hmmm ...
@ Abaddon: Nun ja, die Geschichte von dem gefallenen Engel ... klar, das ist die Herkunft unseres Bildes von Satan. Da müsste ich allerdings zugeben, dass mein Verständnis von diesem etwas ungemütlichen Wesen eher abstrakter ist ... und dass Rats Definition der meinen gar nicht so fremd ist. Satan stellt das Ungehemmte, Animalische im Menschen dar, jenseits aller kulturellen Beschränkungen. Aber ich denke, er existiert auch dort drüber hinaus, sozusagen als Manifestation all dieser Eigenschaften; man hat doch oft das Gefühl, das bin jetzt nicht ich, da drängt mich etwas hin, das nicht von mir ist ...
@ rat: Dann wäre die Frage zu stellen: sieht so dein Lebensentwurf aus? Zum Tier zu werden? Kommt jemand in mein Revier, verjage ich ihn, will mein Nebenbuhler meine erwählte Partnerin nicht mir überlassen, bringe ich ihn um und vergewaltige anschließend das Weibchen, wenn es nicht willig ist...
In gewisser Weise denke ich, dass man daran tatsächlich das Böse festmachen kann. Wir Menschen sind eben keine bloßen Tiere mehr, nicht rein instinktorientiert. Je weiter wir uns vom Ursprung entfernen, desto mehr "tierische" Eigenschaften können nicht mehr Teil unseres Lebens sein: Ungehemmtheit, wildes Um-Sich-Schlagen und Treten. Sind Ideen wie Menschenrechte, Pazifismus, Toleranz denn so falsch? Würdest du ernsthaft in einer Welt leben wollen, wo wir uns aufs Tierische reduzieren? Denn das Tierische bedeutet nicht nur wildes, freies, aber glückliches Miteinander, sondern auch Fressen und Gefressenwerden, Schimpansenbanden, die untereinander Krieg führen, Kindermord und Kannibalismus ...