Schutz ohne Migration

Paradewohlstandskind

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:arrow: 05.06.2003 Südspanische Küste

Die Küstenwache nötigt durch ihre Anwesenheit 20 Flüchtlinge von Bord ihres Flüchtlingsschiffes zu springen. Zwei Menschen sterben.

:arrow: 10.06.2003 Küste vor Fuertventura

Ein Flüchtlingsboot aus Afrika sinkt justamente in dem Moment, als eine Poliziepatrouille das Boot stoppen will. 8 Menschen werden tot geborgen. Eine Person bleibt vermisst.

:arrow: 16.06.2003 Südlich von Sizilien

Untergang eines Flüchtlingsbootes. Es sterben ca. 70 Menschen. Nur drei Personen wurden gerettet.


Diese Liste könnte noch weiter geführt werden und bildet nur eine kleine Auswahl ganz normaler Vorgänge vor den Grenzen der EU. Ganz klar, dass sich die EU aufgrund dieser "Probleme" etwas einfallen lassen muss.

Und sie liesen sich:

1. Die italienischen Behörden autorisierten ihre Küstenwache Flüchtlingsboote zurückzuschicken und sie damit der Gefahr des Sinkens auszusetzen, da diese Boote zumeist halbe Wracks sind.

2. Es sollen regionale "Task-Force Einheiten" in den Migrationsländern eingerichtet werden, die vor den "Gefahren" von illegalen Einwanderzungsversuchen warnen sollen.

3. Umberto Bossi (Lega Nord) forderte, dass die Flüchtlingsboote beschossen werden sollten, wenn sie nicht umdrehten. Als Begründung meinte er, dass Reisen eben gefährlich sei. Dasselbe sagt die Task-force wahrscheinlch auch.

4. Italiens Aussenminsiter Franco Fratini will Migrationsländern, die Flüchtlinge am verlassen des Landes hindern eine "Belohnung" zukommen lassen.

5. Dass Waffenembargo gegen Ghadaffi wird in Rom auch bereits in Frage gestellt, wenn er bei der Flüchtlingsmisere behilflich ist.

6. Großbritannien hat ein neues Papier zur Behandlung und Abschiebung von Flüchtlingen veröffentlicht. Es schimpft sich >> New Visions for refugees<< Googlen oder: http://www.taz.de/pt/2003/08/11/a0233.nf/text

7. Der EU-Gipfel in Thessaloniki ergab, dass die EU mind. 140 Millionen Euro mehr in den nächsten 3 Jahren für die Absicherung der EU-Grenzen ausgeben will. Das Geld soll in die Datenbank Vis (Visa-Informationssystem) fliessen. Sie dient der biometrischen Datenspeicherung von Asylanten um "Betrug" zu verhindern.

8. Es soll eine Grenzpolizei eingerichtet werden um die Grenzen "dicht" zu machen und uns noch mehr von der gefährlichen unzivilisierten Welt abzuschotten, von der nur schwarze Crack-Dealer in unsere Schulhöfe drängen. (EU-Beschlus vom 19/20.06.2003 in Griechenland)

9. Ein Netz von Verbindungsbeamten (EU-Beschlus vom 19/20.06.2003 in Griechenland) soll die Zusammenarbeit in den Ländern von denen die Flüchgtlinge kommen überwachen. Kostenpunkt: ca. 250 Millionen Euro. Da wird wohl schon ganz schön ordentlich auch überwacht werden um das Großdeutsche Rei.... äääh Eurodeutschla... äh die EU vor Untermenschen zu schützen.
 

Niks Te Maken

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Ach Gott, unterjochen die faschistischen Regierungen Europas wieder den unschuldigen Rest der armen Menschenheit? :wink:

Erstmal zu deinen drei Einzelbeispielen:
Das erste ist nicht schön, keine Frage.
Soll das Zweite einen Zusammenhang zwischen der Polizeipatroullie und den toten Flüchtlingen suggerieren? Die drei Sätze reichen mir jedenfalls nicht...
Beim dritten Beispiel geht ein Boot unter. Und? Es mag daran liegen, dass solche Flüchtlingsboote aus Prinzip überladen sind. Ist deswegen die ital. Regierung daran schuld, dass ein überladenes Boot mit illegalen Einwanderen anscheinend von alleine untergeht?

