Stottern

Beetlejuice

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Seit dem mein Bruder von einem Hund gebissen wurde, stottert er.
nach mehreren therapien, die nichts brachten, wurden wir über das fernsehen auf das Del Ferro Institut in Amsterdam aufmerksam, indem eine 10 Tage intensiv-kur gemacht wird, mit dem erfolg, dass 80% der Patienten nicht mehr stottern, solange sie regelmäßig die del ferro technik anwenden.
Ich habe gerade mit meinem Bruder telefoniert. Er spricht ruhig, atmet richtig und es ist wieder angenehm mit ihm zu reden. Wer kennt dieses nervige stottern denn nicht...

Deshalb schreibe ich in dieses Forum, um vielleicht betroffenen zu helfen.
zwar kostet das jetzt für meinen Bruder 1300€ aber meiner meinung nach lohnt es sich.

hier der link:
http://www.delferro.nl/?pid=200&l=de

verschiebt es, wenn es hier nicht reinpasst.
Es soll keine werbung im allgemeinen sinne sein.
 

antimagnet

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hab mal gehört, dass es hilft, wenn man sich vorstellt, man singt seinen text anstatt ihn zu sprechen...

da muss man sich natürlich schon vorher überlegen, was man singen will, und man sollte sich auch eine kaum raushörbare melodie aussuchen, wenn man nicht noch blöder angeschaut werden will...

:wink:
 

Eskapismus

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Stimmt es, dass Stotterer nicht stottern, wenn sie mit Tieren sprechen?

Hab mal sowas gelesen....
 

Tetsuo

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Das mit Amsterdam hab ich glaube ich schon mal im TV gesehen.
Soll ganz gut klappen.
Wenn ich mich ziemlich aufrege stockt bei mir auch manchmal der Redeschwall. Aber wann rege ich mich schon so auf...
 

Laurin

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mh...magg jetzt drastisch klingen, aber schenk ihm nen hund.


ich mag kein psychologe sein, aber die sprachstörung kommt hier ja nicht vom gehirn/sprachzentrum, sondern deiner resoluten beschreibung nach von einem traumatischen erlebnis mit einem hund.


hat er selbst nen hund, findet er bewußt heraus, dass diese tiere nicht von natur aus schlimm sind, und vielleicht lößt sich auch unterbewußt die blcokade.


schenken is im grunde natürlich quatsch! eigentlich DARF man überhaupt keine tiere schenken.....aber es geht mir ums prinzip....vielleicht habt ihr ein tierheim, in dem man mit den hunden gassi gehen kann....dann schenk ihm einen sylvesterspaziergang...mit hund......um ihn langsam an das thema heranzuführen...oder habt ihr nen bekannten /kollegen mit hund??? öfters mal besuchen....



so würd ich es anpacken...wenn solche versuche nichts nützen, dann therapie....zu dieser del ferro technik hab ich bis dato noch nichts gehört...das mit dem singen is mir bekannter.....hilft aber oft auch nicht beim sprechenk, sondern lediglich beim singen...naja.


naja.....bedenk bitte, dass wir hier alles hobby-ärzte und hobby-psychologen sind. wir können halt nur anregen.....aber bei deinem bruder MUSS es eigentlich eine lösung geben, denn er konnte ja vorher fließend sprechen...und trotzdem darf man nicht unter druck setzen. schwierig.


viel glück


Laurin
 

Laurin

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kleiner nachtrag:


diese seltsamen fernseh beiträge sind immer mit vorsicht zu genießen....sich drüber informieren is nicht verkehrt, aber nicht gleich glauben, da wird vieles versprochen......und dann rennen am nächsten tag alle rentner und sonst so freihabende die vorzimmer der ärzte praxen ein, nur um beim doc zu erfahren, dass das ja alles beschönigt wurde oder noch gar nicht empirisch bewiesen....


also...hoffnung haben is gut, aber auf wunder verlassen nicht.

