Man, hier in diesem Thread haben einige echt NULL Ahnung von Politik, Wahlrecht und so weiter...
Also:
Ungültige Stimmen sind:
- unausgefüllter Stimmzettel
- zusätzlich beschrifteter Stimmzettel (z.B. durch Unmutsbekundungen oder Smileys!!!)
- Stimmzettel mit mehr als erforderlichem Kreuz
- Stimmzettel mit durchgestrichenem Kreuz, aber keine Korrektur
- Stimmzettel mit weniger als der erforderlichen Kreuzen
- andersartige Stimmzettel, die nicht der vom Wahlleiter genehmigten Stimmzetteln entsprechen
- Bei Briefwahl: mechanisch oder durch einen automatisierten Vorgang, also nicht handschriftlich ausgefüllten Stimmzettel
- Bei Briefwahl: Stimmzettel ohne weiter erforderliche Dokumente
Ungültige Stimmen werden als ungültige Stimmen gezählt. Sie werden vom Wahlleiter auch so an die weiteren Behörden gemeldet. Die Meinungsforschungsinstitute und Fernsehsender rechnen diese Stimmen zu den "Sonstigen".
Ungültige Stimmen gelten als WAHLBETEILIGUNG.
Jetzt kann sich jeder ausrechnen, worin der Unterschied zwischen Nichtwählen und Ungültigwählen liegt!
Beispiel 1:
500 Leute wahlberechtigt
davon gehen 50% wählen,
also verteilen sich die Stimmen auf 250 Wähler...
wenn also von diesen 250 Wähler
100 CDU wählen = 100 von 250 = 40 %
80 SPD wählen = 80 von 250 = 32 %
50 FDP wählen = 50 von 250 = 20 %
20 Grüne wählen = 20 von 250 = 8%
So nun zu Beispiel 2:
wiederum 500 Leute wahlberechtigt,
diesmal 60% (also 300 Leute) gehen zur Wahl
wiederum wählen:
100 Leute CDU = 100 von 300 = 33 %
7 % Verlust
80 Leute SPD = 80 von 300 = 27 %
5 % Verlust
50 Leute FDP = 50 von 300 = 17 %
3 % Verlust
20 Leute Grüne = 20 von 300 = 7%
1% Verlust
die restlichen 50 also (17 %) wählen ungültig...
So... seht Ihr nun, wie sich die Stimmen verschieben?
Die großen Parteien verlieren mehr Stimmen, die kleineren weniger Stimmen.
Also "schadet" Ungültig Wählen effektiv den größeren Parteien, die kleineren könnten davon sogar profitieren (Wenn man dann die Sitzverteilung berechnet).
Noch ein Effekt: Durch Ungültig-Wählen wird verhindert, daß die ganzen Kleinstparteien, auf die "etwas-bewegen" so abfährt, die 5%-Hürde überschreiten. Somit ist der Bundestag zwar gemischter bzw. ausgeglichener, aber weniger überladen wie in der Weimarer Republik.
Robert