Shift Happens - Die Welt ist im Wandel

Eistreter

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http://www.glumbert.com/media/shift

Die Welt ist Wandel, das will uns dieses kleine Filmchen sagen.

Nun muss man davon wohl niemanden mehr von überzeugen. Ausmaß und Geschindigkeit dieses Wandels werden jedoch von den meisten ordentlich unterschätzt. Mich eingeschlossen, und ich halte mich nicht gerade für einen Fortschrittsverweigerer.

Es fängt an mit einigen eher demographischen Denkanstößen. Wie üblich ist alles sehr auf ein US-amerikanischen Publikum ausgerichtet, aber für Europa gilt in vieler Hinsicht das gleiche.
Weitaus interessanter fand ich jedoch den Teil über die exponentielle Zunahme der Informationsflut und die ungebremste Entwicklung der Informationstechnik.

Hier einige Auszüge:

"Es wird geschätzt, dass dieses Jahr etwa 1.5 Exabyte an neuen, einzigartigen Informationen erzeugt werden. Schätzungsweise mehr alsin den letzten 5000 Jahren."

"Der Umfang an technischem Wissen verdoppelt sich alle zwei Jahre."

"Das heißt: die Hälfte dessen was du in deinem ersten Studenjahr lernst, ist in deinem dritten schon wieder veraltet."

"2010 wird der Umfang an technischem Wissen vorraussichtlich alle 72 Stunden verdoppeln."

Letztere Vorhersage kann ich nicht soganz glauben. Schließlich sind dem Gehirn gewisse Grenzen gesetzt was die "Austrittsgeschwindigkeit" neuer Erkenntnisse betrifft. Klar wird es mehr Gehirne geben, die Wissen produzieren. Aber da alle von ähnlichen Ausgangsinformationen ausgehen, werden die Überschneidungen bei den Ergebnissen groß sein.
Aber anderseits: wer braucht schon menschliche Gehirne?

"2013 wird vorraussichtlich der erste Supercomputer gebaut, der die Rechenkapazität des Gehirns übertrifft."

"2023, wenn die jetztigen Erstklässler ihre Karriere beginnen, ist ein solcher Computer wahrscheinlich schon für 1000$ zu haben."

"Und auch wenn es schwierig ist, technische Vorhersagen zu machen die über die nächsten 15 Jahre hinausgehen:
2049 wird ein 1000$ Computer die Rechenkapazität der gesamten menschlichen Rasse übertreffen."


Gruß Eistreter
 

antimagnet

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naja, was das rechnen angeht, sind meistens schon taschenrechner schneller als ein menschliches gehirn, oder?
 

Eistreter

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antimagnet schrieb:
naja, was das rechnen angeht, sind meistens schon taschenrechner schneller als ein menschliches gehirn, oder?
"Kopfrechnen" sollte man auf keinen Fall als Maß für die Rechenkapazität des Gehirns nehmen! Klar, die arithmetiche Einheit des Rechners kommt schneller zu dem Ergebnis als dein Gehirn, aber sie macht ja auch sonst nichts anderes. Du hingegen schaust auf das Papier, interpretierst eine Flut optischer Informationen, Erkennst eine Gleichung, liest sie, stukturierst sie in deinem Kopf. Allein die Zahlen, die nun in deinem Kopf herumschwirren, beinhalten für dich weit mehr Information als für den Rechner, bei dem es nur 16 bis 32 binäre Zustände sind. Du hingegen denks auch darüber nach wie man sie schreibt, wie man sie in deiner Sprache nennt, verbindest diverse Assosazionen mit ihr usw.
Du interpretierst die gelesenen Operatoren erinnerst dich (Erinnerung ist an sich schon ein hochkomplexer Vorgang) an die Verfahren die du bezüglich ihrer in der Schule gelernt hast. Bewusst oder unbewusst geht dir nebenbei auch noch eine Menge anderer Kram unnützer durch den Kopf, etwa die Erkenntnis "Rechnen war noch nie meine Stärke" oder ähnliches. Dann erst fängst du mit der eigentlichen Kalkulation an, wohlgemerkt auf eine äußerst umständliche Weise, weil das Gehirn Probleme nun mal völlig anders löst.
Während all dem verlierst du nicht das Gleichgewicht, dein Gehör, Tast-, Geschmacks-, Geruchssinn usw. fallen NICHT aus, du verarbeitest weiterhin Informationen und bewertest sie nach Signifikanz, Herzschlag und Atmung werden auch weiter reguliert ... die Liste lässt sich noch lange weiterführen.

Laut Ray Kurzweil, läßt sich die Rechenkapazität des Gehirns auf etwa 10000 Teraflops schätzen. Flop steht für "floating point operations per second".

Also ist das Gehirn etwas leistungsfähiger als dein schnöder Taschenrechner. :2+3: :D
 

antimagnet

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ich bin genau der gleichen meinung - d.h. fast, denn ich bezweilfle, dass sich gehirnleistung so ohne weiteres digitalisieren lässt...
 

Eistreter

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Ohne weiteres? Nein, so einfach ist das natürlich auf keinen Fall. Aber auch das Gehirn hat nur eine begrenzte Komplexität, seine vollständige Simulation ist letzten Endes doch nur ein technisches Problem.

Wenn auch, zugegebenermaßen, ein großes. Denn so umständlich, wie wir Kopfrechnen, so umständlich müsste ein Computer die Funktionsweise des Gehirns nachbilden. Zwar kommen auch im Gehirn pseudobinäre Operationen vor, schließlich können die Neuronen entweder feuern ('1') oder nicht ('0'). Jedoch feuern sie auch öfters mal einfach so, ohne dass ein akuter Grund erkennbar ist. Man vermutet, dass das Gehirn eher auf Basis eines Bayesisches, also auf Wahrscheinlichkeiten basierenden Systems operiert als auf Basis binärer Logik.

Wer mehr darüber erfahren möchte, dem kann ich z.B. diesen Artikel empfehlen.
 

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