PWK schrieb:
Ganz klar, dass sich die EU aufgrund dieser "Probleme" etwas einfallen lassen muss.

Ja, ob du es glaubst oder nicht, auch der sozialste Kontinent dieser Erde kann nicht alle hilfsbedürftigen Menschen aus Afrika aufnehmen.

PWK schrieb:
1. Die italienischen Behörden autorisierten ihre Küstenwache Flüchtlingsboote zurückzuschicken und sie damit der Gefahr des Sinkens auszusetzen, da diese Boote zumeist halbe Wracks sind.

Ts, die illegalen Einwanderer werden nicht dauerhaft gedultet? Wie unmenschlich... Allerdings kann die ital. Regierung auch herzlich wenig dafür, dass die Leute mit den letzten Einbäumen nach Sizilien schippern. Soll sie ihnen etwa Kreuzfahrtschiffe für die Rückfahrt bauen oer über die Marine einen "Back-To-Afrika"-Shuttleservice einrichten?

PWK schrieb:
2. Es sollen regionale "Task-Force Einheiten" in den Migrationsländern eingerichtet werden, die vor den "Gefahren" von illegalen Einwanderzungsversuchen warnen sollen.

Mein Gott! Man versucht doch allen ernstes auch noch sein Land vor illegalen Einwanderern zu schützen.

PWK schrieb:
3. Umberto Bossi (Lega Nord) forderte, dass die Flüchtlingsboote beschossen werden sollten, wenn sie nicht umdrehten. Als Begründung meinte er, dass Reisen eben gefährlich sei. Dasselbe sagt die Task-force wahrscheinlch auch.

4. Italiens Aussenminsiter Franco Fratini will Migrationsländern, die Flüchtlinge am verlassen des Landes hindern eine "Belohnung" zukommen lassen.

5. Dass Waffenembargo gegen Ghadaffi wird in Rom auch bereits in Frage gestellt, wenn er bei der Flüchtlingsmisere behilflich ist.

OK, das sind alles falsche Maßnahmen.
Aktiv die Flüchtlinge umzubringen ist völlig daneben, Ghadaffi unterstützen auch und die Länder haben selbst dafür zu sorgen, dass sie ihren Einwohnern Möglichketen zum Überleben etc. bieten, dass sie in ihren Heimatländern bleiben.

TAZ zur New Visions for refugees schrieb:
Flüchtlinge nämlich, denen es gelungen ist, nach Europa zu gelangen, sollen möglichst schnell in Flüchtlingslager in so genannte heimatnahe Schutzzonen verbracht werden. Das Problem wird abgeschoben.

Illegale Einwanderer werden abgeschoben. Wo ist das Problem?

8. Es soll eine Grenzpolizei eingerichtet werden um die Grenzen "dicht" zu machen und uns noch mehr von der gefährlichen unzivilisierten Welt abzuschotten, von der nur schwarze Crack-Dealer in unsere Schulhöfe drängen. (EU-Beschlus vom 19/20.06.2003 in Griechenland)

Oh, jetzt kommt der böse Zynismus...
Es geht doch garnicht darum, dass man den Leuten nicht helfen will, sondern nicht helfen kann. Denn irgendwo muss der EU auch erlaubt sein ihre eigenen Interessen zu verfolgen...

9. Ein Netz von Verbindungsbeamten (EU-Beschlus vom 19/20.06.2003 in Griechenland) soll die Zusammenarbeit in den Ländern von denen die Flüchgtlinge kommen überwachen. Kostenpunkt: ca. 250 Millionen Euro. Da wird wohl schon ganz schön ordentlich auch überwacht werden um das Großdeutsche Rei.... äääh Eurodeutschla... äh die EU vor Untermenschen zu schützen.

Erwartest du wirklich, dass das irgendwer kommentiert?

P.S. Wieso fange ich eigentlich auf einmal an die Berlusconi-Regierung und die EU zu verteidigen? 8O
 

Lyle

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@ Paradewohlstandskind
Wenn Du die vorgeschlagenen Maßnahmen kritisierst, was für welche würdest DU denn alternativ vorschlagen.
 

Paradewohlstandskind

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Zu meinen Grundüberzeugungen gehören gerechte Gerichtsverfahren und genausop stehen jedem Verfolgten ein gerechter Prozeß zu, ein sog. Asylverfahren. Solche beschleunigten Asylverfahren sind Unsinn und zeugen von unglaublicher Überheblichkeit.

