Sekten, die Folge der Sünden der Kirchen

arius

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Ein_Liberaler schrieb:
Mal interessehalber:

Ist es schlimmer, einen Menschen jüdischer Abstammung zu einer christlichen Sekte zu bekehren, als einen, sagen wir, Moslem oder Lutheraner? Wenn ja, warum?

Daß sich jemand, der eine jüdische Mutter hat, selbst aber kein praktizierender Jude ist, freiwillig einer christlichen Sekte anschließt, ist also unmöglich? Wieso das? Die ködern doch auch andere.

Von einem Irrtum zum nächsten zu wandern durch Bekehrung ist in meinen Augen nicht sinnvoll.

Besser wäre es für jeden Menschen, wenn er sich um die Wahrheut bemühen würde und sich nicht in die Fänge dieser Sekten begibt...

Im Übrigen bleibt es jedem unbemessen, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen, ohne sich gleich von einer Religions- oder Sektengemeinschaft der nächsten zuzuwenden...

Das Bemühem um den richtigen Weg muss immer von der Vernunft getragen sein.

Gruss

Arius
 

arius

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Einschüchterung durch Gewalt hat ein Ende !

PhyRokar schrieb:
Es ist einfach traurig das du nur weil du nicht schlau genug bist um dir über so was Gedanken zu machen Hier bemerkenswert schlaue Leute als Sektenspinner bezeichnest.

Vielleicht ist er auf das Blendwerk der in meinen Augen groessten Sekte, der kath. Kirche hereingefallen.

Die Methode des Bubenvolkes ist ja Einschüchterung durch Gewalt. Das hat aber in unserer heutigen Zeit ausgedient.
Damals wurde jeder, der sich einst trotz naheliegender Heilsaussichten und trotz Blendwerk nicht vom eigenen Denken abbringen liess, mit Gewalt gefügig gemacht - oder beseitigt!

Wer von der Orthodoxie abwich oder sich gegen die geistliche Obrigkeit auflehnte, galt als Ketzer, der verbrannt werden musste. Millionen von Menschen - darunter die geistigen Führer der Völker - fanden auf diese Weise einen grausamen Tod. Der vatikanische Hoftheologe Bellarmino (1542-1621) erklärte, weshalb die Ermordung von Abweichlern gerechtfertigt sei:

»Die Erfahrung lehrt, dass es keine anderen Heilmittel für Ketzer gibt als den Tod. Denn die Häretiker verachten die Exkommunikation und sagen, sie wäre ein kalter Blitz, und wenn man ihnen mit Geldstrafen droht, so werden sie von anderen ausgehalten; wenn man sie in ein Gefängnis wirft oder ins Exil schickt, so verderben sie ihre Nachbarn mit Reden und Büchern. Also bleibt als einziges Heilmittel [remedium], sie beizeiten zu töten. «

Diese Gewalttätigkeit und Grausamkeit Roms ermöglichte die systematische Bevormundung der christlichen Völker. Die Geistlichkeit nahm den Menschen jeglichen Freiraum, eigene Entscheide zu fällen und nach eigenem Willen und Gewissen zu handeln. Sie hatten absoluten Gehorsam und blinde Gefolgschaft zu leisten, sofern sie nicht den Flammen anheimfallen wollten.

Sowohl in geistigen als auch in alltäglichen irdischen Belangen bestimmte der »Heilige Stuhl«, was man zu glauben und wie man sich zu verhalten hatte. Bis heute fühlt sich das Oberhaupt der Kirche als die Instanz, die sich in die persönlichsten und intimsten Angelegenheiten des einzelnen einmischen darf und die bestimmt, nach welchen Sitten und Moralvorstellungen die christlichen Völker zu leben haben.

Kein Wunder, dass so ein morsches Gebäude in sich zusammen brechen muss.

Gruss

Arius
 

Tarvoc

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arius schrieb:
Der Mensch hat nicht nur den Verstand als einen geistigen Wächter, sondern auch die Vernunft als einen weiteren. Die Vernunft lenkt den Verstand, und diese Vernunftbegabung haben wir ja bei der Menschwerdung zurückerhalten. Von der geistigen Wertigkeit steht die Vernunft über dem Verstand.

Meinst du mit Vernunft das Ethikbewusstsein und mit dem Verstand die Rationalität (Sprach- und Symbolbewusstsein)? Dann kann ich dir nicht zustimmen! Beide sind gleichgestellt.

