Kokain

Es wird

  • Mehr gekokst als früher

    Stimmen: 0 0,0%
  • Gleich viel gekokst wie früher

    Stimmen: 0 0,0%
  • Weniger gekokst als früher

    Stimmen: 0 0,0%
  • Bei uns gibts das nicht

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Eskapismus

Ehrenmitglied
Registriert
19. Juli 2002
Beiträge
2.151
der Konsument an sich, und der niemanden gefährdet, soll jeder seinem Körper den Schaden zufügen, den er sich selbst zugesteht

Erzähl das mal den Jungs und Mädels aus den oben geposteten Clips, oder den 8 Jährigen russischen Strassenkinder, die ihrem Kumpel eine tödliche Dosis Heroin spritzen und sich dabei mit einem geklauten Handy filmen und es dann auf dem Netz veröffentlichen (ich hab mirs nicht angesehen).

Viele meiner Kumpels haben ihre ersten Drogenerfahrungen mit 12 Jahren und sogar noch früher gemacht. Ich selbst fing zwar erst mit 14 Jahren an trotzdem war ich weit von jeglicher Form von Verantwortung entfernt. In Bezug auf Drogen von Eigenverantwortung zu sprechen ist unsinnig. Drogenkonsum ist eine sehr kollektive Erscheinung.


Den Konsumenten der niemanden gefährdet gibt es nicht. Jedes Mal wenn jemand irgendwas konsumiert, werden andere Leute mit einbezogen. Wenn du bei deinem Dealer ein Säckchen Gras holst belebst du damit den Markt, und es treten weitere Leute auf den Markt, die mit ihrem Angebot auf die Nachfrage antworten.

In Bern wurde mal ein nicht offizielles Experiment gemacht. Die Behörden haben die Hanfshops einfach mal ruhig verkaufen gelassen. In kürzester Zeit gab es in dieser 60'000 Einwohnerstadt über 40 Shops wo man Gras kaufen konnte. An einem guten Samstag standen Kiffer aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem Ausland in Schlangen bis auf die Strasse. In den Shops sammelten sich an einem Samstag schnell mal über 20'000 Franken an - Steuerfrei. Bald riefen die riesigen Profite, welche die Shops machten, Mafiaorganisationen auf den Plan und es kam zu Raubüberfällen. Der Grüne Stadthalter, der selber gern mal Kifft sah sich gezwungen die Shops zu schliessen.

Eigenverantwortung in diesem Zusammenhang bedeutet, dass du wohl bisher noch nicht ans Bett gefesselt in der örtlichen Psychiatrie aufgewacht bist, nachdem man dich auf dem Bahnhofklo am Boden gefunden hat. Das ist gut für dich. Aber trotzdem wirkst du aktiv an einem Prozess mit, der für unsere Gesellschaft schädlich ist. Die Aufgabe des Staates ist es für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen und da die Eigenverantwortung der Bevölkerung ständig abnimmt, ist es auch richtig wenn der Staat in deine Privatsphäre eindringt.

Ob Drogen legalisiert werden sollen ist dann ein anderes Thema. Auf jeden Fall darf sich der Staat niemals auf Eigenverantwortung der Bürger verlassen.
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Eskapismus schrieb:
Viele meiner Kumpels haben ihre ersten Drogenerfahrungen mit 12 Jahren und sogar noch früher gemacht. Ich selbst fing zwar erst mit 14 Jahren an
Schande über Eure Eltern und Lehrer.

In Bezug auf Drogen von Eigenverantwortung zu sprechen ist unsinnig. Drogenkonsum ist eine sehr kollektive Erscheinung.

Das ist eine Ausrede.


Den Konsumenten der niemanden gefährdet gibt es nicht. Jedes Mal wenn jemand irgendwas konsumiert, werden andere Leute mit einbezogen. Wenn du bei deinem Dealer ein Säckchen Gras holst belebst du damit den Markt, und es treten weitere Leute auf den Markt, die mit ihrem Angebot auf die Nachfrage antworten.

Das ist eine ähnlich schwache Kausalkette wie beim Klimawandel. Den einzelnen Konsumenten trifft keine zurechenbare Schuld.

In Bern wurde mal ein nicht offizielles Experiment gemacht. Die Behörden haben die Hanfshops einfach mal ruhig verkaufen gelassen. In kürzester Zeit gab es in dieser 60'000 Einwohnerstadt über 40 Shops wo man Gras kaufen konnte. An einem guten Samstag standen Kiffer aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem Ausland in Schlangen bis auf die Strasse. In den Shops sammelten sich an einem Samstag schnell mal über 20'000 Franken an - Steuerfrei. Bald riefen die riesigen Profite, welche die Shops machten, Mafiaorganisationen auf den Plan und es kam zu Raubüberfällen. Der Grüne Stadthalter, der selber gern mal Kifft sah sich gezwungen die Shops zu schliessen.

Statt friedliche Unternehmer vor Überfällen zu schützen, werden ihre Läden geschlossen. Tolle Auffassung von den Pflichten des Staates.

Die Aufgabe des Staates ist es für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen und da die Eigenverantwortung der Bevölkerung ständig abnimmt,

Könnte das vielleicht unter anderem eine Folge der staatlichen ürsorge- und Bevormundungspolitik sein, so daß der Staat wiedermal Proleme "abstellt". die er selbst gemacht hat?

Auf jeden Fall darf sich der Staat niemals auf Eigenverantwortung der Bürger verlassen.

Mit der Einstellung müßten Dich die zehn Checkpoints zwischen Nazareth und Bethlehem eigetlich freuen.
 

NeuesWeltbild

Meister
Registriert
8. September 2004
Beiträge
116
Erzähl das mal den Jungs und Mädels aus den oben geposteten Clips, oder den 8 Jährigen russischen Strassenkinder, die ihrem Kumpel eine tödliche Dosis Heroin spritzen und sich dabei mit einem geklauten Handy filmen und es dann auf dem Netz veröffentlichen

Das ist eine wirklich schreckliche Sache, aber eine andere Baustelle. Hier fehlt es allgemein an Perspektiven, an Betreuungseinrichtungen für Kinder, deren Eltern aus sozialer oder finanzieller Lage nicht dazu imstande sind. Heroin ist zudem eine andere Geschichte, die Angst bereitet, aber auch auf andere diffizile gesellschaftliche Defizite zurückzuführen ist, die in Angriff genommen werden müssten. Um auf's Thema zurückzukommen: Kann der Gelegenheitskonsument durch Verzicht in irgendeiner Weise dieses Horrorszenario verhindern? Ich denke nicht...


