Unfall, Vorfahrt Übersehen, Provokation?

Angel of Seven

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@ altgediente Autobesitzer

Sagt mal, ist es bei euch auch so das ihr im Grunde immer gleich hohe KfZ-Versicherungsprämien zahlt?
Also... ich bin mal mit 125% angefangen und ungefähr den selben Betrag zahle ich heute bei 35%....
Also kann es sein, daß diejenigen die über 400Euro vierteljährlich zahlen, das auch in Zukunft tun werden?
Oder anders gesagt: das mit dem jahrelangen unfallfreien Fahren garantiert nur das man gleichviel zahlt und nicht weniger, ein toller Trick der Versicherungen um uns auszutricksen?



LG


AoS
 

antimagnet

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versicherungen tricksen sowieso einen aus.

würden die leute weniger bezahlen, als sie von der versicherung bekommen, würde sie pleite gehen. also muss man mehr bezahlen, als man von ihr bekommt, schließlich müssen die versicherungsangestellten ja auch bezahlt werden. und wer mehr bezahlt, als er bekommt, braucht eigentlich keine versicherung, man würde besser fahren, wenn man sich das geld zusammenspart...
 

holo

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antimagnet schrieb:
versicherungen tricksen sowieso einen aus.
Veto. Solche Pauschalaussagen treffen zum Beispiel nicht auf die Haftpflichtversicherung zu.
Beispiel KH: Provisionen sind völlig lächerlich. Wer dem Autohändler 100 Euro für die herausgegebene Doppelkarte zahlt, macht das nur, um an weiteres, "lukratives" Geschäft heranzukommen. In meinem Beispiel mit meinem Auto halte ich eine Provision von 15,50 Euro für den Vermittler bei Neugeschäft nicht gerade für üppig. 15,50 Euro? Für das Doppelkartenversenden, Telefonate, Antragsaufnahme, Reisekosten ... ?
Das Schadensaufkommen soll mit der Einnahme der Kraftfahrzeughaftpflichtprämien gedeckt werden können. Wenn zuviel gezahlt wurde, werden sogenannte "technische Überschüsse" gebildet, die nach meinem Kenntnisstand durch genaues Wirtschaften vor ein paar Jahren an alle gezahlt wurde, die 30 Jahre unfallfrei fuhren. Es war wohl ein kleiner Betrag ... aber immerhin der Beweis, dass nicht immer und überall der "goldene Palast" finanziert wird.
Private Haftpflichtversicherung: Es gibt einen Ausschuss, der das Schadensaufkommen der Versicherer prüft und um eine Erhöhung der Prämie um weitere 5% berät. Allerdings kann das Schadenaufkommen auch sinken - das habe ich selbst mit einer Minderung der Prämie erlebt.

Angel of Seven schrieb:
@ altgediente Autobesitzer
So einfach ist das nicht.
Unterschiede bestehen bereits bei der Schadensfreiheitsrabattstaffel.

SF1 kann 100% entsprechen, es könnten aber auch 98% der Grundprämie sein.
Regionalklassen sind die Risikobewertung der geografischen Faktoren: Im Landkreis Elster-Elbe waren die Autofahrer einst die vorbildlichsten gewesen ... ;-) ... für die Teilkasko interessant: Wo wird viel gestohlen (Auch für Grenzgebiete relevant)?
Typenklassen: Welche Fahrzeuge sind unverhältnismäßig oft in Unfälle verwickelt, ist hier die Frage. Immerhin: Es gab auch eine Zeit, da ging es nur nach der Leistung des Motors - es wurde nicht zwischen Familienkutschen und Sportwagen gleicher Leistung unterschieden.
Wer fährt noch mit dem Pkw, wo steht das Fahrzeug in der Nacht, wie alt bist du, wie alt ist das Fahrzeug (ein teuer erspartes Auto wird oft vorsichtiger bewegt), ...
Alles Risikomerkmale, die sich auf die Prämie auswirken.

Tip für Sparer: Vor dem Kauf auch nach den Typenklassen des jeweiligen Fahrzeuges erkundigen. Je höher, desto teurer wird es (SF und Regionalklasse lassen sich ja nicht weiter beeinflussen).
Es lohnt auch, die Rabattstaffeln zu vergleichen - steht in den Versicherungsbedingungen, die man durchaus vorher einsehen kann.
Eigene Risikomerkmale prüfen und vielleicht nur den Vertrag bei seinem eigenen Versicherer neuordnen - das mache ich auch bei Privatverträgen, weil ich manchmal günstiger abschneide. Mit dem Telefonieren und dem Surfen genauso: Öfter mal die Webseite der Dienstleister besuchen, seinen Vertrag mit den aktuellen Angeboten vergleichen und ggf. den Tarif umstellen.

