NPD Demo in Göttingen

agentP

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imho trifft das teilweise auf die aktuelle regierung der usa zu aber keinesfalls auf das was die npd bisher proklamiert hat (man unterscheide: ihr wahlprogramm und das was ihr alles nachgesagt wird). ich will hier keine werbung für die machen, das läge mir sehr fern, nur sträubt sich in mir immer wieder was, wenn ich sehe wie solche unwahrheiten verbreiten werden (/me wartet jetzt bis agentP auftaucht).
Damit du nicht zu lange warten musst: Warum zitierst du eigentlich das englischsprachige wikipedia ? Gerade ein Student der Amerikanistik sollte eigentlich wissen, daß aufgrund völlig unterschiedlicher Traditionen gerade Begriffe aus der Politikwissenschaft in angelsächsischen Ländern ganz andere Konnotationen haben, als in (Kontinental-)europa. Ich darf nur mal an den amerikanischen "liberal" erinnern, der ganz etwas anderes ist, als der "Liberale" hierzulande. Das hierzu.
Der Vergleich zwischen der durchaus erzkonservativen Bush-Regierung und dem Faschismus ist natürlich ziemlich daneben, aber wenn schon von vorneherein erwartest, daß dir widersprochen wird, dann frag doch einfach gleich lieberein paar Politologen an deiner Uni, die werden dir die Unterschiede sicher gerne erläutern und deren Einführungsproseminar in die politischen Systeme liegt sicher auch nicht so lange zurück wie meines.
Ansonsten finde ich, daß zwischen Antifaschisten und Faschisten natürlich ein Unterschied besteht, zwischen "autonomer Antifa" und Faschisten liessen sich allerdings sicher ein paar Gemeinsamkeiten finden: Ablehnung des bestehenden Systems, Gewaltbereitschaft, Forderung eines sozialistischen Wirtschaftssystems, Organisation in Zellen und was weiss ich, aber letztendlich führt das auch zu weit.
 

Narya

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"Erfahrungsbericht"

Tach ....

Also erstmal zu dem Polizisten im Video ..... ganz schön scheiße :-(

Jedoch hätte ich hier am Samstag (v.a. Goßlerstr./Kreuzbergring und auch Humboldtallee) in meiner Funktion als freiwilliger Feuerwehrmann absolut ähnlich gehandelt - ABSOLUT!

*Hass*
Sobald so ein dummes Schwein (sorry - aber egal ob Antifaschist oder NPD-Dummbatz) mit Steinen oder sonstigem Krempel nach Hilfskräften (egal ob diese von Berufs wegen oder freiwillig helfen) schmeißt, würden bei mir auch alle Sicherungen durchknallen .... das Strahlrohr würde es immer (und immer wieder) richtig in die Fresse geben.
*Hass Ende*

Auch wenn der Großteil der Gegendemonstranten tatsächlich absolut friedlich seine Meinung kundgetan hat ....
Naja, ich kann schon gut nachvollziehen wieso sich Wargel und Co. so über die Militanz der Schwarzblöckler und ähnlicher Leute aufregen. Das ganze wurde absolut organisiert angegangen - zugesprayte Straßenschilder um die Orientierung der Polizei (allermeistens immernoch HELFER!!!!) zu erschweren, brennende (!) Barrikaden (~ 30) .... Das sollte man doch wirklich nicht tun - zumindest im Moment nicht, in dem Land in dem wir leben (und ich meine das nicht mal ironisch).

Mal nebenbei: Ein Kommilitone hat mir erzählt dass ein Rettungswagen nicht durchkam, der aber Sondersignal gesetzt hatte (also -> Einsatz), während der Demo - aber das ist ein bisher ungesichertes Raunen.

However.
Gestern oder so habe ich in der Humboldtallee folgendes auf einem Transparent gelesen .... :
"Liebe Ausländer, bitte lasst uns mit diesen Deutschen nicht alleine!"
Stellt sich die Frage: Welche Deutschen sind gemeint? ... *gnarf*

Hier mal ein paar "nette" Impressionen vom Samstag:
http://kfv-goe.de/einsatz/2005/demo.htm
(Seite Kreisfeuerwehrverband Göttingen - nur zur Info: diese Seite dient eigentlich NICHT(!) irgendwelchen katastrophenlüsternen Gafferdeppen zum Amüsement)

Wie auch immer, ich geh mich mal abregen - damit mir nicht die Sicherungen durchknallen.

