Schulden der Dritten Welt - wo geht das Geld hin?

Dominus

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Was für einen Beleg soll ich bringen wenn ich keinen kenne der Aldi-Kaffe trinkt? wie stellst Du dir das vor?
Zudem ist das Gemüse mist und liegt meist halb vergammelt im Regal rum (außer man ist zufällig am dem Tag da, wo es geliefert wurde), und das Frischfleisch ist niedrigste Qualität... wenn du das anders siehst, hast du wahrscheinlich den Unterschied zum Metzger oder Gemüseladen noch nicht bemerkt, oder deine Sinne sind schon zu sehr abgestumpft...

Die Aussage ist Mist nicht die Aldiprodukte. Scheinbar hast du echt nen schlechten Tag erwischt um bei Aldi einzukaufen das du nun so über sie herziehst. Vielleicht sind sie dir nur unsympathisch weil sie ihre Produkte aus Kartons verkaufen und nicht aus Regalen, weil sie reich sind und trotzdem alles so billig auschaut/ist... kA. Ich kann dir aber versichern das Aldi strengere Qualitätskontrollen an seine Lieferanten stellt als sonst eine andere Kette.
 

SentByGod

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Also ich bin grundsätzlich der Meinung, dass man die Billigprodukte von Aldi & anderen Discountern nicht zum Vergleich mit z.B. Transfair-Produkten heranziehen darf!

Weil:

Wo kommen denn diese billigen Discountprodukte her?

Wäre es nicht sinnvoller im selben Preis- und Herstellungsortsegment die Produkte zu vergleichen?

Müsste man nicht ersteinmal die Vorgehensweisen/-Kriterien der z.B. Stiftung Warentest und Greenpeace vergleichen, bevor man diese herzieht um den Nutzen (der ja unabhängig vom Testen ist) zu berechnen bzw. vergleichen?
 

Mogges

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TheFreeman schrieb:
2. Wenn du keinen kennst der Aldi-Kaffee trinkt und trotzdem behauptest, er wäre Mist (vielleicht nur aus dem einfachen Grund weil er speziell dir selber nicht schmeckt) wirkst du unglaubhaft!
eine natürliche Entwicklung. Vorbildverhalten führt zu Firmenpleiten...

Sie kennt mich zwar nicht, ich hab`s aber zwei oder dreimal versucht und kann dem Kram nix abgewinnen. Weder scheint er Koffein zu enthalten, Sodbrennen bekomme ich auch und der Geschmack ist ehrlich gesagt ziemich grausam.
Ansonsten kauf ich schon öfters bei ALDI ( meistens jedoch Apfel oder O - Saft ), wobei ich bei Fleisch oder Wurst doch den Metzger um die Ecke oder einen "anständigen" Supermarkt bevorzuge.
 

Angel of Seven

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TheFreeman schrieb:
1. Tut mir wirklich leid für dich dass du anscheinend da wohnst, wo die Aldi-Fillialleiter nicht so auf den Frischegrad ihres Obsts bzw. Gemüses achten! (Das meine ich ehrlich.)
Das Phänomen der vergammelnden Ware kenne ich allerhöchstens von Samstagen, wo eben noch die Reste der Woche daliegen. Allerdings treten diese Erscheinungen doch wohl eher vereinzelt auf...meist gibt es hier bei uns Samstags schlicht nicht mehr alles und das is der einzige Unterschied.

Also.. ich kenne mehrere Aldi-Filialen (habe mich mal mit deren Logistik beschäftigt) und das ist das überall gleich. Kann bei dem System auch nicht anders sein, das wäre jetzt aber zu weitläufig um das zu erläutern.
Auf jeden Fall ist es mit den Jahren besser geworden, bei dem Obst und Gemüse zumindestens... das Frischfleisch ist nachwievor von niedriger Qualität, hygenisch zwar einwandfrei, aber billige Massenzüchtungsware. Zudem schau mal auf das Frischehaltedatum: zb: bei X Grad haltbar bis soundso, und dann schau ob irgendeindein Kühlfach im Kühlschrank diese niedrige Gradzahl überhaupt erreicht. :) Das machen aber viele Supermarktketten.... Einfrieren gilt nicht...


