antimagnet
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trasher, ich würd übrigens mal zum arzt gehen...
notwendige Höflichkeit
- Ersteller deLaval
- Erstellt am
sillyLilly
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@deLaval
Du hattest in deinem posting Beispiele für ein paar Aussagen gegeben und gefragt, wie man das denn höflich ausdrücken könne.
Ich frage mich, wenn ich diese Aussagen durchlese, ob du sowas immer schluckst .....?
Sagst du nicht wenn dir etwas nicht schmeckt? oder wenn du deine Ruhe brauchst? Wenn jemand dir was erzählt, für das du gerade gar kein Interesse aufbringen kannst, hörst du stillschweigend zu und frißt den Frust in dich hinein?
Ich würde das auch als ein Form der Unhöflichkeit empfinden.
Wenn z.B. mein Gegenüber mir nicht mal sagt, daß es in gar nicht interessiert was ich da erzähle.
Die ganzen Aussagen, müßte man ja auch in einem zusammenhang, mit den dazugehörigen Situationen sehen.
Da kommt es ja drauf an, wem man das verklickern muß.
Ehrlichkeit .... Offenheit
Nur weil ich für Ehrlichkeit bin, möchte ich ja nicht von jedem, immer alle seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten, aufs Brot geschmiert bekommen und muß deswegen auch nicht mein Innerstes, für jeden nach außen kehren.
Bei der Arbeit z.B. sehe ich es nicht als unehrlich an, wenn ich mein Gegenüber, nicht über meine Gefühle, Sympathien und Antipathien unterrichte
Wenn ich z.B. jemandem etwas verkaufe, dann geht es ja nicht darum ... ob ich ihn mag oder nicht. Also muß ich ihm auch nicht sagen, ob ich ihn mag. Jemand der beraten werden möchte, der nimmt keinen Schaden, wenn der Verkäufer ihm sein Innenleben erspart 8)
Bei steigendem Vertrautheitsgrad steigt ja auch die Offenheit.
Ich stelle mir Freundschaften schon so vor ... daß ich jemandem sagen kann, "Sorry ... ich merke, daß ich gerade Ruhe für mich brauche. Das hat nichts mit dir zu tun......"
Empfindest du das als unhöflich? Es würde mich mehr verletzen, wenn jemand meine Suppe ißt und innerlich fast kotzen muß, als wenn er sagt "Das mag ich nicht"
Bei flüchtigen Bekannten habe ich aber auch schon so etwas in der Art gesagt "sorry ... im moment habe ich den kopf gerade so voll/ ich fühle mich gerade gar nicht nach reden. Das hat nichts mit dir zu tun... [je nach Lust und Laune kann man ja noch eine kurze Erklärung hinzufügen oder auch nicht"
Wenn sowas höflich gesagt wird, besteht doch kein Grund sich unhöflich behandelt zu fühlen. oder?
Namaste
Lilly
Du hattest in deinem posting Beispiele für ein paar Aussagen gegeben und gefragt, wie man das denn höflich ausdrücken könne.
Ich frage mich, wenn ich diese Aussagen durchlese, ob du sowas immer schluckst .....?
Sagst du nicht wenn dir etwas nicht schmeckt? oder wenn du deine Ruhe brauchst? Wenn jemand dir was erzählt, für das du gerade gar kein Interesse aufbringen kannst, hörst du stillschweigend zu und frißt den Frust in dich hinein?
Ich würde das auch als ein Form der Unhöflichkeit empfinden.
Wenn z.B. mein Gegenüber mir nicht mal sagt, daß es in gar nicht interessiert was ich da erzähle.
Die ganzen Aussagen, müßte man ja auch in einem zusammenhang, mit den dazugehörigen Situationen sehen.
Da kommt es ja drauf an, wem man das verklickern muß.
Ehrlichkeit .... Offenheit
Nur weil ich für Ehrlichkeit bin, möchte ich ja nicht von jedem, immer alle seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten, aufs Brot geschmiert bekommen und muß deswegen auch nicht mein Innerstes, für jeden nach außen kehren.
