Recht des 'Stärkeren' ?

TheFreeman

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Ich wollt ganz einfach mal folgende Grundsatzfrage in den Raum stellen, weiss nur nicht, ob's schonmal kam :



Haben wir als Industrienationen das Recht, trotz des Wissens über mögliche Folgen des Schadstoffausstoßes und der mit ihm Hand in Hand gehenden globalen Erwärmung so weiterzumachen wie bisher und damit auch alle Naturvölker und Menschen in präindustriellen Nationen mit in den Abgrund zu reißen ?




Èure Meinung bitte !
 

Garou

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die frage nach recht oder unrecht ist eigentlich sinnlos.... ich meine, wie willst du die denn aufhalten? die machen doch eh, was sie wollen.... :cry:
 

TheFreeman

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Richtig. Ich glaub kaum dass Naturvölker und Ähnliche sich gegen irgendwas wehren können. Die Eingeborenen in Südamerika kriegen ja z.B. einfach die Hütten niedergebrannt wenn die holzschlagenden Konzerne den Teil des Regenwaldes abholzen wollen, in dem es steht. Eine Entschädigung oder sowas gibts natürlich nicht.
Und das ist nur ein Beispiel...
 

Garou

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nicht mal wir können uns wehren.... es sei denn, einer läßt sich als über-ninja ausbilden und macht die industriebosse alle..... :lol:
 

antimagnet

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ich verweise mal auf kant (eines tags geschah es kant, dass er keine worte fand...) und seinen kategorischen imperativ:

Kant schrieb:
Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde.

was ungefähr soviel heißt, dass wir uns in unserem handeln immer nach der überlegung richten sollen, was wäre, wenn das, was wir tun, alle anderen Menschen auch täten...
 

Garou

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wieso? gib ma beispiel, ich find den k.I. eigentlich ziemlich cool
 

TheFreeman

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Na gibts nicht nen Haufen Menschen denen man besser nicht nacheifern sollte ? Schaut euch nur mal führende Politiker unserer Zeit an... Das snd die, die auffallen. Dann gibts noch ne Menge Andere, die halt nicht im Fernsehen oder in andren Medien auftauchen.



Das ist aber nicht wirklich das Thema ;)

Wir als Zugehörige einer Industrienation entscheiden gemeinsam mit anderen hochtechnisierten Ländern sozusagen über das Schicksal unseres Planeten. Wir treffen diese Entscheidung für alle Völker, für alle Lebewesen auf der Erde weil auch sie alle dran glauben müssen wenn es zum Gau des Ökosystems usw. kommt. Es geht nur um Profit und Macht, um Genuß und Fun. Was dabei kaputtgeht ist den allermeisten nicht wichtig und ziemlich egal.

Wieso wird alles einfach zugelassen ? Die Zerstörung der Regenwälder, Verschmutzung der Meere und all das ?
Ist der Mensch so egoistisch dass er nur an mögliche Folgen seines Verhaltens innerhalb seiner eigenen Lebensspanne denkt ? Ist denn allen egal was später einmal wird ?

Diese Fragen hängen mit der ersten, am Anfang gestellten, zusammen.
 

Vondenburg

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@TheFreeman: Da hast Du den kategorischen Imperativ falsch verstanden. Du sollst nicht das tun, was alle Menschen tun. Du sollst Dir bei Deinem Handeln nur vorher überlegen, was passieren würde, wenn jeder Mensch so handeln würde.
 

Wittmann

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Da gab es doch auch mal die eine Konferenz in den 70ern/80ern, wo den Dritte-Weltländern auferlegt wurde, ihren Schadstoffausstoss aufgrund der Erderwärmung zu senken, damit die Industrieländer ihren Lebensstandard halten können.

Stellt euch das mal vor! Die wirtschaftlich eh schon gebeutelten Länder sollen sich selber kaputtmachen, damit die Industrieländer ihren Standard halten können! Grotesk, oder?