Die Beispiele von schrecklichen Schicksalen auf Flüchtlingsbooten sind nur wenige von vielen und es sit mir auch klar, dass ein Wohlstands-EU-Deutscher das Leid nicht nachvollziehen kann. Google doch mal nach.

Ich wollte auch niemanden die Schuld zuschieben (zumindest nicht mit den Beispielen). Dass der rechte Forenuser da gleich Schuldzuweisungen vermutet hätte mir eigentlich klar sein müssen. Ich wollte nur die Masse darlegen die sich da nach einem "besseren" Leben sehnt.

Ich denke, dass kein Mensch illegal ist und ein Recht hat, dass überprüft wird ob er ein "genuiner" Asylant ist, oder eben nicht.

Wenn das Geld für Entwicklungshilfe eingesetzt wird und aufgehört wird die Dritte Welt auszubeuten. (adidas, Kaffee, Mc-Donalds, Erzabbau, etc.) kann die Flüchtlingswelle dauerhaft und wirklich sozial und solidarisch eingedemmt werden und nicht durch solche unmenschlichen und dem Asylegsetzt nicht entspechenden Maßnahmen, die aufzeigen soll, wer (von Gott gegeben) reich und wer arm sein soll.

Die Länder mit den teuersten und wichtigsten Rohstoffen sind die ärmsten Länder, da sie von uns militärisch und wirtschaftlich unterjocht werden. Wenn diese Menschen dann versuchen wollen an ihrem Reichtum, der ihnen im Grunde zustehen würde teilhaben wollen, erwarten wir sie bewaffnet und nehmen ihren Tod in Kauf. Das ist nicht gerecht.
 

Fantom

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aber, aber wir europäer haben doch keine kolonien gehabt und bis in die 60er jahre von den fremden rohstoffen und der fremden arbeitskraft gezehrt . . . sollen die doch sehen wo sie bleiben, wir haben nichts damit zu tun. :roll:
 

streicher

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@ Paradewohlstandskind
Wurde bekannt(gegeben), aus welchen Ländern die Flüchtlinge kamen?

@ all
Wie sind eigentlich die gesetzlichen Bestimmungen der EU - ab welchen Voraussetzungen ist eine Person 'politisch verfolgt'? Meines Wissens ist es in der BRD so, dass nichtstaatlich bedrängte Personen nicht als 'politisch verfolgt' gelten (wenn sie beispielsweise durch Paramilitärs bedroht sind). Kann das jemand bestätigen?

Ein Verdacht ist, dass tatsächlich nur sehr wenige politisch Verfolgte die Möglichkeit haben, einen Weg nach Europa zu finden. Und wenn sie es geschafft haben, ist ihr Status im eigenen Land kein Garantieschein gegen eine Abschiebung. Eine üble Situation haben wir also so oder so, was auch den Grenzschützlern bewusst sein dürfte. Europa ist eine Festung und schützt sich vor Menschen und vor Waren. Die Moral aus der Geschicht? In der Weltwirtschaft findet man nicht überzeugend viel Moral.
 

Niks Te Maken

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PWK schrieb:
Die Beispiele von schrecklichen Schicksalen auf Flüchtlingsbooten sind nur wenige von vielen und es sit mir auch klar, dass ein Wohlstands-EU-Deutscher das Leid nicht nachvollziehen kann. Google doch mal nach.

Ich weiß nicht, ob du Lyle oder mich meintest, aber natürlich ist es schwer sich als Westeuropäer die Situation der Flüchtlinge 100%ig vorzustellen, aber was ich weiß, ist dass wir nunmal einfach nicht allen helfen können! Da hilft es auch nicht immer mehr Flüchtlinge aufzunehmen, sondern es muss viel mehr die Situation in den Herkunftsländern verbessert werden. Da können wir mithelfen, aber wir sind nicht für die soziale Situation in Afrika verantwortlich. Da müssen die Länder selber etwas bewegen, nur wenn die sich in zunehmender Regelmäßigkeit via Völkermord die köppe einhauen und das ganze mit europäischem Geld finanzieren, ist es IMHO nicht verwunderlich, dass Europa (Bevölkerung wie Regierungen) kein Verständnis mehr aufbringt.