Bei Kant liefern die Sinne die Information, der Verstand "baut" daraus Urteile und die Vernunft kombiniert diese Urteile zu Ideen.
Z.B. die Sinne liefern einen im Schweiße seines Angesichts arbeitenden und schlecht ernährten Fabrikarbeiter. Der Verstand baut daraus das Urteil "Fabrikarbeiter werden ausgebeutet". Und die Vernunft kombiniert dann diese Aussage mit einigen Anderen zu "die Arbeiter sollten sich die Produktionsmittel aneignen". Anmerkung: Dies ist natürlich nicht Kants Position und er hätte sie wahrscheinlich abgelehnt, aber es ist ein Beispiel, wie die Konstruktion von Ideen bei Kant funktioniert. Jedenfalls sieht man, dass Vernunft nicht ohne Verstand (und Wahrnehmung) funktionieren kann. Aber es stimmt natürlich, dass bei Kant die Vernunft über dem Verstand steht (ob ich dem 100% zustimmen würde, ist wieder eine andere Frage).

arius schrieb:
Das Problem bei allen Sekten ist, dass sie die menschliche Vernunft betäuben und versklaven.

Ich würde sagen, sie verblenden Sinne (Informationsaufnahme), Verstand (Informationsverarbeitung) und Vernunft (Informationsweitergabe) gleichermaßen...

arius schrieb:
Die Trennung von Vernunft und Glauben bedeutet die Unterbindung des eigenständigen, kritischen Denkens; denn Widersprüchliches und Unlogisches glaubt nur, wer nicht kritisch hinterfragt und die Verantwortung dafür andern überlässt.

Vernunft ohne Glauben im religiösen Sinne ist im Gegensatz dazu jedoch durchaus möglich. Auch, wenn es nicht ganz unkritisch sein mag (meine atheistischen Freunde würden mir für diese Aussage wahrscheinlich die Hölle heiß machen ;) ), so ist es doch von wesentlich geringerer Problematik wie Glauben ohne Vernunft.

Ich glaube, der Agnostizismus ist die einzig vernünftige Position* (auch hier ist Kant 'mal wieder ein guter Leitfaden, aber auch Popper - wobei der Atheist war. ;) ).

* Wie gesagt: Ich GLAUBE! Die Karte ist nicht das Territorium und ich lasse mich gern eines Besseren belehren!

Ansonsten: Zustimmung zu deinem Beitrag. :D

arius schrieb:
Von einem Irrtum zum nächsten zu wandern durch Bekehrung ist in meinen Augen nicht sinnvoll.

Ich kann dir nicht zustimmen! Jedes Weltbild ist immer auch "Irrtum", und gerade durch das Lernen aus seinen Irrtümern schreitet man doch voran - zu weniger großen Irrtümern.
Wenn du glaubst, "die Wahrheit" gefunden zu haben, dann hast du mit dem Schreiten aufgehört. In einer sich entwickelnden Welt schreitet jedoch jeder Verharrende natürlicherweise zurück. Das halte ich für kritisch.

arius schrieb:
Besser wäre es für jeden Menschen, wenn er sich um die Wahrheit bemühen würde

Zustimmung, aber was ist eigentlich "die Wahrheit"? Man kann sich der Wahrheit eigentlich nur annähern...
 

arius

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InsularMind schrieb:
Aber ich würde die sektischen Glaubensinhalte eher so strukturieren, dass sie die Leute dazu kriegen, sich selber Gedanken zu machen und den ihnen angebotenen und aufgeschwatzen Mist zu hinterfragen wagen, bzw. sich ihrer Würde und Freiheit des Seins bewusster werden, oder sowas.

Genau diese Methode wendete ich an, als vor 2 Jahren mal Zeugen Johowas bei mir vor der Wohnung erschienen..
Ich unterhielt mich 10 Minuten mit ihnen und nahm auch eine ihrer Schriften an und sagte, ich würde ihnen die darin enthaltenen Fehler mit einem Leuchtstift schwärzen, nahm mir anschliessend auch die Zeit...

doch was geschah ?

Sie kamen niemals wieder !!!

Gerade wenn Jungspunde dabei sind (die ZJ kommen im Übrigen nach meinen Beobachtungen ständig zu zweit!) lohnt es sich, sie nicht abzuweisen, sondern durch "selber Fragen stellen" sie mal auf ihr geistiges Wissen zu testen...
Meist versuchen sie dann durch schnelles Umlenken und Vorlesen eines Bibeltextes abzulenken, um in ihr festgefahrenes Programm zu kommen, aber das sollte man sich einfach nicht gefallen lassen. Diesem Jungspund hab ich dann auch einige Hausaufgaben für den nächten Besuch mit auf den Weg gegeben... genau damit er sich selber mal Gedanken macht...

