Unternehmenskultur der Postmoderne - Bewerbungen

Giacomo_S

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Derzeit bewerbe ich mich - aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis - um eine neue Anstellung.
Die Ausgangssituation ist für mich grundsätzlich gut: In meiner Branche, für meinen Beruf werden viele Mitarbeiter gesucht. Klar, dass ich mich dabei verbessern möchte ...

Die Bewerbungen habe ich bislang per email versendet. Das hat nicht nur für mich als Bewerber Vorteile (es entstehen für mich keine Kosten), sondern auch für den potentiellen Arbeitgeber (er braucht nichts zurück schicken: Es entstehen keine Kosten).

Was mich jedoch enttäuscht, ja ärgert: Von vielen Adressaten hört man einfach gar nichts. Weder erhalte ich eine Empfangsbestätigung, noch eine Absage. Persönlich finde ich das eine Unverschämtheit, denn schließlich versende ich (Zeugnisse usw.) ja auch persönliches und vertrauliches Material. Und wenn sie schon nichts postalisch zurück senden müssen, dann kann man - so finde ich - wenigstens eine copy & paste - Standard - Absage erwarten.
Denn im Grunde weiss ich nicht einmal, ob meine Bewerbung u.U. im Spam-Filter hängen geblieben ist.

Meine Fragen an Euch:

1. An die Arbeitnehmer:

1.1. Bewerbt Ihr Euch per email - oder versendet Ihr das nur postalisch ?
1.2. Wie geht Ihr mit dieser Situation um ? Versendet Ihr die Bewerbung erneut ? Ggf. bis eine Antwort erfolgt ?

2. An die Arbeitgeber (hallo Liberaler ?!)

2.1. Kann man da von Desinteresse ausgehen - oder ist das nur Schlamperei ?
2.2. Werden überhaupt Mitarbeiter gesucht oder handelt es sich nur um eine Art versteckte Werbung ("Weil wir soooo erfolgreich sind - und das, weil wir gut sind und gute Produkte herstellen - suchen wir ständig Mitarbeiter !")
 

Simple Man

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1.1. Bewerbt Ihr Euch per email - oder versendet Ihr das nur postalisch ?
Kommt drauf an, wie das Unternehmen das haben will. Im Zweifelsfall würde ich vorher anfragen, ob eine Bewerbung per E-Mail überhaupt erwünscht ist, welches Dateiformat für die Unterlagen okay ist, evtl. auch, wie groß die Dateianhänge max. sein dürfen ... einfach auf blauen Dunst per E-Mail verschicken halte ich nicht für die beste Lösung ...

1.2. Wie geht Ihr mit dieser Situation um ? Versendet Ihr die Bewerbung erneut ? Ggf. bis eine Antwort erfolgt ?
Nach ner gewissen Zeit - vielleicht drei Tage - anrufen und nachfragen, ob deine Unterlagen angekommen sind.

2.2. Werden überhaupt Mitarbeiter gesucht oder handelt es sich nur um eine Art versteckte Werbung ("Weil wir soooo erfolgreich sind - und das, weil wir gut sind und gute Produkte herstellen - suchen wir ständig Mitarbeiter !")
Kann durchaus auch sein, ja - ein Bekannter hatte bei einer Firma mal zwei Vorstellungsgespräche und man teilte ihm erst nach dem zweiten Gespräch mit, dass man ihn gerne einstellen würde, aber momentan gar keine Stelle vergibt ... :?!?: ... vielleicht wollten die auch nur mal wieder Gratiskaffee trinken ...
 

gaia

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Hallo,
ich habe vor ein paar jahren mal bei so einem bewebertraining für alleinerziehende Mütter mitgemacht.
Das heißt vermutlich werde ich dir gar keine Tips geben können.
Ich würde aber als erstes darauf achten, welche Bewerbungsformen angeboten werden und dann nach Möglichkeit erst einmal anrufen ( wenn das möglich ist)
Auf den Anruf kannst du dich dann in einer Bewerbung beziehen- und du kannst einfacher noch einmal telefonisch anfragen.
Bewerbung per E-mail finde ich ziemlich unpersönlich- da kann man sich wenig von anderen abgrenzen und fällt schneller dem Auswahlverfahren zum Opfer.
Also- je nach Job würde ich eine Mappe zusammenstellen und dabei versuchen durch eine angenhme Form aufzufallen. Hier kommt es aber drauf an, als was du dich bewirbst.
 

Giacomo_S

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Simple Man schrieb:
Im Zweifelsfall würde ich vorher anfragen, ob eine Bewerbung per E-Mail überhaupt erwünscht ist, welches Dateiformat für die Unterlagen okay ist, evtl. auch, wie groß die Dateianhänge max. sein dürfen ... einfach auf blauen Dunst per E-Mail verschicken halte ich nicht für die beste Lösung ....

Die Bewerbung per email ist in den Stelleanzeigen entweder ausdrücklich erwünscht, oder zumindest wird sie angeboten. Die Stellenanzeigen sind auch aus dem Internet.

Das übliche Dateiformat ist heutzutage PDF. Das kann jede lesen, allerdings sollte der Anhang 1 MB nicht überschreiten.

gaia schrieb:
Also- je nach Job würde ich eine Mappe zusammenstellen und dabei versuchen durch eine angenhme Form aufzufallen.