@streicher

Ausländer- und Asylrecht nach dem Auswärtigem Amt
Auswirkungen der New Visions for refugees für die EU
Asylverfahrensgesetz der Bundesrepublik
sämtl. bundesdeutsche Gesetze zum Asyl
 

tsuribito

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Das Problem der Masseneinwanderung lässt sich erstmal nur in den Ländern lösen, aus denen die Flüchtlinge kommen.

Es gibt da 3 Möglichkeiten

1.Wir machen die Grenzen radikal dicht und intervenieren nicht in dem Land. Dann schlagen sich die Konfliktparteien solange die Köppe ein, bis nur noch einer übrig ist. Oder im Idealfall für die Erde: Keiner
Problem: Teure Grenzüberwachung
2. Wir lassen keinen Flüchtling rein und sorgen für Ordnung in diesem Land. Dazu brauchen wir aber --->Krieg

3.Wir bauen eine Stacheldrahtmauer und führen eine Null Toleranz Politik ein. Wir erschiessen einfach jeden Flüchtling und nach ein paar Jahren hat sich das Problem von allein erledigt, da keine Flüchtlinge mehr in die EU wollen. Problem : Grenzen viel zu teuer, Entsorgung der Leichen zu Beginn problematisch. Internationales Ansehen sinkt


Ich würde für Nummer 2 Votieren. Nummer 1 hat einen gewissen Reiz aber wäre unmenschlich
 

Paradewohlstandskind

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@ all
Wird hier der Mensch zu sehr verdinglicht? Ist der Flüchtling nur ein Kostenfaktor?

@ Niks
Wo unterstützt denn die EU Völkermord? Ich hätte da gerne mehr Informationen. Ich denke als Weltwirtschaftsmacht muss mankosmopolitisch denken und ist eben schon für die soziale Situation in den Gebiten verantwortlich wo deutsche Firmen werken, wirken und profitieren. Wenn der kleine Nachbarssohn mit Kinderspielzeug von Mc Donalds, welches von vietnamesischen Kindern hergestellt wurde, spielt können wir eine Mitverantwortung für die dortigen Zustände nicht abstreifen und die Opfer dieser wirtschaftlichen und lohnpolitischen Katastrophe, die seit Jahren und Jahrzehnten in solchen Gebieten herrscht nicht grausamst abweisen und auf unseren Schutz verweisen. Nicht wir, die Europäer sind die Schutzlosen, sondern die Armen dieser Welt um die sich keiner etwas schert, wenn sie im Meer ersaufen.

@ streicher
Ich habe dies aus einer konkret -Ausgabe, die ich gerade nicht mehr zur Hand habe und dort waren nicht mehr Informationen, als ich bereits gepostet habe.
 

Niks Te Maken

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PWK schrieb:
Wo unterstützt denn die EU Völkermord?

Da mag ich ungünstig formuliert, darfst den Satz nicht wörtlich nehmen. Abgesehen davon, dass ich von europäischen Geldern sprach (sprich: nicht zwangsweise Regierungs- und EU-Gelder), habe ich mit dem "Völkermord" die gewaltätigen Auseinandersetzungen bewusst übertrieben. Konkrete Quellen dafür, dass Teile der Finanzierung (man könnte auch Hilfe sagen) aus Europa kommen, habe ich jetzt auf die schnelle nicht, jedoch ist dies mehr als logisch. Hattest du dich nicht mal über irgendwelche Minen aus Europa (Deutschland?) aufgeregt? Solche "Unterstützung" war von mir damit auch gemeint.
Sorry für die wohl ungeschickte Formulierung, werde ich in Zukunft präziser formulieren (wobei Polemik, Überspitzungen, Zynismus und Euphemismen auch weiterhin ihren Platz haben müssen - wo bleibt da sonst der Spass? :roll: )
 

Niks Te Maken

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Ach ja, dann doch noch mal inhaltlich zu deinem letzten Post.

Das ist nunmal das Gespenst des Kapitalismus, das für die Lohnsituation in der Dritten Welt verantwortlich ist. Das passt mir genausowenig, allerdings kann ich da genausowenig ändern.
Allerdings würde ich den Kapitalismus nicht zu 100% für die Situation der Dritten Welt verantwortlich machen, sondern auch die dortige nationale bzw. kontinentale Politik, die seit dem Ende des Kolonialismus in einer Art Pubertät steckt. Daran tragen die Industrienationen, IMHO (natürlich) insbesondere die USA über pro-amerikanische Marionettensysteme und Duldung von Terror und Unterdrückung der jeweiligen Bevölkerung, schuld und daran könnte Europa zusammen mit der UNO etwas ändern.
 

