Kriminalität und Sozialsystem in USA und Deutschland

Mr. Anderson

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Ganz einfach lässt sich die Hypothese vermutlich nicht überprüfen; wenn ein wirtschaftlich erfolgreiches Land z. B. wenige Geringverdienende und wenige Arbeitslose hat, dann hat es eventuell auch kein gutes Sozialsystem, und dennoch vermutlich keine höhere Kriminalitätsrate als ein Land mit mehr Arbeitslosen aber dafür einem guten Sozialsystem.
Man müsste sich also schon eine relativ clevere Hypothese überlegen.

Edit: da ist mir noch was aufgefallen: Giacomos Zahlen sind möglicherweise in etwas mißverständlicher Form aufgeschrieben:
Giacomo_S schrieb:
1987: 612.5
(...)
2005: 469.0 -23,4%
2006: 473,5 -22,7%

Immer noch bessere Werte als 1987, man sieht aber auch, dass die Rate wieder im Steigen begriffen ist.
agentP schrieb:
Schön in´s negative formuliert. Ich sehe daran eher, dass sich der Rückgang verlangsamt.
Die Rate steigt tatsächlich; die Prozentzahl hinter der Kriminalitätsrate ist nicht der Rückgang von einem Jahr aufs nächste, sondern der Vergleich zur Kriminalitätsrate von 1987. Hab ich allerdings erst beim zweiten Mal Hinsehen gemerkt.
 

agentP

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Danke, anti.

eine weit verbreitete theorie ist die anomietheorie dürkheims und mertons. nach dieser gibt es in jeder gesellschaft bestimmte ziele, die jedermann erreichen soll. z.b. ein haus, ein auto, genug geld, etc. nun gibt es menschen, die diese ziele nicht mit normkonformen mitteln (wie arbeiten gehen) erreichen (wollen oder können?). und diese müssen dann eben zu nicht-normkoformen mitteln greifen, zeigen also deviantes verhalten.
[...]
giacomos hypothese lautet "Staaten mit kleineren Sozialsystemen und größerer Schere zwischen Arm und Reich erkaufen sich ein solches System aber auch mit einer höheren Kriminalität." und im prinzip finde ich das gar nicht so abwegig oder falsch. man kann davon ausgehen, dass der reiche mainstream die ziele definiert, und unterprivilegierten schichten bleibt häufig nur kriminelles verhalten. je größer die schere bzw. je dürftiger das sozialsystem (und damit einhergehend je mehr unterprivilegierte es gibt), desto größer müsste dann die kriminalitätsrate sein.

Wenn man voraussetzt, dass grundsätzlich nur ein Sozialsystem in der Lage ist an der Situation der unterprivilegierten Schichten was zu ändern und wenn man voraussetzt dass die Neigung zur Kriminalität tatsächlich immer direkt proportional zum Abstand zwischen unterem Ende der Schere und dem "Mainstream" ist, dann womöglich.
Ich fände das eine frustrierende Perspektive, denn das würde ja bedeuten, dass weder Wirtschaftswachstum, noch Vollbeschäftigung jemals irgendwie ein gut ausgebautes Sozialsystem überflüssig machen können, wenn man die Kriminalität zumindest weitgehend loswerden möchte.
Selbst in einem hypothetischen Land, in dem der Ärmste sich noch eine Villa baut und die Ferien auf der eigenen Yacht verbringt, würde es noch Kriminalität geben, weil der Reichste 10 Yachten und statt einer eigenen Villa gleich ne eigene Insel hat.
Ich gehe zumindest davon aus, dass sich die Art der Kriminalität dann deutlich verändern würde, denn mit Taschendiebstahl und Einbrüchen käme man dann ja nicht mehr weit.
Ich kann mir aber ehrlich gesagt sehr schwer vorstellen, dass in so einem Land tatsächlich die Kriminalitätsraten genauso hoche währen, wie in einem armen Land, wo es bei den Ärmsten nicht um ein zweites Auto, sondern um die nackte Existenz geht. Es gibt ja neben Faktoren die zu Kriminalität führen, auch welche die Kriminalität verhindern, wie Wertvorstellungen oder Strafen und ich kann mir vorstellen, dass man sich über diese Faktoren um so leichter hinwegsetzt umso existentieller das zu stillende Bedürfnis ist.