Gruß
Holo
 

agentP

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Tip für Sparer: Vor dem Kauf auch nach den Typenklassen des jeweiligen Fahrzeuges erkundigen. Je höher, desto teurer wird es (SF und Regionalklasse lassen sich ja nicht weiter beeinflussen).
Man kann auch einen der zahlreichen Autokostenrechner im Netz benutzen, die berechnen nicht nur den Kaufpreis, sondern auch, was im Schnitt in den ersten Jahren noch so dazu kommt. Da kann man dann fein vergleichen, ob es sich tatsächlich lohnt die A-Klasse statt dem Golf zu nehmen. :p
 

Trasher

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antimagnet schrieb:
und wer mehr bezahlt, als er bekommt, braucht eigentlich keine versicherung, man würde besser fahren, wenn man sich das geld zusammenspart...
Das Problem dabei ist, dass Du bei der Kosten/Nutzen-Rechnung das Risiko einbeziehen musst. Das ist wie beim Lotto spielen, nur umgekehrt.
 

holo

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So ist es. Eine Versicherung läuft nach dem Solidarprinzip. Schon die Bauern haben sich auf diese Art zusammen geschlossen und gemeinsam in einen Topf gezahlt. Brannte ein Hof ab, gab es Geld aus diesem Topf.

Aber mit dieser Einstellung ist Anti nicht alleine. Es gibt sie haufenweise, die Menschen, denen das Solidarprinzip hinter einer Versicherung nicht so sehr bewusst ist. Das ändert sich spätestens dann, wenn der Hausrat abgefackelt ist und 35 000 Euro vom Versicherer überwiesen werden.

Klar kann man schön sparen, um sich eine Hausratversicherung zu schenken, aber: Wenn das Feuer in meiner Bude entstand - durch meinen Fernseher, dann kommen ja noch die Schadenersatzansprüche des Hauseigentümers und anderer, betroffener Nachbarn hinzu.
Da sind Ersatzforderungen von 100 000 Euro sicher kein Pappenstiel.

Und schon sind es 135 000 Euro, die wir uns zusammensparen müssten. Also da nehme ich statt einer Finanzierung oder dem Sparbuch doch lieber ein Versicherungspaket.

Gruß
Holo
 

antimagnet

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das solidaritätsprinzip dahinter ist mir durchaus klar; ich hab ja auch ne haftpflicht. ne hausrat lohnt sich nicht, da die mir das wichtigste sowieso nicht bezahlen - den inhalt meiner festplatte.

nichtsdestotrotz bleibt's paradox - es gibt zwei arten von versicherungsnehmern: diejenigen, die mehr einbezahlen als sie bekommen (die würden ohne versicherung besser fahren), und diejenigen, die mehr bekommen als sie einzahlen (die will die versicherung nicht haben). also die einen bräuchten keine versicherung, bei den andern lohnt sich's für die versicherung nicht. dumm ist natürlich, dass man erst an seinem lebensende weiß, zu welcher gruppe man gehört hat...

:gruebel:

wo ist eigentlich das solidaritätsprinzip, wenn ich nach einem schadensfall höhere beiträge zahlen muss?

achja, wenn mein fernseher das haus meines vermieters abfackelt - das ist ein fall für die haftpflicht, nicht für meine hausratsversicherung, oder nicht?
 

Mother_Shabubu

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dumm ist natürlich, dass man erst an seinem lebensende weiß, zu welcher gruppe man gehört hat...
Die Versicherung weiß das aber auch erst hinterher, also gleicht sich das eigentlich wieder aus.
wo ist eigentlich das solidaritätsprinzip, wenn ich nach einem schadensfall höhere beiträge zahlen muss?
Du kannst ja nachrechnen, ob es günstiger ist den Schaden selbst zu tragen oder der Versicherung zu melden und Dich dann entscheiden.
 

