sollte sich da nicht zu sicher sein. Denn die Pharmaindustrie erweist sich in der Auffindung neuer, bislang unentdeckter "psychischer Krankheiten" zur Erschließung neuer Absatzmärkte als sehr erfindungsreich. Fast möchte man meinen, es gingen ihnen bald die Buchstaben aus.

"There is an epidemic of new behavioural disorders: ADHD, seasonal affective disorder (SAD), post-traumatic stress disorder (PTSD), panic disorder (PD), narcissistic personality disorder (NPD), borderline personality disorder (BPD), antisocial personality disorder (APD), histrionic personality disorder (HPD)"
Holger Breithaupt & Katrin Weigmann,  doi:10.1038/sj.embor.7400109
EMBO reports VOL 5 | NO 3 |  ©2004 EUROPEAN MOLECULAR BIOLOGY ORGANIZATION
Link hierzu

Und weitere Absatzmärkte sind am Horizont: Die sogenannten Memory-Drogen. Mittlerweile 40 an der Zahl, wurden sie ursprünglich für Alzheimer-Kranke entwickelt. Die Wirkung ist jedoch rein symptomatisch und greift nicht an der noch unbekannten Ursache von Alzheimer an, sondern erhöht die Merkfähigkeit auf enzymmatischen Wege. Link dazu
Allerdings ist der Markt der Alzheimer - Kranken klein. Aber die Drogen wirken auch bei gesunden Menschen. Daher möchte man von Seiten der Pharmaindustrie auch gern, daß es alle nehmen dürfen, sozusagen als neues Lifestyle-Medikament.
Wozu das führen wird, kann sich jeder ausmalen: Irgendwann wird jeder solche Drogen nehmen (müssen), weil er in unserer auf Konkurrenz basierenden Gesellschaft ansonsten chanchenlos bleibt. Wem dann anschließend der Schädel brummt, der kann dann auch noch Drogen zum Vergessen nehmen.
Oder gegen Drogensucht. Eine französische Pharmafirma entwickelte kürzlich eine Substanz, die die Wirkung von Marihuana um bis zu 75% reduziert. Die amerikanische Regierung träumt bereits davon, diesen Wirkstoff im Kampf gegen die Drogensucht einzusetzen, in den USA, aber möglicherweise auch weltweit. Was stellt man sich hier vor ? Die komplette Menschheit zu narkotisieren, damit einige kein Marihuana rauchen ( ob es sich dabei um eine Sucht handelt, möchte ich persönlich sehr dahingestellt sein lassen ). Auch ganz interessant.

Da ich dieses Thema für eine hochpolitische Angelegenheit halte - immerhin geht es hier um das höchste individuelle Recht, die Freiheit der Person - habe ich diesen Thread auch unter Politik gepostet und nicht unter Medizin.
In meinen Augen sehen wir tatenlos zu, wie wir der größten Industrie nach der Rüstungsindustrie unsere bürgerlichen Freiheiten abtreten. Und dafür auch noch viel Geld bezahlen.
Ich möchte hiermit alle Forenteilnehmer aufrufen, diese in meinen Augen ernstzunehmende Bedrohung (oder soll ich sagen Verschwörung) wahrzunehmen und zu diskutieren, anstatt sich Märchen wie den Illuminanten oder Area 51 zu widmen.
 

phoenix

Großmeister
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Man muß glaube ich erst entmündigt werden und dann verliert man einige Rechte....

Wer freiwillig in die Psychatrie geht ,kann sie auch freiwillig verlassen,
es sei denn man steht unter Selbstmordgefahr oder wird als Gefahr für anderer eingestuft, zwei Freunde von mir waren in der Psychatrie,
und ich war auch mal dort, weil ich aufgehört hab zu kiffen nicht mehr schlafen konnte es mir überhaupt nicht gut ging (depressionen),
ein Freund von mir ist mal vom Haus gesprungen, hat überlebt und wurde eingewiesen, ein anderer hat sich fast mit einem Nachbarn geprügelt,
hat auch viel gkifft und war etwas schräg drauf und wurd auch eingewiesen.
Als Erstes wird einem dort ein starker Tranquilizer verabreicht, man wandelt völlig benebelt rum oder schläft fast nur, dann nach kurzer Diagnose werden Psychopharmaka gegen Angst oder gegen Psychosen gegeben und die sind sehr teuer, die Arzte behandeln nicht die Ursachen ,sondern unterdrücken die Symptome, außerdem wollen die einen immer lange dort behalten...

die meisten sind freiwillig dort, weil sie Depressionen haben oder Stimmen hören .
1/5 schätze ich sind zwangseingewiesen und können ohne Begleitung nicht raus werden ziemlich zugedröhnt...

