Heuli
Meister
- Registriert
- 26. Juli 2002
- Beiträge
- 387
Zur Erinnerung und für Leute, die das Lied nicht kennen, der Text :
[Quelle : www.songtext.net ]
"Mensch" von Herbert Grönemeyer
Momentan ist richtig,
momentan ist gut
nichts ist wirklich wichtig
nach der Ebbe kommt die Flut
am Strand des Lebens
ohne Grund, ohne Verstand
ist nichts vergebens
ich bau die Träume auf den Sand
und es ist, es ist ok
alles auf dem Weg,
und es ist Sonnenzeit
unbeschwert und frei
und der Mensch heißt Mensch
weil er vergisst,
weil er verdrängt
und weil er schwärmt und stählt
weil er wärmt, wenn er erzählt
und weil er lacht,
weil er lebt
du fehlst...
das Firmament hat geöffnet,
wolkenlos und ozeanblau
Telefon, Gas, Elektrik
unbezahlt, und das geht auch
teil mit mir deinen Frieden,
wenn auch nur geborgt
ich will nicht deine Liebe,
ich will nur dein Wort
und es ist, es ist ok
alles auf dem Weg
und es ist Sonnenzeit
ungetrübt und leicht
und der Mensch heißt Mensch
weil er irrt und weil er kämpft
und weil er hofft und liebt,
weil er mitfühlt und vergibt
und weil er lacht
und weil er lebt
du fehlst...
oh, weil er lacht,
weil er lebt
du fehlst...
es ist, es ist ok
alles auf dem Weg
und es ist Sonnenzeit
ungetrübt und leicht
und der Mensch heißt Mensch
weil er vergisst,
weil er verdrängt
und weil er schwärmt und glaubt,
sich anlehnt und vertraut
und weil er lacht
und weil er lebt
du fehlst...
oh, es ist schon ok
es tut gleichmäßig weh
es ist Sonnenzeit
ohne Plan, ohne Geleit
und der Mensch heißt Mensch
weil er erinnert, weil er kämpft
und weil er hofft und liebt
weil er mitfühlt und vergibt
und weil er lacht,
und weil er lebt,
du fehlst...
oh, weil er lacht,
weil er lebt,
du fehlst...
---- ---- ----
Das Lied hört man nun überall in den Radios, es ist verbreitet und hochgelobt und stimmt musikalisch in die typisch-herbstliche "Depri-Mucke" ein.
Die Musik wirkt sehr schlicht und repetierend, sie begleitet Herbert nur, es kommt auf den Text an. Folglich ist es also auch wichtig, sich um diesen Text zu kümmern um zu erfahren, was einem dieses Lied sagen will. Die reine Aussage der Schönheit schließt sich durch die dramatische Sangart und die eher ruhige und ans Herz gehende Musik aus. Es will dem Hörer etwas nähergebracht werden.
Meiner Meinung nach handelt sich bei diesem Lied um ein tragisches Liebeslied, dass den Kummer des Sängers überbrücken soll. Deutlich zeigt sich das in Textstellen wie "ich will nicht deine Liebe, ich will nur dein Wort" und "und der Mensch heißt Mensch, weil er vergisst, weil er verdrängt". Das Stück "du fehlst", dass nur kurz angesungen, fast verschwiegen wird, unterstreicht dies.
Der Anfang des Liedes und die Strophe
"oh, es ist schon ok
es tut gleichmäßig weh
es ist Sonnenzeit
ohne Plan, ohne Geleit"
zeigen, dass Herbert wohl sich im Moment in einer Übergangssituation, vielleicht einem kurzen Rauschzustand der Trauer befindet. Der Schmerz wird weggedrückt und als unbedeutend deklariert. Der Interpret macht also deutlich, dass es ihm nicht möglich ist, den Konflikt zu lösen, sondern er ihn nur verdrängen (sei es durch Alkohol, andere Frauen, Musik, etc.) kann.
Dass er überhaupt verlassen wurde, wird ihm in der Strophe
"am Strand des Lebens
ohne Grund, ohne Verstand
ist nichts vergebens
ich bau die Träume auf den Sand"
deutlich. Die berühmten Traumschlößer, hier in Form von Sandburgen, scheinen zu zerbrechen. Er erwartet sich Verständnis von seinem Partner, erhält es aber nicht in der Art, in der er es erwartete ("und weil er schwärmt und glaubt, sich anlehnt und vertraut").
Wahrscheinlich erscheint mir, dass der Sänger von seiner Geliebten mit dem "Knüppel der Realität" geschlagen wurde, sie ihn hart aus dem Verliebt- und Verträumt-Sein herausgeholt hat und ihn der Kummer nun "stählen" soll. Das passiert aber nicht, es reißt ihn nach und nach, ganz langsam immer mehr in seinen Kummer und er verliert sich darin ("und es ist, es ist ok, alles auf dem Weg, und es ist Sonnenzeit, ungetrübt und leicht").
Fazit : Nur wieder ein Lied, das zeigt, dass die falsche Vorstellung von Liebe, die die Medien aufgebaut haben, kombiniert mit der nie gelernten Fähigkeit der Konfliktlösung in endloser Verdrängung und Leid enden. Wäre es nicht so traurig, könnte man ihm fast wünschen : "Pech gehabt, du hast es nicht besser verdient."
