Polizei von Chicago stellt Freier an den Web-Pranger

antimagnet

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erniedrigend ist doch das müssen, das gezwungen werden und nicht das mit einem fremden sex haben, oder?

mit relativ unbekannten haben menschen häufig sex (zumindest wird das im fernsehen immer so erzählt, dass alle welt one-night-stands hat), und wenn man die spendierten drinks hinzurechnet ist das auch bezahlter sex. doch die könnens sich aussuchen, ob sie wollen und mit wem sie wollen.

ich glaube, das problem ist eher im bereich macht/ohnmacht angesiedelt, als im bereich männlich/weiblich.

mag sein, dass männer häufiger mächtig und frauen häufiger machtlos sind, aber trotzdem gehts um macht, nicht ums geschlecht. das arme kind wurde von einer frau verkauft, und call-boys müssen sich, zwangslage gegeben, genau so erniedrigen. du sagst, den prostituierten wird ihre situation von zuhältern, mitnutten und puffmüttern schöngeredet. wo ist denn da die männliche übermacht? das sind männer wie frauen, die sich prostituierte zwangshalten.

um nochmal auf meine frage nach der erniedrigung zurückzukommen: die sollte nicht darstellen, dass ich das nicht für erniedrigend halte. ich halte jedoch nicht die tatsache, mit einem fremden bezahlten sex zu haben für erniedrigend, sondern die tatsache es sich nicht aussuchen zu können.

und das führt für mich nur zu einer möglichen lösung - nämlich prostitution voll und ganz zu legalisieren. das ist wie mit abtreibungen - gemacht wirds trotzdem, nur unter welchen bedingungen?
 

Ellinaelea

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antimagnet schrieb:
ich glaube, das problem ist eher im bereich macht/ohnmacht angesiedelt, als im bereich männlich/weiblich.
Als wär das nicht in viel zu grossen Teilen das gleiche Thema. Von wegen die meisten Gewalttäter sind Männer. Gibts eigentlich auch Männerhäuser? Wenn ja, sind das garantiert viel weniger als Frauenhäuser. Wie viele Männer müssen denn vor gewaltätigen Frauen flüchten?

antimagnet schrieb:
mag sein, dass männer häufiger mächtig und frauen häufiger machtlos sind, aber trotzdem gehts um macht, nicht ums geschlecht. das arme kind wurde von einer frau verkauft, und call-boys müssen sich, zwangslage gegeben, genau so erniedrigen.
Wir könnten jetzt natürlich auch noch ansehen, warum die Mutter im Beruf gelandet ist und wie ihr Zuhälter sie zu dieser Handlung gezwungen hat. Oder wie die Frau schon vor Jahrzehnten verlernt hat, sich gegen männliche "Wünsche" zu wehren.


antimagnet schrieb:
du sagst, den prostituierten wird ihre situation von zuhältern, mitnutten und puffmüttern schöngeredet. wo ist denn da die männliche übermacht? das sind männer wie frauen, die sich prostituierte zwangshalten.
Es sind massiv überwiegend Männer, die sich Frauen als Prostitutierte zwangshalten.
Dass die Mitnutten den Neuen den Job schönreden liegt daran, dass die halt die Gehirnwäsche schon hinter sich haben und selbst mitten im Milieu stecken.

antimagnet schrieb:
ich halte jedoch nicht die tatsache, mit einem fremden bezahlten sex zu haben für erniedrigend, sondern die tatsache es sich nicht aussuchen zu können.
Du bist ja auch ein Mann und keine Frau. Einem Mann macht es viel eher Spass täglich ungezählte neue Sexkontakte zu haben. Die Sexualität und die dazugehörigen Gefühle sind bei Mann und Frau in manchen Aspekten sehr verschieden.

antimagnet schrieb:
und das führt für mich nur zu einer möglichen lösung - nämlich prostitution voll und ganz zu legalisieren.
Dafür plädiere ich schon seit Jahrzehnten. Aber eben zu Bedingungen, die die Frauen nicht kaputt machen. Das geht nur, wenn die ganze Gesellschaft umdenkt. Hier liegt das Problem tiefer als nur im sexuellen Bereich. Es geht vielmehr um das Frauenbild, bzw. die Geschlechterbilder allgemein in der Gesellschaft.

