Ohne Energiekrise ins Chaos?

Angel of Seven

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shechinah schrieb:
Reden wir nicht drum rum.

Mit Wasserkraft oder anderen EE können wir unseren Lebensstandard nicht halten. Wer weg vom Öl (und anderen Fossilen Energien) will muß sich klar sein, daß das bedeutet wie um 1880 zu leben.

Nicht daß ich das nicht für eine gangbare Möglichkeit halten würde, fragt sich nur ob das auch funktioniert.

Aber shechinah, jetzt mal im ernst. Dir ist doch wohl schon klar das Fossile Energieträger bei derzeitigen Verbrauch endlich sind? Und einen endlichen wichtigen Rohstoff wie Erdöl, der für fast alle Produkte des "modernen" Lebens fast unersetzbar ist, einfach zu verbrennen, obwohl absehbar ist dass eine zeitnahe Deadline immer näher kommt, das ist doch Irrsinn!?


Und Kohle ist bei diesem rasanten Tempo eine Energieform von Gestern:


"Alle zwei Tage geht in China ein neues Kohlekraftwerk ans Netz. Im Jahre 2006 waren es 174 Blöcke mit je 500 MW installierter Leistung. Lag die gesamte installierte Kraftwerksleistung 2003 noch bei 400 GW (=400.000 MW), so sind es heute 720 GW, und für 2011 erwartet Lothar Balling, Leiter Steam & Emerging Plant Solutions von Siemens Energy über 1000 GW.

http://www.arge-energie-und-umwelt....kraftwerke-aus-dem-boden&catid=107<img class=




:-/
 
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Unabhängig davon ob man daran glaubt, daß Öl endlich ist oder nicht (ziemlich sicher ist jedoch daß wir und unsere Kinder und Enkel keine echte Ölknappheit erfahren werden - höchstens eine künstliche Verknappung), steht meine Aussage, daß mit EE, unser bisheriger Lebensstandard IMHO nicht aufrecht erhalten werden kann.

Und ja, die Kohle ist irgendwann am Ende, da geb ich dir recht.
 

Telepathetic

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Will mal zwei Parolen ausrufen:

Freiwilliger Verzicht schadet nicht!

und:

Ohne Energiekrise in ein technikfreieres Leben zurück!

Früher ging's doch auch ohne all' die technischen Gimmicks. Ohne Handies und Internet. Kompletten Rückschritt will ich nicht vorschlagen, aber ein oder zwei Gänge zurückschalten wäre nicht schlecht.
 

Goatboy

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Telepathetic schrieb:
Früher ging's doch auch ohne all' die technischen Gimmicks. Ohne Handies und Internet. Kompletten Rückschritt will ich nicht vorschlagen, aber ein oder zwei Gänge zurückschalten wäre nicht schlecht.
"Es gibt ein Zeitgefühl, das sich nicht betrügen läßt. Man kann auf Robinsons Insel gemütlicher leben als in Berlin; aber nur, solange es Berlin nicht gibt. 1910 wirds auf Robinsons Insel ungemütlich. Automobiltaxameter, Warmwasserleitung und ein Automat für eingeschriebene Briefe beginnen zu fehlen, auch wenn man bis dahin keine Ahnung hatte, daß sie erfunden sind. Es ist der Zeit eigentümlich, daß sie die Bedürfnisse schafft, die irgendwo in der Welt schon befriedigt sind. Um das Jahr 1830 wars ja schöner, und darum sind wir Feinschmecker dabei geblieben. Aber indem wir uns bei der Schönheit beruhigen, macht uns das Vakuum von achtzig Jahren unruhig."

- Karl Kraus
 

Telepathetic

Großmeister
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Ich denke zu verstehen, was Du meinst. Fortschritt lässt sich nicht aufhalten und es ist gerade an den mächtig aufgeholt habenden Staaten wie China zu sehen, wie sehr unser Lebensstandard angestrebt wird.

Ich bekomme aber immer wieder den Eindruck, dass wir in Deutschland dabei sind an Grenzen zu stoßen. Ich denke da speziell an die Überforderung vieler Schüler in unserem Schulsystem und dass wenigstens ein Bundesland die G8-Regelungen ausgesetzt hat.

Zugegeben: überforderte Schüler haben nur indirekt mit diesem Thema zu tun, außer man möchte den Menschen mit einem Akku vergleichen. Der Akku wird nicht ordentlich aufgeladen, der Mensch soll aber Ganzes leisten.

Am End ist jener entladene Mensch gar nicht mehr leistungsfähig und wird abhängig von der Bereitstellung von Energie durch andere.

Auf der einen Seite mehr Energieverbrauch durch Technik, auf der anderen Seite ausgepowerte Menschen und Menschen, die kaum Energie verbrauchen, weil sie z.B. krank sind oder keine Arbeit haben.

In China wiederum wird so viel Energie verbraucht, dass die dort ihre Umwelt genauso schnell zerstören, wie sie sich industrialisieren.