Wer jetzt meint, daß ihn das ja nicht beträfe, denn er sei ja schließlich kein Verrückter, sollte sich da nicht zu sicher sein. Denn die Pharmaindustrie erweist sich in der Auffindung neuer, bislang unentdeckter "psychischer Krankheiten" zur Erschließung neuer Absatzmärkte als sehr erfindungsreich. Fast möchte man meinen, es gingen ihnen bald die Buchstaben aus.
Da könnte was dran sein , viele wirken recht normal und könnten
mit einer Gesprächstherapie genauso wieder genesen, doch es gibt für jeden Scheiß Medikamente....

Wenn sich jemand medial gegabt fühlt und z.B. glaubt Engel zu sehen,
dann ist er" reif für die Klinik" und wird mit z.B. paraniodenaffektiertenSchizophrenie gebranntmarkt...
 

forcemagick

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wer sich freiwillig in die psychiatrie kann nicht unbedingt wieder freiwillig gehen :twisted: manch einer ist freiwillig rein und blieb den rest des lebens drin :twisted: .... ich kenne so einen werdegang unerfreulicherweise persönlich... los ging es mit einem freiwilligen besuch beim psychiater .... mündete in einer empfehlung mal eine zeitlang in die psychiatrie zu gehen ... und dort saß mrs. x dann.... und es geschah nichts und wieder nichts und jeden tag das gleiche ... medikamente schlucken und sitzen und den denen zuhören, die dort so umherspringen... ärzte sah man wohl nur zur visite ... irgendwann dann hatte mrs. x dann die nase voll ... "ich geh" verkündete x ... "nein nein sie gehen nicht.. sie sind noch nicht gesund kam die antwort von der schwester" ... "ich bin freiwillig gekommen ich kann auch freiwillig gehen" wahr die antwort und so ging es wohl eine zeitlang hin und her... ein arzt war nicht aufzutreiben und mrs x handelte wohl auch offenbar unüberlegt ( naja ein bisschen psychisch unausgeglichen war sie ja schließlich... ) ... jedenfalls schickte sich mrs. x an die klinik zu verlassen entgegen der eindeutigen anweisungen des personals... das führte zu einer gewissen gewaltanwendung seitens mrs. x ... dies wiederum führte zu entsprechenden maßnahmen seitens der klinikbesatzung, was insgesamt die situation verschärfte.. von der offenen ging es in die geschlossene und das führte bei mrs. x zu einigem unbehagen... da die ärztliche betreuung durch ärzte einfach nicht wirklich gewährleistet war ( zum medikamenten verschreiben waren diese leute grade noch fähig.. doch gespräche wurden kaum geführt ... nun ja das ist eine schilderung die natürlich parteiisch ist.. ich kenne vor alllem die seite der betroffenen ) ... nun die situation verschärfte sich zunehmend der zustand von x wurde dramatischer und auch paranoider .. schließlich gab es eine vorläufige richterliche unterbringung und die wird nun seit rund einem halben jahr verlängert und verlängert.... es ist noch nicht wirklich abzusehen wann das mal anders wird...

ein anderer fall der mir bekannt ist ( ebenfalls eine mrs. x ) begann damit, dass die liebe tochter sich mit ihren eltern radikal überworfen hatte.... als die tochter dann schließlich auch noch schwanger wurde und die streiterein immer wilder wurden kam es seitens der eltern zum anruf bei einem wohl befreundeten psychiater... nach etwas hin und her und einige fetzerein später wurde mrs x von einem kleinen trupp sanis eingefangen... sediert und die psychiatrie gekarrt.. dort stellt man nun allerlei heiteren unsinn mit ihr an.... klar ein kind zu haben ist für sie ja nun wirklich nichts.... sie ist ja nicht fähig dem kind eine perspektive zu bieten und mündig ist sie nun auch nicht mehr... ja und auch nicht mehr schwanger ... war ja eh noch nicht all zu lange...

bekannte von mir arbeiten als streetworker und arbeiten von daher notwendigerweise auch mit der psychiatrie zusammen und selbst diese leute sagen, dass sie sich manchmal nicht mehr im spiegel ins gesicht schauen können, wenn sie jemanden in die psychiatrie gebracht haben weil sie eben die verantwortung nicht übernehmen können für diesen menschen, der da mit massiven problemen zu ihrer klientel gehört, weil sie eben das werkzeug der einweisung haben und auch nutzen sollen aber weil sie eben auch die erfahrung gemacht haben, dass die psychiatrie ein ziemlicher scheißmechanismus ist...

dass wohl immer mehr obskure krankheiten erfunden werden wie z.b. das sissi-syndrom für all jene, die eigentlich nichts haben ( der erkrankte täuscht zufriedenheit und glück vor obwohl er eigentlich depressiv ist :twisted: und ist oft genug auch krankhaft davon überzeugt überhaupt nicht krank zu sein :twisted: ja... so ist das wohl.... ) ... trotzdem kann man diesen leuten ein tolles medikament verkaufen...

pharmaindustrie ist ein riesengeschäft mit dem leid anderer.... es hat wohl wirklich keiner interesse daran menschen wirklich zu heilen...
 