@FreeBird ... danke dir für das OT :)
 

agentP

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Schweden bleibt das Heimatland der Sozialingenieure.
Ja und weil Schweden sich das leistet und trotzdem die Wirtschaft floriert ist Schweden ja auch seit Jahrzehnten der Dorn im Auge aller (Wirtschafts-)liberalen, oder ? :wink:
Nichtsdestotrotz ist ein Verbot der Prostitution natürlich Unfug und keine Lösung. In den USA ist Prostitution auch verboten wieviel das bringt zeigt ein Blick auf den Link der Anlaß für diesen Thread war.
 

Ein_Liberaler

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Kam mir halt öfter so vor. Weil ich rede von etwas allgemein und du kommst dann mit Sätzen wie "hast schlechte Meinung von allen Männern" u.a.

Für mich klangst Du nach "Wenn Ihr keine findet, die freiwillig mitmacht, vergewaltigt Ihr eben eine." Achten wir in Zukunft etwas auf unsere beidseitige Lese-/Klarschreibschwäche.

Selbst von den Männern im Milieu kann man das (das mit dem Vergewaltigen) nicht unbedingt sagen, da sind viele arme Würstchen drunter. Man kann in diesem Zusammnehang nicht Freier und Zuhälter in einem Atemzug nennen.

Der Begriff ausbeuten gefällt mir nicht. Der hat eine wirtschaftliche Bedeutung.

Deine Beschreibung, wie Frauen in die Prostitition geraten, deckt sich mit dem, was ich darüber gelesen habe. Lassen wir diejenigen beiseite, die, egal ob von Männern oder Frauen, dazu gezwungen werden, denn daß das Zuhälterunwesen beseitigt werden muß, dürfte jedem klar sein.

Es geht mir um die "Freiwilligen". Du sagst, diese Prostituierte lernt ihren Beruf in kürzester Zeit hassen, redet sich aber möglicherweise das Gegenteil ein. "Teilzeitnutten" könnten dagegen an ihrem Beruf länger Gefallen finden. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, möchte ich die Möglichkeit ansprechen, daß Du Dich irrst. Genauso gut, wie Du der Prostituierten nicht glaubst, daß ihr der Beruf gefällt, könntest Du auch der "Teilzeitnutte" nicht glauben; genauso gut wie Du ihr glaubst, könntest Du auch den anderen glauben.

Eine allgemeine Unterdrückung der Frau kann ich heute nicht mehr erkennen.
 

antimagnet

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Ellinaelea schrieb:
Als wär das nicht in viel zu grossen Teilen das gleiche Thema. Von wegen die meisten Gewalttäter sind Männer. Gibts eigentlich auch Männerhäuser? Wenn ja, sind das garantiert viel weniger als Frauenhäuser. Wie viele Männer müssen denn vor gewaltätigen Frauen flüchten?

wir hatten hier einen thread, wo's um (häusliche) gewalt von frauen gegen männer ging. es wurden auch studien genannt, und man muss erkennen - die beiden gruppen stehen sich in nichts nach.

Wir könnten jetzt natürlich auch noch ansehen, warum die Mutter im Beruf gelandet ist und wie ihr Zuhälter sie zu dieser Handlung gezwungen hat. Oder wie die Frau schon vor Jahrzehnten verlernt hat, sich gegen männliche "Wünsche" zu wehren.

und das ist die schuld der männer?
es gibt ein einfaches beispiel: wenn dir jemand ne pistole an den kopf hält und sagt erschieß den und den, sonst erschieß ich dich - was soll ich machen?

klare antwort: nicht schießen. sonst habe ich einen umgebracht, und bin im moralischen sinne voll schuld.


Es sind massiv überwiegend Männer, die sich Frauen als Prostitutierte zwangshalten.

ich weiß nicht. es heißt doch puffmutter...