Laurin
 

dkR

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Seit dem mein Bruder von einem Hund gebissen wurde, stottert er.
nach mehreren therapien, die nichts brachten, wurden wir über das fernsehen auf das Del Ferro Institut in Amsterdam aufmerksam, indem eine 10 Tage intensiv-kur gemacht wird, mit dem erfolg, dass 80% der Patienten nicht mehr stottern, solange sie regelmäßig die del ferro technik anwenden.
Ich habe gerade mit meinem Bruder telefoniert. Er spricht ruhig, atmet richtig und es ist wieder angenehm mit ihm zu reden. Wer kennt dieses nervige stottern denn nicht...
Also ich stottere selber ziemlich böse, ich weiß durchaus wovon ich rede.
Von der Del-Ferro Therapie hab ich schon viel gehört, scheint das so ziemlich das selbe zu sein wie das A.L.T. vom Greifenhofer Institut in Paderborn, wo fast ausschließlich wert auf Atmung bzw. Flüssigkeit durch Ablenkung vermittelt wird. Das geht so lange gut, bis dein Bruder rauskkriegt, dass er auch so wudnerbar stottern kann. Ich will dir und deinem Bruder ja keine Hoffnung zerstören, aber Stottern ist nicht heilbar
Ich habe vor 3 Jahren selber die ALT-Therapie mitgemacht, und der Effekt - also weniger Stottern - war nach etwa 8 Wochen komplett verflogen.
Ich habe auch mit anderen "Betroffenen" geredet, die alle meinten, die Erfolge waren nur vorrübergehend. Die verquere Atmung ist ein Teil des Problems, aber allein damit ist die Sache leider nicht zu lösen.
Ich kenne mittlerweile über 100 Stotterer aus diversen Therapieformen und davon sind bestenfalls 5% die fast oder garnichtmehr stottern.
dass 80% der Patienten nicht mehr stottern, solange sie regelmäßig die del ferro technik anwenden. [/QUOTE}
allein schon dieser Satz ist etwas daneben. Wenn man es schon schafft, sich die ganze Zeit auf die Atmung zu konzentrieren - wobei man die Konzentration dabei von anderen Bereichen wie Inhalt oder Betonung etc. "abziehen" muss, sind 80% bisschen geringe Erfolgsquote.

Klar, wenn es deinem Bruder hilft, ist es eine gute Sache, aber meine Erfahrungen nach ist es halt belastend, wenn man nach einer relativ langen Phase von flüssig reden wieder anfängt zu stottern. ISt auch so schon nicht lustig, aber wenn man gesehen hat, dass es ja eigentlich mal ging, fühlt man sich schon sehr frustriert. Die bisher besten Erfahrungen hab ich mit der KST gemacht, auch wenn ich immer noch stottere - aber weniger, und ähnliche Erfolge hat auch der Großteil der ehemaligen KST-Klienten, die ich bisher kennengelernt habe.
ALso ich wünsche deinem Bruder von ganzen Herzen alles Gute und möge es ihm besser ergehen als mir!

Es gibt ne Menge interessanter Theroien, wieso man stottert, aber das mit dem traumatischen Erlebnis gehört wohl eher zu den urban legends.
Wie alt war er den da? In den meisten Fällen fängts so zwischen 3 und 7 an.

@Eskapismus
Meiner einer stottert nicht, wenn er mit kleinen Kindern, Tieren, Technik oder anderen Sachen redet, die eigentlich garnicht zuhören und es herzlich egal ist, was man sagt :)

@ Antimagnet
Der Witz beim singen ist der, dass die Stimmbänder schon durch den Grundton schwingen und somit nicht mehr durchs Stottern "blockiert" werden. Kann funktionieren, tuts aber nicht immer und ist auch nicht so einfach, wie es sich anhört. Singen hat auch den Vorteil, dass die Atmung einigermasen so ist, wie sie sein sollte.
Die ganzen anderen hässlichen Nebeneffekte sind nur versuche des Körpers, diese Blocks der Stimmbänder zu umgehen.
 

Beetlejuice

Geselle
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Das Problem ist ja, dass viele nach der therapie einfach alles vergessen und nie wieder die übungen machen usw. deswegen die übrigen 20%.

mit der zeit muss man sich angewöhnen mit der technik zu atmen, langer weg aber wenns hilft ist nichts zu kostenspielig.

mit 4-5 jahren, das blöde ist ja, dass er ja keine angst vor hunden hat(zumindest nicht vor kleinen), sondern weil der hund n schäfermischlingdingsbums und verdammt groß war und beim füttern zubiss.
 