Lyle

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@ Paradewohlstandskind
Ich habe nicht gesagt dass ich die Maßnahmen gutheiße, ebenso wenig wie das ich sie nicht gutheiße. Die derzeitige Situation mit den Flüchtlingen bringt viele Probleme mit sich, für alle Seiten. Es dürfte wohl klar sein, dass man irgendetwas zur Lösung dieser Probleme unternehmen sollte. Die in Italien angedachten Wege haben ihre Vorzüge aber auch ihre Nachteile. Da dieses Thema sehr komplex ist, es enthält ja sowohl ethische wie politische wie wirtschaftliche Aspekte will ich darüber kein vorschnelles Urteil fällen, zumal ich mit den Fakten nicht so gut vertraut bin.
Aber wenn ich auif so einem komplexen Gebiet einen möglichen Lösungsweg, auch wenn dieser Probleme mit sich bringt, sofort und pauschal ablehnen soll, dann möchte ich auch Alternativen haben.
 

streicher

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@ tsuribito
Vielleicht wäre ähnliches für Afrika auch eine Idee. Sie machen ihre Grenzen dicht und hauen zuvor die Ölkonzerne und sonstige unternehmerischen Veranstaltungen raus. Aber, nein doch! Dann gibt es schon wieder Krieg! Die Staaten denken zuviel daran, dass SIE auf der Welt bevorzugt sein müssen. Zuerst der eigene Staat, dann der andere. Und wenn der andere hungert, dann gibt es Verteilungskämpfe. Einfache Formeln, einfache Zusammenhänge - man kann das an fünf Fingern abzählen. Vielleicht ist der grösste Fehler für die Menschen die Staaterei. Bleibt natürlich die Frage, wie kann man (über Jahrzehnte hinweg) allmählich und verhältnismässig ruhig die Grenzen auftauen? Die Menschen werden immer dorthin wollen, wo es ihnen gut geht. Also machen Deutsche Touris Urlaub in der Karibik.
 

tsuribito

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@Streicher
Die Idee ist genial nur die Umsetzung scheitert an der Gier und den Chaotischen Politischen Verhältnissen.
Wenn die Dritte Welt das Öl und ihre Ressourcen für eigene Zwecke nutzt, kann sie den Spiess bald umdrehen. Aber meiner Ansicht nach hungern die Leute dort nicht wegen der Armut, sondern wegen Inkompetenten Politikern
 

streicher

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An "bad governance" fehlt es leider in einigen Ländern Afrikas nicht. Jedoch mangelt es in Afrika nicht an Ressourcen. Fakt ist beispielsweise, dass Burkina Faso hervorragende Baumwolle produziert. Aber die "Erste Welt" blockt ganz gemäss realistischer Politik. Entweder sollte es in Richtung Permeabilität gehen oder es braucht mehr an Subsistenz. Von Krisen und Hunger hat man langsam genug gelesen. Und - die Afrikaner brauchen keine Coca-Cola, um glücklich zu werden. Der eigenen Erfahrung nach haben sie sehr gesunde Getränke zu bieten. Aber naja, viele Politiker in Afrika geben ihre Kompetenz in andere Dinge aus.
 

Paradewohlstandskind

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@ Niks

Es fällt mir schwer die verschiedenen Regierungen der verschiedenen 3.Welt-Länder über einen Kamm zu scheren und deren Regierung durch die Bank zu verurteilen, obschon die Korruption in solchen Ländern für uns ungeahnten Größen angenommen hat und schon immer innehatte. Ghostbuster spielen um dem "Gespenst" des Kapitalismus in Ectoplasma-Grütze zu verwandeln ist nicht möglich, da hast Du recht, aber genausowenig kannst Du an allen sonstigen Dingen etwas ändern, die in dieser Welt auf dem politischen Parkett der Eitelkeiten, Mehrheiten und finanziellen Einzelheiten geschehen.