... nun nach 2-jährigen Ausbleiben bin ich beim Entrümpeln meiner Schubladen auf das Skript gestossen.. jetzt wurde es entsorgt...
Gruss

Arius
 

streicher

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Lüge und Wahrheit - der Mensch sucht nach der Wahrheit. Schafft man es, dem Menschen "Wahrheit" zu verkaufen, lassen sich die Menschen für die Verbreitung dieser Wahrheit einsetzen. Jahrtausendealte Erfahrung. Man könnte Sekte einem Unternehmen vergleichen: es kann einiges an finanziellen Leistungen von unten nach oben fliessen. Geldgier: wohl auch ein Grund für Sektengründungen.
 

Angel of Seven

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Re: Erst mal Begriffs-Definition "Sekte"

arius schrieb:
Franziskaner schrieb:
arius schrieb:
...ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.

Ich kann dir ja oft entweder nicht folgen oder nicht zustimmen, aber hier:
Richtig, eine Frechheit, was sich diese jüdische Sekte erlaubt... :wink:


Danke, dann bitte etwas Echo, habe nie mitbekommen oder übersehen, dass du was geantwortet hast...

Guter Witz, Arius--- :lol: sobald ein Hauch Kritik deine Thesen streift bist du nicht mehr gesehen oder antwortest mit einen Satz (der ausdrückt das du dich offensichtlich beleidigt fühlst), das geht nicht nur mir so, sondern vielen anderen auch. Siehe Thread: "religiöse Unarten".
Man muß auch für seine Theorien einstehen und sich Kritik gefallen lassen,sonst klingt es unglaubwürdig. Bin auch in zig Foren mit meiner Weltauffassung in der Luft zerissen worden- manchmal auch umgekehrt, wenigsten habe ich den einen oder anderen zum Nachdenken angeregt, was solls. Überzeugungen die man gewonnen und erarbeitet hat sollte man auch nachvollziehbar begründen können, auch wenn es dabei etwas hitzig zugehen kann.
Traurig ist zb. das ich zu den wahrscheinlich vier Leuten in diesen Forum gehöre die Zb. Johannes Grebers Verkehr mit der Geisterwelt... usw. als Diskussionsgrundlage auch gelesen habe, aber so etwas scheint dich nicht zu interessieren......- ich meine das es Leute gibt die sich zu ähnlichen Themen hingezogen fühlen und zu anderen Schlußfolgerungen gelangt sind.
Das ist natürlich nur meine bescheidene Meinung.

Mach dir keine Sorgen, brauchst auf dieses Posting auch nicht antworten, für mich ist es durchaus OK, dass ich nicht zu den erlauchten Kreis von Leuten gehöre mit denen du kommunizierst. :D


LG


AoS
 

Angel of Seven

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Re: Erst mal Begriffs-Definition "Sekte"

@ all


Wenn sie vor der Türe stehen, haltet ihnen das unter die Nase:

AN ALLE VERKÜNDIGER
Liebe Brüder!
Wir blicken wieder auf ein Dienstjahr zurück, in dem Jehova das Königreichswerk sehr gesegnet hat. Während sich die Welt dem Streben nach materiellen Dingen hingibt, widmet sich Jehovas Volk eifrig dem Wort Gottes.



watchtower.gif


Dies ist ein Screenshot von einer "Ten-k-Wizard"- Abfrage am 16. August 2002. In diesem Finanzforum wird bestätigt, daß Jehovas Zeugen / die Wachtturm-Gesellschaft nach wie vor diesen lukrativen Aktien-Posten besaßen.

Die Wachtturm-Gesellschaft hält bereits seit 1986, ein Aktienpaket mit 50% Anteilen an einem Unternehmen, das seine Gewinne hauptsächlich mit der Entwicklung und Produktion von militärischem Equipment erzielte und Verträge mit dem amerikanischen Verteidigungsministerium abschloß. Der Konzern rüstet sowohl die Army, die Airforce als auch die Navy mit einem selbst entwickelten, FCKW-freien, dieselgetriebenen und auf "Keramik-Basis" konstruierten Motor aus, der seine Verwendung hauptsächlich zum Betrieb von Klimaanlagen in hermetisch geschlossenen Bereichen findet (U-Boote, Panzer-Fahrerkabinen, Pilotenkanzeln von Kampfflugzeugen, usw).

17HMRiley3a.gif


Vergleichsweise erzielte 2001 der Trust ein Vermögen von 2.939.731 USD und spendete der WTG 3.285.050 USD und im Steuerjahr 1997 nahm der Trust 2,915.592 USD ein und transferierte an die WTG 3,593.248 USD an die WTG. Der Unterschied zwischen den Ein- und Ausgängen wurde jeweils als realisierter Wertzuwachs in der Vermögensaufstellung festgehalten.