Sorry, aber ich bin der Meinung, dass zuviel Energie verschwendet wird für einen Fortschritt, der zwar unser täglich Brot garantiert, aber gleichzeitig für Wohlstandskrankheiten sorgt und die Umwelt zerstört.
 
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Der Preis für EE besteht darin, daß Strom nicht dauernd zur Verfügung steht.

Die Verbraucher müssen sich damit abfinden, für ausgedehntere Perioden ohne Strom auszukommen, sagt Steve Holliday, Chef von National Grid, dem größten Stromversorger in England im Daily Telegraph.

The shock admission was immediately picked up in the Daily Telegraph (March 2, 2011) in the article, ‘Era of constant electricity at home is ending, says power chief.’

http://johnosullivan.livejournal.com/31784.html
 

dkR

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shechinah schrieb:
Der Preis für EE besteht darin, daß Strom nicht dauernd zur Verfügung steht.

Die Verbraucher müssen sich damit abfinden, für ausgedehntere Perioden ohne Strom auszukommen, sagt Steve Holliday, Chef von National Grid, dem größten Stromversorger in England im Daily Telegraph.

The shock admission was immediately picked up in the Daily Telegraph (March 2, 2011) in the article, ‘Era of constant electricity at home is ending, says power chief.’

http://johnosullivan.livejournal.com/31784.html
Wie stellt der sich das vor?
Flugsicherung/Ampeln und Internet nur wenn die Sonne scheint?
 

haruc

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Und irgendwelche selbstgebauten Redneck-Stromaggregate die heimlich irgendwo vor sich hin tuckern und pro kilowattstunde fünf Kilo Feinstaub und 10 Kilo Co2 erueugen.
 

Telepathetic

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Weiter unten steht:

The excellent blog, 'Bishop Hill' has been quick to debunk Holliday's depressing energy outlook, "The talk of dwindling gas supplies is strange. Has Mr Holliday not heard of shale gas? Or does he know something we don't?"

John Droz. Jr, a committed environmentalist, added, “to me, one of the major unspoken (purposefully hidden) changes going on the modern world is a shift away from: supplying electricity on demand to having strict controls on users to conform to supply.”
http://johnosullivan.livejournal.com/31784.html

Und wer hat jetzt recht? :?!?:
 
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Der einer (Bishop Hill) spricht davon, daß wir ja noch Ölschiefer haben und uns deshalb der Sprit so schnell nicht ausgeht, während der andere (John Droz) Hollidays Position unterstützt in dem er sagt, wir müssen uns daran gewöhnen Strom dann zu verbrauchen wenn er gerade verfügbar ist - sprich genug Wind, Sonne oder sonst was EE-artiges zur Verfügung steht.

Beides widerspricht sich nicht.
 

antimagnet

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ich hab ja keine ahnung, aber gibts nicht nen haufen "EE"-quellen, die 24/7 zur verfügung stehen? so erdwärme ist doch nachts nicht weg, oder?
 

dkR

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Joa, dann sollte man sich um Erdwärme bemühen und keine Windparks und Solarzellen aufstellen. Es gibt ein paar eher halbherzige Testprojekte, die Umweltschützer laufen Sturm, weil die Bohrungen evtl. Erdbeben verursachen.
Aber die Ökos gehen wegen schlichtweg alles und jedem auf die Barrikaden, also kann man die getrost ignorieren.
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
Es gibt ein paar eher halbherzige Testprojekte, die Umweltschützer laufen Sturm, weil die Bohrungen evtl. Erdbeben verursachen.
Aber die Ökos gehen wegen schlichtweg alles und jedem auf die Barrikaden, also kann man die getrost ignorieren.

Herrje... wie kommt so eine verfehlte Meinungsbildung nur zustande?

Halbherzige Testoprojekte:

Derzeit gibt es nach Angaben des Geothermiezentrums Bochum im Ruhrgebiet 230 Unternehmen mit 4.500 Beschäftigten, die im Bereich Geothermie tätig sind. Das Zentrum rechnet damit, dass in den nächsten Jahren bis zu 5.000 weitere Arbeitsplätze in diesem Bereich entstehen. Die Produktion von Wärmepumpen, die bei der Nutzung der oberflächennahen Geothermie benötigt werden, wuchs im letzten Jahr um dreißig Prozent. Eine ähnliches Wachstum wird auch für 2009 erwartet.

http://www.wdr.de/themen/wissen/umwelt/klimawandel/energie/090210.jhtml


:?
 

dkR

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Wow. 10000 Beschäftige. :juhu:
Und überhaupt gehts um Strom, nicht um Erdwärme zum Heizen.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/erdbeben-erdwaerme-schlaegt-wellen-1.1033839
Als im August 2009 im pfälzischen Landau die Erde spürbar bebte, wurde schnell das Erdwärme-Kraftwerk im Ort verantwortlich gemacht. Mit einiger Verzögerung hat nun eine Expertengruppe im Auftrag der rheinland-pfälzischen Landesregierung diesen Verdacht weitgehend bestätigt: Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Kraftwerksbetrieb und mehreren kleinen Erdbeben seit 2007 sei "sehr wahrscheinlich".
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
Wow. 10000 Beschäftige. :juhu:
Und überhaupt gehts um Strom, nicht um Erdwärme zum Heizen.