2. Wenn du keinen kennst der Aldi-Kaffee trinkt und trotzdem behauptest, er wäre Mist (vielleicht nur aus dem einfachen Grund weil er speziell dir selber nicht schmeckt) wirkst du unglaubhaft!

Ich habe nicht geschrieben das der Kaffee mist sei, sondern das Gemüse und die Frischwaren. Also kann ich selbst nach dieser seltsamen Logik nicht unglaubhaft wirken...



Wusstest du übrigens, dass viele sonst sehr teure Markenhersteller ihre Überschussproduktion unter andren Markennamen bei Discountern wie Aldi und Lidl verkaufen? (...)

Nicht nur das... ich habe auch die entsprechenden Bücher wo die alle drinstehen.. 8O


Vorbildverhalten führt zu Firmenpleiten...

Na klar.... :) Zb. Microsoft.. denen kann man durchaus schlechtes Geschäftsgebaren nachsagen.... Ok.. aber deren Beschäftigten geht es ziemlich gut und diese Zufriedenheit schlägt sich auch eindeutig in Befragungen und Statistiken nieder... somit also ein Vorbildbetrieb, und so gibt es zig ander Beispiele von Firmen die eine Vorbildfunktion ausüben und denen es einfach prächtig geht... von Pleiten kann gar keine Rede sein..
Das Gegenteil ist der Fall, blindes Profitstreben führt zu Firmenpleiten...


TheFreeman schrieb:

Nochmals...... der Greenpeacetest bezieht sich ausschlieslich auf die Pestizidbelastung von Obst und Gemüse, genauso wie alle ÖKO-tests kein Qualitätstests sind...! Und ein Test bei Frischwaren ist immer nur kleiner Zeitraum, das kann bei der nächsten Lieferung schon anders sein... Wetter, Schädlinge, Tierseuchen usw.. sind Faktoren die die Produktion entscheidend beeinflussen... ist doch einleuchtend... oder?


Nur Holstensegen Pommes Frites von Aldi Nord haben im Test von Öko-Test 12/2006 mit dem Prädikat sehr gut abgeschnitten.

Das heisst noch lange nicht das die schmecken..... und Tiefkühlware ist keine Frischware und mit Kaffee auch nicht zu vergleichen...
:tuschel:



Da sind auch keine Qualitätstests über Frischwaren...


Stiftung Warentest empfiehlt übrigens unter Anderem Kornflakes von Aldi Nord als verträglich, auch für Kinder usw... man muss eben mal ein bisschen wühlen. Aber ich geh jetzt ins Bett, denn ich muss um 6 aufstehn!

Kornflakes sind auch keine Frischwaren, wo sind denn nun die Tests?
Wieviel Prozent aller Aldi-Produkte sind überhaupt getestet?
Was meinst Du.... 1%, 5%... 10%... 50%... 70%... 100% ...
Du hast doch die dicke Kenne... also wieviele sind es... :)


LG

AoS
 

Angel of Seven

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Dominus schrieb:
Ich kann dir aber versichern das Aldi strengere Qualitätskontrollen an seine Lieferanten stellt als sonst eine andere Kette.


Und ich kann dir versichern das die ihre Marktposition ungehörig ausnutzen und ihre Lieferanten praktisch knebeln... Die "strengeren Qualitätskontrollen", sind in Wirklichkeit "eindeutig formulierte Forderungen", für die ALDI keinen Cent bezahlt...
 

TheFreeman

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Lass ihn Dominus, er muss hier und heute unbedingt Recht haben...