Dass die Mitnutten den Neuen den Job schönreden liegt daran, dass die halt die Gehirnwäsche schon hinter sich haben und selbst mitten im Milieu stecken.

und männer erliegen nicht der gehirnwäsche?

Du bist ja auch ein Mann und keine Frau. Einem Mann macht es viel eher Spass täglich ungezählte neue Sexkontakte zu haben. Die Sexualität und die dazugehörigen Gefühle sind bei Mann und Frau in manchen Aspekten sehr verschieden.

ich glaube, mit dieser ansicht sind noch lange die frauen die unterdrückten. ich dachte, es gibt auch genug frauen, die einfach nur f*cken wollen, die sich nehmen, was ihnen vor die flinte läuft, die selbstbestimmt und verschwenderisch mit ihrer sexualität umgehen. und es gibt genügend männer, die das nicht so wollen.


Dafür plädiere ich schon seit Jahrzehnten. Aber eben zu Bedingungen, die die Frauen nicht kaputt machen. Das geht nur, wenn die ganze Gesellschaft umdenkt. Hier liegt das Problem tiefer als nur im sexuellen Bereich. Es geht vielmehr um das Frauenbild, bzw. die Geschlechterbilder allgemein in der Gesellschaft.

zustimmung!

obwohl ich glaube, dass das frauenbild besser ist, als man denkt. häufig haben die typen mit dem geringgeschätzten frauenbild überhaupt ein gering geschätztes menschenbild.
 

Mother_Shabubu

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Ellinaelea schrieb:
Als wär das nicht in viel zu grossen Teilen das gleiche Thema. Von wegen die meisten Gewalttäter sind Männer. Gibts eigentlich auch Männerhäuser? Wenn ja, sind das garantiert viel weniger als Frauenhäuser. Wie viele Männer müssen denn vor gewaltätigen Frauen flüchten?
Kein Wunder. Wieviele Männer würden denn zugeben, daß sie von ihrer Frau geschlagen werden? Wenn sie nicht gleich ausgelacht werden, bekommen sie höchstens den Tip, doch mal zurückzuschlagen und wenn sie das tun, rennt die Frau womöglich sofort ins Frauenhaus, weil der Mann schließlich so böse zu ihr war.
Ellinaelea schrieb:
Natürlich geht von den männlichen Forenmitgliedern hier kein einziger jemals zu so einer verabscheuungswürdigen Person
Gleiche Frage. Ein Mann, der zugibt zu Prostituierten zu gehen, gilt schließlich immer noch als armes Würstchen, das sonst nicht zum Schuß kommt.
Ellinaelea schrieb:
1. ich bin nicht für ein Verbot oder die Abschaffung der Prostitution
2. ich möchte die Prostitution so sozialisieren, dass die Frauen besser geschützt und nicht geächtet sind
antimagnet schrieb:
und das führt für mich nur zu einer möglichen lösung - nämlich prostitution voll und ganz zu legalisieren. das ist wie mit abtreibungen - gemacht wirds trotzdem, nur unter welchen bedingungen?
Zustimmung.
Deshalb habe ich den schwedischen Weg auch als seltsam bezeichnet, da er meiner Meinung nach am Ziel vorbeigeht. Das ist ungefähr so, als würde man statt des Dealers den Süchtigen bestrafen. Erst wenn es legale Prostitution gibt, kann man daran denken, die Freier zu bestrafen, die zu illegalen Prostituierten gehen.
Hidratos schrieb:
wie kann man geld für eine sache bezahlen, die man auch locker kostenlos haben kann???
So locker geht das auch wieder nicht. Ein knackiges "He Süße! Ficken?" in der Disco könnte ins Auge gehen und selbst wenn nicht, wird sie von Dir erwarten, daß Du sie freihältst.
 

general

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In Tschechien ist Prostitution auch verboten, doch ich sah noch nie mehr Prostitution als in Tschechien. Ein Verbot hilft nichts. Der bessere Schutz der Prostituierten müsste hier durchgesetzt werden. Und ein bisschen aussuchen können die schon, ausser sie sind bei einem wirklich üblem Zuhälter...
 