dkR

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Das Problem ist nicht, dass man die Übungen nicht macht, oder zu faul ist, die Technik anzuwenden.
Das Problem ist, es geht einfach nicht! :? Was glaubst du wie oft ich mich schon in meine kleine dunkle Ecke verkriechen wollte, weil ich diese dumme, primitive Sprachtechnik einfach nicht anwenden konnte?
Besonders bei etwas komplizierteren Sachverhalten oder Stressituationen wenn man sowieso schon ausgelastet ist, was man sagen will (Referate, Prüfungen etc.), also da wo die ganzen Normalsprecher mit ihren ganzen öhhs und ähhs verzweifelt die Lücken füllen und Zeit zum denken zu bekommen, da schafft man es einfach nicht sich innerlich gemütlich zurückzulehnen und zu denken "Zwerchfellatmung: lansgsam Einatmen, Stopp, Ausatmen - Reden". Keine Chance. Besonders bei Therapien, wo der Schwerpunkt mit darauf liegt, möglichst wenig übers Sprechen beim Sprechen nachzudenken. Wann soll man da über den Inhalt nachdenken? Klar, bei einfachen Inhalten geht das, und damit war ich meine 8 Wochen nach der ALT auch verdammt happy. Nur war der Effekt temporär begrenzt. Der schönste Abend in meinem Leben war vor etwa 2 Jahren, als ich während meiner letzten Therapie einfach mit einer Freundin in meiner Stammkneipte sass und einfach den ganzen Abend ohne Hänger mit ihr gelabert habe. (und mir endlich mal ohne total wie der Vollidiot dazustehen und Mitleidige Blicke von der Bedienung zu bekommen meinem Caipi bestellen konnte ). So einfach bin ich glücklich zu machen.
Du mußt ja auch sehen, dein Bruder stottert also seit dem 5. Lebensjahr. Das sind inzwischen schon ein paar Jahre denk ich mal. Und dieser doch ziemlich langen Zeit "erfolgreichen Stotterns" wo sich die gesamte Motorik und Atmung und Erfahrung übers Sprechen auf Stottern eingestellt hat, stehen jetzt vielleicht 5 Tage gegenüber, an denen er in der Therapie zum Großteil flüssig war. Das wird einem zwar nicht gesagt, trifft das Problem aber genau. In der Hinsicht bin ich ganz glücklich momentan etwa 30 Kilometer von meiner bisher effektivsten Therapie zu wohnen. Bei Bedarf tauch ich da einfach mal ein paar Stunden auf und schnapp mir nen Therapeuten.
Da fehlt IMO die Nachsorge, und jedes mal bei Problemen nach Amsterdam zum Nacharbeiten zu fahren ist auch nicht so der Bringer.
Geld sollte in diesem Zusammenhang wirlich keine Rolle spielen. Es gibt ja auch einige Therapieformen, die die Krankenkasse (noch) bezahlt. :) Nur lassen sich nicht alle Sachen mit Geld kaufen. :(
Ich verstehe eure Erwartungen und Hoffnungen und vor allem deinen Bruder. Ich will nur sagen, ihr solltet nicht gleich die totale Heilung erwarten, wenn ers schafft konstant (also auch in einem Jahr) noch deutlich flüssiger zu sprechen, hat er schon einen riesigen Schritt erreicht!! (das zu schreiben macht mir genauso wenig Spass wie dir das Lesen).
Ich verstehe auch deinen Bruder voll und ganz, wenn er bei seinem Rückfall nach der Therapie down ist, geht ihm den nötgen Rückhalt!
 

Laurin

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@ dkr


es tut mir sehr leid für dich, dass du dich bereits aufgegeben hast. Hier allerdings rumzuposaunen, das auch NIEMAND anders jemals sein stottern verlieren kann, ist sicherlich falsch. aussagen wie "es geht einfach nicht" und es ist "nicht heilbar", sind hier komplett fehl am platz nund absolut kontraproduktiv. das solltest du als betroffener doch am besten wissen.


Laurin
 

dkR

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:oops:
Sicher nach einiger Zeit stellt sich so ne Art Fatalismus ein.
Ich hab mich nicht aufgegeben, das kam wohl falsch rüber. Ich hab damit zu leben gelernt und es gibt natürlich Therapieformen die einem helfen können (so wie mir). Nur war die Methode von DelFerro bzw. Greifenhofer für mich die falsche und ich wollte halt vor überzogenen Erwartungen warnen. bwz. die speziellen Probleme dieser Therapieform darstellen. Und ein paar Sachen loswerden, die man wahrscheinlich bei kaum einer Therapie erzählt bekommt - als Normalsprecher hat man sicher so seine Probleme unsereinen zu verstehen und es geistern auch ne Menge seltsamer Geschichten rum (so wie die mit dem bloß nicht anschauen was eher irritiert als hilft). Und auch so dieses da" geht man maln bischen zu ner kleinen Therapie und danach ist alles gut". Das ganze ist ein sehr schwerer Prozess, der sich über lange lange Zeit erstreckt. Ich selber arbeite seit über 2 Jahren an der Umsetzung der einen Therapieform - mit ganz guten Erfolgen.
Also seht es als die Auklärungsarbeit an, als die es gedacht war :)
Das mit dem nicht heilbar war sollte heißen: Ein nicht stotternder Stotterer ist immer noch ein Stotterer und wird sich bei jedem klitzekleinen Hänger sofort etwas deprimiert fühlen.
 