Viele meiner Kumpels haben ihre ersten Drogenerfahrungen mit 12 Jahren und sogar noch früher gemacht. Ich selbst fing zwar erst mit 14 Jahren an trotzdem war ich weit von jeglicher Form von Verantwortung entfernt. In Bezug auf Drogen von Eigenverantwortung zu sprechen ist unsinnig. Drogenkonsum ist eine sehr kollektive Erscheinung.

Für mich war es damals (mit 14/15) vor allem die Neugier und der Wunsch nach Abgrenzung. Vll auch ein wenig der Nervenkitzel des Verbotenem... Ob es auch so interessant gewesen wäre, wenn wir beim Otto an der Tankstelle das Gras hätten kaufen können. Ich denke nicht...

Den Konsumenten der niemanden gefährdet gibt es nicht. Jedes Mal wenn jemand irgendwas konsumiert, werden andere Leute mit einbezogen.

Ohne alle freisprechen zu wollen - ich kenne keinen, der eine Gefahr für andere darstellt. Wir gehen alle seriösen Jobs nach, und schwimmen zu Tageslicht ein wenig mit im Strom.

Wenn du bei deinem Dealer ein Säckchen Gras holst belebst du damit den Markt, und es treten weitere Leute auf den Markt, die mit ihrem Angebot auf die Nachfrage antworten.

Den illegalen Markt kann man nur beleben, solange er illegal ist... Und das bischen, das ich und Freunde gelegentlich noch an Gras konsumieren - aus Überzeugung - beeinflusst den Schwarzmarkt in viel geringerem Ausmass als der Pfurz einer Kuh das Ozonloch durchlöchert...

In Bern wurde mal ein nicht offizielles Experiment gemacht. Die Behörden haben die Hanfshops einfach mal ruhig verkaufen gelassen. In kürzester Zeit gab es in dieser 60'000 Einwohnerstadt über 40 Shops wo man Gras kaufen konnte. An einem guten Samstag standen Kiffer aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem Ausland in Schlangen bis auf die Strasse. In den Shops sammelten sich an einem Samstag schnell mal über 20'000 Franken an - Steuerfrei. Bald riefen die riesigen Profite, welche die Shops machten, Mafiaorganisationen auf den Plan und es kam zu Raubüberfällen. Der Grüne Stadthalter, der selber gern mal Kifft sah sich gezwungen die Shops zu schliessen.

Als Kauffrau frage ich mich hier, weshalb der Staat dermaßen geschäftsschädigend auf Unternehmen einwirken kann, die aufgrund der vorhandenen Nachfrage florieren...

Eigenverantwortung in diesem Zusammenhang bedeutet, dass du wohl bisher noch nicht ans Bett gefesselt in der örtlichen Psychiatrie aufgewacht bist, nachdem man dich auf dem Bahnhofklo am Boden gefunden hat.

Nein, das ist mir noch nicht passiert. Ich hoffe dir auch nicht? Bin zwar - und das ist lange her - oft aufgewacht und wusste zunächst nicht was ich letzte Nacht getan habe, lag aber dann (allein, um's zu betonen) in meinem Bett, und die Erinnerung kam später. Drogenerfahrungen haben mir beigebracht, dass nur ich für mich verantwortlich bin, und mich nicht in jedem wichtigen Augenblick auf Eltern/Freunde/Schutzengel/unsere selbstverherrlichende Bundesrepublik verlassen kann. Sie nahmen mir Angst, und gaben mir Mut, und eine andere Sicht der Dinge.

Aber trotzdem wirkst du aktiv an einem Prozess mit, der für unsere Gesellschaft schädlich ist. Die Aufgabe des Staates ist es für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen und da die Eigenverantwortung der Bevölkerung ständig abnimmt, ist es auch richtig wenn der Staat in deine Privatsphäre eindringt.

Inwieweit ich an diesem Prozess mitwirke habe ich ja bereits im Ansatz erläutert... Meinst du nicht, wenn jeder nur ein klein wenig mehr selbst auf seine Belange und auf seine Sicherheit achten würde, wäre allen mehr geholfen? Die vierzig Euro, die der Polizeibeamte kassiert,w enn du unangeschnallt Auto fährst dienen deiner Sicherheit, ja klar... Wie hilflos sind wir Menschen, wenn wir auf der Bedienungsanleitung der Mikrowelle lesen müssen, dass man die Katze darin nicht trocknen darf? Glaubst du nicht, dass die Eigenverantwortung des Einzelnen durch das "gemschte Nest", das soziale Auffangnetz mehr und mehr abnimmt? Das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Basta.

Eine Frage @ Eskapismus: Wann hast du den Entschluss getroffen, generell den Drogen abzuschwören, und warum sitzt das so tief?