Mr. Anderson

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Es ist für mich eigentlich kaum zu glauben, daß heutzutage immernoch solche Dinge in Sachen Prostitution ablaufen, wie sie Elea beschrieben hat.
So schwierig kann es doch eigentlich nicht sein, die Situation zu ändern, oder? 2002 hat die Bundesregierung Prostitution legalisiert; Prostituierte müssen nun sozialversichert sein. In Naturalien zu bezahlen gilt auch (vor dem Gesetz) nicht mehr als sittenwidrig. Trotzdem bleiben natürlich die Zuhälterei (d.h. Prostituierte in Abhängigkeit zu "halten") und deren Ausbeutung Straftatbestände, nachzulesen im Strafgesetzbuch.
 

Ein_Liberaler

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Prostituierte müssen nun sozialversichert sein.

Sicher? Sie können, mehr nicht. Die wenigsten sind fest angestellt. Darüber stand mal ein Artikel im Spiegel. Nur wenige Prozent haben die neuen gesetzlichen Möglichkeiten wahrgenommen.
 

Giacomo_S

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Mother_Shabubu schrieb:
Ellinaelea schrieb:
Natürlich geht von den männlichen Forenmitgliedern hier kein einziger jemals zu so einer verabscheuungswürdigen Person
Gleiche Frage. Ein Mann, der zugibt zu Prostituierten zu gehen, gilt schließlich immer noch als armes Würstchen, das sonst nicht zum Schuß kommt.

Ich oute mich:
Ich war schon im Bordell. Sogar mehrmals.
Damals hatte ich keine Freundin, war frustriert...den Mumm dazu hatte ich allerdings immer nur, wenn ich schon etwas angeschickert war.
Allerdings habe ich oben auf dem Zimmer nie etwas gemacht, was ich nicht mit meiner Freundin auch tun würde.
Es gab Frauen, die ihren Job gut gemacht haben und welche, die ihn nicht gut gemacht haben.

Nach meinem Eindruck nach ist der "typische" Freier tendenziell eher jung, der "alte, geile Sack" eher die Ausnahme. Möglicherweise liegt das daran, dass umso älter man wird, Sex zwar immer eine Rolle spielt, aber nicht mehr immer so wichtig.

Irgendwann habe ich dann damit aufgehört, in Bordelle zu gehen. Heute würde ich das nicht mehr tun. Eines Nachts habe ich nämlich für mich festgestellt, dass ich dort immer frustrierter wieder rauskomme, als ich hineingegangen bin. Und darüber hinaus noch pleite.

@Ellinaela
Auch Männer haben Gefühle, man solls nicht glauben. Jedenfalls trifft das auf mich zu. Vielleicht bin ich emotionaler als andere Männer, das mag sein.
Was ich mir vor meinen Bordellbesuchen nicht eingestand war, dass der wahre Grund für den Besuch Einsamkeit war. Und die Abhilfe für die Einsamkeit kann man nicht kaufen. Und das war auch der Grund für die Frustration danach. Sexualität befreidigt, Seele nicht.
Erotik übrigens auch nicht, denn streicheln oder küssen darf man eine Hure i.d.R. nicht. Und Zeit hat man auch keine.
Seine Sexualität - "Druck ablassen" - kann man als Mann auch ohne Hure.

Die Gleichberechtigung der Frau ist eine notwendige Angelegenheit, das wird hier niemand abstreiten. Feminismus wiederum kann übers Ziel hinausschießen. Die von Ellinaea bereits erwähnten 80er Jahre habe ich diesbezüglich in Westberlin als das grausamste Jahrzehnt erlebt.
Man konnte da als Mann sich verhalten, wie man wollte, bei den Frauen in der Szene war man vor allem eines: Ein Chauvinist, ein Arschloch - ob als "Kavalier" oder als "Rüpel". Gottseidank haben sich die Zeiten auch wieder geändert, normalisiert...auch wenn ich mich neulich schon mal wieder durch eine Zicke anscheißen lassen musste, weil ich ihr Feuer gab. Sei's drum.
 