Melfer

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@dkR

Auch ich stottere, dennoch bin ich überzeugt dass es heilbar ist! Schliesslich können wir beide in bestimmten Situationen normal sprechen. Du sagst selber dass du bei Tieren oder Kleinkinder nicht stotterst! Also KANNST du defininitiv fliessend reden! Da gibt es keinen Zweifel! Es klappt bloss nicht unter Menschen...

Ich bin inzwischen 22 und habe nie an einer Therapie mitgemacht! Ich denke weil ich früher schwere Probleme mit dem stottern hatte und mich schämte. Nur wenn ich das Wort "stottern" hörte zog sich alles in mir zusammen. Ich wollte meine "Krankheit" immer verstecken damit es ja niemand merkt. Oft sagte ich lieber nicht's, nur aus Angst dass ich stottere. Nun sehe ich die Sache zum Glück etwas anders. Ich habe gelernt dass stottern eigentlich gar nicht so schlimm ist. Mit geht es gut und ich fühle mich Gesund. Ich habe viele Freunde und einen guten Job. Eigentlich führe ich ein ganz normales Leben, schliesslich fehlt mir kein Bein. Seit ich gelernt habe das stottern zu akzeptieren spreche ich viel besser! Vor vier Jahren stotterte ich wirklich fest und getraute mich nie eine Geschichte zu erzählen. Ich stottere noch Heute, doch ich rede viel und die Leute hören mir gerne zu! Ich fühle mich GESUND!!! Versuche stottern nicht als Krankheit anzusehen. Vielleicht hilft das auch dir.
 

Laurin

Erleuchteter
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:wink:

okay...das klingt schon viel besser......war dann wohl ein mißverständnis


Laurin
 

Beetlejuice

Geselle
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ich habe nie daran gezweifelt, dass es ein langjähriger Prozess ist.
ich weiss, weil es immer so ist:bei therapeuten, psychologen, dass es nur vorrübergehend ist. Sein stottern soll ja nicht gleich weggehen. das erwartet niemand. Aber als Anfang eine strenge Kur zu machen ist doch schon positiver als sich dauernd zu verstecken(nicht so gemeint wie es klingt @Melfer).
Ich glaube vieles hängt auch von der Einstellung ab, was so ziemlich bei allen Lebenssituationen/problemen gleich ist. Bei Krankheiten nicht unbedingt, obwohl es einen erleichtert und lehrt wie man am besten damit umgehen soll. Ist ja auch in der Schule oä. so. deswegen stimme ich Laurin's meinung zu.


MfG beetlejuice
 

antimagnet

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ist das nicht schon die halbe miete, wenn man drüber lachen kann?

ich glaube, dass würde situation beiderseitig sehr entkrampfen.

ihr stotterer :wink:,

würdet ihr euch angepisst fühlen, wenn ich lachen müsste, wenn ihr mal hängenbleibt?
 

Melfer

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@antimagnet

Genau das meine ich! Wenn ich nicht verkrampft bin rede ich viel fliessender. Und wenn man darüber lachen kann ist bestimmt schon viel getan.

antimagnet wrote:
würdet ihr euch angepisst fühlen, wenn ich lachen müsste, wenn ihr mal hängenbleibt?

Das kommt ganz auf dein Lachen an. Nehmen wir mal an du stolperst und fällst hin. Würdest du dich dann angepisst fühlen wenn die Leute lachen? Falls es ein auslachen ist bestimmt! Aber wenn du auch darüber lachen kannst ist es OK. Genau so ist es beim stottern.
 

antimagnet

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ich meinte ein mitlachen, kein auslachen. hast natürlich recht, es kommt aufs lachen an und wies gemeint ist.

ich kann euch stotterern ja mal die situation aus den augen eines nichtstotterers darlegen:

wenn jemand stottert, finde ich das nicht weiter schlimm. ich frage mich aber dauernd, ob ich ihn darauf ansprechen soll/kann/darf, ob ich seine wortanfänge weiterführen soll, wenn er hängenbleibt oder ob besser nicht. das ist vielleicht ein punkt, den ihr stotterer in angriff nehmen müsst. wenn ihr hängenbleibt, sagt, sorry, aber ich stotter, du kannst mir ruhig ins wort fallen, wenn du eh weißt, was ich meine, damit ich mich nicht abmühen muss. wahrscheinlich ist aber dieser satz sorry, ich stotter, das schwerste, was einem über die lippen kommt, aber ich glaube, wenn ihr diesen satz rausgebracht habt, habt ihr dem anderen sehr viel geholfen und vor allem auch euch. ich könnte mir vorstellen, dass damit viele hemmnisse auf beiden seiten abgebaut werden und ein gespräch viel ungezwungener von statten geht. ihr müsst immer davon ausgehen, dass das der andere NICHT schlimm findet, dass ihr stottert. gibts nicht nen haufen stotterer-witze? ich fände das grandios, würde ein stotterer sich selbst verarschen. das zeigt, dass ihr euch des stotterns bewusst seid, dass ihr drüber lachen könnt und überhaupt. peinliche situationen kann man am besten auflösen, wenn man drüber lacht - und zwar man selber, der grad in der peinlichen situation steckt...

