Es gibt da einige Dinge, die allseits mit unserer Sprache angestellt werden und mir schon seit einiger Zeit auf den Magen schlagen. Ich will hier nicht auf Anglizismen hinaus oder diese unsäglichen Apostrophen, von denen am besten gleich zwei vor jedes gedruckte S kommen, sondern einige Ausdrucksweisen, von denen ich bis jetzt nicht mitbekommen habe, dass sie jemand gezielt angesprochen hätte, die ich jedoch irgendwo zwischen einer merkwürdigen Nutzung und einer schlichten Vergewaltigung des Deutschen verorte.
1. Die Gleichsetzung von Namen mit Dingen. Ein Beispiel aus Cicero Online (wo man doch eigentlich eine gewählte Ausdrucksweise erwarten sollte): "Vielmehr scheint, dass auch ein Josef Ackermann noch immer unterschätzt, wie viel Wut sich über das Treiben der Banken aufgestaut hat [...]." Aha. Und die anderen Josef Ackermänner also nicht? Wieso ein Josef Ackermann? Gibt es überhaupt mehrere? Nun ja, sicher gibt es namensgleiche Personen, aber gibt es denn mehrere Menschen mit demselben Namen und denselben Eigenschaften, die an dieser Stelle gemeint sein können? Warum also ein Josef Ackermann? Mir fällt das seit einigen Jahren auf; ich glaube, dass diese Gleichsetzung von Namen mit Dingen ihren Ursprung in der Sportberichterstattung hat, möglicherweise auch in Interviews mit Fußballern, die zu viele Kopfbälle geleistet haben, aber sicher bin ich mir da nicht. Es gab Zeiten, da machte man sich noch darüber lustig, was "ein Loddar Maddäus" so gesagt oder gemacht hat, irgendwann ist es dann anscheinend zu einer legitimen Formulierung geworden.
2. Das Auslassen des Wortes "sein" in jeglicher Konjugation. Dies findet man selten schriftlich, aber gesprochen ist es inzwischen selbst in Nachrichtensendungen üblich, etwas zu hören wie "Die SPD hat in Umfragen weiter verloren, die Stimmung in der Partei schlecht." Auch das hört man im Sport häufig "Die Abwehr schwach aufgestellt." "Sebastian Vettel in Imola schnell unterwegs." Wo bitte liegt hier der Sinn? Es heißt "Die Stimmung in der Partei ist schlecht." "Die Abwehr ist schwach aufgestellt." "Sebastian Vettel ist in Imola schnell unterwegs".
3. Glück wünschen für die Vergangenheit. Eine Selbstverständlichkeit, die mir heute wieder aufgefallen ist: eine Bekannte hat ein Examen bestanden und bekam prompt von allen Seiten Glückwünsche. Sicher, das ist schließlich normal. Aber wieso? Warum sollte man jemandem für eine Prüfung Glück wünschen, wenn diese schon vorbei ist? Wäre es nicht sinnvoller zu gratulieren?
Was haltet ihr von alledem? Ist euch das auch aufgefallen? Fällt es euch jetzt auf, da ich es ausgeführt habe? Oder bin ich zu kleinlich? Ergibt das alles gar einen Sinn, den zu erfassen ich bloß nicht in der Lage bin?
1. Die Gleichsetzung von Namen mit Dingen. Ein Beispiel aus Cicero Online (wo man doch eigentlich eine gewählte Ausdrucksweise erwarten sollte): "Vielmehr scheint, dass auch ein Josef Ackermann noch immer unterschätzt, wie viel Wut sich über das Treiben der Banken aufgestaut hat [...]." Aha. Und die anderen Josef Ackermänner also nicht? Wieso ein Josef Ackermann? Gibt es überhaupt mehrere? Nun ja, sicher gibt es namensgleiche Personen, aber gibt es denn mehrere Menschen mit demselben Namen und denselben Eigenschaften, die an dieser Stelle gemeint sein können? Warum also ein Josef Ackermann? Mir fällt das seit einigen Jahren auf; ich glaube, dass diese Gleichsetzung von Namen mit Dingen ihren Ursprung in der Sportberichterstattung hat, möglicherweise auch in Interviews mit Fußballern, die zu viele Kopfbälle geleistet haben, aber sicher bin ich mir da nicht. Es gab Zeiten, da machte man sich noch darüber lustig, was "ein Loddar Maddäus" so gesagt oder gemacht hat, irgendwann ist es dann anscheinend zu einer legitimen Formulierung geworden.
2. Das Auslassen des Wortes "sein" in jeglicher Konjugation. Dies findet man selten schriftlich, aber gesprochen ist es inzwischen selbst in Nachrichtensendungen üblich, etwas zu hören wie "Die SPD hat in Umfragen weiter verloren, die Stimmung in der Partei schlecht." Auch das hört man im Sport häufig "Die Abwehr schwach aufgestellt." "Sebastian Vettel in Imola schnell unterwegs." Wo bitte liegt hier der Sinn? Es heißt "Die Stimmung in der Partei ist schlecht." "Die Abwehr ist schwach aufgestellt." "Sebastian Vettel ist in Imola schnell unterwegs".
3. Glück wünschen für die Vergangenheit. Eine Selbstverständlichkeit, die mir heute wieder aufgefallen ist: eine Bekannte hat ein Examen bestanden und bekam prompt von allen Seiten Glückwünsche. Sicher, das ist schließlich normal. Aber wieso? Warum sollte man jemandem für eine Prüfung Glück wünschen, wenn diese schon vorbei ist? Wäre es nicht sinnvoller zu gratulieren?
Was haltet ihr von alledem? Ist euch das auch aufgefallen? Fällt es euch jetzt auf, da ich es ausgeführt habe? Oder bin ich zu kleinlich? Ergibt das alles gar einen Sinn, den zu erfassen ich bloß nicht in der Lage bin?