Uni-Streik gewaltsam aufgelöst

Nacho

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Hi,
wie vielleicht einige von euch wissen, gab es in den letzten starke Proteste gegen Kürzungen an den Unis, gegen Studiengebühren, und teilweise gegen den Sozialabbau allgemein. (Besonders z.B. in Berlin)

Seit zwei Wochen läuft bei uns in Göttingen ein "Aktionsstreik", was so eine Art Aktions-Marathon ist. Am Donnerstag wurde auf einer Vollversammelung beschlossen, die Uni heute und morgen komplett (richtig) zu bestreiken. (Mittwoch wird in Hannover entgültig über die Kürzungen entschieden)

Heute morgen wurde eine Reihe von Gebäuden auf dem Campus besetzt, zeitweise war sogar die örtliche CDU-Zentrale unter Kontrolle. Im gegensatz zu Berlin, wo die Streiks und Besetzungen lange geduldet wurden, wurde unser Protest jedoch schnell zerschlagen: Der Uni-Präsident Horst Kern und der Asta der Uni (eine Art studentische Selbstregierung!) entschieden sich für "null Toleranz" und ließen die besetzen Gebäude gewaltsam räumen. Dabei gingen Scheiben zu Bruch, und viele Demonstranten wurden verletzt. (Ich kann bezeugen, dass der Protest wirklich friedlich war - die aggression ging nicht von uns aus). Am Ende ließen sich die Leute von der Polizei raustragen.

Hier ein paar Links dazu:
Göttinger Stadtinfo zum Thema ([url]www.goest.de)[/url]
Offizielle Protestseite ([url]www.bildungsklau.de)[/url]

Ich versuche morgen mehr dazu zu schreiben, aber momentan bin ich ziemlich kaputt - ich wurde selbst "geräumt".
 

streicher

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Hi Nacho,

das ist ja die heftigste Situation, die man über das Aufeinanderprallen politischer Kürzungsinteressen und den Bildungsinteressen der Studenten bislang zu lesen bekam. Wenn du willst, schreib auch mal darüber, wie du die Räumung erlebt hast, wie die Polizei vorgegangen ist und vielleicht wie es zu den Zwischenfällen kam.

Sind bestimmte Fakultäten besonders betroffen? Wie solidarisch ist das Lehrpersonal mit den Studenten - oder ist es gespalten? Ein bisschen klingt es auch nach Vetternwirtschaft zwischen Uni-Leitung, Rathaus, Partei... (oder sollte man Vetternwirtschaft als selbstverständlich annehmen - in München war es vor Jahren vergleichlich und ist es nun schon wieder: damals ist die Studentenschaft u.a. in den Hochschulsenat der LMU einmarschiert, der eigentlich nichtöffentlich tagt).
 

Seifenigel

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Hallo Nacho

Ich studiere selber in GÖ und war heute Morgen an der Uni, und ehrlich gesagt kann ich die Leute durchaus verstehen die rein wollten! Es wurde gegen Autoritätsglauben gepredigt, gleichsam haben sich die Aktivisten als oberste Autorität aufgespielt um zu entscheiden, dass heute mal alles dicht bleibt. Zwar wurde von den Aktivisten kundgetan, dass der Stoff, der durch die Blockade ausfällt nicht Klausurrelevant sein wird, die anwesenden Dozenten sahen das allerdings ehr anders.

Versteh mich nicht falsch ich hab mit meinen Leuten an vielen der Aktionen teilgenommen, aber ich mag es nicht gern wenn mir von jemandem vorgeschrieben wird das ich heute mal eben nicht zu meinen (wichtigen!) Veranstaltungen zu gehen habe...

Btw Morgen steht eine Zivilrechtsklausur an, die würde ich schon sehr gerne mitnehmen...
 

SimoRRR

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Uff, das hört sich ja krass an....

Hier in BW sollen ebenfalls extrem hohe Studiengebühren eingeführt werden, die den Satz pro Semester verzwölfachen würden. Da wurde auf der VV erstmal mächtig Druck für einen Streik gemacht, was aber im Laufe der Veranstaltung eher ins Gegenteil umgeschlagen ist und die Stimmung sich sehr gegen Streik wendete.
Der momentane Stand hier ist, dass erstmal ein paar Demos organisiert werden (eine war schon, da ist alles friedlich verlaufen und die Beteiligung war sogar wesentlich höher als erwartet), damit soll die Bevölkerung und die "öffentliche Meinung" auf das Problem der Studenten aufmerksam gemacht werden, so dass im besten Fall so etwas wie ein Verständis für die Lage und damit auch für die Aktionen der Studenten vorhanden ist.