Gruß,
Narya
 

MrMister

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Dann melde ich mich auch mal wieder zu Wort :)

also mir sind "die linken" im allgemeinen noch lieber als "die rechten", weil die linken meistens erstmal diskutieren wollen (siehe die falken oder sowas).. mit antifa leuten habe ich noch keine erfahrungen gemacht, aber mit diesem solid-netzwerk eigentlich nur gute, auch wenn ich deren meinungen null teile, da kommen wir halt aus vollkommen unterschiedlichen ecken der gesellschaft..

Dem kann ich teilweise zustimmen. Ich denke das rührt daher, dass bei mir (und wohl bei vielen anderen Menschen) bei "die Rechten" sofort die Alarmglocken leuten, durch gewisse historische Assoziationen, die ich hier wohl nicht näher erleutern muss. Mit "den Linken" haben wir geschichtlich keine so schlechten Erfahrungen, deswegen fällt es uns wohl leichter, mit diesem Typus des Extremismus umzugehen. Fairerweise sollte man aber dazusagen, dass bei weitem nicht alle Mitglieder einer der oben genannten Organisationen zu stetigen Gewaltexzessen neigen, sowohl auf linker, als auch auf rechter Seite. Ich kenne sowohl NPD-Mitglieder als auch Antifa-Leute, und mit beiden Parteien kann man sich zivilisiert unterhalten.

Blinde, sinnlose Gewalt wie in dem Video halte ich ebenfalls für Schwachsinn, das Argument, dass man der NPD dadurch helfen würde, kann ich aber nur teilweise unterstützen. Sicher, die NPD braucht Aufmerksamkeit in der Bevölkerung, die sie durch diese Auftritte bekommt, aber nach meinem subjektiven Empfinden bewirken diese Bilder auch, dass der Protest vergegenwärtigt wird. Ich weiß nicht, was mir lieber ist: Eine NPD, die den ständigen Protesten ausgesetzt ist und so stetige Medienaufmerksamkeit bekommt, oder eine NPD, die niemand beachtet und die so ungehindert die Fäden ziehen kann.
 

ogukuoo

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Für den 28 Oktober ist hier in Göttingen wieder eine Demo der rechten angesetzt(wieder am Bahnhofsvorplatz)
Motto "Gutmenschenpopanz entgegentreten. Zeckenzentren auflösen. Stadtverwaltung ablösen"

Man liest hier in Göttingen viel über die letzte Demo..ihre Auswirkungen. Ich bin jetzt vor 3 Tagen hierher gezogen und bin mal gespannt, wie das dann hier alles abläuft.

Im Mai soll es ja auch wieder zu übergriffen seitens der Polizei gekommen sein ..
Z.b. befanden sich einige "links" aussehende Personen (wie man das auch immer definiert) in der Nähe einer illegalen Demo..und wurden prompt von der Polizei verhaftet und ohne gesetzliche Grundlage festgehalten.


Warten wir mal ab wie es diesmal wird

150 Nazis
8000 Gegendemonstranten
6000 Polizisten

8O
 

Lord_Wind

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also mir sind "die linken" im allgemeinen noch lieber als "die rechten", weil die linken meistens erstmal diskutieren wollen (siehe die falken oder sowas)..

Da ich ja aus derselben Stadt komme wie du, kann ich ja auch was dazu schreiben.
Ich muss allerdings sagen, das es sich bei mir genau umgekehrt verhält....gerade mit den Falken hab ich keine guten erfahrungen.

Allerdings liegt es wirklich daran wen man trifft.
 

Aphorismus

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ogukuoo schrieb:
Z.b. befanden sich einige "links" aussehende Personen (wie man das auch immer definiert) in der Nähe einer illegalen Demo..und wurden prompt von der Polizei verhaftet und ohne gesetzliche Grundlage festgehalten.