Ich wohne hier in der Nähe zweier guter Aldi-Filialen wo das Obst eben nicht andauernd herumgammelt und dergleichen. Das ist einfach Fakt, deshalb ja auch mein Mitleid mit dir Angel. :p

Wenn du wirklich alle Bücher hast in denen Überschusswaren unter ihren Billignamen aufgelistet sind musst du hier ja kein Fass aufmachen und mir beipflichten, dass ich Recht habe wenn ich behaupte, dass Aldi durchaus gute Qualität verkauft. So einfach ist das. 8)

Im Übrigen bezog sich mein Kommentar mit den 'Firmenpleiten' auf deinen Vorschlag, dass kapitalstarke Firmen eine Richtung einschlagen sollten, unsere Gesellschaft positiv zu beeinflussen. Ich schätze mal, das du damit nicht meinst, dass sie mit den Kunden an der Kasse kuscheln sollen oder? Folglich wäre ein Vorbildverhalten wie du es vorschlägst teurer und würde den Konzern logischerweise mehr belasten. Microsoft mit Aldi zu vergleichen ist im Übrigen vollkommen lächerlich und beweist nur, dass du nicht realisierst, welchen Problemen sich Supermarktketten gegenübersehen...

Achja, wenn du schon keinen Test hier akzeptierst :
Die deutschen Lebensmittelketten unterliegen (wie Dominus erwähnte) einer gesetzlich geregelten, staatlichen Qualitätskontrolle, unter Anderem durch das Gesundheitsamt. Allerdings mischt die EU da aber ebenso mit. Die Lebensmittel werden also alle getestet, ganz gleich ob schon bei der Produktion, ob bei der Weiterverarbeitung oder schließlich beim Endprodukt. Wer das im Endeffekt bezahlt ist vollkommen egal, Hauptsache ist, dass es passiert!

Gegen Korruption ist man jedoch nirgends gefeit, ebensowenig gegen kriminelle Machenschaften, wie sie letztes Jahr im Rahmen des Gammelfleisch-Skandals ans Licht kamen. Du selbst zählst weitere Faktoren auf, die die Qualität beeinflussen können. Offenbar bleibt dir also nur eins übrig: Vegetarier werden! :wink:
 

TheFreeman

Großmeister
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Nun aber mal back to topic, schließlich ging es um die Gelder, die in die dritte Welt fließen! ;)

Hierzu mal ein Artikel, gefunden auf www.inwo.de :

Wenn man bedenkt, dass die Zinszahlungen aus der Dritten Welt mindestens doppelt so hoch sind wie alle unsere rückzahlungsfreien Hilfeleistungen, wird die zunehmende Diskrepanz zwischen Nord und Süd verständlich.

Hinzu kommt noch, dass alle Schuldner zwangsläufig versuchen, ihre Lasten durch einen höheren Absatz von Leistungen erträglicher zu machen. Da sie dabei in Konkurrenz zu anderen Anbietern stehen, unterbieten sie sich gegenseitig. Das führt zu sinkenden Rohstoffpreisen, was nochmal die bereits überreichen Industrienationen bevorteilt.

Dass bei alledem die Hungernden keine Rücksicht auf die Umwelt nehmen und notfalls den letzten Baum fällen, darf man ihnen nicht zum Vorwurf machen.

Sicher werden die reichen Länder aufgrund dieser Mechanismen noch eine Welle reicher werden und die bereits armen Länder noch ärmer. Am Ende aber werden auch wir die Zeche für die Folgen dieser ungerechten Verhältnisse mitbezahlen müssen.

Die INWO ist die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung und beschäftigt sich eingehend mit dieser Problematik. Wir wir anhand des Textes sehen können, leisten wir beim momentanen Vorgehen in Sachen Dritte-Welt-Kredite keine wirkliche Hilfe. Problematisch ist ja nicht nur die dortige Wirtschafts- und Sozialsituation sondern auch die Mentalität der Menschen. Die Zerstörung der Umwelt gehlrt zum alltäglichen Leben, ein Umdenken kann unter den gegebenen Bedingungen nur schwerlich stattfinden. Sicher, da haben wir wieder Informationen, die in extremeren Beispielen gründen, trotzdem scheint es mit dem schlichten Geldleihen nicht getan zu sein hm ? :O_O:
 

Dominus

Geselle
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Angel of Seven schrieb:
Dominus schrieb:
Ich kann dir aber versichern das Aldi strengere Qualitätskontrollen an seine Lieferanten stellt als sonst eine andere Kette.