Ich sehe das Problem bei Streiks der Studenten darin, dass Studenten im Grunde ja nicht wirklich was in der Hand haben, um mit einem Streik den nötigen Druck aufzubauen. Wenn Arbeitnehmer streiken, dann droht dem Arbeitgeber Umsatzausfall ect. aber wenn Studenten streiken, dann lernen sie nichts, erwerben keine Qualifikationen ect. sie schaden dem Staat in der Region, in der die Uni liegt nur in der Hinsicht, dass Humankapital in der Zeitspanne nicht ausgebildet wird. Und das allein ist eher ein sehr schwaches Mittel, der hinter einem Streik als Auswirkung steht.
Etwas besser und effektiver, aber auch nicht optimal wäre evtl. eine möglichst geschlossene Nichtentrichtung (bzw. Bekundung, dass die Studentenschaft geschlossen die neuen, hohen Gebühren NICHT zahlen wird), denn dieses würde ein sofortiges Ergebnis erzeugen, da das Geld dem Staat bzw. der Uni einfach fehlt!


Insgesamt ein sehr, sehr schwieriges Thema. Wenn diese Studiengebühren wirklich durchgesetzt werden, dann wird sich mit Sicherheit der eine oder andere das Studieren nicht mehr leisten können und genau dann wird das mangelnd ausgebildete Humankapital in die Waage fallen, wenn die heute studierende Generation nämlich in die Arbeitswelt hineinwächst. Aber momentan sind wir mit diesen Studiengebühren auf dem besten Weg in die Zwei-Klassen-Gesellschaft der Bildung.

:?


Gruß,

SimoRRR (der Schiss um sein Humankapital hat :roll: )
 

Trasher

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SimoRRR schrieb:
Hier in BW sollen ebenfalls extrem hohe Studiengebühren eingeführt werden, die den Satz pro Semester verzwölfachen würden.
Das wären bei uns ja reichlich 1.300 T€uro pro Semester! 8O
Kann mir nicht vorstellen, daß man so etwas durchsetzen kann.
 

brausepauline

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streiks und co.

bin selbst studentin aus berlin und habe in den letzten tagen fleissig mitgestreikt. wobei das mit dem streiken auch so eine sache ist...als student schneidet man sich ins eigene fleisch.
was ich schon irre finde ist, daß unsere angeblich rote (soziale) regierung zu solchen erwägungen wie studiengebühren kommt. "bildung für alle" eine leere floskel?
ich weiß selbst kaum, wie es in anderen bundesländern aussieht, doch hier in berlin wird erstmal weitergestreikt, weiter an die vernunft appeliert, weitergehofft...
 

SimoRRR

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@ Trasher:

Bei uns warens bisher ca. 40 Euro, letztes Semester wurde dann kurzfristig noch eine Pauschale von 40 Euro obendrauf erhoben, so dass wir theoretisch jetzt bei ca. 80 Euro liegen.
Der nächste Erhöhungsschritt liegt jetzt bei guten 500 Euro pro Semester. Wenn man also von den ursprünglichen 40 Euro ausgeht, ist das gut das 12fache.

Bisher galten diese hohen Semestergebühren für Langzeitstudenten, die mehr als 4 Semester über die Regelstudienzeit hinaus waren.
 

blur

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Freut euch, daß ihe überhaupt noch eine Chance habt. Ich studiere an einer FH in NRW und bei uns ist die Einführung von Studienkonten bereits erfolgt. Hab da gestern ein nette sSchreiben erhalten, was mich auf diese Seite verweist. http://www.mwf.nrw.de/Studieren_in_NRW/Studienkontenmodell.html
Wenn das Konto alle ist, kostet jedes weitere Semester 650 €!!!
Ich bin ganz begeistert. Wenn ich jetzt eine einzige Prüfung nicht bestehe, habe ich umsonst studiert. Dann sind nämlich meine Punkte alle und ich kann es mir nicht mehr leisten, meine Diplomarbeit zu schreiben.

blur
 

Trasher

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Wenn das Konto alle ist, kostet jedes weitere Semester 650 €!!!