Die Einkünfte des Trusts kommen aus zwei Hauptquellen. Die Mehrheit stammt von "Öl- und Gas-Tantiemen". Der Trust hat auch fast 2 Millionen USD an Kapitalanlagen in verschiedenen Aktien und andere Vermögensträger.

http://www.gimpelfang.de/verlagsunternehmen/index.php?page=../infoseiten011/kapitalanlage.html

Und sogar die Tabakindustrie profitiert von den Zeugen! :lol:


LG


AoS
 

arius

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fumarat schrieb:
Alle fanatische Anhänger des Papstes, die die Pfaffen für voll nehmen (kein unehelicher Geschlechtsverkehr), die mit Exorzismus arbeiten, den Kreuzzügen und der Inquisition fröhnen..., das Mittelalter ist vorbei dachte ich.

Naja Demokraten sind auch Anhänger einer Sekte, schon gewußt?:

-streng hierarchischer Aufbau: ist gegeben

-Ausrichtung auf eine Führungsfigur (Guru, Meister, Führer): die Führungsfigur durch den Mehrheitsentscheid des Volkes lediglich verschleiert -> der Rest muß akzeptieren ob er will oder nicht

-Absolutheitsanspruch: "Wir müssen den xxx demokratisieren"..."Demokratie ist die beste Staatsform" etc, sind gängige Ansichten

-autoritäre Entscheidungsabläufe und -prozesse,: Mehrheitsentscheide sind für den Rest bindend

-bedingungslose Unterordnung und Unterwerfung: Ansonsten droht Todesstrafe (Hochverrat) oder zumindest Knast

-zum Teil völlige Abschottung nach außen: "Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns", skrupellose Geheimdienste

-unseriöse Angebote zur Lebensbewältigungshilfe, die die Lösung aller Probleme versprechen, jedoch ausnahmslos nicht einlösbar sind und häufig zu finanziellen Abhängigkeiten Hilfesuchender führen,: siehe Selbstmordraten, Drogenkonsum, Boom von psychischen Betreuern etc. in Demokratien

-Lehren und Ideologien, die im krassen Widerspruch zum demokratischen Wertekonsens stehen,: Das spricht für sich. Demokraten sind also in Besitz eines demokratischen "Wertekonsenses" den gefälligst alle anderen zu akzeptieren haben

-fanatische Umsetzung der Heilslehren.: siehe Demokratisierungsfeldzüge der USA

Grüße fumarat

Hallo Fumarat,

hälts du die hier von dir aufgeführten Kriterien auch für Wissarion für gegeben ?

Gruss
Arius
 

fumarat

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Hallo Arius,

ich kenne diesen Sektenführer kaum, weder seine genauen Lehren noch Inhalte. Deshalb kann ich dir darauf keine großartige Antwort geben.

In gewisser Hinsicht scheint mir jedoch fast alles absolutistisch, das komplette Gegenteil währe am ehensten totale Gleichgültigkeit. Jedoch habe ich mir darüber eigentlich noch nie tiefere Gedanken gemacht.

Ich weiß nicht genau worauf du hinaus willst.


Grüße fumarat
 

arius

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Urteil in Berlin:

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4183192_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Zeugen Jehovas müssen staatlich anerkannt werden !

Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas muss nach einem Urteil des Berliner Oberverwaltungsgerichts (OVG) als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt werden. Damit entschieden die Richter gegen das Land Berlin, das diese Anerkennung verweigert hatte. Eine Revision ließ das Gericht nicht zu. Das Land Berlin prüft nun eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht.

Steuervergünstigungen und Religionsunterricht

Mit der jetzigen Gerichtsentscheidung steht den Zeugen Jehovas als Körperschaft öffentlichen Rechts alles zu, worauf sie beim Vergleich verzichten wollten. Denn eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die religiöse Zwecke verfolgt, darf Gemeindehäuser unterhalten, Religionsunterricht erteilen und Kirchensteuer einziehen.

Ich befürchte, die Richter haben einen Rückschnritt ins Mittelalter gemacht !
 

arius

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hier noch meine Meinung zum Berliner Urteil:

Die Beurteilung von religiösen und pseudoreligiösen Gemeinschaften muss nach Kriterien erfolgen, denen eine objektive, allgemeingültige Wertordnung zugrunde liegt, eine Wertordnung, an der jede Gemeinschaft, unabhängig ihres Bekenntnisses oder ihrer Größe und Bedeutung, gemessen werden kann.