Oder das wir den Entwicklungsländern billig Rohstoffe abkaufen, daraus Fertigprodukte herstellen und sie billig an die Entwicklungsländer zurückverkaufen. Die Betriebe dort können sich nicht mit diesem Preiskrieg messen und gehen alle pleite.

Ja, wir leben auf Kosten der Anderen. Kranke Welt, aber was will man machen?
 

Borg

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TheFreeman schrieb:
Wieso wird alles einfach zugelassen ? Die Zerstörung der Regenwälder, Verschmutzung der Meere und all das ?

Weil von uns niemand über das nötige Kleingeld verfügt, um die Verantwortlichen zu schmieren, damit sie es unterlassen. Den heutigen Machthabern der Industrie und Wirtschaft ist doch völlig egal, was in 50 Jahren mit der Erde passiert! Bis dahin weilen die Meisten von denen eh nicht mehr unter uns und ausserdem haben sie bis dahin soviel Kohle angehäuft, dass sie und ihre Nachfolgegenerationen ausgesorgt haben und sich um nichts mehr einen Kopf machen müssen. Wenn es dann soweit ist und der GAU eingetreten ist, werden sich diese Herrschaften gepflegt in Ihre teuren, für den Ottonormalverbraucher nicht bezahlbaren Schutzräume zurückziehen und der Rest guckt blöd aus der Wäsche.

Die Industrie und Wirtschaft hat doch gar kein Interesse daran, dass es unserer Erde besser geht......Bestes Beispiel: Ein sehr guter Freund von mir arbeitet in der Entwicklung eines sehr grossen süddeutschen Autobauers...Das 3 Liter Auto, welches über KEINERLEI Verschleissteile verfügt liegt schon konstruktionsbereit in der Schublade....und das seit Jahren!!! Warum es net gebaut wird??? Weil besagter Autohersteller dann alle Vertragswerkstätten (zumindest einen großen Teil) dicht machen könnte. Siehe seinerzeit auch die Firma Hanomag, die pleite gegangen ist, weil deren Fahrzeuge einfach net kaputt gegangen sind....und die Autoindustrie lebt ja net hauptsächlich vom Autoverkauf, sondern vom Ersatzteilverkauf..Weiterhin hat es extremen Druck seitens der Erdölkonzerne gegeben.....und man munkelt, dass entsprechende Gelder geflossen sind!

Also, ich gehe davon aus, dass ich eh keine "saubere" Welt mehr erleben werde.

greetz
Borg
 

Mitchell

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Absolut kranke Welt!!
Aber solange die Wirtschaft die Weltpolitik durch Macht und Geld kontrolliert wird sich nie was ändern! Die Wirtschaft der Industrienationen hat leider die ganze Welt in der Hand und wenn sich nicht bald was ändert, wird bald die Welt in deren Hand einfach ausgepresst sein und das war es dann...
Den Mächtigen und Reichen ist das bis dahin natürlich herzlich wurscht wie viele Menschen, Tiere und Pflanzen sterben - hauptsache die Gewinnquote stimmt!!! Die Frage ist, ob die jemals an das Ende der Erde gedacht haben. Ich sag da nur: Alternative 3 ?!?!
 

TheFreeman

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Man stellt sich die Zukunft ja auf höchst unterschiedliche Weise vor. Allerdings kann man Zukunftsphanthasien wie die aus StarTrek oder solche, in denen die Menschheit über mehrere Sonnensysteme verteilt lebt, getrost in den Müll treten. Denn die ökologische Katastrophe kommt garantiert bevor wir dden technischen Standard bzw. die 'geistige Reife' , die dazu nötig wäre, erreichen.

Viel realistischer erscheinen mir da Filme wie 'Soylent Green' (Ein Klassiker mit Charlton Heston) oder 'Mad Max', auch wenn letzterer natürlich in gewisser Hinsicht stark übertrieben ist !
 

antimagnet

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hi freeman,

da ist mir was eingefallen - hat ein bisschen was mit unserem clash im nationalstolz-thread zu tun (obwohl wir ja gar nicht deswegen aneinandergerasselt sind):

genau diese erkenntnis, dass wir way too much über unsre verhältnisse leben und deswegen gar nicht alle menschen so leben dürfen/können wie wir, führt dazu, dass ich das einwanderungs"problem" etwas anders sehe:

wieso dürfen wir andere menschen von unsrer lebensweise auschließen?
(wie die antwort von einem finanziellen standpunkt aus aussieht, ist mir schon klar, aber vom moralischen standpunkt aus betrachtet, sieht`s, zumindest für mich, schon anders aus).
 