Nach diesem Modell könnte ich 13 Semester kostenfrei studieren. Probleme gibts natürlich dann, wenn man schon ein paar Mal gewechselt hat.

@SimoRRR
Ok, ohne Semesterticket zahle ich auch nur knapp 40 Euro pro Semester.
 

SimoRRR

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@ Trasher:

Das Semesterticket kommt bei uns auch noch mal oben drauf...... 30 euro.
Also alles in allem 40 euro Semestergebühren + 40 euro für was auch immer + 30 euro Ticket. :?
Aber mit Pech wirds bald meeehr.
 

MrMister

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Sieht doch in den weiterführenden Schulen nicht anders aus... ich bin in einer 9. G-Klasse, und bei uns fliegen auch schön die Fetzen. Ich wohne in Hessen und so ziemlich jeder Lehrer springt bei der Erwähnung des Namens "Koch" an die Decke, verständlicherweise...

-Weil 50% aller Förster in unserem Bezirk entlassen werden, kommen sie an unserer Schule um uns zu unterrichten...
-Die Lehrer sollen für weniger Geld eine Stunde mehr die Woche arbeiten, dafür werden aber KEINE neuen Lehrer mehr eingestellt, nur noch auf BMT-Vertrag, was für unser Bildungssystem absolut indiskutabel ist.
-etc. pp.

Erst vor ein paar Wochen haben unsere Lehrer die Arbeit niedergelegt, in Wiesbaden sind 40.000 Lehrer auf die Straße gegangen und die Schüler haben kräftig mitgezogen. Da Beamte nicht streiken dürfen bekommen sie allesammt weniger Gehalt, ein Verfahren und einen Eintrag in ihre Akte. Außerdem ist die Situation an unserer Schule im Moment äußerst unangenehm, es herrscht KRIEG (keine Untertreibung) zwischen der Schulleitung und den Lehrern!

Na dann, fröhliche Ausbildung noch!
 

Winston_Smith

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Ich studiere in Kiel, habe im AStA gearbeitet und einige Demos mitgeplant. Auch hier schwebt das Thema Studiengebühren über unseren Köpfen... :(

Ich muß aber (gerade an Nachos Adresse) sagen, daß ich von BESETZUNGEN und ERSTÜRMUNGEN von div. Gebäuden üüüüberhaupt nichts halte!!!! :evil:

Sorry, aber sowas finde ich extrem dämlich! Natürlich werden solche Gebäude geräumt! Hallo? Es handelt sich hier um Hausfriedensbruch!! Sind denn die Studis wirklich so dumm, daß ihnen nicht besseres einfällt, als eine CDU-Zentrale zu besetzen?!

Ein Hoch auf die "Bildungselite", die nichts besseres zu tun hat, als Gebäude zu besetzen!!!

Ich halte von Studiengebühren (zur Zeit) auch nichts! Ich will aber auch nichts mit irgendwelchen Hohlköppen und Krawallstudis zu tun haben und erst recht nicht mit denen auf einer Stufe stehen!!! :evil: :evil:


"(Ich kann bezeugen, dass der Protest wirklich friedlich war - die aggression ging nicht von uns aus)."

Ne, schon klar... IHR HABT EIN GEBÄUDE GEGEN DEN WILLEN DER BESITZER BESETZT!!! Hallo?!


*grimmig*

winston
 

Trasher

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SimoRRR schrieb:
@ Trasher:

Das Semesterticket kommt bei uns auch noch mal oben drauf...... 30 euro.
Also alles in allem 40 euro Semestergebühren + 40 euro für was auch immer + 30 euro Ticket. :?
Aber mit Pech wirds bald meeehr.
Bei uns kommen ganze 85 T€uro fürs Ticket drauf und so zahlen wir mittlerweile insgesamt ca. 125 Euro pro Semester. Als ich anfing zu studieren, löhnte ich noch (bescheidene) 195 Märker. :(
 

elvissa

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ähem, ich studier in berlin, und wir zahlen 200€ das semester, mit ticket. das ist für mich persönlich schon hart an der grenze.