Eine solche Wertordnung sind die unveräußerlichen Freiheits- und Grundrechte jedes Menschen. Das Verhältnis zu diesen Rechten ist der Prüfstein, an dem sich das Wesen einer Gruppe oder eines Führers offenbart.

Wer unter dem Deckmantel hoher Ideale oder religiöser Lehren gegen die Menschenrechte und gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt, wer andere von sich abhängig macht, ist nach dieser Definition ein Sektierer beziehungsweise eine Sekte.

Im Grunde genommen geht es bei der Beurteilung von Gemeinschaften um die zentralen Anliegen der Aufklärung - es geht um die Frage nach der geistigen und körperlichen Freiheit und der Mündigkeit ihrer Angehörigen.
Es geht aber auch um die Frage nach dem gesunden Menschenverstand und der Vernunft - darum, ob sich eine religiöse Organisation um Erkenntnis und Wissen bemüht oder ob sie bewusst an mysteriösen Ideen und 'Geheimnissen' festhält, ihren Anhängern Sand in die Augen streut und möglichst kein eigenständiges Denken aufkommen lassen will, wie Jehowas Zeugen...

Gruss
Arius
 

arius

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haruc schrieb:
Ohje!

Ich kenne einige Leute persönlich... und es ist schlimm. Sie werden vorn und hinten beschissen und merken es dank Hirnwäsche nicht.

Ich will jetz nicht keinem hier auf die Füße treten, aber ich finde, dass man sie echt nicht anerkennen dürfte.
Gruss

hallo Haruc,

vergleich mal meine hier vorne stehende Definition eienr Sekte,
"Welches sind die Merkmale einer Sekte?"

Nach der religionswissenschaftlichen Definition ist die Sekte eine zahlen- und bedeutungsmäßig kleine Gruppe von Gläubigen, die sich von einer Mutterkirche abgespalten hat.

Der Begriff kommt vom lateinischen sequi ('folgen') meint: einem Führer oder Glaubensrichtung folgen.

Während der Begriff ursprünglich wertneutral verstanden worden war, erhielt er im Christentum einen ausschließlich negativen Sinn:

Er bezeichnete die eigenwillige und verblendete Abweichung vom rechten christlichen Glauben und die Abspaltung von der wahren kirchlichen Glaubensgemeinschaft.

Seit dem 4. Jahrhundert, als das Christentum römische Staatsreligion wurde, galt der Sektierer als Straftäter, der gegen Gesetz und Ordnung verstieß und bestraft werden musste. Im Mittelalter wurde zum Aufspüren von Sektierern und Ketzern eine besondere Einrichtung gebildet: die Inquisition. Das Strafen, die Andersgläubige und Abtrünnige zu erwarten hatten, reichten von harmlosen Kirchenstrafen bis zur Vollstreckung des Todesurteils durch Feuer.

Erst die Aufklärung mit ihrer Proklamation der Menschenrechte vermochte der furchtbaren Praxis ein Ende zu bereiten und die bis anhin unumschränkte Macht der Geistlichkeit einzudämmen.

Die kirchliche Definition der Sekte ist freilich unhaltbar.

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.
dann wirst du erkennen, dass auch die kath. Kirche eine 'Groß-Sekte' ist.
Auch sie hat wie künftig JZ das Recht, Kirchensteuer einzutreiben. Der Verdummung der nicht selbst refklektierenden Menschen durch Dogmen ist weiter Tür und Tor geöffnet.
Statt einer freien Willensentscheidung, die jeder wenn er erwachsen wird, treffen kann, wird hier meist kollektiver Zwang ausgeübt.

Gruss
Arius
 

arius

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Stimmt, Forcemagick, das hätt Shera gleich hier posten können, aber vielleicht ist sie ja 'Neuling' im Forum... Woanders in einem Forum sind wir auch schon ausgehend vom Thread-Titel 'Hölle' inzwischen bei der Wiedergeburt und karmischen Beziehungen und Wiedergutmachung angelangt...

the_midget schrieb:
shera schrieb:
was haltet ihr von "zeugen jehowas"?
Ich halte wenig bis nichts von denen. Ansonsten wie Franziskaner gesagt hat: Solange anderen kein Schaden zugefügt wird, sollen die meinetwegen machen was sie wollen.

Ich hab mal ein paar Wachturmhefte gelesen und das ist schon alles ziemlicher Unsinn. Da wurden zum Beispiel mal die Beastie Boys per Bibelzitat mit den Reitern der Apokalypse gleichgesetzt, weil sie obszöne Gesten auf der Bühne machen. Eminem ist wahrscheinlich für die der Teufel in Person.

