nicht ganz neu, aber aktuell, oder etwa nicht?

agentP

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@rosskeule
Ich fand das Buch ziemlich Klasse und das obwohl ich einige der "zerlegten" Autoren ziemlich schätze. Das einzige, was mich ein wenig stört ist, daß sie eigentlich selber das tun, was sie bei den anderen mokieren, nämlich sich in Gelände vorwagen in dem sie nicht zuhause sind und teilweise die gleichen Fehler andersrum machen.

@Traenenreiter
Hüstel ! Also sorry, wie soll das funktionieren ? Der Heizungsinstallateur aus Buxtehude sitzt zuhause und liest ein populärwissenschaftliches Buch und ganz plötzlich und ohne Vorkenntnisse, hat er die Idee wie man AIDS heilen kann ? Und damit mir keiner unterstellt, daß darin jetzt Wertung steckt: Am nächsten Tag geht der Arzt in den Keller und schraubt an seinem Ölbrenner rum, weil er bei der Sendung mit der Maus gesehen hat wie die Dinger funktionieren und plötzlich eine Idee hatte, wie man 80 % Öl sparen kann ?
Jetzt wirds aber langsam absurd !
Wenn da einer rumläuft, der so ein Interesse an der Sache hat und der so ein pfiffiges Kerlchen ist, daß er sogar "die bahnbrechende Idee" hat, dann packt er auch sich in die Fachliteratur einzulesen.
 

Traenenreiter

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@agentp:

Ja, in etwa so stelle ich mir das vor. Warum auch nicht? Wieso sollte es sowas nicht geben? Warum sonst gibt es überfachliche Sitzungen, bei denen Fachleute aus unterschiedlichen Spezialbereichen zusammensitzen, weil die Fachleute eben manchmal so Betriebsblind sind, den richtigen Weg noch zu erkennen.
Und es kam durchaus schon vor, daß Eltern unheilbarer Kinder neue Methoden zur Heilung fanden. Ich erinnere mich dunkel an einen Fall, wo ein Vater eine Art Öl entdeckte, mit dessen Hilfe die Stoffwechselkrankheit seines Kindes in den Griff bekam. Der Stoff wurde sogar verfilmt. Du siehst also, es geht. Das dies nicht an der Tagesordnung ist, liegt in der Natur der Sache, aber es ist nun mal so, daß 4 Augen mehr sehen als 2.
 

Rosskeule

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Und es kam durchaus schon vor, daß Eltern unheilbarer Kinder neue Methoden zur Heilung fanden. Ich erinnere mich dunkel an einen Fall, wo ein Vater eine Art Öl entdeckte, mit dessen Hilfe die Stoffwechselkrankheit seines Kindes in den Griff bekam.


Pah, jetzt will ich noch mal hüsteln! Was stand denn Herr Odone für Literatur zur Verfügung, mit der er sich Kenntnisse zur Entwicklung von Lorenzo's Öl erwarb? Ich habe den Film nie gesehen und weiss auch nicht in wie weit er authentisch sein soll. Aber: So viel sauge ich mir jetzt mal aus den Fingern: Herr Odone hat nicht die Sendung mit der Maus gesehen und hatte dann die bahnbrechende Idee!

Da hat sich dann wohl mal einer Mühe gegeben und nicht gesagt: "Langweilig, weil schwierig!"
 

agentP

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agentP

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Der Mann war soweit ich weiss vorher Banker !
Hier nochmal ein Auszug aus der Geschichte:
Von nun an beschlossen Augusto und Michaela ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und mehr über ALD zu erfahren. Ihre Recherchen in Bibliotheken und Universitäten trugen schon nach kurzer Zeit Früchte. Michaela gelang es eine Antwort darauf zu finden, wieso ein Fettsäureentzug aus der Nahrung, den Fettanteil im Gehirn nicht drosselt sondern anhebt. Eine polnische Rattenstudie lieferte die Antwort hierfür.
Quelle: http://www.kaisinger.net/Aktuelles_Projekt/body_aktuelles_projekt.html

Gut, daß diese Geschichte angesprochen wurde, denn sie spricht nur für das was auch ich denke: Wenn jemand wirklich Interesse an einem Thema hat, dann liest er sich auch in Fachliteratur ein, alles andere sind faule Ausreden.
 

Traenenreiter

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das bestreitet doch auch gar nienamd. Darum geht es ja auch gar nicht. Ich bitte aber zweierlei zu bedenken:
a) hat ein Fabrikarbeiter überhaupt die Zeit, sich einzulesen?
b) Die Finazierung der eigenen Forschung würde für einige Wissenschaftler sicherlich besser dastehen, wenn sie Ihre Bücher so schrieben, daß sie sich an ein breiteres Publikum verkaufen ließen.

Mehr sagt Däniken nicht, und mehr will ich auch nicht sagen. Und dennoch behaupte ich: ein Biologie Professor kann durchaus eine geniale Idee im Heizungsbau haben. Warum den auch nicht?
 