Lustig wird's, wenn sich der Trend fortsetzt, dass viele Linke so weit links stehen, dass sie schon wieder rechts angekommen sind - dann weiß die Polizei überhaupt nicht mehr, wer jetzt wofür und wer wogegen demonstriert, weil auf beiden Seiten Menschen mit albernen Meinungen und noch alberneren Outfits quer durcheinander irgendwo rummarschieren um damit irgendein beklopptes "Zeichen" - wofür oder wogegen auch immer - zu setzen.
 

Sentinel

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Naja, so läuft das Spiel mit dem Feuer ....

Die "Rechten" suchen sich nicht umsonst Orte wie Göttingen (bekanntermaßen eine D'lands autonomer oder auch linksradikaler Hochburgen) aus, um dann mit 150 Leuten da aufzumarschieren.
Mal davon abgesehen, daß es einen nicht geringen Prozentsatz der Autonomen gibt, welcher Gewalt entschieden ablehnt, handelt es sich bei den sogenannten AntiFas oft tatsächlich um die bereits erwähnten Hooligans, welche ausschließlich auf Krawall aus sind und eigentlich keiner politischen Linie zuzuordnen (trotz schwarz und buttons), -"Neuzeckentum" ist ja auch in- oder vielleicht sogar Leute der Faschos sind.
Ausschreitungen sind da jedesmal quasi vorprogrammiert, fast wie bei Hansa Rostock gegen Pauli. Va. wenn wie in dem Video ein Agent Provocateur unterwegs ist, welche idR. nicht so dumm sind, sich einfach bei den Kameraden einzureihen.
Fragt sich nur, welche Strategie die Rechten verfolgen, mir scheint es als wolle man den "EventAntiFaismus" ausnutzen, vielleicht um Repression seitens des Staates herbeizuführen, vielleicht auch nur, um das Bürgertum
in seiner Meinungsbildung zu mäßigen, bzw. den Fokus umzulenken.
"Gutmenschenpopanz (lol) stützt sich auf der Gewalt von Extremisten", "WIR wollen Reden", etc..
Daß Faschismus und Nazitum nichts mit einer "freiheitlichen demokratischen Grundordnung" im Sinn haben, sollte einleuchten, aber daß die autonome Bewegung sich von den ursprünglichen Idealen (einer freien, basisdemokratischen ...) genauso entfernt, inzwischen leider ebenso.
Wenn man sich dann solche "Events" anschaut, muß man sich dann auch gefallen lassen, mit dem "üblichen", "bösen" Linken (Maoisten, Stalinisten) in einen Sack geworfen zu werden.
So sympathisch die autonome Idee mir auch ist, muß ich mich inzwischen ausdrücklich von den Gruppen, die sie "ausleben" (zu meinen) distanzieren.
"Ihr werdets kaum vermuten, WIR sind die Guten!" können sie sich da auch mal getrost sparen, where have all the inspirations gone?

"Bürgerkrieg" für pubertierende Mittelklasseblagen? NEIN- Danke. Da macht mir jede Kirmesschlägerei mehr Sinn ....
 

Aphorismus

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Sentinel schrieb:
Die "Rechten" suchen sich nicht umsonst Orte wie Göttingen (bekanntermaßen eine D'lands autonomer oder auch linksradikaler Hochburgen) aus, um dann mit 150 Leuten da aufzumarschieren.

Komisch. Ich kenne Göttingen eher als Hochburg von Burschenschaften und rechtskonservativen Kreisen. Aus meinem Jahrgang ist da neben vielen netten Leute nahezu die komplette (gemäßigt) rechte Ecke zum Studieren hin abgewandert.
 

Sentinel

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Das ist ja echt komisch. Das AJZ ist quasi in ganz NRW und weiter bekannt (zumindest bei den üblichen Verdächtigen :wink: ) und die "Szene" auch immer sehr aktiv (gewesen?), zumal die Uni- Besetzung (zur Feier des Hochschulfreiheitsgesetzes und der Studiengebühren) dort die einzige "Richtige" im großen "Summer of Resistance" ( :rofl: )gewesen ist , wo man sich nicht so einfach hat rausscheuchen lassen (wenn ich mich jetzt recht entsinne).