Giacomo_S

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Ach übrigens:
Die Aktion der Chicagoer scheint etwas kontraproduktiv zu sein.
Mir gelingt der Zugriff nicht - offensichtlich greifen weltweit soviele Leute zu, das der Server nicht mehr hinterherkommt.
 

Ein_Liberaler

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Giacomo_S schrieb:
Ich oute mich:
Ich war schon im Bordell. Sogar mehrmals.

Das finde ich ausgesprochen mutig.

Es gab Frauen, die ihren Job gut gemacht haben und welche, die ihn nicht gut gemacht haben.

Und diese Aussage finde ich noch mutiger, weil absolut nicht pc.

Nach meinem Eindruck nach ist der "typische" Freier tendenziell eher jung, der "alte, geile Sack" eher die Ausnahme.

Und das könnte von der besuchten Örtlichkeit abhängen. Älter = mehr Geld/Scham = eher Wohnungsprostitution oder Club als Bordell.

Edit: Zitatrahmen/falsche Zitatzuschreibung. Peinlich, peinlich.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Giacomo_S schrieb:
Ich oute mich:
Es gab Frauen, die ihren Job gut gemacht haben und welche, die ihn nicht gut gemacht haben.

Und diese Aussage finde ich noch mutiger, weil absolut nicht pc.

Ich wüßte nicht, was daran nicht pc ist.
Nicht, dass ich von pc viel halten würde: In meinen Augen ist das nur zu oft verkappter Moralismus im neuen Mäntelchen.
 

Ein_Liberaler

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Pc: Prostituierte sind arme, ausgebeutete Geschöpfe, sie zu frequntieren unmoralisch. Den Service, den sie gezwungenermaßen bieten müssen, auch noch zu kritisieren, ist der Gipfel der Herzlosigkeit.

In meinen Augen ist [political correctness] nur zu oft verkappter Moralismus im neuen Mäntelchen.

Schlimmer noch, sie versucht recht erfolgreich, sich der Staatsgewalt zu bedienen. Altmodische Moralisten könnte man ja einfach auslachen.
 

Ellinaelea

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...

Also um das mal klar zu stellen. Ich seh mich nicht als Kampfemanze, weil ich dafür eintrete, dass Frauen und Kinder von Männern nicht ausgebeutet werden. Mir ist bewusst, dass es auf beiden geschlechtlichen Seiten unserer Spezies solche und solche gibt. Tatsächlich leben wir aber immer noch in einer männlichen Gesellschaftsform und Männer sind auch gewalttätiger. Mir ist auch bekannt, dass es Frauen gibt, die Männer schlagen oder Kinder missbrauchen. Trotzdem sind es wesentlich mehr Männer als Frauen, die sowas tun.
Ich will und kann Männer weder abwerten noch sonst was in die Richtung. Ich schätze, ich werd meinen Schreibstil nochmal überdenken müssen, wenn sich hier so viele persönlich betroffen fühlen, wenn ich von Männern im Allgemeinen rede.
Es ist mir auch bewusst, dass Männer nicht weniger Gefühle haben als Frauen.
Aber will denn hier irgendwer abstreiten, dass Männer und Frauen in grossen Teilen verschieden sind? Ihr könnt doch nicht allen Ernstes glauben, dass sich die Unterschiede allein in Form und Art der Geschlechtsorganen zeigen. Schon im neurologischen Bereich gibt es grosse Unterschiede. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer der Corpus Callosum. (http://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_callosum / http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=160552 und hier noch ein paar andere Unterschiede: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=238734 / http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=151667 / http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=151686 / http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=152621 / und so weiter)
Und auch wenn es Frauen gibt, die sich sexuell austoben, bedeutet das noch lange nicht, dass jede Frau die geborene Nutte ist und gefälligst an den Job Freude haben soll. Und genau so wenig bedeutet es, dass jeder Mann ein Chauvi oder Macho oder sonstwas ist.
Ich rede nicht davon, dass jeder Mann dies ist und jede Frau das ist, sondern ich rede von vorrangigen Tendenzen auf der jeweiligen Seite.

