USA trauern um Helden
Er hatte alles, und er gab freiwillig alles auf: Pat Tillman, 27 Jahre jung, intelligent und strahlend, ein Footballstar, der auf Reichtum verzichtete, um den Terrorismus zu bekämpfen.
Tillman, so war am Freitag bekannt geworden, kam bei seinem Einsatz gegen El-Kaida-Kämpfer in Afghanistan ums Leben. Auch viele Amerikaner, die sich nicht für Football interessieren, hatten Tränen in den Augen, als die Nachricht von seinem Tod die Runde machte und Bilder des vor Lebenskraft strotzenden und gleichwohl nachdenklich wirkenden jungen Mannes über die Bildschirme flimmerten, wie die Nachrichtenagentur dpa am Sonntag berichtete.
Flaggen auf Halbmast
Binnen weniger Stunden trafen Tausende von E-Mails mit Trauerbekundungen bei den Arizona Cardinals ein, Tillmans einstigem Club. Ex-Teamkameraden weinten hemmungslos. Autofahrer, die das Stadion der Cardinals in Tempe am Wochenende passierten, drückten auf die Hupe. Vor der Staatsuniversität von Arizona, wo Tillman studierte, wurden die Flaggen auf Halbmast gesenkt. Präsident George W. Bush zollte dem Patrioten in einer Erklärung Respekt.
Seit langem schon hatten in den USA die Ereignisse in Irak den andauernden Anti-Terror-Feldzug in Afghanistan in den Hintergrund gedrängt. Dass in dem Land am Hindukusch immer noch rund 10 000 US-Soldaten gegen El-Kaida-Mitglieder und Taliban-Anhänger kämpfen und mittlerweile über 100 Amerikaner in Afghanistan ums Leben gekommen sind, war längst nicht jedem US-Bürger bewusst. Das hat sich mit Tillmans Tod schlagartig geändert. Mit der Würdigung seiner Verdienste, so formulierte denn auch der Vietnamkriegsveteran und Senator John McCain, würden alle diese „vergessenen“ Toten geehrt.
Star aus dem Bilderbuch
Tillman, so verlautet von allen Seiten, war außergewöhnlich. Der Mann mit dem Aussehen eines Bilderbuch-Surfers absolvierte sein Studium in Marketing mit Summa cum Laude und blieb auch während seiner Karriere als Free Safety – eine Art Libero – der Arizona Cardinals bescheiden. Zum Training kam er nicht in Luxuskarossen oder schnittigen Sportwagen, sondern er radelte. Interviews vermied er – er mochte Publicity einfach nicht. Und er brauchte sie auch nicht: Sein Sportruhm stieg ständig, Vereine überfluteten ihn mit Offerten, und sein Verein bot ihm einen Dreijahresvertrag mit einem Gehalt von 3,6 Millionen Dollar (etwa drei Millionen Euro) an.
Verzicht auf Millionen Dollar
Dann kam der 11. September 2001. Tillman verfolgte mit Teamkameraden die Ereignisse im Fernsehen. „Mein Urgroßvater war in Pearl Harbor und viele andere Mitglieder meiner Familie haben in anderen Kriegen gekämpft", merkte er damals an. „Ich habe bisher nichts für mein Land getan.“ Das änderte sich wenige Monate später. Tillman heiratete seine Jugendliebe Marie und überraschte sein Team und die Sportwelt nach der Rückkehr von den Flitterwochen mit der Nachricht, dass er aussteigen und in den Militärdienst eintreten werde, um die Nation gegen die Terroristen zu verteidigen. 3,6 Millionen Dollar tauschte er gegen einen Jahressold von 18 000 Dollar ein. Sein Bruder Kevin, Profispieler in einer unteren Baseball-Liga, schloss sich an. Beide wurden nach hartem Training Mitglied der Army Rangers, einer Eliteeinheit.
Obwohl ihn Journalisten nach dem Karriereverzicht bestürmten, sich zu seiner spektakulären Entscheidung zu äußern, blieb Tillman stumm. Er wolle keine Schlagzeilen, sagte er. Im vergangenen Jahr, damals noch in Irak eingesetzt, hatte Tillman Heimaturlaub und überraschte seine Ex-Teamkameraden mit einem Besuch. Er kam unauffällig durch eine Hintertür.
http://aktuell.focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1849
Er hatte alles, und er gab freiwillig alles auf: Pat Tillman, 27 Jahre jung, intelligent und strahlend, ein Footballstar, der auf Reichtum verzichtete, um den Terrorismus zu bekämpfen.