Die Rate steigt tatsächlich; die Prozentzahl hinter der Kriminalitätsrate ist nicht der Rückgang von einem Jahr aufs nächste, sondern der Vergleich zur Kriminalitätsrate von 1987. Hab ich allerdings erst beim zweiten Mal Hinsehen gemerkt.
Stimmt habe ich auch übersehen.
 

agentP

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ob jetzt generell alle amerikaner eine optimistischere lebenseinstellung haben oder nur die privilegierten, weiß ich nicht, und kann auch keine umfrage-ergebnisse zur optimistischen lebenseinstellung der amerikaner vorweisen. mir ist allerdings keine andere nation bekannt, die explizit das streben nach glück als ein unveräußerliches menschenrecht betrachtet...

In dem Buch "American Beliefs - What keeps a big country an a diverse people united", vertritt John Harmon McElroy die These, dass eine der zentralen Glaubenssätze der amerikanischen Gesellschaft ist "Improvement is possible". Egal ob die Aussage an sich stimmt oder nicht, aber ich finde ein Volk das an diese Aussage glaubt, könnte man schon "optimistisch" nennen.
Eine andere Sache wäre die Geschichte mit dem "Neuanfang", der ja auch seit den Zeiten der Eroberung des Westens zu Folklore und Mythologie gehört und der als Begriff äußerst positiv besetzt ist. Auch das könnte man für eine optimistische Haltung halten.
 

antimagnet

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mir ist noch was eingefallen, was ich gestern eigentlich noch loswerrden wollte und ich hoffe, ich begebe mich damit nichtauf allzu glattes eis (falls doch, bitte ich um einwände):

beim vergleich von kriminalitätsraten (wenn diese durch die überführten delikte entstehen), muss man auch noch aufpassen, welche ansprüche an beweismittel gestellt werden. ohne zahlen oder andere untermauerungen zu haben, glaube ich, dass diese ansprüche in deutschland etwas höher sind als in den usa. ein lügendetektor z.b. wird in deutschland nicht vor gericht verwendet, weil uns die fehlerquote zu hoch ist. wir lassen lieber schuldige laufen als unschuldige zu verknacken. da ist die einstellung in den usa anders. lügendetektoren sind dort erlaubt, und man nimmt eher in kauf, auch mal unschuldige zu verurteilen, weil man es sehr gerne vermeiden möchte, schuldige laufen lassen zu müssen.
 
G

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Momentan geht den Amis der Arsch auf Grundeis.

Am 13. März wurde eines der berüchtigten, geheimen " closed door meetings" im Repräsentantenahus abgehalt.

Vorher gab es in der Geschichte der USA nur eine handvoll solcher Meetings.

Folgendes wurde Besprochen:

Der Kollaps der US Ökonomie Ende 2008.
Der Kollaps der Staatsfinanzen Ende 2009
Der mögliche Bürgerkrieg als Folge des Kollaps.
Das "Zusammentreiben (Round Up) von aufrührerischen US Bürgern die sich möglicherweise gegen die Regierung wenden könnten.
Die Verbringung dieses Aufrührer in die neuen REX 84 Camps (Konzentrationslager).
Die Möglichkeit einer öffentlichen Racheaktion gegen Congress Mitglieder wegen des Zusammenbruchs
Die sichere Unterbringung der Congress Mitglieder und deren Familien während der Unruhen.
Der nötige und unvermeidliche Zusamenschluß der US. mit Kanada und Mexico zur North American Union
Die Ausgabe einer neuen Währung - genannt AMERO für alle 3 Nationen.

http://dprogram.wordpress.com/2008/05/21/as-america-collapses-us-government-secret-plans-revealed/

Keine Ahnung was ich davon halten soll, aber wenn nur die Hälfte stimmt wirds langsam ungemütlich.
 

Jadath

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Immer diese Geheimnisse, die noch am selben Tag von Leuten ausposaunt werden, die zufälligerweise Organisationen betreiben, bei denen ein Lifetime-Membership nur 250 Dollar kostet und Wassereinigungsgeräte mit Partner-ID vertrieben werden...

Conspiracy business at its best - und off topic in diesem Thread, würde ich auch meinen.

Edit: Eben erst bemerkt: Die Quelle für die Meldung auf den Verschwörerseiten ist eine australische News-Seite, die Verschwörertheorien zu dem Treffen zitiert. Die Verschwörer beziehen sich auf sich selbst als Quelle... herrlich. :mrgreen:

http://www.australia.to/story/0,25197,23040466-922,00,00.html
 
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