Don

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Es wird hier von Entmündigung gesprochen, dem Absprechen aller erdenklichen Rechte usw..... . Hier sträubt sich mein Nackenhaar! Aber massiv.
Ich arbeite beruflich in dem Bereich und weiß daher auch das viele der Patienten wenig Rechte haben (hierbei aber auch die Weglassung der Pflichten betrachten) . Ich kann nicht auf der einen Seite alles wollen und nichts dafür geben. Das ist hart wenn ich es so definiere, aber ich werde es nun auch begründen.

Ein Mensch der unter psychischen Wahnvorstellungen lebt kommt erst nach langen und zähen Untersuchungen in den Status des "zu Betreuenden". Das hat auch einen guten Grund. Ein Mensch der betreut werden muß kostet Geld - viel Geld. Ich z.B werde vom Arbeitgeber bezahlt um eben solche Menschen zu betreuen; mein Arbeitgeber bekommt Zuschüße vom Landschaftsverband, dem Arbeitsamt und dem Sozialamt. Weiterhin fließen Fördergelder aus anderen halbstaatlichen Quellen um überhaupt Betreuung zu ermöglichen.

Das war der Kostenfaktor für den Staat, und hier ist nichts an Gewinn zu verbuchen, die Industrie gehe ich nachher an.

Damit hätte man nun die Arbeitsplätze meiner Kollegen und von mir erstmal finanziert, und evtl. auch dem Klienten ein wenig Sichheit bitten können. Sicherheit im Sinne des Lebens innerhalb der Geselllschaft.
Das ein Mensch erstmal Rechte aberkannt bekommt, wenn er für geist-und psychisch behindert erklärt wird dürfte doch eigentlich klar sein. Hier geht es darum das man Menschen mit einem Krankheitsbild das z.B veränderte Wahrnehmung und Nichteinsichtigkeit bei Fehlverhalten beinhaltet wohl kaum mit dem Auto auf die Strasse läßt. Wenn man diesen Menschen nun auch volle Gerichtsbarkeit zugesteht, bedeutet das man volles und absolutes Recht bei gleicher Pflicht hat, kommen wir nun übel in die Bedrängung wenn dieser Mensch nun beginnt mit einer Scheckkarte für tausende € einzukaufen und alles ohne Deckung.
Denn theoretisch kann man ihn belangen, aber praktisch wirst Du nichts als einen Streitfall haben der nicht gelöst werden kann.

Da verschiedene psychische und körperlich-geistige Krankheiten sich auch auf das Gemüt schlagen und im Laufe der Jahre immer schwerer das Sozialverhalten beeinträchtigen werden diesen Menschen eben einzelne rechjte aberkannt, aber dafür ausreichend Hilfe und Hilfestelllung angeboten. Diese Betruer sorgen dafür das diese Menschen wieder integriert werden können - oder sogar eine Besserung ereichen ihres Zustandes (..für den sie ja nichts können!) .

Nun zu der Medizinischen Industrie, die hier der Hauptangeklagte war von dem Threaderöffner:

DieMedizinische Industrie bietet die Möglichkeit AKUTE Fälle in bearbeitbare Fälle zu wandeln. jemanden der mit Schränken und Stühlen wirft besänftigt man eben nicht immer mit Worten und pädagogisch geschulten Reden.....
Hier werden Mittel eingesetzt die z.B die Transmitter im Gehirn soweit ausgleichen damit die Wahrnehmung dem des "Normalzustandes" entspricht. Das kann dauern, da dies vorsichtig und genau dosiert passieren muß. Die AKUT-Medikation ist ein Produkt aus den frühen und katastrophalen (aber leider notwendigen Testreihen in den 70er Jahren). Heute wird mit Medikamenten und deren Verordnung bedeutend gemäßigter umgegangen wie dato. Das eine ist der Kostenpunkt, das andere ist der Dringlichkeitsgrad.

Ein weiterer Punkt dem ich vehemment widersprechen muß ist das Ammenmärchen das man "MirNix DirNix" in einer Psychatrie verschwindet. Da kann der Partner sich noch so versuchen zu verbiegen, wenn er Betroffene nicht will dann ist es ein rechtlich langwieriger Prozeß der nicht mal eben in ein oder zwei Monaten abläuft. Hier möchte ich doch bitten mal richtige Informationen einzuholen!.

