Karrach [Gedicht, 1980]

Trestone

Großmeister
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Karrach

Im kalten Wasser des Sees
rudert ein Kahn.
Er wird ihn nie verlassen
denn er zieht
auf geschlossener Bahn.

Morgenlicht spiegelt ihn tausendfach
und jedes Spiegelbild
wähnt sich auf neuer Fahrt
auf dem Wasser des Sees.

Erst im Abendlicht
verblasst ihre Vielgestalt
vor dem Wasser des Sees
und die Wesenheit
die sie zur Einheit macht
mit Kahn und Licht
durchdringt dann nur stärker noch
jeden Wellenkamm
und hat selbst Versunkenes noch
zu Angesicht.

Und das Wasser des Sees
wird zum Ziel seiner Fahrt
weil es trotz aller Kälte tief unten
den Ursprung bewahrt.

Gruß
Trestone
 

Trestone

Großmeister
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Hallo,

"Karrach" ist die Bezeichnung eines (heute geschützten) etwas abgelegenen Naturgebietes
mit zwei Seen und wenigen Häusern nahe meinem Heimatdorf.
Es war das Lieblingswanderziel meines Firmpaten,
der es auch am Vorabend seines vorhersehbaren Herztodes aufsuchte.
Heute haben Biber den Waldsee verändert,
aber ich bezog mich hier mehr auf den "Großen Karrachsee",
einen offenen See mit Schlingpflanzen, Seerosen und Karpfen,
zu dem wir oft wochenends wanderten und auf dem Rückweg im Wald
tranken wir Karrach-Eier und aßen Knäckebrot.

Gruß
Trestone
 
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