holo

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antimagnet schrieb:
wo ist eigentlich das solidaritätsprinzip, wenn ich nach einem schadensfall höhere beiträge zahlen muss?
Nun, dann könnten wir es mit der GRV vergleichen. Was bringen die vielen Rentenbeiträge, wenn ich vorher den Löffel abgebe? ;-)
Falls du jetzt vom SFR sprichst: Es ist ein Weg, das Risiko gerecht zu verteilen. Irgendjemand sagte einmal, dass in der privaten Haftpflichtversicherung in 50% aller Fälle in irgendeiner Form gemogelt wurde . Das ist in allen Bereichen möglich - und der Bereich der Kfz-Versicherung ist da besonders kostenintensiv. Hier - wir dürfen dabei nicht vergessen, dass es ein Pflichtversicherungsgesetz gibt - müssen Fahrzeughalter die Möglichkeit haben, sich zu versichern. Allerdings beschränkt sich das nur auf die Kraftfahrzeughaftpflicht und die gesetzliche Mindestdeckung. Würden alle den gleichen Beitrag zahlen, trügen alle das Risiko auch für jene, die angesichts einer Pauschalprämie gedankenloser unterwegs sind. Da setzt der SFR an: Bestraft werden jene, die zu unvorsichtig waren; belohnt werden jene, die vorbildlich unterwegs waren. Es bleibt allerdings immer ein Restrisiko, weshalb nun mal bei 30% SFR Schluss ist.

antimagnet schrieb:
achja, wenn mein fernseher das haus meines vermieters abfackelt - das ist ein fall für die haftpflicht, nicht für meine hausratsversicherung, oder nicht?
Da kommen einige Versicherungen zum Tragen.
Szenario:
Deine Wohnung in der 2. Etage eines Mietshauses fackelt durch deinen chinesischen Revolutionsfernseher ab.

Brand- und Löschwasserschäden an der Bausubstanz wie bei den Nachbarn unter dir. Verrußtes Mobiliar in der Wohnung über dir.
Alle sind irgendwie versichert.
3. Etage: Hausrat- und Haftpflichtversichert
Du: Haftpflichtversichert.
1. Etage: Haftpflichtversichert
EG: Hausratversichert

- Die Mietpartei in der 3. Etage meldet den Brandfolgeschaden seiner Hausratversicherung. Der Hausratversicherer leistet den Wiederbeschaffungswert zum Schadentag und erkundigt sich bei dir nach einer eventuell bestehenden Haftpflichtversicherung, da er nicht allein auf dem Schaden sitzen bleiben muss. Der Mieter über dir kann sich nun neu einrichten.
- Dein Hausrat ist nicht versichert. Alles, was einmal dein Mobiliar war ist weg. Du gehst leer aus.
- Die Mietpartei in der 1. Etage geht direkt auf dich zu. Du gibst dem Nachbarn deine Daten zur Haftpflichtversicherung, so dass dieser dort seine Ansprüche geltend machen kann. Fernseher, Bett, Schränke, Kleidung ... alles ist durch das Löschwasser und den Qualm versaut.
Da seine Sachen schon relativ alt sind, bekommt er nur 50% seines Schadens ersetzt. Die Haftpflichtversicherung übernimmt halt immer nur den Zeitwert ... und der Nachbar unter dir muss sehen, wie er sich eine neue Wohnung aus Gebrauchtmobiliar, Second-Hand-Klamotten und ausgedientem Gebrauchtfernseher zusammenstellt.
Die Mietpartei aus dem Erdgeschoss meldet den Brandfolgeschaden ebenfalls - und auch dessen Hausratversicherer wird dich anschreiben.
Und dann kommt auch noch der Vermieter: Der meldet das der Wohngebäudeversicherung, die sich wiederum an dich zwecks Schadensersatz wenden wird.

Wenn du selbst bei Versicherung A haftpflichtversichert und bei Versicherung B hausratversichert bist, dann wird dich Versicherung B nach Versicherung A fragen ...

Gruß
Holo
 

Angel of Seven

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antimagnet schrieb:
was ist denn SFR?