Leider ist meine Zeit etwas knapp, doch ich werde den Thread hier weiter verfolgen.


mfg Don
 

forcemagick

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@don
ja entmündigung in dem sinn gibt es wohl so nicht mehr.. das neue betreuungsrecht ist wohl etwas komplzierter als das frühere verfahren...

ich möchte ja nicht generell die leute diffamieren, die in der psychiatrie arbeiten und sicher kann die psychiatrie in gewissen fällen auch etwas positives leisten.. aber ich muss auch sagen hier in meiner heimatregion scheint das alles etwas schnelller zu gehen...

ich lebe in bayern oberfranken und habe hier schon einiges gesehen und erlebt ( ich denke da z.b. an das was die geriatrie meinem großvater angetan hat.. meine familie war drauf und dran den verein zu verklagen )

mir scheint es als wäre hier sogar die richter besonders gern bereit eine unterbringung auszusprechen....

und es tut mir leid wenn ich dir widersprechen muss... es ist immer noch möglich ganz schnell in der psychiatrie regelrecht zu verschwinden... es sollte wohl so nicht sein aber ich habe es hier mehr als nur einmal erlebt.... sicherlich gehört wohl im vorfeld einiges dazu, und ich bekomme natürlich nicht alles mit... aber dennoch es scheint schnell zu gehen... wenn man erst mal drin ist dann ist der besuch eines zuständigen amtsrichters eine ganz kurze angelegenheit.... es gibt wohl richter, die eigentlich nichts anderes tun...

den rechtlich wie auch immer langwierigen prozess erlebt ein betroffener oftmals wohl shon in der psychiatrie...

und in sachen professionelle betreuer habe ich hier auch schon sachen gesehen, die mehr als nur schlimm sind ( besoffene betreuer, die mit ner stange zigaretten ihre runde machen in der klinik und jedem betreutem eine schachtel reinreichen... jedes päckchen zigaretten entspricht dann einer abgerechneten halben stunde... da werden patienten schon mal zur integration den ganzen tag durch die gegend gefahren " ich muss jetzt erst noch mal da hin und dann dort hin " sagt der betreuer dann ... witzigerweise können die fahrten ja jetzt mit der leistung für den betreuten und als unkosten abgerechnet werden... )

sorry ich habe wirklich schhon einige sachen erlebt da wird mir schummrig.. es mag sein, dass meine informationen da etwas einseitig sind, weil ich eben die erfahrungen meist nur aus zweiter hand habe und eindeutig parteiisch bin ;) ...

aber es wäre gut, wenn du als beruflich involvierter an der diskussion teilnehmen würdest... das kann die sache nur interessant machen ;)
 

Don

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und es tut mir leid wenn ich dir widersprechen muss... es ist immer noch möglich ganz schnell in der psychiatrie regelrecht zu verschwinden... es sollte wohl so nicht sein aber ich habe es hier mehr als nur einmal erlebt.... sicherlich gehört wohl im vorfeld einiges dazu, und ich bekomme natürlich nicht alles mit... aber dennoch es scheint schnell zu gehen... wenn man erst mal drin ist dann ist der besuch eines zuständigen amtsrichters eine ganz kurze angelegenheit.... es gibt wohl richter, die eigentlich nichts anderes tun...


Das Vorfeld, das Du hier mal eben anschneidest können Jahre sein.....

Deshalb reagiere ich da etwas empfindlich wennn einer behauptet das geht ratz-fatz. Ich sehe täglich wie schwer es ist die Rechtslage zu nuzen das man als Betreuer die Handlungsbefugnis hat irgendwas zu tun.

mfg Don
 

Pain

Meister
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Oops !

Also ich denke kaum, dass die Psychiatrien eine Verschwoerung sind. Zwar ist ganz klar mittels Zahlen von an (affektiven) Psychosen erkrankter Menschen zu belegen, das die Zahl stetig steigt ... aber bitte, schaut aus dem Fenster und schaut in unsere Welt und fragt euch selber, ob jemand in den Wirtschaftswunderjahren eher einen Grund gehabt hat in Depressionen zu verfallen oder ob nicht unsere heutige Zeit vielmehr Anlaß zu bietet ?

Und das Aberkennen der persönlichen Rechte ist im besten/schlimmsten Falle ein übertragen der Rechte an andere ! Und zwar nicht an die behandelnden Ärzte sondern an sog. gesetzliche Betreuer. Entweder an Familienangehörige (erfahrungsgemäß mit das schlimmste was passieren kann "Ich weiss doch was für meinen Lieben am Besten ist ..." :roll: )
In den meisten Fällen aber an gesetzlich bestellte Betreuer, die nach meiner mittlerweile 10jährigen Erfahrung einen guten Job machen. Aber wie gesagt ... der Weg bis dahin ist weit und geht an verschiedenen Gutachten (nicht von der behandelnden Psychiatrie) und Richtern vorbei.

reicht erstmal ... :wink:


bis demnäxt

Pain
 

agentP

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Also wer glaubt, daß es so etwas wie psychische Störungen nicht gibt, dem rate ich mal aufmerksam über einen längeren Zeitraum die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin (oder vermutlich einer anderen Großstadt) zu benutzen. 8O
Und ja, die Industrie hat ein wirtschaftliches Interesse und ja, sie benimmt sich oft skrupellos und auch ja, Ärzte und Therapeuten machen Fehler, aber über die erfolgreich behandelten oder "gepflegten" Patienten redet ja auch keiner, obwohl sie vermutlich die Masse darstellen.
 