in diesem sinne:

f-f-f-f-frohe weihnachten!!!

:wink:
 

sillyLilly

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mir geht es ähnlich, wenn ich mich mit jemandem unterhalte der stottert.
Ich weiß nicht ob es für meinen Gegenüber angenehmer ist, wenn ich es einfach ignoriere und geduldig auf den ganzen Satz warte ... oder wenn ich einfach mit dem Wort aushelfe, wenn ich es schon weiß.
Habe bis jetzt das gefühl, daß es wohl höflicher sei, denjenigen nicht zu unterbrechen .... aber komme mir dabei auch ein bischen fies vor, wenn ich den Satz in meinem Geiste schon zu ende führen könnte ... und mein Gegenüber sich noch bemüht die Worte zu formen. :roll:
Würde mich auch mal interessieren, wie sich das für jemanden der stottert anfühlt.
Ich habe bei einem Ansprechen auf das Problem sonst das Gefühl, es wäre für meinen Gesprächspartner peinlich ... und ich möchte jemanden mit dem ich mich unterhalte eigentlich nicht in so eine peinliche Situation bringen.
Für mich ist das eher schwierig ... nicht weil ich stottern irgendwie doof finde ... sondern weil ich ein wenig Angst habe, meinen Gegenüber in Verlegenheit zu bringen. Entweder dadurch das ich nichts sage und ihn sich abmühen lasse ... oder dadurch, daß ich versuche zu helfen ... und damit vielleicht "den Finger in die Wunde" lege. :oops:

Namaste
Lilly
 

Melfer

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@sillyLilly and antimagnet

ich denke du kannst deinen Gegenüber ruhig auf das stottern ansprechen aber es ist wichtig wie du es machst. Sprich mit ihm nur unter vier Augen darüber da er sonst vielleicht dass Gefühl kriegt du willst ihn blosstellen. Und frage ihn bloss nicht warum er KOMISCH spricht! Dann legst du bestimmt einen Finger in die Wunde. Spich ihn besser direkt auf das stottern an. Ich habe immer gerne darüber gesprochen wenn man höflich danach fragte. Es hilft immer darüber zu reden und ich fühlte mich danach besser. Nur keine Angst.

Und wie du dich im Gespräch verhalten sollst ist eine ziemlich schwierige Frage. Aber ich denke wenn du dich normal verhälst kannst du schon einmal nichts falsch machen. Wichtig ist dass du ihm zuhörst denn dass ist die grosse Angst der Stotterer. Und wenn du einen Stotterer besser kennst kannst du ihn ruhig einmal aushelfen.

@antimagnet

Da ein Stotterer vielleicht mehrmals in einer Minute stottert kann man bestimmt nicht immer lachen. Aber manchmal entstehen wirklich witzige Situationen und dann kann ein mitlachen bestimmt nicht schaden :D

In d-d-diesem Sinne schöne Festtage :wink:
 

antimagnet

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ich meinte definitiv die lustigen situationen - ich will ja nicht über das stottern an sich lachen.

und noch was, melfer:
warte nicht, bis der andere dein stottern anspricht. mach du`s. du schreibst ja selbst, du fühlst dich dann besser. ich schwör dir, der andere auch. dann ist dieser heikle punkt schon mal aus der welt. ich glaube, eine große frage der nichtstotterer ist oft, dass man glaubt, der andere weiß ja vielleicht gar nicht, dass er stottert... so würde es mir gehen, denke ich. mir würde ein stein vom herzen fallen, wenn der stotterer sein stottern anspricht. ok, es ist klar, dass ich das auch ansprechen könnte, aber wenn ihr euch fragt, was ihr gegen das stottern machen könnt, würde ich sagen, es ist eure aufgabe, die situation zu (er)klären. jetzt nicht als therapie gedacht, aber als hilfe in der alltagskommunikation.

hat denn schon mal jemand damit schlechte erfahrungen gemacht, wenn er das stottern selbst angesprochen hat?

jetzt aber erst mal bescherung!
 
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