Tillman, so war am Freitag bekannt geworden, kam bei seinem Einsatz gegen El-Kaida-Kämpfer in Afghanistan ums Leben. Auch viele Amerikaner, die sich nicht für Football interessieren, hatten Tränen in den Augen, als die Nachricht von seinem Tod die Runde machte und Bilder des vor Lebenskraft strotzenden und gleichwohl nachdenklich wirkenden jungen Mannes über die Bildschirme flimmerten, wie die Nachrichtenagentur dpa am Sonntag berichtete.
Flaggen auf Halbmast
Binnen weniger Stunden trafen Tausende von E-Mails mit Trauerbekundungen bei den Arizona Cardinals ein, Tillmans einstigem Club. Ex-Teamkameraden weinten hemmungslos. Autofahrer, die das Stadion der Cardinals in Tempe am Wochenende passierten, drückten auf die Hupe. Vor der Staatsuniversität von Arizona, wo Tillman studierte, wurden die Flaggen auf Halbmast gesenkt. Präsident George W. Bush zollte dem Patrioten in einer Erklärung Respekt.
Seit langem schon hatten in den USA die Ereignisse in Irak den andauernden Anti-Terror-Feldzug in Afghanistan in den Hintergrund gedrängt. Dass in dem Land am Hindukusch immer noch rund 10 000 US-Soldaten gegen El-Kaida-Mitglieder und Taliban-Anhänger kämpfen und mittlerweile über 100 Amerikaner in Afghanistan ums Leben gekommen sind, war längst nicht jedem US-Bürger bewusst. Das hat sich mit Tillmans Tod schlagartig geändert. Mit der Würdigung seiner Verdienste, so formulierte denn auch der Vietnamkriegsveteran und Senator John McCain, würden alle diese „vergessenen“ Toten geehrt.
Star aus dem Bilderbuch
Tillman, so verlautet von allen Seiten, war außergewöhnlich. Der Mann mit dem Aussehen eines Bilderbuch-Surfers absolvierte sein Studium in Marketing mit Summa cum Laude und blieb auch während seiner Karriere als Free Safety – eine Art Libero – der Arizona Cardinals bescheiden. Zum Training kam er nicht in Luxuskarossen oder schnittigen Sportwagen, sondern er radelte. Interviews vermied er – er mochte Publicity einfach nicht. Und er brauchte sie auch nicht: Sein Sportruhm stieg ständig, Vereine überfluteten ihn mit Offerten, und sein Verein bot ihm einen Dreijahresvertrag mit einem Gehalt von 3,6 Millionen Dollar (etwa drei Millionen Euro) an.
Verzicht auf Millionen Dollar
Dann kam der 11. September 2001. Tillman verfolgte mit Teamkameraden die Ereignisse im Fernsehen. „Mein Urgroßvater war in Pearl Harbor und viele andere Mitglieder meiner Familie haben in anderen Kriegen gekämpft", merkte er damals an. „Ich habe bisher nichts für mein Land getan.“ Das änderte sich wenige Monate später. Tillman heiratete seine Jugendliebe Marie und überraschte sein Team und die Sportwelt nach der Rückkehr von den Flitterwochen mit der Nachricht, dass er aussteigen und in den Militärdienst eintreten werde, um die Nation gegen die Terroristen zu verteidigen. 3,6 Millionen Dollar tauschte er gegen einen Jahressold von 18 000 Dollar ein. Sein Bruder Kevin, Profispieler in einer unteren Baseball-Liga, schloss sich an. Beide wurden nach hartem Training Mitglied der Army Rangers, einer Eliteeinheit.
Obwohl ihn Journalisten nach dem Karriereverzicht bestürmten, sich zu seiner spektakulären Entscheidung zu äußern, blieb Tillman stumm. Er wolle keine Schlagzeilen, sagte er. Im vergangenen Jahr, damals noch in Irak eingesetzt, hatte Tillman Heimaturlaub und überraschte seine Ex-Teamkameraden mit einem Besuch. Er kam unauffällig durch eine Hintertür.
http://aktuell.focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=1849