Giacomo_S

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Don schrieb:
Das ein Mensch erstmal Rechte aberkannt bekommt, wenn er für geist-und psychisch behindert erklärt wird dürfte doch eigentlich klar sein.

Zunächst mal: Ich spreche hier nicht über geistig oder psychisch Behinderte. Zumal ich aus eigener Erfahrung Fälle erlebt habe, wo deutlich geringere Vorfälle für eine Zwangseinweisung ausgereicht haben.
Nun gut, ich lebe auch im schönen Bayern, vielleicht ist die Praxis hier etwas härter...

Daher wehre ich mich auch gegen den Ausdruck "behindert" - er schafft hier ein falsches Bild.
Es kann erschreckend sein, festzustellen, wie ein Umfeld Vorkommnisse dramatisieren kann, wenn z.B. über jemanden bekannt ist, daß er schon mal Probleme mit der Psychiatrie hatte. Da benutzt ein familiäres Umfeld manchmal die Psychiatrie, um vertrackte soziale Situationen zu lösen und setzen Übertreibungen ein, um ihre Ziele durchzusetzen.
Was da anschließend in einem psychiatrischen Gutachten drinsteht, kann schon aberteuerlich sein - ich weiß es aus einem Fall, denn da war ich dabei. Da wurde dann aus einer umgestoßenen Flasche "zerschlägt Gegenstände", aus einer auf einer Party versehentlich beschmutzten Wand "beschmiert Wände" u.v.m.
Es ist mir ein Rätsel, warum Freunde und Verwandte im nachhinein zu solche Behauptungen kommen. Möglicherweise bekommen sie ihren eigenen verstand darüber ins Gleichgewicht, indem sie auf andere mit dem Finger zeigen.

Don schrieb:
Hier geht es darum das man Menschen mit einem Krankheitsbild das z.B veränderte Wahrnehmung und Nichteinsichtigkeit bei Fehlverhalten beinhaltet wohl kaum mit dem Auto auf die Strasse läßt.

Und wer beurteilt, was eine veränderte Wahrnehmung ist ?
Die Diagnosen psychischer Erkrankungen wie Schizophrenie und bipolarer Störungen decken sich nicht mal in den psychiatrischen Lehrbüchern, und darüber hinaus bleiben sie eine interpretation geschilderten oder beobachteten Verhaltens.
Außerdem: Gilt nicht prinzipiell die Unschuldsvermutung ?
Eine Straftat wird verfolgt und geandet, wenn sie begangen wurde und nicht, weil sie hätte begangen werden können.
Und wenn man schon grundsätzlich eine standardisierte Wahrnehmung zum Besitz des Führenscheins voraussetzt, warum muß sich dann nicht jeder einem psychiatrischen Gutachten unterziehen, oder wie kann es sein, daß ein 89-jähriger Tattergreis zum tödlichen Geisterfahrer wird, wie jetzt erst kürzlich geschehen ?

Don schrieb:
Die Medizinische Industrie bietet die Möglichkeit AKUTE Fälle in bearbeitbare Fälle zu wandeln. jemanden der mit Schränken und Stühlen wirft besänftigt man eben nicht immer mit Worten und pädagogisch geschulten Reden.....
Hier werden Mittel eingesetzt die z.B die Transmitter im Gehirn soweit ausgleichen damit die Wahrnehmung dem des "Normalzustandes" entspricht. Das kann dauern, da dies vorsichtig und genau dosiert passieren muß. Die AKUT-Medikation ist ein Produkt aus den frühen und katastrophalen (aber leider notwendigen Testreihen in den 70er Jahren). Heute wird mit Medikamenten und deren Verordnung bedeutend gemäßigter umgegangen wie dato. Das eine ist der Kostenpunkt, das andere ist der Dringlichkeitsgrad.

Du weißt es besser, daß von einer reinen Akut-Medizin nicht die Rede sein kann. Patienten werden - über ihre Entlassung hinaus - auf Pschopharmaka "eingestellt" ( allein schon dieses mechanistisches Wort ).
Ob es sinnvoll ist, z.b. jemanden, der im Zeitraum von 10 Jahren zwei von der Außenwelt interpretierte "manische" Episoden eine Dauermedikamentierung letzlich mehr oder weniger erzwingen zu wollen - bei der die Ärzte im übrigen auch keine Garantie geben können - halte ich für fragwürdig, zumal es auch Patienten gibt, bei denen es nicht in diesem Ausmaß zu den sozialen Katastrophen kommt.