10000 Beschäftigte sind in der gebeulteten Ruhrgebietsregion ein großer Segen. Ich weiß nicht was es da zu grinsen gibt....

Das Know-How der Bohrungen und der Pumpen ist das selbe, egal ob Strom oder Wärme.

Seit November versorgt das bundesweit erste Erdwärme-Kraftwerk die Einwohner der mecklenburgischen Kleinstadt Neustadt-Glewe mit Strom. Bisher wurde hier Erdwärme nur in einem Heizwerk genutzt, das Fernwärme liefert.Mit dem Einbau einer Turbine wurde die Anlage nun zum 250 Kilowatt starken Kraftwerk ausgebaut, das den Strombedarf von über 500 Haushalten decken kann.

http://www.ipp.mpg.de/ippcms/ep/ausgaben/ep200304/0403_erdwaerme_ep.html
 

dkR

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Angel of Seven schrieb:
Das Know-How der Bohrungen und der Pumpen ist das selbe, egal ob Strom oder Wärme.
Gibt ja auch Wärmepumpen zum Heizen/Kühlen, die man in seinen Vorgarten vergräbt. Sowas will ich auch mal haben.

Seit November versorgt das bundesweit erste Erdwärme-Kraftwerk die Einwohner der mecklenburgischen Kleinstadt Neustadt-Glewe mit Strom. Bisher wurde hier Erdwärme nur in einem Heizwerk genutzt, das Fernwärme liefert.Mit dem Einbau einer Turbine wurde die Anlage nun zum 250 Kilowatt starken Kraftwerk ausgebaut, das den Strombedarf von über 500 Haushalten decken kann.

http://www.ipp.mpg.de/ippcms/ep/ausgaben/ep200304/0403_erdwaerme_ep.html
Soll mich das jetzt beeindrucken? Im Vergleich zum Aufwand, der mit Solar- und Windenergie betriben wird?

Herrje... wie kommt so eine verfehlte Meinungsbildung nur zustande?
Ich beobachte das seit über 10 Jahren fasziniert. Für jede Technologie, jedes Projekt finden sich Leute die aus Umweltschutzgründen dagegen sind. Man kann ja hierzulande nichtmal nen Bahnhof umbauen ohne Volksaufstand. Geschweige von Spitzentechnologien wie Gentechnik. Inklusive dessen, dass der südafrikanische Steppeenroller (frei erfundenes Thema) wichtiger zu sein scheint als das Überleben der dortigen Bevölkerung - so lange es nur einen selbst nicht betrifft kann (und tut) man sich das leisten.

Irgendwann hab ich realisiert, dass garnicht bestimmte Technologien oder Projekte das Problem sind, sondern der Mensch unsere Zivilisation an sich. Ein Umstand, der sich halt nicht ohne weiteres ökologisch verträglich lösen läßt.

Das ist irgendwie keine Grundlage, auf der man über eine Zukunft reden kann, wenn Leute eigentlich gegen alles sind, weil könnt ja was schiefgehen und man könnt dabei den Birkenbohrkäfer belästigen.

Fortschrittsglaube statt Zukunftsangst!
Technologievertrauen statt Schwarzmalerie!
Lebensqualität für Menschen statt für Birkenkäfer!
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
[
Das ist irgendwie keine Grundlage, auf der man über eine Zukunft reden kann, wenn Leute eigentlich gegen alles sind, weil könnt ja was schiefgehen und man könnt dabei den Birkenbohrkäfer belästigen.

Komisch, bei dir und schechina und einigen anderen hier habe ich den selben Eindruck wenn es um Zukunftstechnologien rund um Energie geht. Alles wird gleich abgeschmettert und niedergemacht. Sei es Wind- Solar- Erdwärme, dezentrale Energieversorgung... alles soll lieber so bleiben wie es ist, könnte ja kein Wind mehr wehen oder keine Sonne mehr scheinen oder die Erde aufbrechen oder etwas anderes schiefgehen und man könnte dabei die Großversorger samt Aktionären belästigen.... :lol:
 

dkR

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könnte ja kein Wind mehr wehen oder keine Sonne mehr scheinen
Das ist kein "könnte", das ist einfach so. Garantiert.
Von den sozialen Aspekten des Blödsinns fang ich garnicht erst an.

Dezentral ist toll, ich halte nur Windenergie für eine Verschandelung der Umwelt und Solarenergie in Deutschland für völlig witzlos.
Wieso sollte ich egrundlos ein funktionierendes, bewährtes System aufgeben ohne passenden Ersatz?


Na bitte, wer sagts denn: Umweltschützer sind auch gegen Windkraft.
http://www.windkraftgegner.de/
 

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