Und ich kann dir versichern das die ihre Marktposition ungehörig ausnutzen und ihre Lieferanten praktisch knebeln... Die "strengeren Qualitätskontrollen", sind in Wirklichkeit "eindeutig formulierte Forderungen", für die ALDI keinen Cent bezahlt...

Nun, im Grunde kommts aufs selbe hinaus, ob "Qualitätskontrolle" od. "Forderung" mir es nur recht!!! Was soll an der Forderung, wenn du es so willst, falsch sein? Man kann nur hoffen, dass alle die selben strengen Anforderung an ihre Lieferanten haben - beim Gammelfleischskandal z.b., hätten wir uns das alle gewünscht oder?! Und das die Lieferanten so arm sind wie du sie hier darstellst kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen - niemand wird zum Handel gezwungen. Wer seine Produkte nicht unterm Preis verkaufen will, muss eben auf entsprechende Kundschaft warten.
 

SentByGod

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[...] niemand wird zum Handel gezwungen.

Der freie Markt ist etwas tolles, ohne die Absicht produzierte Waren abzusetzen oder das Verlangen Waren weiterzuverkaufen sollte man garnicht am Handel/der Wirtschaft teilnehmen. Sehr richtig erkannt.

Wer seine Produkte nicht unterm Preis verkaufen will, muss eben auf entsprechende Kundschaft warten.

Gut, dann gehen halt diejenigen Landwirte in Insolvenz deren Produkte vergammelt sind, bevor die einen Abnehmer gefunden haben. Ebenfalls eine im wirtschaftlichen Sinne sehr korrekte Einstellung.
 

Angel of Seven

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Dominus schrieb:
Man kann nur hoffen, dass alle die selben strengen Anforderung an ihre Lieferanten haben - beim Gammelfleischskandal z.b., hätten wir uns das alle gewünscht oder?

Beim Gammelfleischskandal waren die Abnehmer aber keine Handelsketten, sondern Einzelabnehmer. Und die kaufen durch den Preisdruck oder aus krimineller Energie, das billigste was sie kriegen können.
Das kann man wirklich nicht mit ALDI in Verbindung bringen....
Eine Handelskette würde niemals solche Produkte im großen Stil einkaufen. Das wäre der sofortige Untergang.... da greift einfach unserer Lebensmittelkontrolle... bei dem Dönerladen um die Ecke greift sie aber nicht...


LG

AoS
 

TheFreeman

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Gehts hier eigentlich NUR um Landwirte? NEIN! Also beschränkt die Diskussion nicht immer auf unsere achso armen Bauersleutchen - deren wahre Probleme kommen doch sowieso nicht von ihren Abnehmern sondern von der Konkurrenz aus dem Ausland, die dank unserem immer mehr zusammenwachsenden Wonderland-Europa ja nicht grade geschrumpft ist in den letzten Jahren! Da müssen unsere Landwirte die Preise anpassen, ist doch klar. Gut ist das nicht, aber was soll man machen? Einfuhrsperre???
(...)


Gruß,
Freeman
 

Angel of Seven

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TheFreeman schrieb:
Gehts hier eigentlich NUR um Landwirte? NEIN! Also beschränkt die Diskussion nicht immer auf unsere achso armen Bauersleutchen - deren wahre Probleme kommen doch sowieso nicht von ihren Abnehmern sondern von der Konkurrenz aus dem Ausland, die dank unserem immer mehr zusammenwachsenden Wonderland-Europa ja nicht grade geschrumpft ist in den letzten Jahren! Da müssen unsere Landwirte die Preise anpassen, ist doch klar. Gut ist das nicht, aber was soll man machen? Einfuhrsperre???
(...)


Gruß,
Freeman


Die größte Quelle der Einahmen ist in der dritten Welt nunmal die Landwirtschaft. Und das sind mit Sicherheit nicht die, die unseren Landwirten die Preise kaputt machen. Im Gegenteil: Wenn es Produkte gibt die auch in der EU wachsen, ist es ziemlich schwierig für diese Länder die überhaupt kokurrenzfähig auf dem Markt zu schmeissen. Das liegt z.t. an den EU-Subventionen...
 

