Lebensmittelpreise werden erheblich steigen

Simple Man

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Außer natürlich, nuklearer Fallout geht auf die bislang nicht betroffenen Gebiete nieder ...
 

Laokoon

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Weiß denn jemand, wieviel Prozent seines Lebensmittelbedarfes Japan selbst decken kann und wieviel es importieren muss? Und wie stark z.B. die Hochseehäfen und Flughäfen vom Beben betroffen sind, ebenso wie die allgemeine Infrastruktur (Straßen, Autobahnen, Kanäle, Umschlagplätze etc.) zur Verteilung der Lebensmittel?

Eine Karte der Anbaugebiete kann da zwar eine erste Einschätzung geben, aber sagt ja noch nichts über die o.g. Punkte aus.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Wie man sieht, führt Japan jede Menge Getreide ein und so gut wie nichts aus. Meines Wissens muß auch der japanische Reisanbau massiv bezuschußt werden, um überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Ich vermute, daß der Effekt im Weltmaßstab nicht so groß sein wird.

Warten wir's ab.
Man sollte nicht vergessen: Die Landwirtschaft wird in vielen Ländern bezuschusst, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA.
Außerdem: Kommt die Landwirtschaft - aus welchen Gründen auch immer - zumindest teilweise zum Erliegen wird Japan mehr Lebensmittel am Weltmarkt kaufen. Warenterminhändler werden die Situation nutzen und den Trend verschärfen.

Möglicherweise wird das alles nicht so stark auf die Preise im Einzelhandel durchschlagen. Die Discounter bestimmen die Preise und federn das Ganze vielleicht etwas ab.

Der Lebensmittelhandel für die Gastronomie bemerkt steigende Lebensmittelpreise aber bereits seit geraumer Zeit (vermutlich, weil hier die Margen kleiner sind und Preiserhöhungen daher schneller durchschlagen). Und ich zweifle nicht, das meine Branche schon bald von steigenden Priesen betroffen ist. Vielleicht sollte ich meinem Chef vorschlagen, vorsorglich mehr Reis einzulagern ...
 

Sedge

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G

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Guest
Bacon Preise gestiegen! OHMYGAWD 8O 8O 8O

Jetzt geht´s also schon an DAS Grundnahrungsmittel.

Da Ende ist nahe.
 

InsularMind

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Schaut ganz so aus. Wenn jetzt noch die Eier-Preise anziehen, leidet die gesamte Nation. :k_schuettel:

Angesichts der Beschwichtigungs- und Niederrelativierungsweise, mit der Japan über die Radioaktiv-Auswirkungen die Welt verschaukelt, frage ich mich, was neben Landwirtschaft an Fischerei überhaupt noch möglich sein wird. Die Meeresströmungen werden die verseuchten Wassermassen ja nicht gerade vor Honshu belassen.
Obwohl man sich da wahrscheinlich keine Sorgen machen muss. Die Japaner fischen eigentlich überall, nur nicht in der Nähe von Japan, oder?
 

sercador

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InsularMind schrieb:
Die Japaner fischen eigentlich überall, nur nicht in der Nähe von Japan, oder?
Ihre Hauptfischgründe haben sie gerade selbst kontaminiert.
Japaner bevorzugen frischen Fisch. TK-Fisch gilt als drittklassig.
Arme-Leute-Essen.
 

Giacomo_S

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Wieder einmal habe ich aufgrund des Preises eine Ware komplett aus dem Programm nehmen müssen: Lamm.
Noch vor 2 Jahren konnten wir neuseeländische Lammkotelettes für < 10 Euro / Kilo einkaufen. Mittlerweile liegt der Preis - sofern ich überhaupt Ware bekomme (!) - bei > 26 Euro / Kilo. Mehr als das Doppelte !
Lt. unserem Lieferanten haben die Chinesen die komplette Jahresproduktion Neuseelands aufgekauft.

Der nächste Kandidat: Pute.
Auch bei dieser Ware ist in der nächsten Zeit mit deutlichen Preissteigerungen zu rechnen.

Für die nahe Zukunft zu erwarten: Südamerikanisches Rindfleisch.
Angeblich verhandeln die chinesen mit Brasilien und Argentinien bereits.

Bald werde ich in unserem Restaurant zum Mittagessen nur noch Schwein und Huhn anbieten können ...
 