Das als psychiatrische Lehrmeinung geschilderte "Transmitter"-Modell, das psychische Krankheiten zu einer Stoffwechselerkrankung definiert ist uns bislang immer noch den Beweis schuldig geblieben.
Für mich ist es nichts anderes als das Modell des "Gleichgewichts der Säfte" eines Galen (129-199) in einem modernisierten "wissenschaftlichen" Gewand. Selbst die Wirkungsweise z.B. von Zyprexa ist unbekannt Offizielle Information des Herstellers.

Don schrieb:
Ein weiterer Punkt dem ich vehemment widersprechen muß ist das Ammenmärchen das man "MirNix DirNix" in einer Psychatrie verschwindet. Da kann der Partner sich noch so versuchen zu verbiegen, wenn er Betroffene nicht will dann ist es ein rechtlich langwieriger Prozeß der nicht mal eben in ein oder zwei Monaten abläuft. Hier möchte ich doch bitten mal richtige Informationen einzuholen!.

Oh, das habe ich aber anders erlebt. Allerdings würde ich es auch nicht "verschwinden" nennen. Und wenn jemand schon mal drin war, können Kleinigkeiten ausreichen.
Auch das Umfeld ist nicht unwichtig:

"... nicht wahnverdächtig ist, wenn sich jemand durch göttliche Fügung für eine Aufgabe, die ihm nahesteht, berufen fühlt." (Bleuler, Lehrbuch der Psychiatrie, 13. Aufl., S. 50)

Aha, sieh an. Mit der Kirche will sich auch die Psychiatrie nicht anlegen.

Inwieweit exzentrisches Verhalten als psychotisch gedeutet wird, ist reine Interpretation. Ist jemand z.B. ein geschätzter oder anerkannter Künstler, ist es meist ziemlich egal, ob er ein Maniker ist oder nicht. Man wird ihm sein Chaos durchgehen lassen, solange er malt.
 

Giacomo_S

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Nebenbei ging es mir primär gar nicht um evt. notwendige psychiatrische Behandlungen, sondern vielmehr darum, was denn als psychiatrische Diagnose überhaupt interpretiert wird.
Und wie in vielem sind die USA mal wieder der Vorreiter, z.B. in dem AHDS (Aufmwerksamkeits-Hyperaktivitäts-Defizit-Syndrom) bei Kindern:

1996 deckte ein Femsehreport auf, daß die größte amerikanische Non-Profit-Organisation, die sich mit ADS auseinandersetzt und Informationskampagnen an Schulen, öffentlichen Veranstaltungen und in den Medien betreibt, vom Ritalin-Hersteller Ciba-Geigy (heute Novartis) in Millionenhöhe gesponsert wird. 90 Prozent der gesamten Ritalin-Produktion werden in den USA abgesetzt. Wurden 1988 noch zwei Tonnen Tabletten verschrieben, so waren es 1997 bereits 14 Tonnen! Bereits über sechs Millionen US-Schulkinder stehen unter dem Einfluß von Ritalin.

Weshalb psychoaktive Medikamente in den USA einen solchen Boom erleben, hat mit dem amerikanischen Gesundheitssystem zu tun: Über 90 Prozent der Leute sind in sogenannten "Managed Care"-Systemen versichert, wo stark auf die Kosten geachtet wird. Mit anderen Worten: Die persönliche Betreuung durch Therapeuten wird durch die Einnahme von Psychopharmaka ersetzt. Psychotherapeutische Behandlung wird von den Kassen nicht bezahlt, Ritalin schon. Aus diesem Grund sind in den USA die Ausgaben für psychiatrische Behandlungen um 80 Prozent gesunken. Der amerikanische Kinderarzt, Familientherapeut und Ritalin-Kritiker Lawrence Diller: "Es fällt uns so viel leichter, bei einem Kind eine Störung festzustellen und ihm Tabletten zu geben, als auf seine Bedürfnisse einzugehen."
Vollständiger Text hier

6 Millionen Schulkindern (Kinder !) werden also mit einem Amphetamin behandelt. Psychiater in den USA verschreiben bereits Kindern im Vorschulalter Ritalin (150.000 in den USA).
In Deutschland halten maßgebliche Experten die Behandlung mit Psychopharmaka für unethisch. Kinder- und Jugendpsychiater Michael Huss, Oberarzt in der Charite´Berlin
 

Don

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Zunächst mal: Ich spreche hier nicht über geistig oder psychisch Behinderte. Zumal ich aus eigener Erfahrung Fälle erlebt habe, wo deutlich geringere Vorfälle für eine Zwangseinweisung ausgereicht haben.
Nun gut, ich lebe auch im schönen Bayern, vielleicht ist die Praxis hier etwas härter...