@Ein_Liberaler: Genau!! 8)
Aber dass "nur" Lehrer und Eltern zur Rechenschaft gezogen werden, ist nicht genug. Ich prangere vor allem die Medien an, die systematisch Bullshit in die Köpfe unserer Kinder setzen.
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
NeuesWeltbild schrieb:
Den illegalen Markt kann man nur beleben, solange er illegal ist... Und das bischen, das ich und Freunde gelegentlich noch an Gras konsumieren - aus Überzeugung -
Was denn bitte für eine Überzeugung? Die Überzeugung, dass man, indem man Illegales tut, gleichzeitig Gutes tut, die Welt verbessert?? Ich finds furchtbar, wenn mir Leute von ihrer Überzeugung erzählen und damit zu erklären versuchen, dass sie dem Reiz des Verbotenen erlegen sind und sich nicht mehr aus ihrer Sucht befreien können. Von was kann man beim Kiffen überzeugt sein?? Man kann Spaß daran haben high zu sein, klar, man kann Spaß daran haben die vermeintliche Bewusstseinserweiterung zu spüren, klar, aber das sind Dinge die man aussprechen sollte wie sie sind, und in diesem Fall bitte nicht von Überzeugung sprechen.
NeuesWeltbild schrieb:
beeinflusst den Schwarzmarkt in viel geringerem Ausmass als der Pfurz einer Kuh das Ozonloch durchlöchert...
Klar, und wenn das jeder sagt wird sich daran auch nichts ändern, was für eine engstirnige Auffassung. Wenn jetzt jeder zehnte loszieht um sich illegal eine Schusswaffe zu kaufen, dann tut der einzelne sicher nicht viel dafür die Kriminalitätsrate zu steigern, aber es gibt gewisse Gründe dafür, dass es illegal ist. Und da beißt die Maus kein Faden ab. Und wir wissen genau, dass da eins ins andere greift, dass Marihuana in den meisten Fällen die Einstiegsdroge ist, dass der Besitz von Waffen notwendigerweise auch irgendwann zum Gebrauch führt, selbstverständlich nicht bei jedem, aber die Wahrscheinlichkeit steigt durch den Besitz. Und deswegen zu sagen, man selbst sei nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein? Sollen wir beim Klima- und Umweltschutz genauso denken?? Die Einstellung allein richtet die Menschheit zugrunde.
Vielleicht war das jetzt bisschen weit ausgeholt, aber im Grunde verhält es sich genau so!
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
Shishachilla schrieb:
Und wir wissen genau, dass da eins ins andere greift, dass Marihuana in den meisten Fällen die Einstiegsdroge ist,

Ach was, Einstiegsdroge ... alle Kiffer haben mit Tabak und Bier angefangen, sind sie dann die Einstiegsdrogen für Cannabis ?
Und falls ja, warum werden sie dann nicht mit derselben Logik verboten ?
Ist Cannabis deshalb eine Einstiegsdroge, weil es eine Droge ist - oder weil es eine illegale Droge ist und Berührungsängste auch zu anderen Drogen entfallen ?
Wenn es wirklich so ist, warum bleibt die bei weitem große Mehrheit der Kiffer ausschließlich beim Cannabis ?

Diese Etikettierungen bringen niemanden wirklich weiter.

Opiate z.B. sind - medizinisch hergestellt und verabreicht - so körpernahe Stoffe, dass sie keine Schäden hervorrufen. Der User hat die massiven Entzugserscheinungen der Opiatsucht und der Körper verknorpelt durch die Injektionen - ansonsten treten keine Schädigungen auf. Es gibt dafür genug Fallbeispiele bspw. opiatabhängiger Mediziner.
Der typische Junkie verkommt durch die schlechte Qualität und die Beimengungen, die Lebensbedingungen in der Beschaffung, der mangelnden Hygiene ...
Es ist daher eigentlich kein medizinisches Problem, sondern ein soziales oder moralisches Problem.

Wenn der Staat beginnen würde, Junkies den Zugang zu medizinisch hergestelltem Heroin zu ermöglichen - wäre das vertretbar ?
Derzeit sehe ich dazu keinen Ansatz, denn der Staat will sich nicht zum Erfüllungsgehilfen der Drogensucht machen. Es wird das Dogma der anzustrebenden Abstinenz vertreten.
Wahrscheinlich würde es dem einzelnen Junkie dabei besser gehen und der Staat und die Gesellschaft erheblich Geld sparen - denn im Vergleich zu den Folgen von Beschaffungskriminalität und Verelendung sind die Kosten für medizinisches Heroin minimal.

Der amtliche Begriff der "Droge" ist scheinheilig. Denken wir daran, dass Pharmafirmen wie Bayer durch das Heroin groß geworden sind (wahrscheinlich gäbe es Bayer sonst gar nicht). Sie haben es erst nach massiven Protesten aus der Bevölkerung vom Markt genommen, ein halbes Jahr vor dem gesetzlichen Verbot.
Heute sind sie schlauer als in den 20er Jahren, aber das Prinzip bleibt dasselbe. Sie nennen die Psychopharmaka Medikamente, aber sind das etwa keine Drogen ? Und falls nicht: Worin liegt denn der Unterschied ?

Extasy hat ein hohes Potential in der Behandlung von Traumata-Patienten - nicht als Happypill für den Dauergebrauch, sondern im gezielten Einsatz während Psychotherapiesitzungen. Es darf aber, da einmal als BTM gebranntmarkt, nicht mehr eingesetzt werden. Dasselbe dürfte für Proszac gelten. Vor allem aber in den USA machen die Leute aber keine Psychotherapien (denn viele Krankenkassen in den USA zahlen dafür nicht) sondern schlucken das als Happypill in Dauermedikamentation.
Gut für die Hersteller: Da wird was verdient.

Wenn also Drogen Medikamente sind und Medikamente Drogen - warum wird nicht endlich einmal aufgehört mit diesem schwarz-weiß-Denken ?
Sollte nicht vielmehr eine pragmatischere Politik gesucht und gefunden werden ?
 

general

Erleuchteter
Registriert
30. März 2004
Beiträge
1.163
Giacomo_S schrieb:
Wenn der Staat beginnen würde, Junkies den Zugang zu medizinisch hergestelltem Heroin zu ermöglichen - wäre das vertretbar ?
Derzeit sehe ich dazu keinen Ansatz, denn der Staat will sich nicht zum Erfüllungsgehilfen der Drogensucht machen. Es wird das Dogma der anzustrebenden Abstinenz vertreten.

In der Schweiz gibt es seit einigen Jahren die staatlich kontrollierte Heroinabgabe an Süchtige. Was man so hört funktioniert das gut. Die Süchtigen, welche dort teilnehmen, werden gleichzeitig im langsamen Entzug begleitet, so viel ich weiss werden die Dosen nach und nach schwächer. Ist auf jedenfall sehr umstritten gewesen, hat sich aber etabliert.


