Hans Dunkelberg
Meister
- Registriert
- 4. September 2002
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Man kann auch beobachten, dass die Toechter von Akademikern schneller Nein sagen koennen. Das deutet auf etwas hin, was eigentlich selbstverstaendlich ist: Je besser der Ueberblick des Kindes ist, umso besser kann es natuerlich auch Menschen beurteilen. Wenn ein Kind alle Maerchen der Brueder Grimm kennt, ist allein schon viel geholfen. Ich komme zum Beispiel aus der Waldorf-Ecke und konnte in meiner Schulzeit oft beobachten, dass die Kinder aus den anthroposophischen Familien, also aus denjenigen Familien, in denen ein besonders grosser Wert auf kulthafte und kuenstlerische Errungenschaften gelegt wird (in denen die Kinder also auch oefter ein Musikinstrument spielen), im Vergleich zu den anderen wesentlich wacher und selbstbewusster waren. Es ist praktisch unvorstellbar, dass so ein Kind sich den traurigen Unterfangen von irgendwelchen Perversen genauso willenlos hingibt wie ein anderes. Grade auch sexuelle Aufklaerung - aber wohl nicht so sehr ueber die Perversionen, sondern mehr ueber die schieren physiologischen Grundlagen - verhindert bestimmt, dass ein Kind einfach aus Scham von Anfang an ueberhaupt nichts sagt, wenn ihm jemand "dumm kommt". Ich habe selbst erlebt, dass es schon ausreicht, irgendwelchen Unsinn ueber irgendwelche Weltverschwoerungen zu erzaehlen, so dass ein Kind das mithoeren kann, und dabei ein paarmal zu erwaehnen, dass manche boese Menschen andere sexuell drangsalieren wollen, um die innere sexuelle Unabhangigkeit in dem betreffenden Sprossen bis zu einem ganz unglaublichen Masse zum Leben zu erwecken, wenn man dabei z.B. bloss das Wort "sexuell" im richtigen Ton ausspricht, also wirklich ohne Angst bzw. ohne Scham und damit auch ohne jene Langweiligkeit, durch die unsere Paedagogen wohl noch fuer Jahrhunderte immer mal wieder Generationen heranzuechten werden, die sexuell unbefriedigt sind und dadurch ihre Triebe in dissoziale Aktivitaeten umleiten. Thomas von Aquin hat das in seiner "Summe der Theologie" auch so gesagt: Scham kennen nur die Mittelmaessigen; die ganz Schlechten und die ganz Guten kennen sie nicht. Es ist aber jedermann unbenommen, sich aus freiem Entschluss unter die ganz Guten zu begeben (sofern man nicht Sigmund Freud heisst und das fuer gefaehrlich haelt). Ich will mich nicht selbst loben, aber meine obige Methode empfehle ich einfach schon deshalb niemandem zur Nachahmung, weil ich damals schon ein neunjaehriges linguistisches und literarisches Selbststudium hinter mir hatte, in dem ich mich immer nur an das Allerbeste gehalten und schon nur beim Zweitbesten immer sofort zu lesen bzw. zuzuhoeren aufgehoert hatte, ausserdem aber schon seit acht Jahren praktisch als Moench gelebt und ueberdies ueber mein "Opfer" zuvor herausgefunden hatte, dass es besonders begabt war.