Nun ja ... im Prinzip sicherlich nicht ganz falsch - wenn es denn ein Job wäre, wo dererlei gestalterische Fähigkeiten demonstriert werden müssten. Mein Gott, ich bewerbe mich als Koch. Ob da so eine gestylte Mappe unbedingt sein muss ? Ich denke, nein. Allein in einer - für den Arbeitgeber kostenpflichtigen - Jobvermittlungsseite finden sich allein für München 150+ Angebote (und da habe ich bereits einiges aussortiert).

So eine Mappe verursacht auch Kosten. Mit allem Tralala, kartonierter Umschlag, Porto usw. usf. ist man da schon mal mit 10,- dabei. Bewerbe ich mich auf 10 Stellen, kostet mich das 100,-. Und oft genug kommen die Unterlagen dann in einem Zustand zurück, in dem man sie nicht noch einmal erneut versenden möchte.

Zudem ist es mir des öfteren passiert, dass mein Ansprechpartner die Unterlagen überhaupt erst liest, wenn ich schon im Vorstellungsgespräch sitze. Da hilft dann so eine tolle Mappe auch nix.

NB:
Geht man mal auf die HPs - irgendwelcher - Firmen, dann werden alle möglichen Kommunikationskanäle angeboten. Wie mir allerdings des öfteren aufgefallen ist: Sie bekommen es nicht wirklich auf die Reihe. Emails werden nicht beantwortet oder gar nicht erst gelesen, am Telefon ist der AB oder die Warteschleife ...
 

Winston_Smith

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Also generell ist gegen eine Emailbewerbung nichts zu sagen. Wenn es denn vom Arbeitgeber gewünscht ist.

Die Frage ist, ob Du vorher im Betrieb angerufen und Deine Bewerbung angekündigt hast. Einfach fragen, ob die Adresse blabla@blabla.de richtig ist. Du würdest denen gerne was schicken. Nach Versand kannste kurz anrufen und fragen, ob alles richtig angekommen ist und ob Du noch "was tun" kannst.


ws
 

erik

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@giacomo

Ich kann deine Erfahrungen leider nur bestätigen.

Bei mir ist es zwar eine andere Branche, aber gerade Arbeitgeber, die im Internet Stellen ausschreiben, nehmen es mit dem Antworten nicht besonders genau.

Ist ja auch einfacher, so eine E Mail, liegt nicht nervig auf dem Schreibtisch herum wie ein Brief oder ein überquellendes "Ablage-Fach"

Andererseits zeigt so ein Verhalten ja oft schon, welche "Kultur" in dem Unternehmen vorherrscht und welchen Stellenwert man Mitarbeitern einräumt.

Früher galt ein "Wir haben Ihre Bewerbung erhalten...bitte gedulden Sie sich noch..." als guter Ton, heute erinnert sich kaum jemand noch daran, obwohl es wirklich einfach wäre, das per E Mail zu verschicken.

Es gibt eine eine Zunahme der Kommunikations-Unhöflichkeit.

Das sieht man ja auch an "Nein, auf der Mailbox war keine Nachricht" und "Die E Mail muss irgendwie im Spamfilter hängen geblieben sein", zwei der dümmsten und dennoch meistgebrauchten Ausreden unserer Zeit.

Was den Vorschlag mit der Mappe angeht, ist das sicher nicht verkehrt, man kann ja auch eine "Mappe" als pdf verschicken. (z.B. gekochte Kreationen mit Foto und Rezept (?) - das wirkt auf jeden Fall appetitlich und bleibt sicher im Gedächtnis, und das ist eh das wichtigste: aus der Flut von Bewerbern so hervorstechen, dass die Entscheider sich an einen erinnern.
 

gaia

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Was den Vorschlag mit der Mappe angeht, ist das sicher nicht verkehrt, man kann ja auch eine "Mappe" als pdf verschicken. (z.B. gekochte Kreationen mit Foto und Rezept (?) - das wirkt auf jeden Fall appetitlich und bleibt sicher im Gedächtnis, und das ist eh das wichtigste: aus der Flut von Bewerbern so hervorstechen, dass die Entscheider sich an einen erinnern.
Im Training ging das tatsächlich in diese Richtung.
Sich auf angenehme Weise ins Gedächtniss derer fesetsetzen die die Bewerbung lesen. Also neugierig machen. Gerade wenn man dann vorher noch anruft( unter dem Vorwand der hier schon gebracht wurde) hat man gegenüber den anderen einen Vorteil.
Das ist ja auch so wenn man vor seinem geistigen Auge einen Stapel blauer Bewerbungsmappen sieht. Nur eine davon hebt sich farblich ab. Und das ist die Eigene....
Wenn die dann aufgeklappt und der erste Eindruck ist eine farblich und graphisch angenehme Gestaltung und dann ein Foto auf dem man offen und freundlich rüber kommt, liest man den Text auch. Und wenn der noch zu den Vorstellungen der poteniellen Arbeitgeber passt, wird das bestimmt zu einem Bewerbungsgespräch führen..
Zumindest theoretisch.
 
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