@sillylilly
kommt das etwa nahe ?:
Zitat aus (
http://www.tantra.at/artikel/namaste.htm):
"Namasté heißt auch das kleine tantrische Begrüßungsritual, das alle TeilnehmerInnen bei uns kennenlernen - selbst jene, die "nur" einen Offenen Abend besuchen.
Über die tiefere Bedeutung dieses Grußes könnte man stundenlang philosophieren und meditieren (was durchaus lohnend ist).
Hier und jetzt will ich dazu nur einige Gedanken vor euch ausbreiten, zu denen mich der Artikel eines Kenners der Materie und gebürtigen Inders, Nitin Kumar, inspiriert hat.
Das Namasté - eine einfache Geste (Mudra auf Sanskrit), bei der die Hände vor der Brust gefaltet werden, indem die Daumen das Brustbein berühren und der Oberkörper sich vorneigt, gilt als respektvoller Gruß von Herz zu Herz und wird mit der gleichen Geste entgegnet.
Nur wenige wissen, was alles hinter diesem schlichten Gruß verborgen liegt. Das beginnt schon beim Grußwort selbst, das dabei ausgesprochen wird: Namasté besteht aus zwei Sanskritwörtern, nämlich nama und te. Te bedeutet dich, während Nama mehrere Bedeutungen hat - unter anderem beugen, biegen, sinken und neigen.
Alle diese Wörter deuten darauf hin, daß es hier darum geht, vor etwas Größerem zu verharren und Mut zur Demut zu finden.
Das Wort nama ist nochmals zweigeteilt: Na ist eine Verneinung (vgl. unser nein!) und ma steht für mein. Demnach ist der tiefere Sinn nicht mein - die individuelle Seele gehört zur Gänze der Großen Seele, die ich beim Namasté in meinem Gegenüber und im göttlichen Funken in ihm wiedererkenne.
Man sagt auch, daß ma hier den spirituellen Tod beduetet und nama daher Unsterblich-keit.
Die transformierende, zentrierende und tief beglückende Kraft des Namasté, die viele von euch schon unmittelbar erfahren haben, entfaltet sich in Wahrheit auf drei Ebenen: der geistigen, körperlichen und der verbalen.
Am Anfang steht die geistige Ebene. Ich mache mir bewußt, daß sich hier weit mehr gegenübersteht als zwei ganz normale Men-schen mit einer ganz normalen Geschichte: Ich erkenne, daß wir ebenbürtige Wesen sind, deren eigentliche Größe und Würde über das Sichtbare hinausgeht und nur erahnt werden kann. Namaste - auch im heutigen Indien als alltäglicher Gruß verwendet - bedeutet in Wirklichkeit "Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir".
In diesem aufblitzenden Moment des Begreifens wird die Ebenbürtigkeit alles Existierenden anerkannt und gewürdigt; wir neigen uns vor der Heiligkeit des Seienden.
Die Geste an sich ist überaus symbolträchtig. Zunächst ist es erforderlich, die fünf Finger der linken Hand exakt auf die der rechten Hand zu legen. Klingt nicht sehr bedeutungsschwer? Nun, die fünf Finger der linken Hand stehen für die fünf Sinne des Karmas; jene der rechten Hand repräsentieren die fünf Sinne des Wissens. Das bedeutet also, daß unser Karma - unsere Handlungen - sich harmonisch mit dem wahren Wissen verbinden müssen, damit unser Denken und Tun sich nahtlos ins Große Fließen fügt, ohne Wellen zu schlagen.
Wenn wir nun die fünf Finger beider Hände zusammenlegen, erhalten wir die Zahl Zehn. Die Zehn gilt in allen alten Traditionen seit jeher als die Zahl der Perfektion; sie steht für Vollendung und Einheit.
Weiters verbinden sich im Falten der Hände Links und Rechts, Yin und Yang, männlich und weiblich: Die Versöhnung und Verbindung der Gegensätze - das Zurückfinden zur Ein-heit. Diese Aufhebung der Dualität wird in vielen Kulturen als Heilige Hochzeit bezeichnet, und tatsächlich verheißt die liebende Verbin-dung von Mann und Frau auch auf sehr irdischer Ebene einen halbgöttlichen Zustand der Ganzheit.
Der Schlüssel zum Geheimnis dieser Ganzheit, der glücklichen Balance zwischen zwei scheinbaren Gegen-sätzen und das Erkennen dieser Scheinbarkeit erwarten dich in der einfachen Geste des Namasté.
Das Namasté bekämpft - und hier erfüllt es in schönster Form grundlegende Wesenszüge des Tantra - die Gegensätze nicht; es erkennt sie an und verbindet sie auf einer Meta-Ebene zu einem größeren Ganzen: Links und rechts, Hirn und Herz, Tag und Nacht, kalt und heiß, Stille und Tumult, Form und Inhalt, Yoni und Lingam, Intellekt und Instinkt ... Kein Bereich, der vom symbolischen Gehalt des Namasté-Mudras unberührt bleibt!
Der rituelle Gruß, der - nicht nur - bei tantrischen Übungen jeweils Beginn und Abschluß anzeigt und so einen Rahmen schafft, innerhalb dessen Raum und Zeit aufgehoben zu sein scheinen, wird vom Aussprechen des Wortes namaste begleitet. Dieses Ausspre-chen allein hat bereits so viel Kraft wie das Chanten eines Mantras: Dem Klang der heiligen Silben namaste wird magische Wirkung nachgesagt, die sich vor allem in einer Veränderung der wahrnehmbaren Energie manifestiert.
Viele, die es in einer einfachen Übung erstmals ausprobiert haben, berichten spontan von einem Gefühl der Harmonie, Gelassenheit, Freude und Herzöffnung: Leichtigkeit stellt sich ein und es wird einfacher, sich selbst und den anderen genau so anzunehmen, ohne "Verbesserungen" anbringen zu müssen.
Paare, die regelmäßig ein Namasté miteinander austauschen, erzählen von einer Veränderung ihrer Beziehung auf einer ganz tiefen, kaum in Worte zu fassenden Ebene.
Wenn ein schwieriges Gespräch ansteht, wenn es etwas zu verzeihen gilt, wenn du sichergehen möchtest, daß du deinee Vorstellungen vom Gegenüber fallenläßt und für ein paar Augenblicke nur ihn sieht, ihn, so wie er gemeint war von Anbeginn - dann leite dieses Zusammensein mit einem (vielleicht inneren) Namasté ein.
Manche TeilnehmerInnen beginnen ihren Tag, indem sie in der Früh ein Namasté mit dem eigenen Spiegelbild machen.
Was könnte auch einem guten Selbstwert zuträglicher sein, als dem zeit- und namenlosen Anteil in mir Respekt zu erweisen?
Das Namasté ist Meditation mit Händen, Lippen und Geist. Es bringt dich - sofern deine Absicht klar darauf ausgerichtet ist - dorthin, wo dein Lächeln von selbst aufblüht und du verstehst, daß genau das der eigentlich natürliche Zustand des Menschen ist ..."
Alles Liebe