Chemical

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Die hauptsächlich betroffenen Staaten dieser endlosen Schuldenfalle sind hauptsächlich afrikanische Staaten, einige asiatische Staaten welche ebenfalls in einer wirtschaftlich prekären Lage waren haben sich gut erholt und sind nun wirtschaftlich am aufholen.

Nun: wieso trifft die "freie internationale Marktwirtschaft" viele afrikanische Staaten so hart?

In Europa hat sich die Marktwirtschaft langsam entwickelt. Durch Höhen und Tiefen wurde eine kulturelle und ökonomische Umgebung entwickelt welche mit diesen Vorgängen umgehen kann und durch sie (mehr oder weniger) funktioniert.
Afrika hatte niemals die Chance ein eigenständiges System zu entwickeln. Im Gegensatz zu Asien wurde Afrika über längere Zeit markant von Fremden (hauptsächlich Europäern) dominiert. Das hat sich bis Heute nicht grundlegend geändert. Die Kolonisation ist in politische und ökonomische Abhängigkeit übergegangen.

Um Afrika aus dieser Abhängigkeit zu befreien sollten wir Afrika Zeit geben eigene Strukturen zu entwickeln und uns allgemein weniger einmischen. Wenn das world food program hunderte von Tonnen Mais, Getreide usw... hinflutet um eine Hungersnot zu verhindern ist die Problematik im nächsten Jahr mit der nächsten Ernte um einiges gewachsen, da Einheimische Bauern ihr Getreide nicht mehr verkaufen können und den Anbau ganz einstellen müssen. Dieses Beispiel lässt sich auf beliebige Branchen anwenden.


Ausserdem betreffend Schuldenerlass:
Welche Staaten werden mit einem Schuldenerlass belohnt? Diejenigen welche es nicht von selbst geschaft haben. Wie kommt sich dann ein Staat vor, welcher mit Anstrengungen Schulden abbauen konnte? Die Anreize sind völlig falsch gesetzt. Welche Regierung will schon effizient sein, wenn bei Erfolg die Hilfszahlungen, welche sowieso grösstenteils an eine kleine Elite ausgeschüttet werden, ausbleiben.

Die Schuldenerlasse und übermässige "Entwicklungshilfe" müssen gestopt werden.



Das alles wiederspiegelt meine ganz persönliche Meinung und ist gar nicht gegen Hilfe gerichtet, aber das bringt so einfach nichts!
 

agentP

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Die größte Quelle der Einahmen ist in der dritten Welt nunmal die Landwirtschaft. Und das sind mit Sicherheit nicht die, die unseren Landwirten die Preise kaputt machen. Im Gegenteil: Wenn es Produkte gibt die auch in der EU wachsen, ist es ziemlich schwierig für diese Länder die überhaupt kokurrenzfähig auf dem Markt zu schmeissen. Das liegt z.t. an den EU-Subventionen...

Ich hatte es glaube ich hier oder woanders schon einmal erwähnt: Es gibt eine Studie die besagt, dass wir für die Hälfte dessen, was wir an Subventionen in die Landwirtschaft pumpen, den gesamten Bedarf auf dem Weltmarkt einkaufen könnten. Das ist doch pervers.

Ein klassisches Beispiel ist der Zucker. Da werden den heimischen Zuckerrübenbauern Preise garantiert, die deutlich über den Welmarktpreisen liegen und die es ihnen ermöglichen Überschuss zu produzieren und auf den Weltmarkt zu werfen, wo sie wiederum die Preise drücken.
Leidtragende sind die Produzenten in der 3. Welt, weil die auf dem europäischen Markt keine Chance haben (dank Einfuhrbeschränkungen) und weil der Überschuss auch noch die Preise auf dem Weltmarkt drückt und natürlich der Verbraucher hier, der mit seinen Steuern die Subventionen finanziert ebenso wie womöglich die Entwicklungshilfe für die gleichen Länder, denen man den Handel verwehrt und der sich damit auch noch das "Privileg" erwirbt, teuren europäischen statt billigen Rohrzucker aus der 3. Welt kaufen zu müssen. Ich traue mich beinahe wetten, dass man von dem Geld, dass man alleine da sparen könnte, alle deutschen Rübenbauern in Rente schicken und ihren Erben eine solide Ausbildung finanzieren könnte, aber welcher deutsche Politiker legt sich schon mit der Landwirtschaftslobby an.
 