Ein_Liberaler

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Die Preise für Lamm finde ich heftig. Ist das eine besondere Qualität, und ist deutsches Lamm ähnlich teuer?
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Die Preise für Lamm finde ich heftig. Ist das eine besondere Qualität, und ist deutsches Lamm ähnlich teuer?

Das kann man so pauschal nicht beantworten.
Deutsche Erzeuger haben sich in den letzten Jahren bei Waren wie Lamm oft auf Nischen wie z.B. Bio konzentriert, da sie mit den Konditionen des weltweiten Lebensmittelmarkts ohnehin nicht mithalten können. Solche Nischenprodukte sind dann per se teurer, jedoch auch von besserer Qualität.
Im Abendgeschäft kann man diese Waren ggf. noch verkaufen - im Mittagsgeschäft aber (welches wir betreiben) ist das nicht mehr möglich.
Klar ist allerdings auch, dass in einem System von Angebot & Nachfrage auch diese Produkte im Preis steigen, wenn die Standardware teurer wird.

Gelegentlich wird mir geraten, im Einkauf mehr Checker-Mentalität an den Tag zu legen. Die Erfahrung zeigt aber, dass es nicht gut ist, bei zuvielen verschiedenen Lieferanten einzukaufen. Ein kleiner Betrieb wie der meine sollte nicht mehr als 2-3 Lieferanten haben. Man kann die Preise einer solchen Warenvielfalt nicht ständig vergleichen und auch nicht seine Tage damit verbringen, immer wieder Ware anderer Lieferanten anzunehmen. Außerdem erreicht man durch immer leicht unterschiedliche Waren auf Dauer nicht die gewünschte Kontinuität im Ergebnis.
 

Giacomo_S

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Aus aktuellem Anlass mal wieder eine Meldung:

Seit rund 3 Wochen bekomme ich eine Ware gar nicht erst.
Mein Lieferant bekommt - man mag's kaum glauben - keine gesägten Kalbsknochen. Es gäbe keine auf dem Markt, hat man mir versichert.

Offenbar haben irgendwelche Wahnsinnigen alle Kalbsknochen aufgekauft. Fangen jetzt welche an, mit Kalbsknochen zu spekulieren ? Kochen die Chinesen jetzt neuerdings ihre Saucen & Brühen selber und verzichten auf ihr Glutamat ?
 

Helika

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Oder es gibt irgendeine tolle neue EU-Verordnung, die den Handel mit aufgesägten Tierknochen verbietet... *unk*
 

Giacomo_S

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Helika schrieb:
Oder es gibt irgendeine tolle neue EU-Verordnung, die den Handel mit aufgesägten Tierknochen verbietet... *unk*

Habe schon wieder welche bekommen heute.

Ja, das wäre denkbar gewesen, dass die Hygienepäpste der EU sich solche Korken ausdenken. Denen wäre es wahrscheinlich am liebsten, wir Gastronomen würden nur noch die Convienience - Komponenten der Lebensmittelindustrie aufwärmen. Damit das auch die 5-Euro-Hiwis ohne Ausbildung, natürlich im Astronauten-Anzug mit Handschuhen herausgeben können.

Als Küchenchef mit Berufsethos bin ich - in dieser Hinsicht - konservativ. Wir arbeiten, vor allem in meinem Restaurant (O-Ton Prüfer: "Vorbild für ganz München") heutzutage ohnehin hygienischer als noch vor 15 Jahren in der Krankenhausküche.

Gewisse Zubereitungen dürfte ich streng genommen wahrscheinlich nicht mehr machen - das ignoriere ich.
Ein Beispiel hierfür ist die Mayonnaise.
Die Mayonnaise ist bekannt dafür, dass sie anfällig für Infektion durch Salmonellen ist. Wenn man mit ihr nicht richtig umgeht.
Die Mayonnaise hat eine Tradition von mindestens 250 Jahren. Ich fertige sie frisch am Tage aus frischester Ware, sie wird laufend gekühlt, der z.B. Waldorfsalat am Salatbuffet ist gekühlt. Unsere Gäste essen sie frisch am Tag, und was nicht, das gebe ich nach dem Mittagessen in die Biotonne.
Ich kann nicht einsehen, was an einem solchen, absolut sauberen Vorgehen falsch sein soll.
Das hat vor 250 Jahren schon funktioniert, und heute soll das alles nicht mehr gehen ? Lächerlich.
 
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