Mir tun nur oft ältere Leute leid... Ich hab das Gefühl, deren Einsamkeit wird ausgenutzt, um sie für diese Sekte zu gewinnen und dann dürfen die sich bei Wind und Wetter stundenlang in ne Fußgängerzone stellen und Wachturmausgaben hochhalten.

Ne Bedrohung für Europa seh ich von denen aber nun wirklich nicht ausgehen. Noch nicht mal eine dikussionswürdige. Vom Islam eine, die man zumindest diskutieren kann.
the midget

Was verstehst du unter Schaden, Midget, ist es auch ein Schaden, wenn Menschen durch die Tätigkeit großer und kleiner Sekten wie z.B. der röm.kath. Kirche oder den Zeugen Jehowas aus der eigenen Verantwortung, in Glaubensdingen selbst nachzudenken, enthoben werden ? nur um sich blind irgend welchen Dogmen anzuschließen und nach ihrer Rückkehr in die Welt der Wirklichkeit sich dann Vorwürfe zu machen, solch teils wider die geistigen Gesetze und Naturgesetze sprechenden Dinge geglaubt zu haben ?

Nein, nicht nur alte, auch junge Leute fallen darauf rein ! Daher habe ich hier weiter oben von meinen eigenen Erfahrungen mit den Katholen und den Zeugen berichtet.
******
[Ergänzung v.21.7.]
Shera, zu deiner heutigen Frage: Nach oben stehender Definition trifft der Begriff einer Sekte eindeutig zu für die zeugen ! Und wer die Bibelfälschungen und ihren eindeutigen Nachweis namhafter Wissenschaftler, nicht nur Sträulis leugnet, versündigt sich in gedanken vor Gott, seinem Schöpfer. Und besonders dann, wenn sie mit Drohungen 99 Prozent der Bevölkerung die Hölle und nur wenig Auserlesenen den Himmel verspricht !

Gruß Arius
 

arius

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Aus gegebenem Anlass (Posting Nr. 7 von Inquisitorin jayden) muss ich nochmal die Begriffs-Definition wiederholen, damit keine Missverständnisse aufkommen:

"Welches sind die Merkmale einer Sekte?"
Nach der religionswissenschaftlichen Definition ist die Sekte eine zahlen- und bedeutungsmäßig kleine Gruppe von Gläubigen, die sich von einer Mutterkirche abgespalten hat.

Der Begriff kommt vom lateinischen sequi ('folgen') meint: einem Führer oder Glaubensrichtung folgen.

Während der Begriff ursprünglich wert-neutral verstanden worden war, erhielt er erst im Christentum einen ausschließlich negativen Sinn:

Er bezeichnete die eigenwillige und verblendete Abweichung vom rechten christlichen Glauben und die Abspaltung von der wahren kirchlichen Glaubensgemeinschaft.

Seit dem 4. Jahrhundert, als das Christentum römische Staatsreligion wurde, galt der Sektierer als Straftäter, der gegen Gesetz und Ordnung verstieß und bestraft werden musste. Im Mittelalter wurde zum Aufspüren von Sektierern und Ketzern eine besondere Einrichtung gebildet: die Inquisition. Das Strafen, die Andersgläubige und Abtrünnige zu erwarten hatten, reichten von harmlosen Kirchenstrafen bis zur Vollstreckung des Todesurteils durch Feuer.

Erst die Aufklärung mit ihrer Proklamation der Menschenrechte vermochte der furchtbaren Praxis ein Ende zu bereiten und die bis anhin unumschränkte Macht der Geistlichkeit einzudämmen.

Die kirchliche Definition der Sekte ist freilich unhaltbar.

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.

Gruss Arius
 

agentP

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Während der Begriff ursprünglich wert-neutral verstanden worden war, erhielt er erst im Christentum einen ausschließlich negativen Sinn:
Als der Begriff "Sekte" entstanden ist, war Deutschland schon längst christlich. Es ist also sehr unwahrscheinlich, daß er jemals wertneutral war. :roll:

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.

Setz dich doch wenigstens mit dem auseinander, was du kritisierst:
http://www.stjosef.at/index.htm?konzil/konzil.php~mainFrame
... und der Text ist schon über 40 Jahre alt.
Aus der gleichen Quelle:
"Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet."
(Vatikanum II, Nostra Aetate 2)
 

arius

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Das ändert nichts an der Tatsache, dass die RK-Kirche anderen ihre Vollwertigkeit abspricht. Und daher reiht sie sich selbt in die Reihe der Sekten, in diesem Falle eben einer Groß-Sekte ein !