Bei der Arbeit z.B. sehe ich es nicht als unehrlich an, wenn ich mein Gegenüber, nicht über meine Gefühle, Sympathien und Antipathien unterrichte
Wenn ich z.B. jemandem etwas verkaufe, dann geht es ja nicht darum ... ob ich ihn mag oder nicht. Also muß ich ihm auch nicht sagen, ob ich ihn mag. Jemand der beraten werden möchte, der nimmt keinen Schaden, wenn der Verkäufer ihm sein Innenleben erspart 8)
Bei steigendem Vertrautheitsgrad steigt ja auch die Offenheit.
Ich stelle mir Freundschaften schon so vor ... daß ich jemandem sagen kann, "Sorry ... ich merke, daß ich gerade Ruhe für mich brauche. Das hat nichts mit dir zu tun......"
Empfindest du das als unhöflich? Es würde mich mehr verletzen, wenn jemand meine Suppe ißt und innerlich fast kotzen muß, als wenn er sagt "Das mag ich nicht"
Bei flüchtigen Bekannten habe ich aber auch schon so etwas in der Art gesagt "sorry ... im moment habe ich den kopf gerade so voll/ ich fühle mich gerade gar nicht nach reden. Das hat nichts mit dir zu tun... [je nach Lust und Laune kann man ja noch eine kurze Erklärung hinzufügen oder auch nicht"
Wenn sowas höflich gesagt wird, besteht doch kein Grund sich unhöflich behandelt zu fühlen. oder?
Namaste
Lilly
Achja zu Erlichkeit...
http://www.lift-online.de/rudi_t/rudi.htm
http://www.lift-online.de/rudi_t/rudi.htm
- Ersteller
- #66
Keine Angst ich schlucke nicht alles stillschweigend (ich bin nämlich eigentlich ein fast ganz normaler MenschsillyLilly schrieb:
)Der Begriff "Höflichkeit" Beinhaltet "Hof" im Sinne von Fürstenhof. Höflichkeit beinhaltet also auch Etikette. Das hat m.E. weniger mit untereinander einiger maßen freundlich sein zu tun. Gehört auch dazu, ist aber nicht alles. Es gibt halt gewisse Inhalte, die sich mit bestimmten Gesellschaften nicht vereinbaren lassen.
Ich persönlich würde mich daher nicht als höflich, sondern als ehrlich und (größten Teils) respektvoll beschreiben. Ich behersche auch durchaus die Grundregeln der Etikette, und befolge sie wenn es angemessen ist.
Worum es mir eigentlich ging sind diese rituellen Floskeln ohne Bedeutung.
Hats geschmeckt-Ja
Wie gehts-Danke gut
Wie findest du meinen neuen Hut- sehr hübsch
etc.
Und es läßt sich nun mal nicht ändern, daß es keine möglichkeit "Du gehst mir auf die Nerven" höflich zu sagen, ohne den Inhalt zu verändern.
mfg
Mit Verlaub, du wirfst hier einiges durcheinander. Aber den Schlüssel zu deiner Verwirrung lieferst du wenigstens mit: Höflichkeit stammt aus dem höfischen Milieu, und dort konnte es wichtig sein, richtig in den passenden Arsch zu kriechen, um keine ernsten Konsequenzen zu gewärtigen.
Seither ist viel passiert. Was aber putzigerweise nicht nur bei dir, sondern bei vielen Menschen hängen blieb, ist diese Verwechslung von souveränen Umgangsformen mit Arschkriecherei (Sorry, aber das drastische Wort hiflt veilleicht beim Verstehen).
Hat's geschmeckt - wenn nicht, was hindert mich daran, zu antworten: "Für meinen Geschmack hätte das Fleisch ein wenig länger braten können?" Höchstens die eigene Feigheit, wenn das Essen völlig missraten war und man es nicht gleich beim ersen Bissen zurückgehen ließ. Ein Kellner, der auf obige Antwort pampig wird, verletzt seinerseits die Regeln, das ist sein Problem.