TheFreeman

Großmeister
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Angel of Seven schrieb:
TheFreeman schrieb:
Gehts hier eigentlich NUR um Landwirte? NEIN! Also beschränkt die Diskussion nicht immer auf unsere achso armen Bauersleutchen - deren wahre Probleme kommen doch sowieso nicht von ihren Abnehmern sondern von der Konkurrenz aus dem Ausland, die dank unserem immer mehr zusammenwachsenden Wonderland-Europa ja nicht grade geschrumpft ist in den letzten Jahren! Da müssen unsere Landwirte die Preise anpassen, ist doch klar. Gut ist das nicht, aber was soll man machen? Einfuhrsperre???
(...)


Gruß,
Freeman


Die größte Quelle der Einahmen ist in der dritten Welt nunmal die Landwirtschaft. Und das sind mit Sicherheit nicht die, die unseren Landwirten die Preise kaputt machen. Im Gegenteil: Wenn es Produkte gibt die auch in der EU wachsen, ist es ziemlich schwierig für diese Länder die überhaupt kokurrenzfähig auf dem Markt zu schmeissen. Das liegt z.t. an den EU-Subventionen...


Verzeihung, aber seit wann liegt Europa in der dritten Welt? Davon hab ich garnicht gesprochen...





Thema Afrika:
Natürlich kann man den Ländern dort viel Zeit lassen, ihre eigenen Strukturen aufzubauen. Da gibt es aber das Problem der ewig weitergehenden Stammesrivalitäten, der mordenden Warlords die jegliche Infrastruktur mit ihren Kriegen wieder zerstören, der andauernden Staatsstreiche und Revolten, die eine staatliche Stabilität vollkommen unmöglich machen. Was also tun?

Die Zuckerpreise und der Weltmarkt, das ist glaube ich das beste Beispiel. Andernorts gehen die Firmen ganzer Landstriche pleite weil wir Einfuhrsperren nach Europa verhängen und gleichzeitig versuchen wir unseren eigenen Zuckerbauern mit Geldern unter die Arme zu greifen, was Umsummen verschlingt. Global gedacht ist das nicht, andererseits gingen ansonsten eben hier die Betriebe pleite...

Gruß,
Freeman
 

Ein_Liberaler

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Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit ging es Kenia und Tanzania weit besser als Südkorea.

Die beiden afrikanischen Staaten hatten genügend Zeit, ihre eigenen Strukturen aufzubauen. Probleme mit Bürgerkrieg, Revolten und Umstürzen haben sie nicht gehabt. Trotzdem hat ihnen gerade die Stabilität ihrer Regierungen und staatlichen Strukturen den Aufschwung gründlich versaut.

Und unsere Rübenbauern... Rüben darf nicht jeder anbauen, dafür (und für Milch, und für Wein, und...) braucht man ein Kontingent. Wieso soll eigentlich Bauer Bernds Hof gerettet werden und Bauer Ewalds Hof nicht? Bauer Bernd kann seine Subvention sogar verpachten, und die allgemeine Subvention pro Hektar läßt sich sogar getrennt vom Land verkaufen. Aus Gesetzen, die mal einen Sinn hatten, wenn auch einen auf Irrtümern und Privilegienwirtschaft beruhenden, wird mit der Zeit durch ständige kleine Änderungen hochgradiger Schwachsinn.
 