- Was für Fälle?
- Welche(s) Land/Landesregierung läßt solche Verfahrensweise zu, wie Du sie beschreibst?

Ich weiß das hier in den Kliniken, welche übrigens nur noch Kurzaufenthlate zulassen, jede Menge leute wegen "göttlichen Wahnsinn" behandeln.



Grundliegend gilt:

Jeder Mensch der eine Gefahr für sich oder Andere darstellt wird in Sicherheitsgewahrsam genommen.


Eine Beschneidung der Freiheit aufgrund falscher Tatsachen ist strafbar und kann /muß angezeigt werden. Wenn Du also direkt in einem Verfahren beteilligt bist indem mit gezinkten Karten gespielt wird liegt es an Dir Ungerechtigkeit zu verhindern.

Was das einstellen der Klienten auf Medikamente betrifft kann ich nicht vertstehen was Dich daran stört. ich möchte Dich erleben wenn die Leute die auf Medikamente eingesetllt sind diese nicht mehr bekommen oder erst gar nicht verschrieben bekommen...... . es ist Dein Lebensstandart der übelst in die Knie geht, es werden Situationen auf Dich zukommen die Du Dir jetzt noch gar nicht vorstellen kannst.

Wahnmässige Schübe durfte ich z.B am eigenen Leib erleben. ich hatte einen befreundetetn Nachbarn der unter einem Defizit der Schwermetall-versorgung im Blutkreislauf litt. Das führte zu veränderten Wahrnehmungen.... . Und wie diese aussahen?

- Seiner Meinung nach wollten ihm alle böses
- Seine Frau wäre wahnhaft, nicht er.....
- Leute die auf seine Provokationen reagierten waren die Aggressoren, er selbst immer unschuldig


usw.....


Das waren nur kleine Ausschnitte eines harmlosen Defektes des Mangels eines Schwermetalls im Blut. Aufgrund der Manisch/Depressiven Phasen die er erlitt und welche immer heftiger wurden waren Job, Familie und seine Gesundheit schwer in Gefahr.

Nachdem er eingestellt wurde verschwanden die Auffälligkeiten und man konnte sich normal wieder mit ihm unterhalten, Familie ging eben kaputt weil eben so lange gewartet wurde bis man extern eingriff.

Heute lebt der Mensch unauffällig unter uns, hat aufgrund der fortschreitenden Forschung Medikamente die geringere Dosen der Wirkstoffe beinhalten.

Es kam mal vor das er der Meinung war das er die Medis nicht mehr brüchte, er hatte einen wunderbaren Rückfall. Er sah ein as es ohne eben nicht geht, und seit dem ist es eine Freude sich wieder mit einem witzigen Menschen zu unterhalten der sein Leben im Griff hat.

Was das mit dem Ritalin betrifft, hier wird in der Tat Schmuh betrieben, speziell in den USA. da man hier festgestellt hat ein betäubtes Kind ist ein gutes Kind..... <==== :ironie:

Hier vertete ich durchaus die Meinung das man genauer kontrollieren sollte, aber hier in D-land ist die Gesetzgebung so ausgelegt das man nicht mal eben jemanden entmündigt.

Wer solches beobachtet soll und muß handeln. Untätigkeit ist Mittäterschaft!


mfg Don
 

forcemagick

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ich denke wir sollten die diskussion nicht polarisieren in dem sinn psychiatrie ist per se schlecht und niederträchtig gegen psychiatrie ist heilung und gut..

ich denke sicherlich ist einer nicht unbeträchtlichen zahl von menschen in psychiatrien geholfen worden auch wenn ich den ein oder anderen behandlungsweg für unnötig medikamentenbegleitet halte... hmmm ums präziser zu sagen.. ich denke so manches mal wäre eine psychologische behandlung oder zumindest eine umfangreichere psychologische gesprächsbehandlung einer rein medikamentösen behandlung vorzuziehen... ich kenne leute, die haben psychische probleme und bekommen medikamente, aber ich habe nicht den eindruck, dass sie ihre krankheit verstehen... dennoch glaube ich, dass die erkrankung verstehbar ist..

hier in bayern habe ich schon oft mitbekommen, dass jugendliche, die mit einer wirklich wüsten familiengeschichte, die meiner meinung nach viel mehr grund für ihre auffälligkeit ist, in die psychiatrie kommen, weil sie mit ihrer auffälligkeit als selbst oder fremdgefährdend eingestuft werden... nebenbei sind diese leute oft canabiskonsumenten... ifolge des canabis-konsums werden sie dann nicht selten gleichzeitig auf schizophrenie hin behandelt... nach der schönen logik, dass canabisprodukte schizophrene störungen begünstigen bzw. auslösen...

