tag,
angesichts eurer aktivitäten kann man in der tat ein schlechtes gewissen bekommen
jedenfalls bewundere ich jede/n, die/der aktiv irgendwo mitmischt und dafür sorgt, dass sozusagen am "tatort" was geschieht. irgendwie hab ich noch nie für karitative zwecke den a..... hoch bekommen, engagiere mich lediglich in der jugendarbeit in unserem kaff. na, immerhin, oder?
hm, spenden ... tu ich an sich nicht regelmäßig, könnte ich nicht behaupten, aber es wird von meinem konto regelmäßig kohle für den WWF abgebucht. mir ist damals nix besseres eingefallen, als ich mir gesagt habe, dass ich von meinem verdienst doch a bissl was abgeben möchte. eine zeitlang war ich auch mitglied im (achtung, nicht lachen!) "volksverband deutsche kriegskräberfürsorge", bis ich mir irgendwann dachte, dass es wenig sinn macht, gräber pflegen zu lassen. diese finanzielle zuwendung wurde meinerseits ersatzlos gestrichen. mal sehen, vielleicht ringe ich mich mal durch, irgendwo aktiv mitzuhelfen (dieser gedanke gefällt mir!).
tja, das mit den massenspenden ... da bin ich sehr zurückhaltend und skeptisch. den typen, die nach der tsunami-katastrophe so vorwurfsvoll aus der glotze geschaut haben, hätte ich gerne eine virtuelle backpfeife verteilt. die haben ja richtiggehend werbeaufwand für spendengelder betrieben. da bin ich echt ins stutzen geraten, ob die kohle dann wirklich sinnvoll angelegt ist, wenn ich sie denen gebe ... und hab's einfach gelassen. ohne schlechtes gewissen. da gibt's dann halt auch jene fetten hoteliers dort unten, die in kohle nur so baden. die werden ihre ressorts relativ munter wieder aufbauen ... und womöglich auch etwas am ganzen drumrum. die sind aber weder auf spendengelder angewiesen, noch fühle ich mich dazu genötigt, ihnen dahingehend finanzielle unterstützung zu gewähren. brauchen tun's mehr die leute aus den "nebenschauplätzen" (eben die touristisch nicht erschlossenen gebiete). doch wer weiß, ob dort überhaupt was ankommt, wenn man nicht persönlich eingreift ...
ansonsten sind ja spenden nichts anderes als der versuch, ein stück weit die sünden der vergangenheit auffangen zu wollen (insbes. kolonialisierung). mir treibt's manchmal schier die tränen aus den drüsen, wenn ich im fernsehen afrikaner in lacoste-t-shirts rumrennen sehe ... wir haben praktisch denen ihre identität geklaut und müllen sie jetzt immer noch voll. ich würde fast behaupten, dass mehr gewonnen wäre, wenn man gar nichts machen würde, sprich einfach raushalten. komplett raushalten. und das erste: keine waffenlieferungen mehr. solange sich afrikanische stämme mit europäischen waffen niedermetzeln werde ich mich auch nicht mit spendengeldern beteiligen.
wer hat hier unternehmen erwähnt? also, wenn sich ein unternehmen irgendwo sozial einbringt, dann in den meisten fällen aus purem selbstzweck. die sehen die dritte welt als (potenziellen) markt. wenn man etwas pusht, dann kann man vielleicht später ordentlich ware absetzen. beispielslogan: "afrika braucht internet". aha. in erster linie werden soziale engagements als hervorragendes PR-instrument genutzt ("tu gutes und rede darüber"). naja, besser so als gar nichts tun.
tierheime? hm, ich bin offen gestanden kein haustierfreund. so richtig kann ich diese art von tierhaltung nicht nachvollziehen, halte mich insofern komplett aus dieser thematik raus. aus meiner sicht werden in diesem bereich die viecher zu sehr als spielzeug angesehen ("au ja, papi, kauf uns einen hund"). außerdem glotzen mir ständig irgendwelche vierbeiner durchs fenster über die schulter in meine parterre-wohnung - die erschrecken mich irgendwann mal noch zu tode ... ich lass mittlerweile in meinem arbeitszimmer schon den rollladen unten ...
also, nochmal hochachtung vor all jenen, die sich wirklich aktiv in die karitativ-soziale sache einbringen ...
rg