Wofür ich mich einsetze, das ist eine Welt, in der die Bedürfnisse von Frauen gleich viel Gehör finden, wie die von Männern und nicht einfach der männlichen Lebensart angepasst und dann schöngeredet werden. Natürlich ist die Stellung der Frau heute eine wesentlich bessere als auch schon. Sie bessert sich sogar zusehends weiter. Aber es ist noch lange nicht gut. Auch wenn das manche Männer anders sehen mögen. Männer sind Männer und Frauen sind Frauen und alle zusammen sind Menschen. Jeder sollte den anderen so respektieren wie er ist und auf ihn in friedlicher Weise Rücksicht nehmen! Das wäre meine Vision einer besseren Welt.
Am tollsten finde ich immer, wenn mir ein Mann sagt, dass die letzten zweitausend Jahre der Geschichte, der Mann vorgeherrscht hat, weil er halt der Bessere ist und die Frau zum Herrschen zu schwach sei. Die Frau ist vermutlich tatsächlich nicht dafür geschaffen auf männliche Art zu herrschen. Aber ich würde gern mal die weibliche Art sehen. Und von daher find ich das schwedische Experiment hoch interessant.
Und das nun nicht auf das schwedische Experiment, sondern allgemein gemeint: Nur weil etwas nicht gleich gemäss den männlichen - in Jahrtausenden geschaffenen - gesellschaftlichen Normen funktioniert, bedeutet das noch nicht, dass es gar nicht funktioniert.

Im Übrigen find ich es weder pervers, noch krank oder dergleichen, wenn ein Mann seine erotischen Bedürfnisse in einem Bordell stillt, sondern gesund und normal. Ich reg mich über Frauen auch auf, die ausrasten, wenn ihr Mann sich mal woanders umtut. Aus meiner Sicht ist das ganze Konstrukt der Monogamie nämlich nicht menschlich, bzw. die menschliche Biologie ist nicht für Monogamie geschaffen.
Wär es nicht auch für euch Männer schöner, wenn die Frauen, die dort arbeiten, das tatsächlich gerne und mit Spass tun und es sich nicht nur alle gegenseitig einreden? Das können wir schaffen, wenn wir aus dem Beruf einen ehrbaren, nicht mehr geächteten machen und die Frauen ihr Kunden-Limit selbst setzen können und nicht zum Überarbeiten gezwungen werden, weil die Bordellabgaben oder Zuhälterforderungen zu hoch sind.

Es gab da vor einigen Jahren mal eine ausführliche Studie (in England glaub) über mehrere Jahre, die ich diesbezüglich sehr aussagekräftig fand. So wie es aussieht, gehen Frauen nicht weniger fremd als Männer. Sie tun es anders. (Schon dieser Begriff "Fremgehen" geht mir ganz furchtbar auf den Keks *anmerk)
Der Mann (achtung... um allfälligen Missverständnissen vorzubeugen! Das Wort "Männer" bezieht sich auf die Typen in dieser Studie und nicht auf jeden dieses Geschlechts auf dem Heimatplaneten!) ... also... Der Mann bevorzugt bei seinen sexuellen Abenteuern Abwechslung, also öfter mal neue Frauen. Die Frau dagegen bevorzugt es, über mehrere Jahre den gleichen Gelegenheitsliebhaber zu haben, sofern sie sich denn einen anschafft neben der festen Beziehung.
Das wird dadurch erklärt, dass - wie die Wissenschaftler es so schön ausdrücken - das biologische Programm des Mannes "Streuen" lautet und seine Gene ihn dazu bringen, seinen Samen in möglichst vielen verschiedenen Müttern anzubringen.
Die Frau dagegen, die ja diejenige ist, die den Samen dann zum Kind austrägt und es zumindest die ersten Jahre säugen und pflegen muss, ist eher auf längerfristige Beziehungen ausgerichtet.
So wurde der Mensch geschaffen und so verhält er sich auch noch heute.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Pc: Prostituierte sind arme, ausgebeutete Geschöpfe, sie zu frequntieren unmoralisch. Den Service, den sie gezwungenermaßen bieten müssen, auch noch zu kritisieren, ist der Gipfel der Herzlosigkeit.

