Logik: Produkt der Evolution?

Trestone

Großmeister
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Hallo,

Bei meinen Überlegungen zu alternativen Logiken
Habe ich ja den Standpunkt eingenommen,
dass die Logik (analog zu Sprachen) menschengemacht und daher nicht absolut sei.

Dabei bleibt zu erklären, warum die logischen Grundprinzipien bei uns Menschen
dann so weitgehend einheitlich sind (und nicht so unterschiedlich wie z. B. die Sprachen).

Einen Teil der Antwort könnte die Evolutionstheorie liefern:

Wenn sich die logische Grundausstattung ähnlich wie der aufrechte Gang
als Teil des menschlichen Grunderbes ausgebildet hätte,
wäre das schon einmal ein Erklärungsansatz.

Dieser Ansatz wird z.B in folgendem Link verfolgt:

http://evolvethought.blogspot.com/2004/06/evolution-of-logic-and-logic-of.html

Zitat daraus: “Logic works not because it has been brought to us on Moses' Stone Tablets, as Hamming observes,
but because we use the logic that works.”

Also frei übersetzt: “Logik funktioniert, nicht weil uns göttliche Gesetze auf steinernen Tafeln offenbart wurden,
sondern weil wir die Logik benutzen, die sich (im Evolutionsalltag) bewährt hat.“

Bei dieser Sicht ist auch klar, weshalb die Logik im Alltag und den Naturwissenschaften funktioniert.

Immerhin muss man dann wohl zugestehen, dass es für unsere Alltagswelt eine gewisse Einheitlichkeit und Regelmäßigkeit gab,
die sich dann in dem logischen Grunderbe „abbildete“.

Andererseits heiß „evolutionär bewährt“ eben nicht „zeitlos wahr und gültig“, d.h. gerade an den Rändern unseres Alltagsgebrauchs könnte die Logik Anpassungsbedarf zeigen.

Und nicht überraschend zeigen sich beim Einsatz der klassischen Logik für philosophische Grenzthemen wie Freiheit, erste Ursache, Gott, Unendlichkeit
ja auch Probleme und seltsame Ergebnisse,
(wie z.B. in der Mathematik die Überabzählbarkeit (unendlich viele verschiedene Unendlichkeiten) und der Gödelsche Unvollständigkeitssatz),
die ich nicht akzeptieren will und mich nach Alternativen (einer Metalogik) suchen ließen.

Die Physik ist diesen Weg ja schon vorausgegangen und hat im ganz Großen (Relativitätstheorie) und ganz kleinen (Quantentheorie)
die Ansichten des „gesunden Menschenverstandes“ verlassen, der aber für fast alle Probleme im Alltags-/Handlungsbereich noch praktisch ausreichende Ergebnisse und Ansätze liefert.

Ob diese evolutionäre Betrachtungsweise allerdings hilft, die Logik zu erweitern und zu ergänzen, weiss ich noch nicht.

Und strenggenommen könnte es ja sein, dass gerade die Bildung einer Metalogik ein Bereich ist, für den die klassische Logik schlecht taugt …

Gruß
Trestone
 

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Hallo Terstone,

ist die Logik eine evolutionäre Erscheinung ? Eine interesante Frage zu der ich folgendes anmerken möchte.

Allen menschlichen Kulturen sind unabhänig der Kenntins von Zahlen die Grundprinzipien der Mengenlehre vertraut. Mathematik, ohne Logik kaum vorstellbar, ist also rudimentär , und unabhänig vom Fortschritt der Kultur vorhanden. Ob die Funktionsweise unseres Gehirns logisches Verständinis ohne äußere Reize entwickelt ist mir unbekannt so das ich diesen Punkt weder ausschließen noch ihn bestätigen kann. Jedoch hänge ich der Meinung an das Logik erlernt wird, das mag einen Beitrag zu den evolutionären Faktoren geleistet haben dem der Mensch seinen "Erfolg" verdankt, trotzdem halte ich die Logik nur für ein Werkzeug. Schließlich ist der Speer auch allen menschlichen Kulturen bekannt und da der Mensch erfolgsorientiert ist, ist die Ausbreitung erklärbar.

Was die Regelmäßigkeit zwangsläufig macht ist, trotz individueller Unterschiede, der vergleichbare Körperbau und die somit vergleichbaren Bedürfnisse die wir Menschen teilen. Ich vertrete sogar den Standpunkt das, obwohl wir individuellen Unterschiede aufweisen, uns mehr gemeinsam bleibt als das was uns trennt. Und Sprachen formten sich aus Lauten, was eine gewisse räumliche Nähe vorraussetzt udn die eingeschränkte Ausbreitung erklärt da Laute individuell unterschiedlich sind. Außerdem gehen neuste Forschungsansätze davon aus das die Vorliebe zu Tönen und Rhytmen lokal geprägt werden, was den unterschiedlichen Musikgeschmack erklärt, obwohl jeder Musik ein mathematisch erkennbares Muster zugrundeliegt.

viele Grüße
 

benicio

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wie definiert ihr logik überhaupt?
ich verstehe logik als eine disziplin des verstandes mit der ein individuum schlussfolgert.
somit ist logik, wie ich sie verstehe, unmittelbar an das denkvermögen des einzelnen gekoppelt und aufgrund dessen schon - nicht absolut - und auf jeden ein produkt der evolution.

grüßle
 

NoToM

Erleuchteter
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13. Januar 2003
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Logik setzt Realität vorraus und Realtiät Wahrheit.
Was ist Wahrheit? Gibt es Wahrheit(en)? Sind wir in der Lage, Wahrheit zu oder auch nur teile davon, zu erkennen?
Oder anders gesagt, ist die Logik somit nicht einfach genau so beschränkt wie die Realität auf der sie Basiert? Dies beantwortet in meinen Augen viele Fragen.
 

Simple Man

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Ich dachte, eigentlich soll Logik Methoden zur Analyse der Konklusion eines Arguments zur Verfügung zu stellen? Oder halt, allgemeiner, Argumente zu analysieren? Sprich: wenn ich etwas logisch analysiere, will ich die Beziehung zwischen der Konklusion und den Gründen, die zur Stützung angeführt werden untersuchen ...

Also geht es gar nicht um die Schlussfolgerung an sich, sondern um die Beurteilung der Schlussfolgerungen, ob die halt richtig sind oder eben nicht?

Wo ist der Aphorismus, wenn man ihn mal braucht? :gruebel:
 

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