Zu wieviel Prozent trägt denn das "Gespenst" des Kapitalismus Schuld an der wirtschaftlichen Misere der rohstoffreichsten Länder dieses blauen Planeten? Meine politische Anschauung fußt darauf, dass die Politik des Großbauern Kapital nur ein ergebener Knecht ist.

:arrow: http://www.hunzinger.de/site/expertise/events/politischer_salon_2_events.html

Ich denke nicht, dass die EU in Kooperation mit der UNO, die sie 1999 schamlos hinterging solche von Dir genannten Projekte in Angriff nehmen wird, ausser es gilt mal wieder "Schönwetter" zu machen mit einer einmaligen Aktion, die durch sämtliche Medien gejagt wird, aber an der Grundsituation nichts ändert. Desweiteren befinden wir uns seit den frühen Neunziger Jahren in einem kalten Wirtschaftskrieg mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Eurodeutschland wird sich hüten gegen ihre eigenen Interessen zu handeln und irgendwelche Preise für Rohstoffe aus sozialen Gründen unnötigerweise zu erhöhen, um den armen Kaffeebauern ein ausreichendes Einkommen zu Verfügung zu stellen, was die Flüchtlingswelle allerdings erheblich eindämmen könnte. Ich finde es gefährlich von den Europäern von den guten Intellektuellen zu sprechen, welche sich nüchtern und vernünftig, sowie pazifistisch und gerecht Problemen in der Welt annehmen und von den USA als notorisch beleidigt und aggressiv, sowie kriegsgeil und interessorientiert. Beide Weltmächte haben nur ihre Interessen im Kopf und sonst agr nichts. Ich habe die Gründe für die Ablehnung des Irak-Krieges bereits deutlich dargestellt und dies unterstreicht mit Zahlen und Fakten nochmals meine These der "unpolitischen" Außenpolitik Deutschlands, welche nur ein billiges Werkzeug (Hammer oder Samthandschuh mit Schleimspur) der Wirtschaft ist.

Was sagst zu der alten "besetztes Haus Wandschmiererei" Weisheit:

>>Kein Mensch ist illegal<<?

Findest Du es nicht etwas fragwürdig, wenn du vom sozialsten Kontinent sprichst? Nicht, dass man diese Aussage verneinen müsste, aber sag´ mir Du mal wer von den fünf...... Bitte hier eigenen Vergleich mit 5 sehr ähnlichen Dingen einfügen.... Danke!

Findest Du nicht, dass es ziemlich überheblich ist, es gutzuheissen, wenn nicht ganz seetüchtige Boote zurückgeschickt werden und dabei das Leben von Schwangeren, Kindern, Behinderten, Männern und Frauen auf´s Spiel gesetzt werden nur um unsere "Freiheit" oder ähnliches zu schützen?
 

Niks Te Maken

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PWK schrieb:
Es fällt mir schwer die verschiedenen Regierungen der verschiedenen 3.Welt-Länder über einen Kamm zu scheren und deren Regierung durch die Bank zu verurteilen, obschon die Korruption in solchen Ländern für uns ungeahnten Größen angenommen hat und schon immer innehatte.

Komplett über einen Kamm scheren will ich auch nicht, aber Teile der Regierungen der 3. Welt sind nunmal unterdrückend, nicht unbedingt auf das Wohl ihres Landes bedacht, wie von dir schon gesagt korrupt, etc. Nicht alle natürlich, aber insgesamt hinkt dieser Teil nunmal Europa nach (ohne jetzt unsere Regierungen großartig loben zu wollen).
Die Ghostbusteridee ist übrigens klasse!



PWK schrieb:
Zu wieviel Prozent trägt denn das "Gespenst" des Kapitalismus Schuld an der wirtschaftlichen Misere der rohstoffreichsten Länder dieses blauen Planeten? Meine politische Anschauung fußt darauf, dass die Politik des Großbauern Kapital nur ein ergebener Knecht ist.

In den Industriestaaten ist dies sicherlich der Fall, aber IMHO ist die Politik in (einigen?) Entwicklungsländern nicht nur durch die Wirtschaft, sondern viel mehr durch pers. Interessen, eventuelle Ideologien o. ä. bestimmt. Vielleicht ist die verteufelte Axis of Evil ja mal ein gutes Beispiel. Oder die ehem. Apartheid in Südafrika.

