Trestone
Großmeister
- Registriert
- 12. April 2002
- Beiträge
- 887
Hallo,
Bei meinen Überlegungen zu alternativen Logiken
Habe ich ja den Standpunkt eingenommen,
dass die Logik (analog zu Sprachen) menschengemacht und daher nicht absolut sei.
Dabei bleibt zu erklären, warum die logischen Grundprinzipien bei uns Menschen
dann so weitgehend einheitlich sind (und nicht so unterschiedlich wie z. B. die Sprachen).
Einen Teil der Antwort könnte die Evolutionstheorie liefern:
Wenn sich die logische Grundausstattung ähnlich wie der aufrechte Gang
als Teil des menschlichen Grunderbes ausgebildet hätte,
wäre das schon einmal ein Erklärungsansatz.
Dieser Ansatz wird z.B in folgendem Link verfolgt:
http://evolvethought.blogspot.com/2004/06/evolution-of-logic-and-logic-of.html
Zitat daraus: “Logic works not because it has been brought to us on Moses' Stone Tablets, as Hamming observes,
but because we use the logic that works.”
Also frei übersetzt: “Logik funktioniert, nicht weil uns göttliche Gesetze auf steinernen Tafeln offenbart wurden,
sondern weil wir die Logik benutzen, die sich (im Evolutionsalltag) bewährt hat.“
Bei dieser Sicht ist auch klar, weshalb die Logik im Alltag und den Naturwissenschaften funktioniert.
Immerhin muss man dann wohl zugestehen, dass es für unsere Alltagswelt eine gewisse Einheitlichkeit und Regelmäßigkeit gab,
die sich dann in dem logischen Grunderbe „abbildete“.
Andererseits heiß „evolutionär bewährt“ eben nicht „zeitlos wahr und gültig“, d.h. gerade an den Rändern unseres Alltagsgebrauchs könnte die Logik Anpassungsbedarf zeigen.
Und nicht überraschend zeigen sich beim Einsatz der klassischen Logik für philosophische Grenzthemen wie Freiheit, erste Ursache, Gott, Unendlichkeit
ja auch Probleme und seltsame Ergebnisse,
(wie z.B. in der Mathematik die Überabzählbarkeit (unendlich viele verschiedene Unendlichkeiten) und der Gödelsche Unvollständigkeitssatz),
die ich nicht akzeptieren will und mich nach Alternativen (einer Metalogik) suchen ließen.
Die Physik ist diesen Weg ja schon vorausgegangen und hat im ganz Großen (Relativitätstheorie) und ganz kleinen (Quantentheorie)
die Ansichten des „gesunden Menschenverstandes“ verlassen, der aber für fast alle Probleme im Alltags-/Handlungsbereich noch praktisch ausreichende Ergebnisse und Ansätze liefert.
Ob diese evolutionäre Betrachtungsweise allerdings hilft, die Logik zu erweitern und zu ergänzen, weiss ich noch nicht.
Und strenggenommen könnte es ja sein, dass gerade die Bildung einer Metalogik ein Bereich ist, für den die klassische Logik schlecht taugt …
Gruß
Trestone
Bei meinen Überlegungen zu alternativen Logiken
Habe ich ja den Standpunkt eingenommen,
dass die Logik (analog zu Sprachen) menschengemacht und daher nicht absolut sei.
Dabei bleibt zu erklären, warum die logischen Grundprinzipien bei uns Menschen
dann so weitgehend einheitlich sind (und nicht so unterschiedlich wie z. B. die Sprachen).
Einen Teil der Antwort könnte die Evolutionstheorie liefern:
Wenn sich die logische Grundausstattung ähnlich wie der aufrechte Gang
als Teil des menschlichen Grunderbes ausgebildet hätte,
wäre das schon einmal ein Erklärungsansatz.
Dieser Ansatz wird z.B in folgendem Link verfolgt:
http://evolvethought.blogspot.com/2004/06/evolution-of-logic-and-logic-of.html
Zitat daraus: “Logic works not because it has been brought to us on Moses' Stone Tablets, as Hamming observes,
but because we use the logic that works.”
Also frei übersetzt: “Logik funktioniert, nicht weil uns göttliche Gesetze auf steinernen Tafeln offenbart wurden,
sondern weil wir die Logik benutzen, die sich (im Evolutionsalltag) bewährt hat.“
Bei dieser Sicht ist auch klar, weshalb die Logik im Alltag und den Naturwissenschaften funktioniert.
Immerhin muss man dann wohl zugestehen, dass es für unsere Alltagswelt eine gewisse Einheitlichkeit und Regelmäßigkeit gab,
die sich dann in dem logischen Grunderbe „abbildete“.
Andererseits heiß „evolutionär bewährt“ eben nicht „zeitlos wahr und gültig“, d.h. gerade an den Rändern unseres Alltagsgebrauchs könnte die Logik Anpassungsbedarf zeigen.
Und nicht überraschend zeigen sich beim Einsatz der klassischen Logik für philosophische Grenzthemen wie Freiheit, erste Ursache, Gott, Unendlichkeit
ja auch Probleme und seltsame Ergebnisse,
(wie z.B. in der Mathematik die Überabzählbarkeit (unendlich viele verschiedene Unendlichkeiten) und der Gödelsche Unvollständigkeitssatz),
die ich nicht akzeptieren will und mich nach Alternativen (einer Metalogik) suchen ließen.
Die Physik ist diesen Weg ja schon vorausgegangen und hat im ganz Großen (Relativitätstheorie) und ganz kleinen (Quantentheorie)
die Ansichten des „gesunden Menschenverstandes“ verlassen, der aber für fast alle Probleme im Alltags-/Handlungsbereich noch praktisch ausreichende Ergebnisse und Ansätze liefert.
Ob diese evolutionäre Betrachtungsweise allerdings hilft, die Logik zu erweitern und zu ergänzen, weiss ich noch nicht.
Und strenggenommen könnte es ja sein, dass gerade die Bildung einer Metalogik ein Bereich ist, für den die klassische Logik schlecht taugt …
Gruß
Trestone