Rosskeule

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Traenenreiter schrieb:
Ich bitte aber zweierlei zu bedenken:
a) hat ein Fabrikarbeiter überhaupt die Zeit, sich einzulesen?
b) Die Finazierung der eigenen Forschung würde für einige Wissenschaftler sicherlich besser dastehen, wenn sie Ihre Bücher so schrieben, daß sie sich an ein breiteres Publikum verkaufen ließen.

a) ich hatte als "Fabrikarbeiter" mehr Freizeit als nach meinem Studium. Ferner hatte ich auch noch mehr Lust zu lesen, da der kopflastige Feierabend ein gutes Pendant zur Arbeit war. Heute sieht das anders aus und ich bin froh, wenn ich mal am Auto rumschrauben kann, anstatt mir etwas Neues anzulesen.

b) finde ich, haben agentp und ich ausreichend bedacht und dargelegt. Mir geht meine eigene Meinung zu EvD bald selber auf die Nerven, also fasse ich es gleich noch mal in einem Satz zusammen, sozusagen als meine Antwort auf Deine Frage:

JA, vielleicht würde die Finanzierung der Forschung für einige Wissenschaftler besser dastehen, wenn sie wie EvD publzieren würden.

DOCH: Eben die Wissenschaftler und ihre Forschung würden nicht mehr so gut dastehen, wenn sie wie EvD schreiben würden.

Was Du unter wissenschaftlichen Autoren auch immer bedenken solltest, ist die Anzahl die Zitierungen. Ganz platt aus gedrückt: "Nennst Du mich Goethe, nenn ich Dich Schiller" und nicht "Nennst Du mich Pilcher, nenn ich Dich Cartland".

Gruß von einem heute besonders gut gelaunten

Rosskeule
 

sillyLilly

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traenenreiter ...muß ich dir auch recht geben.
Es gibt schon einen gewissen Hang der Menschen die "mehr" wissen sich damit auch ein wenig zu "verschanzen".
Ich sehe das besonder deutlich im Bereich der Medizin.
Ich habe unter anderm auch manchmal Vorträge halten müssen ... und versuche die so einfach wie möglich zu gestalten.
Die zusammenhänge lassen sich einfacher verständlich machen als in den Sachbüchern.
Wenn ich einen Vortrag halte ... in dem ich lauter fachbegriffe einbaue ... und meine rethorischen Fähigkeiten unter Beweis stelle ...usw.. dann sind die Zuhörer hin und wech von meiner Kompetenz :wink: Ich habe mit meiner Kompetenz auch die Wichtigkeit meiner Person unterstrichen *g* .. und die Menschen kommen immer wieder auf mich zurück. Praktisch nicht wahr? ... (man will ja Geld verdienen)

Wenn ich mir die Mühe mache die Zusammenhänge für alle klar zu machen, damit jeder eine Chance hat seinen Körper zu verstehen und damit auch selber eigenverantwortlich zu handeln .... dann habe ich die menschen nicht in der Form abhängig gemacht.
Ich habe ihnen ein paar Werkzeuge mit gegeben ... nicht mehr.
Sie müssen nicht mehr ständig auf mich zurückgreifen und fragen was sie hier und da machen sollen ... (tja das ist eine "schlechtere" methode zum Geldverdienen, aber trotzdem finde ich sie besser für mich)
:wink:

Es steckt schon etwas mehr als nur die notwenigkeit von Fachbegriffen hinter der verbalen Barriere.
Gruß Lilly
 

agentP

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a) hat ein Fabrikarbeiter überhaupt die Zeit, sich einzulesen?
a) Ein Fabrikarbeiter arbeitet hierzulande in der Regel zwischen 35 und 40 Stunden die Woche. Eine Woche hat 189 Stunden, wovon er dann noch ca. 56 Stunden schläft. Bleiben im Schnitt 93 Stunden. Lass uns noch 5*2=10 Stunden abziehen für Regeneration nach der Arbeit und nochmal 10h für den Arbeitsweg, gibt 73 Stunden, die er zur freien Verfügung hat.
Selbst wenn Du jetzt noch bezahlte Überstunden, Familienleben usw. abziehst bleiben noch einige Stunden übrig in denen sich der Fabrikarbeiter überlegen kann, ob er ein Fachbuch liest oder den Kicker.
Ich persönlich arbeite übrigens, wie die meisten Leute in der IT-Branche tedenziell eher mehr als 40 h im Schnitt, habe Familie und Hobbies und schaffe es trotzdem immer wieder schwierige Bücher zu lesen. Das ist wirklich keine Frage der Zeit, sondern der Priorität.

b) Das ist leider falsch. In Deutschland werden Wissenschaftler schließlich in der Regel fest bezahlt und sind nicht selbstständig und ihre Arbeitgeber (egal ob Hochschulen oder private) bezahlen sie für Forschungsarbeit und nicht dafür ein breites Publikum zu erreichen.
Ausserdem hatte ich oben schon mal bemerkt, daß dieser Punkt nicht ungefährlich ist, denn wie groß mag in so einem Fall die Verlockung sein, den sachlichen Inhalt ein wenig publikumswirksamer zu gestalten indem man z.B. Spektakuläres zu ungunsten von Wesentlichem beschreibt oder Dinge ein weig schönt, etc.
 

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