Wie findest du meinen Hut - ich bevorzuge Modelle ohne Blumenschmuck.
Was du gekocht hast schmeckt nicht - als ich mich zum ersten Mal an Frikadellen versuchte, hat das nicht richtig geklappt. Wir haben dann ...
Wenn du nur den Gegensatz Arschkriechen oder jemanden frontal anmachen kennst, dann wirst du noch viele Probleme bekommen. Ich empfehele, souverän zu bleiben und, wo immer möglich, konstruktiv zu antworten.
Zur Höflichkeit gehört übrigens auch das gekonnte Schweigen. Ich muss nicht immer stänkern, wenn mit etwas nicht passt. Und zivilisierte Menschen verstehen es sehr gut, wenn ein erwartetes Lob ausbleibt oder nur pflichtgemäß ausfällt.
Seither ist viel passiert. Was aber putzigerweise nicht nur bei dir, sondern bei vielen Menschen hängen blieb, ist diese Verwechslung von souveränen Umgangsformen mit Arschkriecherei (Sorry, aber das drastische Wort hiflt veilleicht beim Verstehen).
Hat's geschmeckt - wenn nicht, was hindert mich daran, zu antworten: "Für meinen Geschmack hätte das Fleisch ein wenig länger braten können?" Höchstens die eigene Feigheit, wenn das Essen völlig missraten war und man es nicht gleich beim ersen Bissen zurückgehen ließ. Ein Kellner, der auf obige Antwort pampig wird, verletzt seinerseits die Regeln, das ist sein Problem.
Wie findest du meinen Hut - ich bevorzuge Modelle ohne Blumenschmuck.
Was du gekocht hast schmeckt nicht - als ich mich zum ersten Mal an Frikadellen versuchte, hat das nicht richtig geklappt. Wir haben dann ...
Wenn du nur den Gegensatz Arschkriechen oder jemanden frontal anmachen kennst, dann wirst du noch viele Probleme bekommen. Ich empfehele, souverän zu bleiben und, wo immer möglich, konstruktiv zu antworten.
Zur Höflichkeit gehört übrigens auch das gekonnte Schweigen. Ich muss nicht immer stänkern, wenn mit etwas nicht passt. Und zivilisierte Menschen verstehen es sehr gut, wenn ein erwartetes Lob ausbleibt oder nur pflichtgemäß ausfällt.
- Ersteller
- #68
Mich hindert gar nichts daran. Ich bin durchaus in der Lage den Koch freundlich darauf hinzuweisen, was er m.E. falsch gemacht hat. Nur genau dieses Verhalten wird von vielen Leuten als "unhöflich" empfunden (kommt mir jedenfalls so vor).
War mal in einem Restaurant, in dem schon der dritte Koch in Folge rausgeschmissen wurde. Die Chefin wollte wirklich ehrlich wissen, wie es den Gästen schmeckte, um den neuen Koch einschätzen zu können.
Die meisten der Leute antworteten aber eher aus Höflichkeit (Danke, gut) und antworteten erst ehrlich und ausführlich (das Gemüse war ein wenig zu salzig), als die Chefin davon erzählte, daß sie den neuen Koch testete.
Die meisten der Leute antworteten aber eher aus Höflichkeit (Danke, gut) und antworteten erst ehrlich und ausführlich (das Gemüse war ein wenig zu salzig), als die Chefin davon erzählte, daß sie den neuen Koch testete.
Was sagt denn Kluges Etymologisches Wörterbuch dazu?
höflich Adj.(< 12. Jh.). Mhd hovelich 'der Sitte des Hofes gemäß'[...]
Nun ja, über die Sitten der europäischen Höfe im Mittelalter braucht man ja in dieser Hinsicht kaum noch zu diskutieren. Mord, Verrat, Intrige, Lüge, Ränkespiel, wenig Hygiene und ein klein wenig Lautengezumpel zu bardischen Anmachen.