Nun, Ellinaeas Aussagen über Huren mögen aus ihrer Erfahrung stammen und ich will ihr auch nicht den Wahrheitsgehalt abstreiten.
Ihre Kommentare dazu teile ich allerdings nicht.

Betreffend der Prostitution habe ich keine moralischen Befindlichkeiten (mehr), solange sie nicht unter Zwang erfolgt.
Und ich habe durchaus Frauen kennen gelernt, die ohne Zuhälter und ohne Drogensucht diesen Job ganz freiwillig gemacht haben. Denen war das alles ganz egal, die wollte nur eines: Kohle.
Die verdienten dann wie ein Manager einer größeren Firma und hauten dann auch die Kohle gleich so wieder raus. Ein befreundeter Taxifahrer hat so manches Mal eine Zahnbürste zugestellt.

Es gibt - in Deutschland - immer Möglichkeiten, auszusteigen. Aber dann müsste man ja von Hartz IV leben (oder gar arbeiten).
Und selbst einen Zuhälter kann man loswerden.

Darüber hinaus teile ich Ellinaeas Meinungen vor allem auch deshalb nicht, weil sie Prostituierte (Frauen) auf eine Opferrolle reduziert. In eine Opferrolle begibt man sich meistens selbst und hat auch Gründe, in dieser zu bleiben. Wenn man das verändern will, dann muss man das eben angehen, auch wenn der Prozess selbst erst einmal schmerzhaft ist.
Andere riskieren da viel mehr (siehe mein Thread "Bayern verrückter als Ossis").

Ob Huren an ihrer Tätigkeit Gefallen finden oder glücklich sind - die Frage ist, so finde ich, falsch gestellt.
Auch wir in bürgerlichen Tätigkeiten finden an unseren Jobs nicht immer Gefallen, noch sind wir immer glücklich.
Im übrigen halte ich es für einen Mythos, dass Huren jeden Mann nehmen (müssten), zumindest in den Clubs. Ich z.B. konnte nicht immer jede haben.

Zuhälterei und die damit verbundenen Gewalttätigkeiten sind sicherlich eine traurige gesellschaftliche Realität. Aber solange die Frauen sich auch nicht helfen lassen wollen und evt. Anzeigen dann jedesmal wieder zurückziehen kann die Gesellschaft ihnen auch nicht helfen.
 

Ellinaelea

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Ihr begreift es nicht. Ich geb auf. Behaltet ruhig eure männliche Sicht. Die weibliche scheint zu kompliziert zu sein und psychologische Hintergründe zu komplex, um sie hier verständlich machen zu können.
Ja, ja, bleiben wir bei der einfachen Lösung: Wir Frauen sind selbst schuld an allem.

*is raus aus diesem thread*
 

Giacomo_S

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Re: ...

Ellinaelea schrieb:
Im Übrigen find ich es weder pervers, noch krank oder dergleichen, wenn ein Mann seine erotischen Bedürfnisse in einem Bordell stillt, sondern gesund und normal.

Nun wie ich bereits sagte: Heute würde ich das nicht mehr machen.
Meine erotischen Bedürfnisse sind noch dieselben wie damals, aber ich habe für mich erkannt, dass es mir nach dem Besuch schlechter geht als mit der Frustration, die Grund für den Besuch war.

Ellinaelea schrieb:
Wär es nicht auch für euch Männer schöner, wenn die Frauen, die dort arbeiten, das tatsächlich gerne und mit Spass tun und es sich nicht nur alle gegenseitig einreden? Das können wir schaffen, wenn wir aus dem Beruf einen ehrbaren, nicht mehr geächteten machen und die Frauen ihr Kunden-Limit selbst setzen können und nicht zum Überarbeiten gezwungen werden, weil die Bordellabgaben oder Zuhälterforderungen zu hoch sind.