Ich gehe sogar so weit zu sagen, alle Drogen sollten legal werden. Denn: Ohne illegalität gibt es keinen Schwarzmark. Als man in den USA den Alkohol verbieten wollte, gab es auf einmal ein sehr gutes Geschäft für die Mafia. Müsste umgekehrt nicht der Mafia das Einkommen aus dem illegalen Dorgenverkauf entgehen, wenn Apotheken Koks und LSD verkaufen würden? Strenge Gesetze würden die Abgabe an Minderjährige verhindern. Ich meine, man müsste nur schon mal die Gesetze diesbezüglich bei den Alkoholika und Zigaretten durchsetzen. Empfindliche Strafen für die Verkäufer und nicht für die Konsumenten. Jedoch ist dies wohl eher ein anderes Thema, einen separaten Faden wert. Ich frage mich nur oft, weshalb Cannabis verboten sein kann, und Alkohol "wegen unserem kulturellen Hintergrund" legal ist. Ist doch keine politisch korrekte Argumentation. Schliesslich hat man früher Menschen auch noch geteert und gefedert.

Irgendwie sollte man beginnen, Drogen (sollte man mal definieren, wie schon gesagt wurde, Medikamente sind ja auch Drogen) nicht nur als zerstörerisch anzusehen, obwohl sie das natürlich bei falschem Umgang durchaus sind. Aber entweder sind alle verboten oder alle erlaubt. Ich zumindest kenne mehr Menschen, die wegen des Alkohols zugrunde gegangen sind, als solche, welche wegen Cannabis stehen blieben.

War jetzt vielleicht etwas OT. Nix für ungut.
general
 

Giacomo_S

Ehrenmitglied
Registriert
13. August 2003
Beiträge
2.835
general schrieb:
Ich gehe sogar so weit zu sagen, alle Drogen sollten legal werden. Denn: Ohne illegalität gibt es keinen Schwarzmark. Als man in den USA den Alkohol verbieten wollte, gab es auf einmal ein sehr gutes Geschäft für die Mafia. Müsste umgekehrt nicht der Mafia das Einkommen aus dem illegalen Dorgenverkauf entgehen, wenn Apotheken Koks und LSD verkaufen würden?

Ehrlich gesagt bin ich unentschieden, ob das die richtige Lösung ist.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen sehr interessanten Doku-Spielfilm der BBC hinweisen, der u.a. reale Zitate der Pharmaindustrie zu dieser Thematik enthält:

Video: If Drugs were legal (englisch)

Auch interessant: Arte-Doku über Drogen und Psychopharmaka:

Halluzinogene und Ecstasy - Angriff aufs Bewusstsein

general schrieb:
Strenge Gesetze würden die Abgabe an Minderjährige verhindern. Ich meine, man müsste nur schon mal die Gesetze diesbezüglich bei den Alkoholika und Zigaretten durchsetzen. Empfindliche Strafen für die Verkäufer und nicht für die Konsumenten.

Derzeit ist ja einmal wieder in der EU in der Diskussion, Alkohol erst ab 18 abgegeben zu dürfen. Spektakuläre Vorfälle wie der kürzliche Fall eines 16jährigen, der nach dem Genuss von 56 Tequila im Koma um sein Leben kämpft, unterstreichen die Diskussion in den Medien.
Nur: Laut den vorhandenen Gesetzen hätte er den Tequila gar nicht erst bekommen dürfen und auch als Volljähriger nicht in dieser Menge (denn auch dafür gibt es Gesetze).

Man glaubt wieder einmal mehr, durch strengere Gesetze etwas erreichen können. Nicht die Gesetze müssen verschärft werden, sondern die bestehenden angewandt. Wenn aber wie im vorliegenden Fall, wie so oft, alle wegschauen, ist das alles Makulatur.
Im Gegenteil: Wenn - wie durch die Gesetze vorgesehen - ein Jugendlicher mit 16 mal in einer Kneipe ein Bier trinkt und um 0:00 das Lokal verlassen muss, kann das doch gar nicht so wild enden. Schlimmer wäre es doch, durch "Alkohol ab 18" den Reiz des Verbotenen noch zu verstärken.
 

Eskapismus

Ehrenmitglied
Registriert
19. Juli 2002
Beiträge
2.151
Ein_Liberaler schrieb:
Eskapismus schrieb:
Viele meiner Kumpels haben ihre ersten Drogenerfahrungen mit 12 Jahren und sogar noch früher gemacht. Ich selbst fing zwar erst mit 14 Jahren an
Schande über Eure Eltern und Lehrer.

Ich zumindest bin eigentlich aus einer gut behüteten Familie. Mutter Sozialarbeiterin und Vater Psychiater, was will man noch mehr. Aber sie waren machtlos. Verschiedene Eltern meiner Kumpels haben verschiedenes versucht: Familienberatung, Urinproben, Schläge, Internat geholfen hat gar nichts. Wenn einer aufgehört hat mit dem Drogenkonsum, dann kam dies immer aus eigenem Wille, meist weil sie merkten, dass sie kurz vor der Klapse stehen. Meine Eltern wären auch immer für mich da gewesen, bei mir jedenfalls lag es nicht an meinen Eltern. Ich war zum grössten Teil selber schuld. Trotzdem war ich damals einfach zu jung um damit umzugehen.

Ein_Liberaler schrieb:
In Bezug auf Drogen von Eigenverantwortung zu sprechen ist unsinnig. Drogenkonsum ist eine sehr kollektive Erscheinung.

Das ist eine Ausrede.
Könntest du das ein wenig ausformulieren?

Ein_Liberaler schrieb:
Den Konsumenten der niemanden gefährdet gibt es nicht. Jedes Mal wenn jemand irgendwas konsumiert, werden andere Leute mit einbezogen. Wenn du bei deinem Dealer ein Säckchen Gras holst belebst du damit den Markt, und es treten weitere Leute auf den Markt, die mit ihrem Angebot auf die Nachfrage antworten.