es würde jetzt etwas weit führen mir bekannte schicksale weiter aufzuschlüsseln.
und vielleicht ist es nicht nachvollziehbar, wenn ich sage, dass ich die behandlung nicht für adequat halte... ich bin mit meiner meinung diesbezüglich auch nicht unbedingt alllein auch involvierte sozialarbeiter sehen das dann oft ähnlich..

ich habe kenntnis von fällen, da sind leute zum teil schon seit sieben jahren insassen der psychiatrie sind inzwischen ausgestattet mit einem sogenannten §63 der eigentlich für geistesgestörte straftäter gedacht ist und das weil sie in einem zustand der verwirrung und während der wiederholten flucht aus der psychiatrie mal ein fahrrad geklaut haben.... das halte ich für einen overkill... denn dieser spezielle falll ist meiner ansicht nach nicht im grunde gefährlich... ich weiß aber auch, dass dieser patient seit seiner einlieferung hauptsächlich medikamentös behandelt wird.. ich habe das während meiner besuche von bekannten erfahren die einen zwischenstop in der psychiatrie hatten, bzw weiß es von bekannten, die beruflich mit der psychiatrie zu tun haben... nun sicherlich das ist jetzt nicht ganz objektiv... aber die einblicke die ich habe erschrecken mich schon.

beispiele wie das von Giacomo_S geschilderte bezüglich von psychiatrischen gutachten und der sprache darin kann ich bestätigen... mir schien es dann auch so, dass eigentlich recht harmlose vorgänge durch die sprache in eine vermeintlich objektivere form gebracht wurden... aus herumschreien und fluchen im streit ( kontextbezogen kann das ja sinn machen denke ich ... wenn man sich mal über was aufregt ) wurde dann etwas kontextloses und scheinbar verrücktes in dem sinne, dass der patient grundlos herumschrie und völlig daneben andere beleidigte... nun ja wenn jemand mit seinen eltern im dauerkrieg lebt, dann kann sowas ja vielleicht mal vorkommen... doch wenn die eltern stur wie die panzerbrecher das so darstellen, als sei die tocher einfach irre und sie selbst hätten keinerlei schuld an der situation.. sie ( die eltern ) sind ordentliche bürger mit gutem einkommen, die tochter kifft ist schwanger ohne mann, ist eher punky und unkonventionell und der arzt der das gutachten macht ist ein guter kumpel der eltern und will dem armen kind ja nur helfen... ja super :twisted: ... und es scheint mir so, dass menschen, die mit einem schrägen gutachten in der psychiatrie landen es schwer haben ihren ruf zu korrigieren... also aus den erzählungen läuft das dann so ab, dass wie gesagt einmal die woche für ein paar minuten ein arzt da steht und geduldig schaut und das zwanzig mal die station... und den rest macht das pflegepersonal... karten spielen ( als unterhaltungsprogramm für die patienten ) kaffee trinken und tabletten verteilen ...

wie gesagt das ist die psychiatrie, die ich hier in meiner region mitbekomme und es scheint mir so als würde das in der gegend von Giacomo_S ähnlich aussehen..

das muss nicht übertragbar sein auf den rest der welt, scheint mir aber doch eine gewisse unschöne häufigkeit zu zeigen....

was sich da in sachen adsh tut finde ich ehrlich gesagt auch ziemlich irre.. ich habe das bei einer bekannten erlebt ( sozialpädagogin ) der trend zog auf wie ein unwetter und schon bald waren all ihre klienten irgendwie adsh-patienten... "wenn ich mir das so ansehe denke ich dass das bei vielen von meinen klienten zutrifft" ... kurz darauf "ich habe solche symptome auch bei mir entdeckt" :lol: .... naja irgndwann fiel es ihr schon auch auf ;) ...

klar kann man sagen das ist halt ihr fehler gewesen... aber irgendwie glaube ich auch irgendwo, dass sie da nicht alleine war oder ist... schließlich kam ja adsh wirklich wie eine art offenbarung über uns... wer ist da nicht alles betroffen....

mund auf.. hilfe naht... ;)

@don

sicherlich ... man sollte sofort einschreiten... aber das ist auch nicht immer ganz so einfach wie du dir vielleicht denken kannst... schließlich kann ich nicht zum arzt gehen und sagen.. "he mann was machen sie da?" ... klar ich bemühe mich ansonsten auch so gut zu helfen wie es eben geht... aber geh hier mal los und sag bei der polizei da wäre jemand gegen seinen willlen in der psychiatrie untergebracht "ja na das wär ja noch schöner wenn wir die verrückten vorher auch noch fragen ob sie behandelt werden wollen nicht wahr ..höhöhö.." ... "die ärzte werden wohl besser wissen als sie ob das notwendig ist oder nicht nicht wahr ... höhöhö"
 

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