PWK schrieb:
Ich denke nicht, dass die EU in Kooperation mit der UNO, die sie 1999 schamlos hinterging solche von Dir genannten Projekte in Angriff nehmen wird, ausser es gilt mal wieder "Schönwetter" zu machen mit einer einmaligen Aktion, die durch sämtliche Medien gejagt wird, aber an der Grundsituation nichts ändert.

Denke ich auch nicht, aber hin und wieder habe auch ich meine idealistischen Phasen... :wink:

PWK schrieb:
Ich finde es gefährlich von den Europäern von den guten Intellektuellen zu sprechen, welche sich nüchtern und vernünftig, sowie pazifistisch und gerecht Problemen in der Welt annehmen und von den USA als notorisch beleidigt und aggressiv, sowie kriegsgeil und interessorientiert. Beide Weltmächte haben nur ihre Interessen im Kopf und sonst agr nichts.

Wobei ich die EU zumindest für a bissel vernünftiger als die USA halte, Europa betreibt (momentan) keine derartige Wandlung zum orwell'schen Staat mitsamt seiner Überwachung und Propaganda. Die Kriege gibts obendrein. Die Durchsetzung der eigenen EU-Interessen ist nunmal noch nicht ausgeprägt, aber vielleicht liegt das ja wirklich nur an dem schwerfälligen brüsseler Bürokratieapparat.

PWK schrieb:
Was sagst zu der alten "besetztes Haus Wandschmiererei" Weisheit:

>>Kein Mensch ist illegal<<?

Natürlich ist kein Mensch illegal. Aber der Aufenthalt des selbigen kann es sein! Schließlich kann nicht jeder Mensch einfach dorthin gehen, wo es ihm am besten gefällt, das wäre ein unbeschreibliches Chaos. Deshalb gebietet man dem Einhalt. Da Europa nur eine begrenzte Zahl verkraften kann, nimmt es auch nur eine begrenzte Zahl auf. Ähnlich wie die FDP nur den "wirklich Hilfsbedürftigen" Sozialleistungen geben will, lässt Europa nur die wirklich Hilfsbedürftigen rein. (Natürlich stimmt dies nicht wirklich, aber as ist der Grundgedanke).

PWK schrieb:
Findest Du es nicht etwas fragwürdig, wenn du vom sozialsten Kontinent sprichst? Nicht, dass man diese Aussage verneinen müsste, aber sag´ mir Du mal wer von den fünf...... Bitte hier eigenen Vergleich mit 5 sehr ähnlichen Dingen einfügen.... Danke!

Eben, ich meinte nicht das Europa ein wirklich sozialer Kontinent ist, aber im Vergleich... man muss nur nach Australien schauen, dann finde ich meine Aussage immer wieder logisch.

PWK schrieb:
Findest Du nicht, dass es ziemlich überheblich ist, es gutzuheissen, wenn nicht ganz seetüchtige Boote zurückgeschickt werden und dabei das Leben von Schwangeren, Kindern, Behinderten, Männern und Frauen auf´s Spiel gesetzt werden nur um unsere "Freiheit" oder ähnliches zu schützen?

1. Die Menschen, die auf diesen Booten sind, hat niemand gezwungen, die lust'ge Kreuzfahrt in das Land des Überflusses zu unternehmen. Sie begeben sich zwar durch Not getrieben, aber immer noch freiwillig auf die Hinreise. Dass schon alleine die Resie auf diesen Schiffen gefährlich sein kann, müsste auch für die erkenntlich sein.
2. Ebenso können sich auch Flüchtlinge aus der Dritten Welt ausrechen, dass sie evtl. garnicht nach Europa dürfen.
3. So, obwohl sie dies beides wissen (dürften), heißt es Schiff ahoi. Die gehen dieses Risiko ein, die müssen jetzt auch damit leben. Die Vorstellung, dass die EU sie dann mit eigenen Schiffen wieder zurückbringt, ist für mch ein völliger Witz, da würden nämlich jährlich einige Millionen Euro verpulvert, weil einige Leute meinen, dass sie trotz den Punkten 1 und 2 unbedingt Richtung Spanien oder Italien schippern müssten.
Die Alternative hieße natürlich, dass Europa die Flüchtlinge aufnimmt, was nunmal indiskutabel ist, da die Aufnahme all dieser Flüchtlinge einen riesigen Strom auslösen würde, den Europa einfach nicht verkraften kann.