Das ist eine ähnlich schwache Kausalkette wie beim Klimawandel. Den einzelnen Konsumenten trifft keine zurechenbare Schuld.
Ich bin jetzt nicht ganz sicher ob du das ironisch meinst. Bei mir ist schon spät. :O_O:
Ein_Liberaler schrieb:
In Bern wurde mal ein nicht offizielles Experiment gemacht....

Statt friedliche Unternehmer vor Überfällen zu schützen, werden ihre Läden geschlossen. Tolle Auffassung von den Pflichten des Staates.
Schon mal überlegt, wie die diese Millionenbeträge die da erwirtschaftet wurden gewaschen haben? Viele der Headshopbesitzer waren mehrbessere Kleinkriminelle, die unwahrscheinlich Reich damit geworden sind. Von Hippieromantik keine Spur.


Ein_Liberaler schrieb:
Die Aufgabe des Staates ist es für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen und da die Eigenverantwortung der Bevölkerung ständig abnimmt,

Könnte das vielleicht unter anderem eine Folge der staatlichen ürsorge- und Bevormundungspolitik sein, so daß der Staat wiedermal Proleme "abstellt". die er selbst gemacht hat?

Eine so tolerante Haltung wie in unserer Stadt damals kenn ich sonst nur von Orten wie Amsterdam. Ich sehe darin einen Zusammenhang mit der Anzahl von psychisch geschädigten Kumpels die ich hab. In den 3 Jahren, die ich jetzt hier in Moskau lebe habe ich sehr viele junge Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt und ich hab schnell festgestellt, dass dies nicht normal ist.

Ein_Liberaler schrieb:
Auf jeden Fall darf sich der Staat niemals auf Eigenverantwortung der Bürger verlassen.

Mit der Einstellung müßten Dich die zehn Checkpoints zwischen Nazareth und Bethlehem eigetlich freuen.

touché
aber ich hab jetzt mal mit Repressionsvertreter angefangen und da mach ich auch weiter sonst macht das keinen Spass.
 

Eskapismus

Ehrenmitglied
Registriert
19. Juli 2002
Beiträge
2.151
NeuesWeltbild schrieb:
Kann der Gelegenheitskonsument durch Verzicht in irgendeiner Weise dieses Horrorszenario verhindern? Ich denke nicht...

Gerade der Gelegenheitskonsument beweist ja seiner Umwelt, dass ein Leben mit Drogen gut möglich ist. Viele unserer Eltern waren Hippies und haben mal gekifft und auch mal ein wenig LSD genascht. Mein grosser Bruder kam damit ja auch gut klar also zog ich daraus meine eigenen Schlüsse.

Die persönliche Freiheit des Einzelnen deshalb einzuschränken geht mir dann aber doch ein bisschen zu weit. Trotzdem finde ich es richtig, dass die Weitergabe und die Anstiftung zum Konsum von Drogen (gerade gegenüber Minderjährigen) höher bestraft werden als der Eigenkonsum.

NeuesWeltbild schrieb:
Für mich war es damals (mit 14/15) vor allem die Neugier und der Wunsch nach Abgrenzung. Vll auch ein wenig der Nervenkitzel des Verbotenem... Ob es auch so interessant gewesen wäre, wenn wir beim Otto an der Tankstelle das Gras hätten kaufen können. Ich denke nicht...

Naja die Lust am Verbotenen kann man auch anders befriedigen. Kannst dir das StGB als Inspirationsquelle nehmen.

NeuesWeltbild schrieb:
Als Kauffrau frage ich mich hier, weshalb der Staat dermaßen geschäftsschädigend auf Unternehmen einwirken kann, die aufgrund der vorhandenen Nachfrage florieren...

Das hatten wir ja bereits. Wenn einige Hunderte das machen, dann stört dies auch niemanden aber es ist halt nun mal eine gesellschaftliche Erscheinung.
NeuesWeltbild schrieb:
Nein, das ist mir noch nicht passiert. Ich hoffe dir auch nicht?
Nee, ich und meine Kumpels waren in der Regel wenigstens schlau genug, zu bremsen bei Sonnenaufgang. Auch hab ich die Schweiz verlassen bevor das mit dem Koks so richtig allgegenwärtig wurde.
NeuesWeltbild schrieb:
Drogenerfahrungen haben mir beigebracht, dass nur ich für mich verantwortlich bin, und mich nicht in jedem wichtigen Augenblick auf Eltern/Freunde/Schutzengel/unsere selbstverherrlichende Bundesrepublik verlassen kann. Sie nahmen mir Angst, und gaben mir Mut, und eine andere Sicht der Dinge.
Das erinnert mich an den einen Junkie der mit 15 von seinem Zuhause auf dem Land ausgerissen ist und in die Stadt kam und als erstes mal ne Folie geraucht hat bevor er seinen ersten Suff hatte. Einen Lerneffekt hat Drogenkonsum bestimmt. Jedoch gäbe es auch nichts über den Umgang mit Drogen zu lernen, wenn sie gar nicht existieren würden. Z.B. hab ich nie Opium geraucht, weil das sehr schwierig zu kriegen war.

NeuesWeltbild schrieb:
Meinst du nicht, wenn jeder nur ein klein wenig mehr selbst auf seine Belange und auf seine Sicherheit achten würde, wäre allen mehr geholfen?
Auf jeden Fall aber die Erfahrung zeigt, dass doch ein wesentlicher Teil der Bevölkerung eben genau das nicht kann. Besser wäre aber noch wenn nicht nur jeder auf sich selber aufpassen würde sondern gleich auch noch auf seine Mitmenschen.
NeuesWeltbild schrieb:
Eine Frage @ Eskapismus: Wann hast du den Entschluss getroffen, generell den Drogen abzuschwören, und warum sitzt das so tief?
Ok. Ich muss mich wohl nun doch outen. Ich führe ja auch immer noch kein Abstinenzlerdasein. Ich bin einfach abgehauen. Zuerst hab ich sehr viel gesoffen aber es wird immer wie weniger. Wenigstens von all den Pülverchen hab ich abgeschworen. Und gekifft hab ich auch schon lange nicht mehr. Gibt halt viel weniger Kiffer hier und man muss sie suchen wenn man kiffen will. Es erleichtert einem das Aufhören ungemein, wenn man nicht täglich damit konfrontiert wird.
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
Giacomo_S schrieb:
Wenn es wirklich so ist, warum bleibt die bei weitem große Mehrheit der Kiffer ausschließlich beim Cannabis ?
sagt wer? Wieviel Prozent der Drogenabhängigen sind denn per Cannabis eingestiegen?
 