Das Problem bei allen Sekten ist ja, dass sie die menschliche Vernunft betäuben, versklaven und die Trennung von Vernunft und Glauben heisst:

Unterbindung des eigenständigen, kritischen Denkens, denn Widersprüchliches und Unlogisches glaubt nur, wer nicht kritisch hinterfragt und die Verantwortung dafür andern überlässt. Dabei wurde die unkritische Haltung gegenüber der Geistlichkeit und ihren zur allgemeingültigen 'Wahrheit' erhobenen Vorstellungen wurde unter anderem durch gezieltes Ausnützen menschlicher Schwächen erreicht:

So wurde den Christen weisgemacht, durch den Glauben an die kirchlichen Dogmen, durch die Sündenvergebung und die Gnadenmittel der Kirche könne ewige Seligkeit erlangt werden. Diese Vorstellung ist sehr bequem, und so waren und sind viele bereit, daran zu glauben und daran festzuhalten...

Wenn die Aussicht auf ewiges Heil so greifbar nah und einfach zu sein scheint, weshalb sollte man nicht danach greifen? Weshalb sollte man diesen einfachen, mühelosen Weg verlassen und die Seligkeit anderswo suchen?

Gruß Arius
 

Benkei

Großmeister
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alles Sekte

Ich denke schon, dass arius Recht hat, was die ursprünglich wertneutrale Betitelung "Sekte" für eine von der Grundströmung differierende Glaubensgemeinschaft anbelangt.

Der negative Ausdruck "Sekte", der besonders im Westen verwendet wird rührt wohl daher, dass dieserorts die großen Kirchen (aber auch weltlichen Sichtweisen) einen Absolutheitsanspruch etabliert haben.

Die negative Bezeichnung "Sekte" tritt nämlich nur dort auf, wo man seine eigenen -, oder die Ansichten der ursprünglicheren Strömung, als "wahrhaftiger" ansieht.

Wenn man ins mittelalterliche China oder Japan schaut, so fügten dort viele "Sektengründer" dem Namen ihrer Gemeinschaften einen Zusatz an, der diese Gemeinschaft als Abspaltung bzw. eigene Spielart der ursprünglichen Richtung auswies.
Da dort nun keine einheitliche Hauptkirche existierte, bestand fast das gesamte Religionssystem (sei es nun Buddhismus, Shintoismus, Konfuzianismus oder Taoismus) ausschließlich aus "Sekten". Im Hinduismus sieht das noch heute so aus. Der Bezeichnung "Sekte" muss also nicht zwangsläufig etwas negatives anhaften.

Die Frage ist eigentlich nur, wann man von einer Kirche sprechen kann und wann noch eine Sekte vorliegt.
Wieviel 1000 Mitglieder braucht eine Sekte um sich Kirche nennen zu dürfen? Scheinbar noch eine ganze Menge, wie man an den Zeugen Jehovas sieht, die sich jetzt als staatlich anerkannte Kirche bezeichnen können.

Wenn man den Begriff "Sekte" aber nur aus negativer Sicht verwenden will und so jede "Abspaltung" von einer ursprünglichen Richtung betiteln will, dann müsste man erkennen, dass auf diesem Planeten nur noch Sekten verbreitet sind, da die ursprünglichen Religionen untergegangen (oder in diese Sekten aufgegangen) sind.

Es ist demnach wesentlich vernünftiger, Religionsgemeinschaften nach ihren Anhängern und deren Taten zu beurteilen (wenn man denn schon beurteilen muss), als aufgrund einer Betitelung wie "Kirche", "Sekte" etc. die meist von den Medien etabliert wird.
 

arius

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Lernstudios – von Scientology unterwandert - Schüler im Visier von Sekten und Psychogruppen


Die Organisation will ihre Lehre über Nachhilfeinstitute verbreiten. Das Kultusministerium warnt bereits die Schulen.

...Lernstudios, die mit sektenähnlichen Organisationen in Verbindung stehen, machen sich diesen Ehrgeiz der Eltern zunutze. Sie werben oft damit, dass jeder alles lernen könne, wenn er nur die richtige Methode anwende. Das ist Balsam für Leute, die partout nicht einsehen wollen, dass ihr Kind kein Genie ist...
Dem Kultusministerium ist nicht entgangen, dass Scientology verstärkt versucht, über Lernstudios an Kinder und Jugendliche heranzukommen. Innenminister Günther Beckstein wies im Verfassungsschutzbericht 2004 auf die Gefahr hin. Das Kultusministerium sandte daraufhin ein Warnschreiben an alle Schulleiter in Bayern.

