Meine Geschichte - Das letzte Gericht

MrMister

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Hi, ich plane im Moment eine kleine Geschichte zu verfassen um meinen Schreibstil ein wenig zu verbessern. Die Geschichte dreht sich um den Konflikt USA-EU im Jahre 2021. Ich habe im Moment nicht so viel Zeit, deswegen kann ich nicht so regelmäßig schreiben, aber ein Teil ist schon fertig. Besteht da interesse? Kann sein das ein paar Sachen nicht so gut formuliert sind und der Stil, naja, bin halt erst 15, aber genau deswegen mache ich es ja! Also, wer will! :)
 

MrMister

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So, ich habe ein bisschen Resonanz durch PMs erhalten und fange einfach mal an, erstmal ein sehr kleines Stück, der größere Teil kommt im Laufe der Woche dazu...


Das letzte Gericht



Kapitel 1: Die Ankündigung

Es war ein nebliger, verregneter Tag, der sich von denen der vorangegangen Woche kaum unterschied. Will Marok stand am Fenster seines Büros und schaute auf den Platz, der sich vor dem Gebäude erstreckte. Fünfunddreißig Stockwerke unter ihm ging das normale Leben weiter, Bankangestellte hetzten von einem zum nächsten Termin, Hausfrauen stürmten in die Geschäfte und die Straßenreinigung versuchte unerschütterlich die Wege der Stadt sauber zu halten. Alle waren sie ahnungslos was der Welt bald drohen könnte. Als er das Treiben so beobachtete spürte er die schwere Last auf seinen Schulterm umso deutlicher, und der Tod seiner Frau hatte ihn auch nicht grade entlastet.
Es war vor 2 Jahren, seine Frau Martha flog von einem Wohltätigkeitstermin in Japan zurück nach Brüssel, doch kam sie hier nie an und bis heute gilt das Flugzeug der Nippon-Air als vermisst. Seit diesem Tag war er allein erziehender Vater und politischer Führer der EU zugleich. Sein Sohn Harry war mittlerweile schon fast 16, sodass er nun wieder mehr Zeit fand sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Harry wollte unbedingt Jura studieren, obwohl sich sein Vater mit diesem Gedanken nicht ganz anfreunden konnte, aber Harry war wie immer stur und strebte einen Richterposten am Europäischen Gerichtshof an, wie sein Onkel Jonas. Wenn nur seine Noten besser wären, dachte er still bei sich, und unbewusst musste er auch an seine Heimat denken, ein bodenständiges, kleines Landhaus im Süden Englands mit einem kleinen Kräutergarten und dem großen Rosenbeet. Wenn die Sonne tief stand und hinter den Bergen zu versinken drohte, sah es fast so aus, als würde der Himmel brennen. Das ist vielleicht gar nicht mehr so unwahrscheinlich, entschied er still für sich und wollt sich wieder seiner Arbeit zuwenden, als es an der Tür klopfte. Mit einem knappen: „Herein“ bedeutete er dem Gast einzutreten und setzte sich hinter seinen Mahagoni-Schreibtisch, der mit allerlei Extras ausgestattet war, Fernseher, einer kleinen Weltkarte auf der er sich oft Notizen machte und das berühmt berüchtigte rote Telefon. „Entschuldigen sie die späte Störung, Herr Generalsekretär, aber sie sollten sich vielleicht die Rede von John Weaver auf CNN anschauen. „Danke“, sagte er und drehte seinen Stuhl zur großen Video-Wand auf der momentan lediglich der Europäische Sternenbanner zu sehen war. Der Mann verließ das Büro und Will schaltete den Fernseher an.
Es war bereits nach 23:00 Uhr und Will hatte seit angehend 20 Stunden nicht mehr geschlafen, dementsprechend litt auch seine Konzentration. Doch die Worte das Amerikanischen Präsidenten Weaver erregten sofort seine Aufmerksamkeit: „Es ist die Zeit der großen Umbrüche gekommen, in der wir unsere politische Richtung neu ordnen sollten. Die USA sollen nicht mehr länger ein Zufluchtsort für Schutzsuchende sein, stattdessen sollten wir alles in unserer Macht stehende unternehmen, um die Welt sicherer zu machen, was uns in Mexiko bereits vorzüglich gelungen ist.“ Paah, so ein Schwätzer, die Menschen verhungern, das ganze Land ist von Plünderern durchzogen und es herrscht seit Wochen Bürgerkrieg, doch von alldem erfuhr die amerikanische Presse nie etwas. „Wir ersuchen alle Länder der Welt dem mexikanischen Beispiel zu folgen und sich unserem Kampf für Gerechtigkeit anzuschließen, damit diese Welt endlich Frieden findet und unsere Kinder ein sorgloses und sicheres Leben führen können!“
Jetzt hatte Will Marok genug gesehen, er nahm seinen Mantel vom Stuhl und verließ das Büro in Richtung Appartement. Er wollte sich einfach nur noch ausruhen, sich einige Stunden nicht um die Probleme in der Welt kümmern müssen, einfach mal der schlanke, fröhliche und sonst immer gut gelaunte Will Marok mit den kurzen braunen Haaren und dem 3-Tages Bart sein, der er früher einmal war und wofür er heute kaum noch Zeit fand. Auf dem Weg in sein Appartement liefen im Aufzug die neuesten Nachrichten auf einem kleinen Bildschirm, doch er beachtete sie kaum, da ihn Sport nicht interessiert. „Heute, am 12. März 2021 haben die New York Mets Baseballgeschichte geschrieben, denn nach dem Sieg gegen die New York Yankees sind sie seit fantastischen 144 Spielen ungeschlagen!“ Der 12 März? Also hatte er wieder einen Tag durchgearbeitet. Noch gestern morgen, nein, es war vorgestern hatte er sich geschworen nicht mehr so lange im Büro zu bleiben und sich mal wieder ein paar Tage für sich zu nehmen, doch nach der Rede des US-Präsidenten und seinen Äußerungen war da wohl nicht mehr viel zu machen. Leise seufzte er und verließ den Fahrstuhl, ging vor dem Schlafengehen noch einmal kurz ins Badezimmer um sich die Sorgen aus dem Gesicht zu waschen und musste feststellen, dass die Verantwortung ihn ganz schön alt aussehen ließ, er sah aus wie 50, das waren glatte 15 Jahre zu viel. Nach dieser erschreckenden Erkenntnis ließ er sich ins Bett fallen und schlief sofort ein, bis ihn nur wenige Stunden späte bereit der Wecker aus dem Bett klingelte.
 

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