Kynokrates

Geselle
Registriert
20. Mai 2005
Beiträge
93
NeuesWeltbild schrieb:
Für mich war es damals (mit 14/15) vor allem die Neugier und der Wunsch nach Abgrenzung. Vll auch ein wenig der Nervenkitzel des Verbotenem... Ob es auch so interessant gewesen wäre, wenn wir beim Otto an der Tankstelle das Gras hätten kaufen können. Ich denke nicht...

Möglicherweise liegt genau hier das eigentliche Problem begraben. Bei den meisten Jugendlichen ist der psychologische Motor ihres Tuns der Wunsch nach Abgrenzung.

Abgrenzung wovon? Warum abgrenzen? Jeder Mensch ist ohnehin eigen und damit bereits abgegrenzt. Das ist eine Tatsache, die keiner zusätzlichen Betonung bedarf.

Daher besteht der eigentliche "pädagogische Auftrag" darin, den Heranwachsenden zu vermitteln, dass es prinzipiell betrachtet unsinnig ist, sich zusätzlich abgrenzen zu wollen.

Vielleicht würden sie dann auch gar keine Drogen mehr konsumieren wollen, und wenn doch, würden die Drogen möglicherweise dann sogar auf ganz andere Weise wirken als bisher.

Das Hauptproblem der (allgemein üblichen) unprinzipiellen Pädagogik, die sich ausschließlich an Äußerlichkeiten orientiert, ist die sich aus dieser inadäquaten Sichtweise zwangsläufig ergebende Instandhaltung der "Against-Mentality",...

...beziehungsweise, diese "Against-Mentality" ist überhaupt erst aus jener Sichtweise entstanden und damit auch die Notwendigkeit des Drogenkonsums.

8)
 

Ein_Liberaler

Forenlegende
Registriert
14. September 2003
Beiträge
9.777
Eskapismus schrieb:
Ich zumindest bin eigentlich aus einer gut behüteten Familie.

Die aber offenbar in Bezug auf Drogen ein schlechtes Vorbild war.

Viele unserer Eltern waren Hippies und haben mal gekifft und auch mal ein wenig LSD genascht.

In meiner Familie haben zwar alle Alkohol getrunken, aber es hat sich nie jemand betrunken. Ein Großonkel, der (noch vor dem Krieg) Hab und Gut versoffen hat, war das ständige schlechte Beispiel.

Gras und LSD nimmt man dagegen nur, wenn man es auch auf einen Rausch abgesehen hat.

Wenn ich mit 12 oder 14 Drogen genommen hätte, hätte das einen Riesenskandal gegeben, mit Schulverweisen und allem Drum und Dran.

Könntest du das ein wenig ausformulieren?

Niemand zwingt Dich, kollektiven Entscheidungen Deiner Peergroup zu folgen. Wenn Deine Freunde Scheiße bauen, mußt Du nicht mitmachen. Ich könnte Dir genug Beispiele von Leuten erzählen, die aus ihrem Verein ausgetreten sind, weil ihnen das Saufen zuviel wurde, die auf ihrer Stube hockenblieben, wenn ihre Kameraden in den Puff zogen, die auf dem Unteroffizierabend keinen Tropfen Alkohol tranken usw.

Eine gewisse Charakterstärke gehört dazu, aber die sollte jeder haben. Woher soll er sonst Selbstwertgefühl beziehen? Würdest Du ernsthaft ein Würstchen sein wollen, daß wichtige Entscheidungen über die eigene Lebensführung, das eigene Schicksal (wir reden immerhin von [leider] verbotenen Drogen und eventuellen Haftstrafen) anderen überläßt? Doch nicht bewußt und ernsthaft, oder?

Raff Dich auf, sei ein Mann, die Verantwortung für Dein Leben und Handeln hast Du!

(Okay, Pathos. Du hast Dich ja längst aufgerafft.)


Ich bin jetzt nicht ganz sicher ob du das ironisch meinst. Bei mir ist schon spät. :O_O:

Unironisch. Wenn ich jetzt ins Auto steige und um den Block fahre, ist mein Beitrag zum Klimawandel so gering, daß mir seine Folgen nicht zugerechnet werden können. Ebenso gering wäre mein Beitrag zu einem bereits bestehenden und gutausgebauten Schwarzmarkt.

Anderes Beispiel: Wenn ich bei Aldi kaufe, bin ich vielleicht mitverantwortlich für die Insolvenz von Tante Emma, aber mein Beitrag dazu ist unwesentlich und wenn ich anders handelte, würde das nichts ändern.


Schon mal überlegt, wie die diese Millionenbeträge die da erwirtschaftet wurden gewaschen haben? Viele der Headshopbesitzer waren mehrbessere Kleinkriminelle, die unwahrscheinlich Reich damit geworden sind. Von Hippieromantik keine Spur.

Schuld des Staates. Wenn ich keine Möglichkeit biete, das eingenommene Geld zu legalisieren, hilft die ganze Freigabe des Drogenhandels wenig, und ich überlasse den Markt Kriminellen, mit allen üblen Folgen. Keine Rechtssicherheit, keine Qualitätskontrolle, Betrug, Rechtsdurchsetzung mittels Gewalt, alles was dazugehört. Schön beschrieben von Valentin Landmann in "Verbrechen als Markt".

Eine so tolerante Haltung wie in unserer Stadt damals kenn ich sonst nur von Orten wie Amsterdam. Ich sehe darin einen Zusammenhang mit der Anzahl von psychisch geschädigten Kumpels die ich hab. In den 3 Jahren, die ich jetzt hier in Moskau lebe habe ich sehr viele junge Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt und ich hab schnell festgestellt, dass dies nicht normal ist.