Höflich sein heißt also, die letzte Kartoffel zwar zu begehren, sie aber gern dem Gegenüber auf den Teller zu legen, ohne eine Miene zu verziehen. Ob man sich wünscht, dass sie dem Mitesser im Halse stecken bleibt, ist einerlei. Höflichkeit darf immer ohne Ehrlichkeit von statten gehen. Es geht ja darum sein eigenes Benehmen bestmöglich zu verkaufen.
Das Ziel von Höflichkeit ist nicht eine zukünftige Verbesserung eines derzeitigen Zustandes, es ist die kollektive Erträglich_machung unserer barbarischen Instinkte.
Ich sehe mir die Menschen sehr lange an, bevor ich dazu übergehe von einem höflichen Menschen zu einem ehrlichen Menschen zu werden. Denn für ehrliche Komplimente brauche ich nicht höflich zu sein - die nimmt jeder gern.
Ein x-beliebiger schlechter Koch, der denkt, ich sei höflich ist mir allerdings nicht so wichtig, wie ein Freund, der mich gleichermaßen unausstehlich wie ehrlich findet.
höflich Adj.(< 12. Jh.). Mhd hovelich 'der Sitte des Hofes gemäß'[...]
Nun ja, über die Sitten der europäischen Höfe im Mittelalter braucht man ja in dieser Hinsicht kaum noch zu diskutieren. Mord, Verrat, Intrige, Lüge, Ränkespiel, wenig Hygiene und ein klein wenig Lautengezumpel zu bardischen Anmachen.
Höflich sein heißt also, die letzte Kartoffel zwar zu begehren, sie aber gern dem Gegenüber auf den Teller zu legen, ohne eine Miene zu verziehen. Ob man sich wünscht, dass sie dem Mitesser im Halse stecken bleibt, ist einerlei. Höflichkeit darf immer ohne Ehrlichkeit von statten gehen. Es geht ja darum sein eigenes Benehmen bestmöglich zu verkaufen.
Das Ziel von Höflichkeit ist nicht eine zukünftige Verbesserung eines derzeitigen Zustandes, es ist die kollektive Erträglich_machung unserer barbarischen Instinkte.
Ich sehe mir die Menschen sehr lange an, bevor ich dazu übergehe von einem höflichen Menschen zu einem ehrlichen Menschen zu werden. Denn für ehrliche Komplimente brauche ich nicht höflich zu sein - die nimmt jeder gern.
Ein x-beliebiger schlechter Koch, der denkt, ich sei höflich ist mir allerdings nicht so wichtig, wie ein Freund, der mich gleichermaßen unausstehlich wie ehrlich findet.
antimagnet
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ich sag ja, zweifach gekreuzter binärer schematismus!
mal kucken, ob ich das grafisch darstellen kann...
naja, sieht ein bisschen holprig aus, aber was ich damit sagen wollte:
alle kombinationen sind möglich...
mal kucken, ob ich das grafisch darstellen kann...
naja, sieht ein bisschen holprig aus, aber was ich damit sagen wollte:
alle kombinationen sind möglich...
deLaval schrieb:
Nein, ich habe maßlos übertrieben.
Im Übrigen neige ich dazu für zehn Leute zu kochen, wenn drei eingeladen sind. Solche Kartoffelprobleme gibt's dann erst gar nicht. Im Gegenteil: Ich bin sogar soooo höflich, dass ich auch gegen den erklärten Willen und deutlich sichtbarer, angewiderte Sättigkeit, meinen Gästen immer noch ein paar Kartoffeln auf den Teller laden kann.
Ähnlich versuche ich es im Leben.
deLaval schrieb:Na hoffentlich spricht sich das nicht rum, sonst bringt nachher noch jeder von dreien zwei Freunde mit
Ich bin höflich genug, um in diesem Fall entsprechend mehr zuzubereiten.
Und ich bin ehrlich genug, um mir lauthals vorher Gastgeschenke zu wünschen ...
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