Absolute US-Kontrolle über das westliche Mittelmeer
>
> Am 10. April 2002 unterzeichnete die spanische Regierung ein
> militärisches Kooperationsabkommen mit den USA, in welchem
> Spanien Erleichterungen beim Kauf amerikanischer Waffen und
> geheimdienstliche Informationen über Staaten, die als künftige
> Feinde gelten können, in Aussicht gestellt werden. Als
> Gegenleistung können die USA die Militärbasis Rota in der
> südspanischen Region Cadiz erweitern und erhalten freie Hand
> für geheimdienstliche Aktivitäten auf spanischem Boden.
> Politische Beobachter in Spanien sprechen von einer Verletzung
> der Staatssouveränität. Spanien ist somit das erste europäische
> Land, das den USA offiziell derart weitgehende Zugeständnisse
> macht.
>
> Das Abkommen gilt als eine Verlängerung eines Abkommens,
> das 1988 unterzeichnet wurde und jährliche Ratifizierungen
> vorsah. Die diesjährige Ratifizierung wurde nach den "neuen
> Kriterien" des 11. September gestaltet.
>
> Spanien erhält durch dieses Abkommen vertrauliche
> Informationen über die Nachbarländer (Marokko, Tunesien,
> Algerien). Das Abkommen macht Spanien zu einem
> US-Verbündeten im Range von Kanada, England und Australien
> und öffnet der amerikanischen Waffenindustrie den spanischen
> Markt. Die spanische Armee erhält moderne amerikanische
> Waffen und Technologien.
>
> Die Expansion der amerikanischen Militärbasis Rota macht sie
> zum größten amerikanischen Militärposten im Ausland. Der
> Ausbau der Landungsfelder befähigt die Basis dazu, alle Teile
> der amerikanischen sechsten Flotte aufzunehmen und dadurch
> wird Rota zum strategischen Stützpunkt aller künftigen
> militärischen Pläne im Mittelmeerraum.
>
> Die spanische linke Opposition vergleicht dieses Abkommen
> mit dem Abkommen von Utrecht 1713, das damals England die
> Kontrolle über Gibraltar übertrug. Die spanische Zeitung "La
> Razón" wunderte sich in ihrem Kommentar über die paradoxe
> Haltung der Regierung, die einerseits die Rückgabe von
> Gibraltar fordert und andererseits den USA eine ähnliche
> Kontrolle über den Westteil des selben Landstriches überträgt.
> Die Linke spricht auch von einem "schmutzigen Krieg" der
> amerikanischen Geheimdienste, der auf spanischem Boden
> geführt wird.
>
> Ein weiterer Aspekt ist der Konflikt Spaniens mit Marokko über
> die von Spanien besetzten Städte Céuta und Melilla.
> Traditionellerweise verknüpften die spanischen Regierungen
> die Verhandlungen über die zwei Städte mit den Verhandlungen
> mit England über Gibraltar. Seit Anfang der 90er Jahre lehnt
> Spanien jegliche Absprache über die zwei Städte ab und führt
> seperate Geheimverhandlungen mit England. Marokko
> verschiebt seine politische Offensive, bis eine Lösung für den
> Konflikt in der Westsahara erreicht wird. Dies erklärt die
> spanische Unterstützung der vormals von den sozialistischen
> Ländern unterstützten Polisario-Front, die für die Unabhängigkeit
> der Westsahara kämpft.
>
> Für die spanischen Militärs ist ein Angriff Marokkos auf Ceuta
> und Melilla ein mögliches Szenario, das ausgenützt wird, um die
> Militärausgaben zu erhöhen und neue Waffen zu kaufen.
> Marokko, heute ebenfalls ein enger Verbündeter der USA, sieht
> sich nun mit einer Militärbasis konfrontiert, die 30 km von Tanger
> entfernt liegt und künftig seinem Anspruch auf die besetzten
> Städte Ceuta und Melilla im Wege stehen kann.
tja, sieht wohl so aus, als ob es wieder mal um waffen und strategische militärstützpunkte der usa geht....