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Mehr als 2000 Deutsche pro Jahr erkranken durch Röntgenuntersuchungen an Krebs. In einer internationalen Studie belegt Deutschland damit den europäischen Spitzenplatz. Der Hauptgrund: In zu vielen Arztpraxen müssen sich teure Geräte bezahlt machen.
Risiken ausgeblendet
Internet-Information über die Mammographie-Reihenuntersuchung ist oft nicht ausgewogen
Internetseiten, die Informationen über die Brustkrebsfrüherkennung per Mammographie anbieten, sind einer dänischen Studie zufolge häufig nicht objektiv. Karsten Jørgensen und Peter Gøtzsche vom Nordic Cochrane Centre in Kopenhagen bemängeln hauptsächlich die unkritische Darstellung der Mammographie im Web- Angebot von staatlichen Stellen und medizinischen Fachverbänden. Eine deutlich ausgewogenere Gegenüberstellung von Nutzen und Risiken des Mammographiescreenings - so lautet der Fachbegriff für die Röntgen- Reihenuntersuchung gesunder Frauen - fanden die Forscher hingegen auf den Seiten von Verbraucherorganisationen. Über ihre Ergebnisse berichteten sie im Fachblatt British Medical Journal (BMJ).
...Nach Ansicht der Cochrane-Forscher wird auf den nun untersuchten Internetseiten zu selten darauf hingewiesen, dass eine Mammographie schmerzhaft sein kann - eine Tatsache, auf die Frauen zumindest vorbereitet sein sollten. Auch absolute Zahlen zum Sterberisiko bei Brustkrebs fehlten auf den meisten Seiten. Zudem bleibe meist unerwähnt, dass es durchaus umstritten ist, ob die Lebenserwartung durch das Screening steigt. Ebenfalls zu selten genannt werde die Tatsache, dass gesunde Frauen beim Screening zuweilen fälschlicherweise mit einem psychisch stark belastenden Krebsverdacht konfrontiert werden. Dass dies zu unnötigen Behandlungen führen kann, wurde zwar auf allen drei Verbraucherseiten erwähnt, aber nur auf vier der 24 übrigen Seiten.
"Optimistisch geschätzt werden für jede Frau, deren Leben verlängert wird, fünf gesunde Frauen zu Krebspatientinnen gemacht, die ohne Screening nie eine Brustkrebsdiagnose erhalten hätten", schreiben Jørgensen und Gøtzsche.
Trasher schrieb:Die Wahl, welchen Arzt man aufsucht, liegt zum Glück noch beim Patienten.