Schöner wäre das sicher.
Aber ich halte das für eine Illusion.
Und ich glaube auch nicht, dass der schwedische Vorstoss die Prostitution auch nur eingrenzen kann. Freier und Huren werden - vor allem im Internet-Zeitalter - Möglichkeiten finden. Es zieht sich dann eben alles zurück ins Private. Wo kein Kläger, da kein Richter.
Auch mit ein Grund, warum z.B. auch Drogentreffs auf Strassen in Grosstädten nur halbherzig verfolgt werden. Die Polizei weiss ganz genau: Verfolgen sie das zu konsequent, zieht sich die Szene ins Private zurück, und dann haben sie überhaupt keinen Einblick und Kontrolle mehr darüber.
Ist das Milieu aber erst mal abgetaucht und Prostitution illegal, dann kriegt man auch ganz andere Probleme: Kontrolle von Geschlechtskrankheiten usw.

Ellinaelea schrieb:
Das wird dadurch erklärt, dass - wie die Wissenschaftler es so schön ausdrücken - das biologische Programm des Mannes "Streuen" lautet und seine Gene ihn dazu bringen, seinen Samen in möglichst vielen verschiedenen Müttern anzubringen.
Die Frau dagegen, die ja diejenige ist, die den Samen dann zum Kind austrägt und es zumindest die ersten Jahre säugen und pflegen muss, ist eher auf längerfristige Beziehungen ausgerichtet.
So wurde der Mensch geschaffen und so verhält er sich auch noch heute.

Ja dieses evolutionäre Konzept kenne ich auch, halte aber nicht viel davon. Das ist mir zu oberflächlich und ich persönlich halte nicht allzuviel von diesen biologischen Deutungsversuchen menschlichen Verhaltens.
Diese Aussagen vernachlässigen nämlich, daß wir trotz biologischer Vorgaben die Freiheit haben, uns aus kognitiven Gründen ganz anders zu verhalten. Wir haben auch einen Ausscheidungsmechanismus und kacken aber zuhause trotzdem nicht auf den Teppich.Auch gibt Menschen, die den Fortpflanzungstrieb ganz unterdrücken, man denke nur an das Zölibat.

Also: Wir haben die Freiheit, anders zu handeln.

Für mich z.B. ist Treue ein wichtiger Faktor, ich muss da einfach integer bleiben. Auch für die Sicht auf mich selbst. Wenn ich keine Freundin habe - gut, dann sieht das anders aus.
 

phoenix

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hmmm...

Ich will jetzt nichts im Sinne von Pro oder Contra sagen,
aber wenn mich Prostituierte auf dem 17.Juni oder in der Oranienburger straße ansprachen. war das ziemlich (Selbst)bewußt und nicht gerade
in einer Art Opferhaltung.
Mit
einer hab ich n paar Worte gewechselt, und sie sagte mir ,wenn ein Freier ihr nicht passt, dann läuft nichts und schmeißt ihn raus , außerdem
gehts nicht immer nur ums reinstecken (wortwörtlich) sondern man spricht miteinander und manche Männer heulen sich geradezu aus.

Das einzige worauf diese Damen geil sind ist Geld.(War mein Eindruck,
wenn sie einen so sehr drängen mit ihnen aufs Zimmer zu gehen)


DAs Bild einer armen ausgebeuteten Nutte zu zeichnen- generell- ist
falsch, schließlich verdienen sie ,wenn sie nicht in einem Bordell von miesen Zuhältern und Menschenhändlern gelandet sind, ziemlich gut,
ist diese Art der Dienstleistung nur aus Not und Drogensucht landen,
ist wahrscheinlich furchtbar und erniedrigend.

Und wenn sie damit klar kommen mit ihrer Tätigkeit,
und sie sich mit einer schönen Wohnung tollen Klamotten, und einem
HAuch von Luxus umgeben, einen besseres Leben sehen, als
in Armut , dann ist es doch O.K...

ABer das gilt wohl mehr für die selbstständigen Prostituierten,
und nicht die aus dem Rotlichtmilieu.

Naja hoffe niemanden auf den Schlips getreten zu haben, mit meinen vielleicht blauäugigen Ansichten.
 
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