SentByGod

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Ein_Liberaler schrieb:
Die beiden afrikanischen Staaten hatten genügend Zeit, ihre eigenen Strukturen aufzubauen. Probleme mit Bürgerkrieg, Revolten und Umstürzen haben sie nicht gehabt. Trotzdem hat ihnen gerade die Stabilität ihrer Regierungen und staatlichen Strukturen den Aufschwung gründlich versaut.

Inwiefern denn das? Könntest du das ein wenig erläutern? Da ich mir grad nicht vorstellen kann, dass staatliche Stabilität dem wirtschaftlichen Aufschwung entgegensteht.

Ein_Liberaler schrieb:
[...] Aus Gesetzen, die mal einen Sinn hatten, wenn auch einen auf Irrtümern und Privilegienwirtschaft beruhenden, wird mit der Zeit durch ständige kleine Änderungen hochgradiger Schwachsinn.

Richtig. Allderings sind radikale und spontae Änderung innerhalb der Legislative nicht gerade ein Zeichen von Konsistenz des staatlichen Gefüges. Wer z.B. alle 4 Jahre einen kompletten Umschwung in den Gesetzen vorsieht, kann doch nicht effektiv regieren?
 

Ein_Liberaler

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SentByGod schrieb:
Inwiefern denn das? Könntest du das ein wenig erläutern? Da ich mir grad nicht vorstellen kann, dass staatliche Stabilität dem wirtschaftlichen Aufschwung entgegensteht.

Die Regierungen meinten sich in die Wirtschaft einmischen zu müssen. (Und zwar, um keine Grundsatzdiskussion anzufangen, im Übermaß. Sehr viel mehr als hierzulande, in Japan oder Korea.) Gerade Tanzania hat einen klassischen sozialistisch-staatswirtschaftlichen Kurs gefahren, bis hin zu Umsiedlungen ganzer Dörfer.

(Die lagen dann auf dem linken Flußufer und die Äcker auf dem rechten. Brücken und Fähren wurden geplant, aber nicht gebaut. In die Dörfer trauten sich die Löwen nicht, aber einsame Feldhüter werden bis heute regelmäßig gefressen. Das Leben im Sozialsmus ist absurder, als seine Gegner es sich jemals ausdenken könnten.)

Das völlige Versagen der staatlich gelenkten tanzanischen Textilindustrie ist ein recht bekanntes Beispiel. Sie produziert viel zu wenig und zu unbezahlbaren Preisen. Selbst der SPIEGEL hat letztes Jahr eingeräumt, daß ohne Kleiderspenden (die ja nicht verschenkt, sondern gehandelt werden) nicht die einheimische Industrie aufblühen würde, sondern die Bürger nackt gehen müßten.

Was ich damit natürlich nicht sagen will, ist, daß ein paar Stammesfehden und Bürgerkriege gut für diese Läönder gewesen wären, klar?



Richtig. Allderings sind radikale und spontae Änderung innerhalb der Legislative nicht gerade ein Zeichen von Konsistenz des staatlichen Gefüges. Wer z.B. alle 4 Jahre einen kompletten Umschwung in den Gesetzen vorsieht, kann doch nicht effektiv regieren?

Wir sollten auf ein Minimum an Gesetzen und Einmischungen runter, und dieses Niveau dann halten.
 

SentByGod

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Danke für das Tansania-Beispiel. Soweit war ich nicht informiert, weil mich das auch nicht beschäftigt. Da bin ich der Meinung wenn jemand ein, für die dortigen Verhältnisse, neues staatliches System ausprobiert die Fehlschläge vorprogrammiert sind.

Was ich damit natürlich nicht sagen will, ist, daß ein paar Stammesfehden und Bürgerkriege gut für diese Läönder gewesen wären, klar?

Das sind die Wurzeln der afrikanischen Probleme. Den Staat gibt es halt dort nicht so lange und im Denken erst recht nicht. Die Bevölkerung muss aus den Fehlern lernen und sich nicht dazu verleiten lassen ins altbekannte System der Stammesgemeinschaften und -fehden zurückzufallen.

Zum Staat: Hier gehen unsere Meinungen und Ansichten getrennte Wege. Wenn ich darauf eingehen würde, wäre es nur: :offtopic:.
 
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