Schießerei an US-Uni

Simple Man

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phoenix schrieb:
Ich finde europäische Maßstäbe zu setzten gar nicht schlecht......
Dann wirds imo aber schwerer, solche Hinweise wie die von Bush zu verstehen ...

Waffennarrentum zu unterstützen ist tödlich!
Soweit ich weiß, ist doch noch gar nicht bekannt, ob der Täter die Waffen legal erworben hat oder nicht ...


Ansonsten bin ich auch kein Unterstützer allzu - ich möchte mal sagen - "weicher" Waffengesetze, kann aber halbwegs nachvollziehen, warum andere das anders sehen (bzw. warum viele Amerikaner das anders sehen ...).
 
G

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hmmmm...

vor kurzem wurde den Studenten verboten Waffen auf dem Campus zu tragen oder dort aufzubewahren.

Womöglich hätten sich einige gegen den/die Killer verteidigen können.

Womöglich finden sich - wie in Columbine auch - aber wieder Rounds der SWAT in einigen der Leichen.
 

Aphorismus

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shechinah schrieb:
Womöglich finden sich - wie in Columbine auch - aber wieder Rounds der SWAT in einigen der Leichen.

Quelle?

Zum Waffengesetz: Wenn in einem Staat so gut wie überall legal Waffen besessen und getragen werden dürfen, dann ist natürlich der Platz am unsichersten, wo dies nicht erlaubt ist. In einem Staat wie Deutschland aber, wo Waffen in der Regel weder besessen noch getragen werden dürfen, ist es genau anders herum.

Waffen in einem Bundesstaat wie Virginia gezielt in Unis zu verbieten, ist imho Quatsch. Waffen in ganz Virginia zu verbieten, ist da schon diskutierenswerter.
 

zerocoolcat

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Zum Waffengesetz: Wenn in einem Staat so gut wie überall legal Waffen besessen und getragen werden dürfen, dann ist natürlich der Platz am unsichersten, wo dies nicht erlaubt ist. In einem Staat wie Deutschland aber, wo Waffen in der Regel weder besessen noch getragen werden dürfen, ist es genau anders herum.
bestechende Logik!

Waffen in ganz Virginia zu verbieten, ist da schon diskutierenswerter.
Verbieten? Oder Gesetze verschärfen?
 

spriessling

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Genau das meinte ich: Die Bild-Zeitung titelt heute:
Das schlimmste Blutbad aller Zeiten
Das ist genau die Aufmerksamkeit, die sich solche Irren wünschen. Ganz davon abgesehen, dass diese Schlagzeile eine unverschämtheit gegenüber Milliarden von Opfern ist, die durch Kollonisation, Kreuzzüge, Rassenwahn, Terrorismus und Kriege ermordet oder verstümmelt wurden.
 

erik

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Oder halt jeden Tag im Irak bei Anschlägen ums Leben kommen...
Ich halte die Berichterstattung mit Sondersendungen darüber für pervers...
 

Simple Man

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erik schrieb:
Oder halt jeden Tag im Irak bei Anschlägen ums Leben kommen...
Ich halte die Berichterstattung mit Sondersendungen darüber für pervers...
Tja, Angebot und Nachfrage, scheint mir ... das Angebot an Nachrichten über Anschläge im Irak ist sehr hoch, die Nachfrage eher rückläufig ... d.h. der Preis dafür (= Sendezeit/Platz in Zeitung) sinkt ... würde es jede Woche mindestens 3 solcher Schießereien in den USA geben, würde die Berichterstattung darüber - relativ gesehen - vermutlich auch weniger werden ...

Wobei die Schlagzeile der BILD natürlich faktisch falsch ist, wenn sie nur so dasteht, wie Spriessling schreibt ... aber da habt ihr ja wohl nix anderes erwartet, oder?
 

Swetylko

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spriessling schrieb:
Genau das meinte ich: Die Bild-Zeitung titelt heute:
Das schlimmste Blutbad aller Zeiten
Das ist genau die Aufmerksamkeit, die sich solche Irren wünschen. Ganz davon abgesehen, dass diese Schlagzeile eine unverschämtheit gegenüber Milliarden von Opfern ist, die durch Kollonisation, Kreuzzüge, Rassenwahn, Terrorismus und Kriege ermordet oder verstümmelt wurden.

