StreetIsWatching schrieb:
mögliche gründe für die türkische provokation: feindbilderschaffung zur gleichschaltung der bevölkerung richtung islamismus:
http://bazonline.ch/kultur/buecher/...-wurde--gesungen-Tod-den-Juden/story/18368521
Das wird ja immer besser. Abgesehen davon, dass sich Israel in den letzten Jahren mehrmals irgendwelche die Beziehung zur Türkei belastende "faux pas" geleistet hat, welche schon zu einer nicht wünschenswerten Radikalisierung in manchen Gesellschaftsgruppen geführt haben, hat das Argument, dass es sich um eine gerichtete Aktion zur Gleichschaltung der türkischen Gesellschaft gehandelt habe ungefähr soviel Hand und Fuß wie die Behauptung, dass kleine Meßdiener Geistliche verführen, um die katholische Kirche in einem schlechten Licht darstehen zu lassen.
Die Aktion ist ja keine staatlich organisierte gewesen. Und die Leute, die Israel hassen, haben das vor 2 Wochen auch schon getan.
Leon de Winter macht m.E. einen groben Fehler. Er vergleicht - auf die Anschläge in Pakistan Bezug nehmend - die Reaktionen auf die Tat eines Staates mit den internationalen Reaktionen auf die Taten irgendwelcher selbstständig operierender Zellen.
Es geht mir nicht darum, irgendwelchen radikalen Kräften den Rücken zu stärken. Es geht mir vielmehr darum, das sich Israel in der prekären Lage einfach keine weiteren blutig-unzivilisierten Aktionen mehr erlauben sollte. Und es geht darum, dass Israel nicht Angeklagter, Ankläger und Richter in einem sein kann. Israel muss sich an seinen eigenen Taten messen lassen - ohne irgendwelche besonderen Narrenfreiheiten.
Es kann doch nicht sein, das immer sämtliche internationale Kritik an Israel abprallt und Israel nur eigene Untersuchungskomissionen toleriert und unabhängigen den Zugang verwährt.
Ich denke, dass der Gül u.a. auch das damit meinte, als er sagte, das die Beziehung zu Israel nie wieder so sein werde wie früher, den bisher hat die Türkei im Rahmen eines strategischen Bündnisses, welcher v.a. gegen Syrien gerichtet war, Israel immer den rücken gedeckt.
Ich persönlich finde es eigentlich sehr schade, dass es nun offensichtlich zu einem Bruch zwischen der Türkei und Israel kommt. Ich hätte mir in der Region viel lieber eine Kontinuität der türkischen Außenpolitik inklusive der ablehnenden Haltung gegenüber reaktionären Kräften in der arabischen Welt gewünscht.
Noch macht sich bei vielen Türken ein unbehagliches Gefühl breit, solange viele Araber ihren "Widerstand" gegen Israel religiös motiviert führen.
Nur leider hat Israel durch einige Fehler in den letzten Jahren zur Salonfähigkeit der Hamas mit beigetragen.
Deswegen finde ich die israelische Vorgehensweise in bestimmten Punkten sehr kurzsichtig und langfristig gefährlich.
Ob Israel damit wieder wieder durchkommt?
Überfall auf Gaza-Flotte: Israel lehnt internationale Untersuchung ab
Wahrscheinlich schon. Denn diese Forderungen sind ja nichts neues.
Trotz Uno-Forderung: Israel lehnt unabhängige Gaza-Untersuchung ab
oder damit:
Ehud Olmert lehnt eine unabhängige Untersuchung des Millitäreinsatzes gegen die Hisbollah-Miliz ab. Die israelische Regierung selbst werde ein Untersuchungsgremium ernennen.
Dieser Konflikt wird so jedenfalls nicht gelöst und hat ja zweifelsfrei in einer ungerichteten Art mittlerweile globale Dimensionen angenommen.