Hmmm... ich denke mal Schadensfreiheitsrabatt (ohne gegoogelt zu haben :) )
Diese Versicherungsfritzen haben schon längst eine eigene Sprache entwickelt um den Normalbürger leichter zu verwirren... :twisted:


Edit: Übrigens... mit Rechtsanwälten, Meinungsforschern, Versicherungsmenschen usw... halte ich es persönlich wie in "Peer Anhalter durch die Galaxis": Nach einer großen Weltkonferenz kommt man zu dem Schluß das alle Rechtsanwälten, Meinungsforscher, Versicherungsmenschen usw. auf einen anderen Planeten evakuiert werden müssen, weil sie ja angeblich die wichtigsten Menschen auf der ERde überhaupt sind und weil die ERDE angeblich bald zerstört wird. :D
Nur blöd das die ERDE wirklich zerstört wird und wir ihre Nachkommen sind.... :p

LG

Aos
 

holo

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Angel of Seven schrieb:
Diese Versicherungsfritzen haben schon längst eine eigene Sprache entwickelt um den Normalbürger leichter zu verwirren... :twisted:
Das ist wie mit den studierten: AFAIK, IMO, IMHO, Ho-Ho-Ho, ... ausgesprochen hätte ich es, aber wenn mir der Anti schon so viel Mühe abverlangt, fasse ich mich nach Möglichkeit kurz. Aber nicht so kurz, als dass ich ihm nur die Antwort auf die Frage aller Fragen gebe: 42 ;-)

Gruß
Holo
 

Ein_Liberaler

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holo schrieb:
So ist es. Eine Versicherung läuft nach dem Solidarprinzip. Schon die Bauern haben sich auf diese Art zusammen geschlossen und gemeinsam in einen Topf gezahlt. Brannte ein Hof ab, gab es Geld aus diesem Topf.

Mein Urgroßvater war Gründungsmitglied einer Viehversicherung. Da wurde erst eingezahlt, wenn ein Schadensfall eingetreten war. Etwas für arme Leute ohne Rücklagen.

nichtsdestotrotz bleibt's paradox - es gibt zwei arten von versicherungsnehmern: diejenigen, die mehr einbezahlen als sie bekommen (die würden ohne versicherung besser fahren), und diejenigen, die mehr bekommen als sie einzahlen (die will die versicherung nicht haben). also die einen bräuchten keine versicherung, bei den andern lohnt sich's für die versicherung nicht. dumm ist natürlich, dass man erst an seinem lebensende weiß, zu welcher gruppe man gehört hat...

Das ist mit der Feuerversicherung wie mit dem Feuerlöscher. Kostet Geld, und man braucht ihn vielleicht nicht.
 

Trasher

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Airbags, Sicherheitsgurte, Fahrradhelme, Protektoren, Erste Hilfe Kurse, Kondome, Verschüttetensuchgeräte, Rettungsfallschirme, Vorsorgeuntersuchungen...
Man wird im Leben ganz schön abgezockt. :wink:
 

agentP

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Shishachilla schrieb:
agentP schrieb:
ob es sich tatsächlich lohnt die A-Klasse statt dem Golf zu nehmen.
:O_O: is die nicht sowieso teurer??
Doch in der Anschaffung schon, aber diese Rechner nehmen ja nicht nur den reinen Kaufpreis sondern berechnen welche Sekundärkosten über einen bestimmten Zeitraum zu erwarten sind und da kann natürlich ein Auto, das in der Anschaffung teurer ist, meinetwegen über 4 Jahre gerechnet, insgesamt "billiger" sein, z.B. weil es bei der Versicherung eine geringere Typklasse hat, in der Pannenstatistik besser dasteht, weniger verbraucht, etc.
 

Hans_Maulwurf

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Hab grad Die Versicherungsrechnung für nächstes Jahr gekriegt und mein Diesel ist von TK 16 auf Tk 15 zurückgestufft worden d.h. trotz höherer MwSt. spar ich ganze 12 Euro im Jahr.
Bei einem 16 Jahre alten Auto ist das glaub ich noch nie passiert.
Zum vergleich mein Alfa ist in 7 Jahren von etwas über 500 Mark ( ! ) jährlich auf gut 500 Euro halbjährlich ( ! ) gestiegen ( ohne Unfall ) .
 

agentP

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[offtopic]
Jep, und genau dann schenken die sich glaub ich nix
Ich weiss nicht, wie es mit der neuen A-Klasse aussieht, aber als ich das 2003 mal verglichen habe war die A-Klasse da im Vergleich günstiger. Allein bei der Versicherung hat man da schon fast 2000€ über die Jahre gespart wg der erheblich günstigeren Typklassen.
War aber doch eh nur ein Beispiel ohne Anspruch auf Richtigkeit.
[/offtopic]
 

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