Ganz exakt so ist es. Wenn 31 Amerikanische Studenten bei einem Amoklauf sterben, wird in den Medien die nächsten Wochen kaum mehr ein anderes Thema zu lesen/sehen sein, wenn in Bagdad 30 Menschen bei einem Anschlag sterben heißt es ganz kurz "Dramatische Eskalation der Gewalt im Irak - 30 tote bei Anschlag - Nun zum Sport". Gleiches natürlich bei den tausenden Opfern in Afrika oder sonstwo auf der Welt.

Wobei Simple Man wahrscheinlich recht hat - ändert aber nichts daran, dass die Art der Berichterstattung über solche Vorfälle meiner Meinung nach pervers ist.
 

Simple Man

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Haltet ihr es jetzt eigentlich für pervers, dass zu viel über die Schießerei berichtet wird oder, dass zu wenig über die Attentate im Irak berichtet wird?

:gruebel:
 

zerocoolcat

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Haltet ihr es jetzt eigentlich für pervers, dass zuviel über die Schießerei berichtet wird oder, dass zuwenig über die Attentate im Irak berichtet wird?
...ich für meinen Teil: weder noch.
Aber die Art, wie über das Massaker beichtet wird, ist einfach hirnlos...
Und genaugenommen: es wird ja zu wenig über die Schießerei berichtet, nur wird trotzdem zu viel Zeit dafür aufgewendet... :wink:
Gestern lief auf CNN zwei Stunden lang das selbe mit einem Handy aufgenommen Video als Endlosschleife, weils nichts Neues zu berichten gab... :roll:
Dazu dann so tolle Counter wie "Shots heard: 1...2...3...4...etc".... :roll:
 

Simple Man

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Tja, das stimmt wohl ... i. d. R. lese ich das sowieso eher auf diversen Internetportalen nach ... die Fernsehberichterstattung habe ich mir gut eine halbe Stunde angeschaut, danach wiederholte sich doch einiges ... da lese ich dann doch lieber ... und dem Internet sei Dank, ist der Zeitvorsprung des Fernsehens ja eher marginal ...
 

spriessling

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Es geht nicht um die Menge der Nachrichten, sondern um die Art der Berichterstattung. Meiner Meinung nach machen sich die Medien zu Mittätern, wenn sie den Tätern die plattform liefern, die sie haben möchten. Pervers wird es, wenn gleichzeitig die schlimmsten Verbrechen gegen ganze Völker verübt werden und diese quasi unter Kollateralschaden verbucht werden, während solche Amokläufe so präsentiert werden, als ginge es um den Guinessbucheintrag für den effektivsten Massenmörder aller Zeiten.
 

agentP

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Es ist eine alte Binsenweisheit im Journalismusgeschäft, dass "Hund beisst Mann!" keine Schlagzeile wert ist, "Mann beisst Hund!" hingegen schon. Der Logik folgend sind 33 Tote an einer Universität in den USA vermutlich eher eine Schlagzeile wert, als 300 in einem Bürgerkriegsgebiet. Das ist vielleicht bei genauerer Betrachtung zynisch, aber eigentlich normaler, journalistischer Alltag.
Beispiele dafür kann man jeden Tag haben, nicht nur wenn gerade mal irgendwo ein Amoklauf stattfindet, weshalb ich mich auch immer wieder wundere, dass sich andere dann bei solchen Gelegenheiten plötzlich wundern. :roll:
 

Malakim

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agentP schrieb:
Es ist eine alte Binsenweisheit im Journalismusgeschäft, dass "Hund beisst Mann!" keine Schlagzeile wert ist, "Mann beisst Hund!" hingegen schon.

... und das ist keine Verschwörung.
 

saschay2k

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Genau das ist ja der Punkt! Was ist mit den Hungertoten in der 3.Welt, den Toten in Darfur, Bürgerkriegsopfern ...

Wir sind doch alle synchronisiert mit der selektiven Wahrnehmung der Medien ...
 

Malakim

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saschay2k schrieb:
Wir sind doch alle synchronisiert mit der selektiven Wahrnehmung der Medien ...

Das ist für mich die Frage, ist das wirklich die selektive Wahrnehmung der Medien oder unsere?

Ganz ehrlich die Meldung von 150 Toten im Irak weckt mein interesse kaum noch, ist das bei Dir anders?
 

saschay2k

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Ganz ehrlich: NEIN! Dafür ist die Berichterstattung der Medien über das "Massaker" in Virginia unter einem marketingtechnischen Aspekt viel zu attraktiv aufgemacht ...

Informationen werden zu einem Produkt gemacht, die - je nach gut dünken der Medien - mehr oder weniger vermarktet werden.

Trifft auch auf "Knut" zu ...
 
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