streicher
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Ein Artikel von Christian Geyer bringt es auf den Punkt:
Diese Politik läuft nicht mehr hintertürig oder unaufgedeckt, sondern offen, aber sie läuft. Wie bringt man also die Dampfwalze des offenen Unrechts zum Stoppen, wenn sie gar ihr eigenes Unrecht nur immer wieder selbst beweist?
Texas als GroßmetapherDer ganze Witz der offenen Gesellschaft baut darauf auf, daß in ihr nicht alles offen ist. Die Dramaturgie von Kontrolle und Enthüllung kann nur dort funktionieren, wo noch etwas Verborgenes ans Licht zu bringen ist. Was aber, wenn in einer offenen Gesellschaft alles vor aller Augen stattfindet? Dann läuft der demokratische Mechanismus gewissermaßen leer, es gibt weder etwas zu kontrollieren noch etwas zu enthüllen, die Demokratie wird zum funktionalen Äquivalent von Bananenrepublik und Diktatur. Man sieht: erschwerte Berufsbedingungen für Enthüllungsautoren, seien es Journalisten, Schriftsteller oder Universitätsprofessoren, die in diesem Film alle ausgiebig zu Wort kommen, um im Detail zu zeigen, daß der Irak-Krieg von Anfang bis Ende ein abgekartetes Amigo-Unternehmen der Texas-Öl-Connection ist.
Diese Politik läuft nicht mehr hintertürig oder unaufgedeckt, sondern offen, aber sie läuft. Wie bringt man also die Dampfwalze des offenen Unrechts zum Stoppen, wenn sie gar ihr eigenes Unrecht nur immer wieder selbst beweist?