Ach ja, könnte man nicht die Betreiber der Schiffe inhaftieren (vielleicht sogar in deren Heimatland)?
 

Zora

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Es ist doch wohl klar, dass ein Mensch, dem es dreckig geht, nach einer Lösung strebt.
Aber anstatt zu helfen, entledigen sich die "sozialen" Staaten des Problems einfach, indem sie ohne Ende abschieben!
Und anstatt richtige hilfe für die Länder zu leisten, die bedürftig sind, fließt
nur Geld in die Hände korrupter Politiker.
Was würdet ihr denn machen, wenn ihr in einem Land leben würdet, wo ihr keine Perspektive habt, wo es keine Hoffnung auf Besserung des Lebensstandards oder der persönlichen Freiheit gäbe? Ist doch nur verständlich, dass die Leute fliehen. Ich bin auch der Meinung, dass der Planet Erde allen Menschen gehört, allen Tieren und allen Pflanzen. Diese Grenzen, die da von Menschen gesetzt wurden, sind nur Illusatorische Striche auf Landkarten. Jedenfall aus dem Blickwinkel des Planeten im ganzen. Dass der Mensch so arrogant ist, und irgendwelche Teile sein Eigen nennt, die andere Menschen nicht betreten dürfen, ist für mich total absurd. Aber ich kann mir gut ausmalen, dass es viele gibt, die mich für verquert und naiv halten. Aber ich schaue nun mal aus dem blichwinkel des kompletten Planeten. Nationalitäten und Grenzen sind meiner Meinung nach nur störende Faktoren im Bezug auf die persönliche Freiheit.
 

Paradewohlstandskind

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@ Niks


Ja Reisen ist eben gefährlich... Dieser Satz soll bei rechten Politikern und Zeitgenossenzum Standardrepertoire zu gehören um die mit Wasser gefüllten afrikanischen Lungen zu erklären, die der achso gesittete, zivilisierte und hochmoralische europäische Grenzer verhindern hätte können. Die Freiwilligkeit widerspricht einem sinnvollen Menschenbild, welches nach Triebbefriedigung (siehe Freud) und Leistungssteigerung (A. Bandura) strebt. Es ist nur natürlich sich und seinen Kindern ein besseres Leben, kleinen Luxus, ärtzliche Versorgung, Bildung und genügend zu essen beschaffen zu wolllen. Ich sehe da keine Freiwilligkeit, sondern nur unsere soziale Vernantwortung, die wir augrund unserer profitgierigen Firmen und Konzerne zu tragen haben, die in den ärmsten Ländern mächtig Kohle sparen, um ihre Gewinnspannen bei den reichen und schönen Europäern noch zu erhöhen. Lustig sind da auch die Menschen, die bei einer Kaffepreiserhöhung von unsozialem Verhalten gegenüber dem kleinen Manne sprechen.

Deine Antwort umfasst nur die Aufnahme von Ausländern und heisst es gut, dass sie direkt wieder zurückgeschickt werde. Glaubt Du nicht, dass diese Menschen ein Recht auf ein ordentliches Asylverfahren haben? Oder ist dies einafch zu teuer!

in vielen Ländern der Dritten Welt mag es ja so sein, dass verwirrte Ideologien den politischen Alltag bestimmen, doch meist zieht irgendeine Inustrienation Vorteile aus diesem Zustand. man vergleiche die jahrzehntelange Haltung von Frankreich gegenüber dem Kongo. Geld regiert die Welt, um mal ein Phrase zu dreschen und geht gerne mal durch den Ideologien-Marketplace, um sich die andere oder die eine zuzulegen, weil sie zur einfacheren Ausbeutung und/oder zur Absatzsteigerung (Waffen von Siemens, Mercedes, Thyssen, etc.) dient.

In der Beschaffung von Lebensraum im Osten ist die EU ganz zielsicher un klar in ihren Motiven. (vgl.: http://www.amazon.de/exec/obidos/AS..._prod_1_1/302-8111455-1656866&tag=ask12020-21) und wird nicht von seiner Bürokratie an der Durchsetzung eigener wirtschaftlicher Ziele abgehalten.

Also das mit sozialsten Kontinent... Ich weiss nicht... Irgendwie ist das ´n Krampf mit Knödel oder Quatsch mit Sosse.
 

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