Wie steht ihr zu dem Lied ? Gibt es Ergänzungen, (hoffentlich) andere Meinungen ?
[Quelle : www.songtext.net ]
"Mensch" von Herbert Grönemeyer
Momentan ist richtig,
momentan ist gut
nichts ist wirklich wichtig
nach der Ebbe kommt die Flut
am Strand des Lebens
ohne Grund, ohne Verstand
ist nichts vergebens
ich bau die Träume auf den Sand
und es ist, es ist ok
alles auf dem Weg,
und es ist Sonnenzeit
unbeschwert und frei
und der Mensch heißt Mensch
weil er vergisst,
weil er verdrängt
und weil er schwärmt und stählt
weil er wärmt, wenn er erzählt
und weil er lacht,
weil er lebt
du fehlst...
das Firmament hat geöffnet,
wolkenlos und ozeanblau
Telefon, Gas, Elektrik
unbezahlt, und das geht auch
teil mit mir deinen Frieden,
wenn auch nur geborgt
ich will nicht deine Liebe,
ich will nur dein Wort
und es ist, es ist ok
alles auf dem Weg
und es ist Sonnenzeit
ungetrübt und leicht
und der Mensch heißt Mensch
weil er irrt und weil er kämpft
und weil er hofft und liebt,
weil er mitfühlt und vergibt
und weil er lacht
und weil er lebt
du fehlst...
oh, weil er lacht,
weil er lebt
du fehlst...
es ist, es ist ok
alles auf dem Weg
und es ist Sonnenzeit
ungetrübt und leicht
und der Mensch heißt Mensch
weil er vergisst,
weil er verdrängt
und weil er schwärmt und glaubt,
sich anlehnt und vertraut
und weil er lacht
und weil er lebt
du fehlst...
oh, es ist schon ok
es tut gleichmäßig weh
es ist Sonnenzeit
ohne Plan, ohne Geleit
und der Mensch heißt Mensch
weil er erinnert, weil er kämpft
und weil er hofft und liebt
weil er mitfühlt und vergibt
und weil er lacht,
und weil er lebt,
du fehlst...
oh, weil er lacht,
weil er lebt,
du fehlst...
---- ---- ----
Das Lied hört man nun überall in den Radios, es ist verbreitet und hochgelobt und stimmt musikalisch in die typisch-herbstliche "Depri-Mucke" ein.
Die Musik wirkt sehr schlicht und repetierend, sie begleitet Herbert nur, es kommt auf den Text an. Folglich ist es also auch wichtig, sich um diesen Text zu kümmern um zu erfahren, was einem dieses Lied sagen will. Die reine Aussage der Schönheit schließt sich durch die dramatische Sangart und die eher ruhige und ans Herz gehende Musik aus. Es will dem Hörer etwas nähergebracht werden.
Meiner Meinung nach handelt sich bei diesem Lied um ein tragisches Liebeslied, dass den Kummer des Sängers überbrücken soll. Deutlich zeigt sich das in Textstellen wie "ich will nicht deine Liebe, ich will nur dein Wort" und "und der Mensch heißt Mensch, weil er vergisst, weil er verdrängt". Das Stück "du fehlst", dass nur kurz angesungen, fast verschwiegen wird, unterstreicht dies.
Der Anfang des Liedes und die Strophe
"oh, es ist schon ok
es tut gleichmäßig weh
es ist Sonnenzeit
ohne Plan, ohne Geleit"
zeigen, dass Herbert wohl sich im Moment in einer Übergangssituation, vielleicht einem kurzen Rauschzustand der Trauer befindet. Der Schmerz wird weggedrückt und als unbedeutend deklariert. Der Interpret macht also deutlich, dass es ihm nicht möglich ist, den Konflikt zu lösen, sondern er ihn nur verdrängen (sei es durch Alkohol, andere Frauen, Musik, etc.) kann.
Dass er überhaupt verlassen wurde, wird ihm in der Strophe
"am Strand des Lebens
ohne Grund, ohne Verstand
ist nichts vergebens
ich bau die Träume auf den Sand"
deutlich. Die berühmten Traumschlößer, hier in Form von Sandburgen, scheinen zu zerbrechen. Er erwartet sich Verständnis von seinem Partner, erhält es aber nicht in der Art, in der er es erwartete ("und weil er schwärmt und glaubt, sich anlehnt und vertraut").
Wahrscheinlich erscheint mir, dass der Sänger von seiner Geliebten mit dem "Knüppel der Realität" geschlagen wurde, sie ihn hart aus dem Verliebt- und Verträumt-Sein herausgeholt hat und ihn der Kummer nun "stählen" soll. Das passiert aber nicht, es reißt ihn nach und nach, ganz langsam immer mehr in seinen Kummer und er verliert sich darin ("und es ist, es ist ok, alles auf dem Weg, und es ist Sonnenzeit, ungetrübt und leicht").
Fazit : Nur wieder ein Lied, das zeigt, dass die falsche Vorstellung von Liebe, die die Medien aufgebaut haben, kombiniert mit der nie gelernten Fähigkeit der Konfliktlösung in endloser Verdrängung und Leid enden. Wäre es nicht so traurig, könnte man ihm fast wünschen : "Pech gehabt, du hast es nicht besser verdient."
Wie steht ihr zu dem Lied ? Gibt es Ergänzungen, (hoffentlich) andere Meinungen ?