bei uns wird auch kräftig gestreikt wie brausepauline schon sagte.
und zwar schon seit längerem.
ich finde die idee dass ausgerechnet studenten streiken insgesamt auch etwas missglückt und die idee von simoRRR geil die zahlung zu verweigern.
warum ist das sonst noch niemandem eingefallen??
genial.
denn wenn das klappen würde, stellt euch das vor, alle studis in allen städten (oder möglichst viele) zahlen einfach nicht, dann leute haben wir sie bei den eiern, nämlich da wo`s am meisten wehtut.
das wäre ein musterbeispiel an basisdemokratie.
das könnte eine lawine auslösen, denn wenn wir nicht zahlen, und zwar nix, dann steht die existenz der unis auf dem spiel, und das lassen die niemals zu.
zumindest hier in berlin kriegen wir unterstützung von profs und teilweise der unileitung (eine art "duldung"), und die könnten dann nämlich legal ihre arbeit verweigern, weil es einfach nicht mehr geht.

je länger ich darüber nachdenke:

FETTE PROPS AN SIMORRR!
 

Agarthe

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Verstehe ich nicht wirklich mit der Zahlungsverweigerung. Was macht es der Uni-Leitung aus zu sagen ,"pech, Sie haben die Anmeldefrist fürs nächste Semester versäumt - basta. Zwangsexmatrikuliert"
Ist denen doch völlig egal, wie schnell Du fertig wirst - oder in gewisser Hinsicht wirst Du dann erst lukrativ... :roll:

Für mich sind es 770 Euro für das kommende Semester (650 € Langzeit & 110 € Semesterbeitrag). Ich zahle dann aber auch nochmal Gebühren von ca. 330 € im Ausland, wo ich nächstes Semester hingehen werde/ muss (wie in der Prüfungsordnung vorgesehen).

:(
 

Trasher

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Wer nicht zahlt, wird exmatrikuliert, ganz einfach.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß man mal eben so 20.000 Studenten rauswirft, allerdings machen bei solch einer Aktion eh nicht alle mit, ich würde sogar sagen, daß für mehr als die Hälfte der Studenten der oberen Semester das laufende Studium ein zu hoher Einsatz für solche Pokerspielchen ist.
 

SimoRRR

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Thx @ elvissa. :D



Bei dem Verweigern der Bezahlung wird sich dann aber hundertprozentig das Problem ergeben, dass es eine nicht geringe Zahl von Leuten geben wird, die doch bezahlen werden. Entweder sinds die, die reiche Eltern haben und sich nicht ums Geld sorgen müssen oder diejenigen, denen die Gefahr, exmatrikuliert zu werden (was ja bei Nichtentrichtung der Studiengebühren unweigerlich passieren wird) zu hoch ist und daher trotzdem zahlen.
Also wenn wirklich alle nicht zahlen würden, dann wäre das ein wirklich starkes Mittel, in dieser Hinsicht etwas zu bewirken, aber die Gefahr besteht ja, dass ein Teil der Studenten DOCH bezahlt. Wenn dieser Teil dann groß genug ist, dann exmatrikulieren die Unis die Nichtzahler einfach und machen mit den restlichen Zahlern weiter. Dann stehen die Studiengebührenboykottierer schön blöde da....
Genau das ist nämlich bei uns in BW passiert, als es um die Einführung dieser 40 zusätzlichen Euro pro Semester ging, von denen allerdings nichts an die Unis fliesst sondern dazu gedacht ist, das Haushaltloch zu stopfen. Es wurde ein Treuhandkonto eingerichtet, auf das man die 40 Euro vorerst überweisen konnte. Wenn dann eine ausreichende Anzahl von Studenten die 40 Euro nicht direkt überwiesen hätten, wäre der Betrag wieder zurückgezahlt werden und die zusätzlichen 40 Euro wären noch einmal diskutiert worden. Die notwendige Zahl ist aber bei weitem nicht zusammengekommen, so dass der Betrag auf dem Treuhandkonto dann doch an die Uni überwiesen werden musste, um den Studenten, die am Boykott beteiligt waren, zu gewährleisten, dass sie nicht exmatrikuliert worden wären.

Auch wenn es hier nur 40 Euro waren, die Beteiligung war wirklich miserabel. Von guten 8000 Studenten hier haben grade mal 120 überwiesen, wenn ich mich recht erinnere. Etwas über 2400 wäre notwendig gewesen.