Aber mag natürlich auch sein, daß dort Burschenschaftler und Ko. sehr aktiv sind (da kenn ich mich nicht so aus ...), denn wo gehobelt wird, da fallen auch Späne.
 

forcemagick

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das politische spektrum "links/rechts" scheint mir allerdings allgemein nicht sonderlich hilfreich. zumal sich etwa national orientierte gedanken gerade angesichts des globalisierung auch in der "linken" widerfinden.

wie links sind die linken und wie rechts die rechten und ist die mitte wirklich die mitte?
die sogenannte "neue mitte" scheint eher elitär während die "linke" und die "rechte" wiederum bezogen auf bestimmte gruppen egalitär wirkt ( wobei in beiden gruppierungen ein gewisser individueller chauvinismus zu finden ist was das egalitäre wieder irgendwo negiert :) ... sofern man das eben wieder jeweils pauschalisieren kann )

das ganze hat etwas sehr reflexartiges in das sich aber auch die medien nur all zu gerne einspannen lassen.
 

luisz

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Tja nun ja, Göttingen ist mit Sicherheit eine Hochburg der Burschenschaften. Ich bin leider (noch) nicht sehr bewandert auf diesem Gebiet.

Ich denke Sentinel du triffst es auf den Punkt.
Antifa und Co. und viele der Gegendemonstranten bei diesen NPD Kundgebungen sind reine Krawalltouristen, Mittelständler die nicht das Glück (?) hatten mitten in Kreuzberg aufgewachsen zu sein und den 1. Mai ausgiebig feiern zu können. Vielleicht schließe ich mich da gar nicht mal total aus, mir wurde auch nie die Möglichkeit gegeben mich mal so richtig offiziel mittels einer Demonstration gegen den Staat ausleben zu können. Mag sich verrückt anhören, ist aber so.

Ich selber bin jetzt seit 2 Semestern in Göttingen Student und ich möchte mal nebenbei erwähnen, dass ich noch nie, ich meine es so wie ich es sage, dass ich noch nie ein größeres Aufgebot an Polizei (ein dauerhaftes Aufgebot, nicht nur während und nach einer Demonstration) in einer Stadt gesehen habe. Die Staatsgewalt ist in Göttingen präsenter als in Hamburg auf dem Kiez. Es ist aber kein Gefühl der Sicherheit, sondern vielmehr der Einschränkung.

Tja und nun mal wieder eine Demo, da ich aber ausgiebiger Langschläfer bin werde ich wohl auch diesmal keinen kleinen Gewalturlaub in einer Menschenmenge machen können und werde mir alles nur wieder über die Medien geben. Die Nazis wissen schon warum sie lieber früh anfangen zu demonstrieren, so schläft der Großteil der asozialen Drogengeneration noch.

Zudem wurde mir erzählt, warum gerade in Göttingen die Stimmung immer so sehr geladen ist. Vor ca. 15 - 20 Jahren (?!) wurde eine Antifa'lerin von einem Polizeiwagen angefahren und ist verstorben, direkt gegenüber der Universität weist ein Denkmalstein darauf hin.
 

agentP

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Antifa und Co. und viele der Gegendemonstranten bei diesen NPD Kundgebungen sind reine Krawalltouristen, Mittelständler die nicht das Glück (?) hatten mitten in Kreuzberg aufgewachsen zu sein und den 1. Mai ausgiebig feiern zu können.
Von denen, die mittlerweile in Kreuzberg den 1. Mai mit Wurfgeschossen feiern, sind auch die wenigstens dort aufgewachsen oder wohnen auch nur da.
 

luisz

Großmeister
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agentP schrieb:
Antifa und Co. und viele der Gegendemonstranten bei diesen NPD Kundgebungen sind reine Krawalltouristen, Mittelständler die nicht das Glück (?) hatten mitten in Kreuzberg aufgewachsen zu sein und den 1. Mai ausgiebig feiern zu können.
Von denen, die mittlerweile in Kreuzberg den 1. Mai mit Wurfgeschossen feiern, sind auch die wenigstens dort aufgewachsen oder wohnen auch nur da.


Habe ich ja nicht geleugnet, die richtigen 1. Mai Krawalle liegen wohl eh schon ein paar Jährchen zurück und natürlich sind auch diese gut besucht von Nicht-Berlinern.
 

agentP

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Wollte dir auch keine Leugnung unterstellen, sondern das lediglich ergänzen. :wink:
 

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