die sicht,
des "handeln aus versehen", nichtbeabsichtigt, unwillkürlich, nicht willentlich etc. beruht auf einer überschätzung des willensbegriffes.
der willensbegriff ist meiner erfahrung nach selbst willkürlich.
denn der zusammenhang zwischen "willen" und "geschehen" ist nicht im notwendigen masse gegeben um da überhaupt allgemeingültige positive aussagen drüber zu treffen.
nichts am willen ist absolut, wie er uns manchmal vorgaukelt.
noch nicht einmal der überlebenswille, der doch ein fundamentaler sein sollte und den tod nicht verhindert. und einer will sterben und kann es nicht, und ein anderer will leben und kann es nicht.
der wille ist ein begriff der nichts begreift, eine scheuklappe. der wille ist unwesentlich. das weiss doch jeder aus seinem eigenen erleben.
nicht alles, was ich will geschieht.
verschiedenes was ich will KANN sich gegenseitig ausschliessen.
ich kenne im vorneherein nicht alle auswirkungen, die ein geschehen nach meinem willen haben wird/hätte. das kann ich gar nicht
(wenn dein kollege davon spricht, die "folgen nicht bedenken" - glaubt er denn, das sei überhaupt möglich? die auswirkungen des willens, beispielsweise nur bezogen auf berufs/partnerwahl, wille ein kind zu haben/nicht zu haben - kleine beispiele aus jedem beliebigen lebenslauf - diese folgen: KANN man die überhaupt alle bedenken, unabhängig ob man das will oder nicht?)
von daher "weiss ich gar nicht, was ich alles will".
nicht alles, was ich will hat/hätte ausschliesslich "positive folgen" für mich.
nicht alles, was geschieht ohne mein wollen, hat/hätte ausschliesslich "negative folgen" für mich.
es kann "positives" geschehen ohne meinen willen - es kann "negatives" geschehen trotz meines willens - der ganze willensbegriff ist nur ein mittel der selbstorientierung ohne weiteren wert.
was ich gestern "als richtig wollte" muss nicht morgen noch "richtig" sein.
damit:
der zusammenhang zwischen "geschehen" und "willen" ist nicht notwendig.
und das ist nicht notwendig "schlecht" für mich.
der "wille" ist selbst nur ausdruck einer ungewissheit, die sich aber erkennbar dadurch nicht fassen lässt. ähnlich wie der begriff "ordnung" als sonderfall innerhalb des "chaos" eben nur eine reaktion, eine betrachtungsweise ist. wie der begriff des "ich".
der wille ist ein mittel der selbstdefinition und damit der beschränkung.
man kann natürlich weiter gehen und die meinung haben "das ist dann nicht der wahre, eigentliche wille" und auf dieser ebene versuchen, wille, "ego" und geschehen in einklang zu bringen.
das verschiebt die frage auf die natur des willensträgers.
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kaisar
deine qual kann ein ende haben. dein modell ist deterministisch.
newton hat mal so gedacht.
im ansatz angezweifelt ausgang des 19Jhdts.
erledigt dann in den 20er jahren des 20.jhdts.
briefstreit einstein-bohr.
doppelspalt-experiment.
heisenberg.
kannste mal mit googlen
ist mittlerweile erledigt:
du KANNST nicht alle "faktoren" eines gegebenen zustandes kennen. grundsätzlich, fundamental, geht nicht. es gibt experimente, die weisen ergeinisse VOR ihrer ursache nach. du hast die freiheit, dir deine unfreiheit frei zu wählen.
nequamquam vacuum.
viel spass noch