Ich verstehe nicht ganz. Ist Deine These "Liberale Drogenpolitik führt zu psychisch geschädigten Jugendlich"? Oder Liberalität im allgemeinen?

Was Drogenabgabe an Minderjährige angeht, bin ich übrigens alles andere als liberal, nur als Anmerkung.

Aber zurück zur Eigenverantwortung. Meine These war, daß der Fürsorgestaat sie dem Bürger aberzieht.

touché
aber ich hab jetzt mal mit Repressionsvertreter angefangen und da mach ich auch weiter sonst macht das keinen Spass.

War's denn von Anfang an nicht Deine Meinung?

Die persönliche Freiheit des Einzelnen deshalb einzuschränken geht mir dann aber doch ein bisschen zu weit.

Aber, Herr Repressario!

Kindern Drogen zugänglich zu machen ist natürlich etwas völlig anderes, als sie Erachsenen zu verkaufen. Und Konsum ist zumindest in Deutschland aus rechtssystematischen Gründen straffrei.

Lust am Verbotenen. Die reizt in einem bestimmten Alter auch zum Ladendiebstahl und zu allerlei Wandschmierereien, nicht zum Kiffen. Beim Kiffen etc kommt aber noch dazu, daß ein Genuß verboten ist, der niemand anders schadet. Umso reizvoller ist das.
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
Kynokrates schrieb:
Abgrenzung wovon? Warum abgrenzen? Jeder Mensch ist ohnehin eigen und damit bereits abgegrenzt. Das ist eine Tatsache, die keiner zusätzlichen Betonung bedarf.

Daher besteht der eigentliche "pädagogische Auftrag" darin, den Heranwachsenden zu vermitteln, dass es prinzipiell betrachtet unsinnig ist, sich zusätzlich abgrenzen zu wollen.
Ich denke, dass einige einfach die Angst haben, ihr ganzes Leben auf dem Strom mitzuschwimmen, ohne jemals etwas eigenes auf die Beine gestellt zu haben. Sie haben Angst im "Mainstream" unter zu gehen. Und teilweise ist es ja auch so. Ich denke es schadet nicht, wenn jeder irgendetwas individuelles für sich tut, wenn man weiß wer man ist, wenn man seinen Nachbarn im Strom anschauen kann und sich sagen kann: Ich bin anders/weiter. So was in der Art. Ist doch was schönes, wenn man sich seiner Individualität auch bewusst sein kann! Ein Bisschen Abgrenzung schadet also nie, is nur die Frage in welchem Maße, und in welche Richtung.
Ein_Liberaler schrieb:
Wenn ich jetzt ins Auto steige und um den Block fahre, ist mein Beitrag zum Klimawandel so gering, daß mir seine Folgen nicht zugerechnet werden können. Ebenso gering wäre mein Beitrag zu einem bereits bestehenden und gutausgebauten Schwarzmarkt.

Anderes Beispiel: Wenn ich bei Aldi kaufe, bin ich vielleicht mitverantwortlich für die Insolvenz von Tante Emma, aber mein Beitrag dazu ist unwesentlich und wenn ich anders handelte, würde das nichts ändern.
Rischdisch. :wink:
Nur sollte man, im Rahmen seiner Möglichkeiten, nicht darüber hinwegsehen sondern Handeln. Nicht den Kopf in denSand stecken und jammern à la: "Ich kann doch eh nichts machen"! Das würde bewusstes Handeln gegen die Gemeinschaft bedeuten. Jeder kann etwas tun, und jeder einzelne IST wichtig. Sobald das jedem klar ist, oder zu mindest der Mehrheit, als dann kann sehr viel verändert werden. Es fängt immer im Kleinen an.
 

hapatree

Großmeister
Registriert
29. November 2005
Beiträge
513
Shishachilla schrieb:
Giacomo_S schrieb:
Wenn es wirklich so ist, warum bleibt die bei weitem große Mehrheit der Kiffer ausschließlich beim Cannabis ?
sagt wer? Wieviel Prozent der Drogenabhängigen sind denn per Cannabis eingestiegen?

Kindergartengehen bringt Vergewaltiger hervor....Wieviele Vergewaltiger sind denn Kindergarten gegangen? Na? Da ist der Beweis!

:roll:
 

Kynokrates

Geselle
Registriert
20. Mai 2005
Beiträge
93
Shishachilla schrieb:
Ich denke, dass einige einfach die Angst haben, ihr ganzes Leben auf dem Strom mitzuschwimmen, ohne jemals etwas eigenes auf die Beine gestellt zu haben. Sie haben Angst im "Mainstream" unter zu gehen. Und teilweise ist es ja auch so. Ich denke es schadet nicht, wenn jeder irgendetwas individuelles für sich tut, wenn man weiß wer man ist, wenn man seinen Nachbarn im Strom anschauen kann und sich sagen kann: Ich bin anders/weiter. So was in der Art. Ist doch was schönes, wenn man sich seiner Individualität auch bewusst sein kann! Ein Bisschen Abgrenzung schadet also nie, is nur die Frage in welchem Maße, und in welche Richtung.

Jeder ist bereits anders und damit individuell. Wo läge also der Sinn, sich zusätzlich abgrenzen zu wollen? Eher scheint es so, dass man durch diese Ambition das eigene Anderssein einäschert und dadurch undividuell bzw. gleich wird (im Sinne von sich gleichschalten lassen), ohne das man es merkt. Und dann entstehen so merkwürdige psychomentale Zustände wie dass man bspw. irgendwelche raren Dinge ansammelt, auf die man dann stolz ist, weil andere sie nicht haben.

Man betont quasi, dass man Underground wäre, ist aber in Wirklichkeit mehr Mainstream als diejenigen, die sich gar keine elitären Gedanken machen und sofort mit dem Strom mitschwimmen.

Wenn man jedoch das ganze 100% prinzipiell betrachtet, lautet die resultierende Formel:

Underground gleich Mainstream

Wer Underground ist, braucht das nicht zu betonen. Wer Underground ist, ist gleichzeitig Mainstream.