TheFreeman

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Aaaaahhh ! Bitte nicht hier, schreibs doch drüben rein ! *g*

Wieso bringen wir denen dann nicht unsere Lebensweise etwas näher indem wir ihnen einbläuen dass man das und das machen muss für einen Wohlstandslevel der mit unserem vergleichbar ist ? ANtwort aber im andren Thread 8)






Ein ganz entscheidender Faktor der Veränderungen ind er Welt hemmt ist sicherlich unsere Unbereitschaft, auf Dinge zu verzichten, von denen wir glauben, dass wir sie brauchen...
 

antimagnet

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haha, freeman, keine angst, ich werde hier weder über nationalstolz noch über einwanderungspolitik diskutieren (das hier war der letzte satz dazu).

dies ergab sich lediglich als konsequenz aus meiner antwort auf deine eingangsfrage:

TheFreeman schrieb:
Haben wir als Industrienationen das Recht, trotz des Wissens über mögliche Folgen des Schadstoffausstoßes und der mit ihm Hand in Hand gehenden globalen Erwärmung so weiterzumachen wie bisher und damit auch alle Naturvölker und Menschen in präindustriellen Nationen mit in den Abgrund zu reißen ?

meine antwort: nein.

konsequenz: s.o.
 

Lyle

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Um mal auf die Anfangsfrage zurückzukommen.

Akzeptierst Du irgendwelche moralische absolute und allgemein gültige Regeln, wie z.B. die das Morden Unrecht ist und das es richtig ist, wenn es sovielen Leuten wie möglich gut geht, dann wirst Du wahrscheinlcih dazu kommen, dass das Recht nicht besteht.
Gehst Du aber davon aus, dass es ein solche allgemein gültigen Regeln nicht gibt, dann stellt sich die Frage nach Recht oder Unrecht kaum, denn dann hast Du keinen Maßstab an dem Du bestimmen könntest was "richtig" ist und was "falsch" ist.
 

TheFreeman

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Ich glaube ohne bestehende Regeln wird man selbst für sich schnell zum entscheidenden Faktor in der Frage, was gut und was böse ist. Man entscheidet nur noch aus der eigenen Sicht.
 

Lyle

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@ freeman
Das war aber bei mir aber nicht der Punkt.

Die Frage um die es zunächst mal geht ist: Gibt es überhaupt absolut, richtig und falsch. (Darüber gab es glaub ich auch schon mal nen Thread)
Innerhalb eines Staates in dem es Gesetze gibt, braucghst Du diese Frage nicht unbedingt zu beantworten. Dort gibt es von Menschen aufgestellte Gesetze, die Du als Staatsbürger zu akzeptieren hast und nach denen Du dich zu richten hast.
Deine Frage zielt jedoch in einen rechtsfreien Raum, für den es keine verbindlichen juristischen Vortschriften (jedenfalls nicht das ich es wüsste) gibt. Da muss Du entscheiden ob es Regeln gibt, die für alle gelten, obwohl sie nicht expliziet formuliert oder offiziel anerkannt sind. Von dieser Entscheidung ausgehend kannst Du an Hand dieser Regeln urteilen. Sagst Du hingegen: "es gibt diese Regeln nicht. Es ist nur für die menschliche Gemeinschaft vorteilhaft wenn sich alle an irgendwelche Regeln halten", dann kannst Du andere nicht verurteilen wenn sie sich nicht an die Regeln halten, denn dann gibt es auch keine Regel, die sagt das Personen ihre eigenen Interessen dem Gemeinwohl unterzuordnen haben.
 

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