Ich muss sagen, dass ich zu der Zeit auch brav bezahlt hab, da ich persönlich die Gefahr, exmatrikuliert zu werden gegen den Verlust von 40 Euro aufgerechnet hab und zu dem Ergebnis gekommen bin, dass ich das noch bezahlen kann.

Aber im Moment geht es um wesentlich höhere Beträge, die vielen der Studenten wirklich an die Substanz gehen würden. Diesmal würde ich natürlich auch nicht überweisen, wenn dieser Boykott ordentlich organisiert wird.

Ich bin gespannt.....



//edit: Trasher und Agarthe waren schneller, aber ich denke, es ist klar, wo der Haken ist.


@ Trasher: Der Knackpunkt ist eben bei der Masse. Eine Uni kann es sich nicht leisten, 80% der Studenten zu exmatrikulieren. Auch wenns rechtlich vielleicht problemlos gehen würde, springen dann etliche Lobbies auf die Barrikaden.
 

elvissa

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ja eben. is ja schon gesagt worden, es kommt natürlich darauf an dass möglichst viele mitmachen.

ich weiss, ich weiss, call me a dreamer..

aber es war schön es sich vorzustellen...seufz
 

Nacho

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so... jetzt will ich auch mal wieder stellung zum gesagten nehmen: :)

@Winston_Smith

Die Erfahrung an anderen Unis zeigt was anderes, nämlich dass der Streik (auch der Besetzungsstreik) geduldet und in Berlin sogar unterstützt wird. Außerdem üben die Streikenden nicht nur Zwang aus, sondern verhindern auch Zwanz; nämlich den Zwang, den du auf deine Kommilitonen ausübst, wenn du trotz Streik zur Vorlesung gehst. Sie müssen dann nämlich auch hin, um ihren Schein nicht zu verlieren. Wenn keiner hingeht, fällt die Veranstaltung aus, und wird verschoben.

Zu den Vorwürfen am Anfang, wir hätten Leute von wichtigen Sachen abgehalten:

Da, wo ich Streikposten geschoben habe, haben wir nur diejenigen abgehalten, die die Standard-Seminare besuchen wollten. Examenskandidaten z.B. wurden reingelassen! Außerdem war das Oec (das geräumte Gebäude) die ganze Zeit offen, jeder konnte rein und rausspazieren (außer er wollte eine Pflichtveranstaltung "anbieten" und so den Streik unterhöhlen). Paradoxerweise wurde es erst von der Polizei abgesperrt.

Wie es in der Sache weitergeht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Morgen ist Niedersachsenweite Demo + Vollversammlung in Hannover, und da kann sich noch einiges tun. Wir haben von anderen Unis schon Solidaritätsbekundungen bekommen, aber auch schon Distanzierungen. Stand momentan ist, so wie ich es gesehen hab: Der Besetzungsstreik ist niedergeschlagen, am Donnerstag wird wahrscheinlich der Aktionsstreik auch beendet, es werden jetzt viele inhaltliche Sachen gemacht (Seminare und öffentliche Vorlesungen zum Thema). Außerdem will man versuchen, nicht auf Teufel-Komm-Raus alle auf eine Linie zu ziehen, sondern sich stattdessen mit gleichgesinnten Gruppen außerhalb der Uni zu verbünden (z.B. Gewerkschaften, etc.).

Nacho
 

Lyle

Großmeister
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Trasher schrieb:
ich würde sogar sagen, daß für mehr als die Hälfte der Studenten der oberen Semester das laufende Studium ein zu hoher Einsatz für solche Pokerspielchen ist.
Wenn ich von mir selber ausgehe würde ich sagen deutlich mehr als die Hälfte. Ich bin jetzt im neunten Semester und werde in 5-6 Monaten mit dem Studium fertig sein. Das heißt ich muss noch einmal Studiengebühren bezahlen (ca. 140 €) . Ich werde das was ich bislang an Zeit und Geld in dieses Studium gesteckt habe einfach nicht für etwas mit zweifelhaftem Ausgang riskieren. Im Moment will ich einfach nur fertig werden. Ich kann ja verstehen, dass diejenigen die noch nicht seit längerer Zeit studieren auf die Barrikaden gehen, aber meinen kurz bevorstehen Abschluss werde ich nicht gefährden, in dem ich so eine Exmatrikulation riskiere. Da muss es andere Möglichkeiten des Protestes geben.
 
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