Aus der hier angeprangerten Abgrenzungsperspektive heraus betrachtet lautet die Formel hingegen:

Underground ungleich Mainstream

Und das bedeutet Konflikt, das bedeutet Krieg und ist in letzter Instanz die Basis der übelsten aller "biochemischen Waffen", dem Informationskapitalismus...
 

Shishachilla

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
4.310
krynokrates schrieb:
Jeder ist bereits anders und damit individuell.
Eben nicht,,,


Du sagst, wenn sich jemand Gedanken macht, und sich hervorhebt, dann ist er nicht individuell und schwimmt absolut mitten im Mainstream. Das macht doch keinen Sinn, und vor allem nicht aus seiner Perspektive, die auch mit einbezogen werden sollte.

Du kannst jemand nicht nach Mainstream einordnen bloß weil er ne andere Meinung hat....

Edit:
Wenn man jedoch das ganze 100% prinzipiell betrachtet, lautet die resultierende Formel:

Underground gleich Mainstream

Wer Underground ist, braucht das nicht zu betonen. Wer Underground ist, ist gleichzeitig Mainstream.

Aus der hier angeprangerten Abgrenzungsperspektive heraus betrachtet lautet die Formel hingegen:

Underground ungleich Mainstream

Und das bedeutet Konflikt, das bedeutet Krieg und ist in letzter Instanz die Basis der übelsten aller "biochemischen Waffen", dem Informationskapitalismus...

Ist Underground für dich nun Mainstream oder nicht?
bzw. wie betrachtest du es denn?
 

Hosea

Erleuchteter
Registriert
25. Dezember 2004
Beiträge
1.515
Ein Liberaler schrieb:

Beim Kiffen etc kommt aber noch dazu, daß ein Genuß verboten ist, der niemand anders schadet. Umso reizvoller ist das.

Eigentlich schadet der Genußkiffer ja dem Steuersäckle. Meine Güte hier ist ja so ein Rechner, bei 4 Tässchen am Tag, zahle ich 20 Euro Kaffeesteuer im Jahr. 8O

Lg Hosea
 

Kynokrates

Geselle
Registriert
20. Mai 2005
Beiträge
93
Shishachilla schrieb:
krynokrates schrieb:
Jeder ist bereits anders und damit individuell.
Eben nicht,,,


Du sagst, wenn sich jemand Gedanken macht, und sich hervorhebt, dann ist er nicht individuell und schwimmt absolut mitten im Mainstream. Das macht doch keinen Sinn, und vor allem nicht aus seiner Perspektive, die auch mit einbezogen werden sollte.

Du kannst jemand nicht nach Mainstream einordnen bloß weil er ne andere Meinung hat....

Edit:
Wenn man jedoch das ganze 100% prinzipiell betrachtet, lautet die resultierende Formel:

Underground gleich Mainstream

Wer Underground ist, braucht das nicht zu betonen. Wer Underground ist, ist gleichzeitig Mainstream.

Aus der hier angeprangerten Abgrenzungsperspektive heraus betrachtet lautet die Formel hingegen:

Underground ungleich Mainstream

Und das bedeutet Konflikt, das bedeutet Krieg und ist in letzter Instanz die Basis der übelsten aller "biochemischen Waffen", dem Informationskapitalismus...

Ist Underground für dich nun Mainstream oder nicht?
bzw. wie betrachtest du es denn?


Underground ist formell betrachtet intensive Beschäftigung mit einer Materie (Freakism), Mainstream ist entfernte Beschäftigung (Seltenseher, etc).

Inhaltlich gesehen ist Underground jedoch nur Underground, wenn er die Tendenz hat, den Mainstream konstruktiv zu befruchten. Heißt, der Freak ist primär Freak, damit der Nichtfreak davon profitieren kann. Geht er so vor, befruchtet der Mainstream den Underground in umgekehrter Weise, denn der Nichtfreak sieht Dinge, die der Freak nicht sehen kann, weil er mehr Distanz zu der Materie hat und diese Dinge ergänzt er auf ebenso konstruktive Weise.

Andererseits erkennt der Nichtfreak gewisse Aspekte nicht, die nur der Freak sieht, und das sind naturgemäß die meisten. Diese Dinge erkennt der Nichtfreak nicht, weil er zu weit weg von der Materie ist. Daher weiß bspw. der DSDS-Fan nicht, dass die Musik in dieser Sendung de facto keinen psychotronischen Karakter besitzt.

Underground befruchtet Mainstream und Mainstream befruchtet Underground, sofern es nicht aus der "Against-Mentality" angegangen wird.

Damit ist der, der wirklich Underground ist, gleichzeitig Mainstream, da er vom Mainstream befruchtet wurde und der, der auf irgendeiner Ebene Mainstream (also Seltenbeschäftiger) ist, gleichzeitig Underground, da er gleichso von der Dialogkraft profitiert hat.

Doch der heutige Underground, auf welcher Ebene auch immer, verdient den Namen nur auf der formellen Ebene, weil er eben aus der Against-Mentality agiert und nicht aus der Samurai-Perspektive (Samurai = Dienender).

Solch entwurzelte Mainstream-Eskapaden wie DSDS sind nüchtern betrachtet lediglich ein Resultat dieser elitären Herangehensweise des sog. Undergrounds. Nichts als ein Spiegel (mirror = my error).

Nichts als ein Spiegel der eigenen Against-Mentality und die wurzelt eben im erwähnten Abgrenzungs-Syndrom.

Also, ich hab damals Mike Litt, der im entwurzelten Mainstream verwurzelt ist, dazu gebracht, dass er ausnahmsweise mal zu guter Musik tanzt, ausschließlich deshalb, weil ich meine eigene Against-Mentality in dem Moment aufgegeben habe.

:mrgreen:

Die einzig günstige Mentalität für Fortschritt in dieser Welt ist die von Lonely Linden Smith: "Give Peace a Chance and see what happens...", mit anderen Worten, wer wirklich Underground ist, darf den Mainstream nicht hassen.






















:mrgreen:
 
Ähnliche Beiträge
Autor Titel Forum Antworten Datum
C Ratten auf Kokain Internet 4

Ähnliche Beiträge

Oben