Im Juli dieses Jahres schließlich forderte der Landtagsabgeordnete Florian Ritter den Bayerischen Landtag dazu auf, ein Gütesiegel für Nachhilfestudios einzuführen. „Derzeit erarbeitet das Ministerium eine Regelung, um ein solches Gütesiegel zu realisieren“, sagt Ritter. Geplant sei eine Selbstverpflichtungserklärung. Das Ergebnis wird in wenigen Wochen erwartet.
 

arius

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Aphorismus schrieb:
Es geht mir weniger um Pfarrer, die in ihrer Eigeschaft als Pfarrer vor anderen Sekten warnen, als vielmehr um die Pfarrer, die auch Sektenbeauftragte sind und darum, dass religiös nicht unabhängige Menschen andere Religionen vorurteilsfrei bewerten sollen, was für sich genommen eine in meinen Augen bescheuerte Regelung ist.
Geht es um die hier vorn auf Seite 1 beschriebene Tatsache ?
Dann wirst du sicher meiner unten getroffenen Aussage zustimmen und dasselbe meinen ?
"Welches sind die Merkmale einer Sekte?"

Nach der religionswissenschaftlichen Definition ist die Sekte eine zahlen- und bedeutungsmäßig kleine Gruppe von Gläubigen, die sich von einer Mutterkirche abgespalten hat.

Der Begriff kommt vom lateinischen sequi ('folgen') meint: einem Führer oder Glaubensrichtung folgen.

Während der Begriff ursprünglich wertneutral verstanden worden war, erhielt er im Christentum einen ausschließlich negativen Sinn:

Er bezeichnete die eigenwillige und verblendete Abweichung vom rechten christlichen Glauben und die Abspaltung von der wahren kirchlichen Glaubensgemeinschaft.

Seit dem 4. Jahrhundert, als das Christentum römische Staatsreligion wurde, galt der Sektierer als Straftäter, der gegen Gesetz und Ordnung verstieß und bestraft werden musste. Im Mittelalter wurde zum Aufspüren von Sektierern und Ketzern eine besondere Einrichtung gebildet: die Inquisition. Das Strafen, die Andersgläubige und Abtrünnige zu erwarten hatten, reichten von harmlosen Kirchenstrafen bis zur Vollstreckung des Todesurteils durch Feuer.

Erst die Aufklärung mit ihrer Proklamation der Menschenrechte vermochte der furchtbaren Praxis ein Ende zu bereiten und die bis anhin unumschränkte Macht der Geistlichkeit einzudämmen.

Die kirchliche Definition der Sekte ist freilich unhaltbar.

Nach der Zeit der Aufklärung und Säkularisierung, nach der Proklamation von Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie der Bildung weltanschaulich neutraler Staaten, ist ein Urteil über Andersgläubige, wie es von der römischen Kirche abgegeben wird, eine dreiste Unverschämtheit.
 

Aphorismus

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@ arius:

Ich weiß nicht genau, inwieweit ich dir da zustimme, weil mir deine Definition zu sehr auf das christliche Millieu begrenzt zu sein scheint.

Sehr gute Infos zum Sektenbegriff findest du hier: http://www.agpf.de/Begriff.htm

Kurz gesagt denke ich, dass man zwischen einer religionswissenschaftlichen und einer alltagssprachlichen Verwendung des Begriffs Sekte unterscheiden sollte.

In Bezug auf die alltagssprachliche Verwendung greift dann meiner Meinung nach das, was der BT-Abgeordnete Bartel wie folgt formuliert hat:

"Aus dieser Perspektive sind Merkmale einer Sekte die Tatsachen,
  • dass die Gruppe sich von ihrer Umgebung abkapselt,
  • dass die Mitglieder der Gruppe von ihrem sozialen Umfeld isoliert werden
  • und dass das Heilsversprechen der Gruppe mit einem Absolutheitsanspruch verbunden wird.
Nicht das Heilsversprechen ist das Problem - das beinhalten jeder Glaube und auch manche Ideologie -, sondern der Absolutheitsanspruch. Elitebewusstsein, Machtanspruch, Gruppendruck, Bewusstseinskontrolle, Verschwörungsdenken, Verfolgungswahn, Psychoterror gegen Abtrünnige und Kritiker sind weitere Merkmale einer Sekte, wie wir sie verstehen. Das hat nicht mit Religion und Weltanschauung zu tun, sondern damit, wie eine Gruppe von Menschen sich gegenüber ihren Mitgliedern und gegenüber anderen verhält."

Auch ganz interessant:
http://www.theologe.de/theologe12a.htm
 

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