"Honeckers letzter Republik-Geburtstag"
Am 7. Oktober 1989 ist der schwer kranke SED-Chef Erich Honecker so weit wieder hergestellt, um auf der "Ehrentribüne" in der Ost-Berliner Karl-Marx-Allee den vorbeiparadierenden Soldaten und Panzern geduldig zuzuwinken. Dass er angeschlagen und müde ist, kann jedoch niemand übersehen. Von der unangefochtenen Machtposition des SED-Chefs ist nicht mehr viel übrig. In den eigenen Reihen lauern "Reformer" und Machthungrige auf ihre Gelegenheit zum Königsmord. Der "Hauptschuldige" daran ist für Honecker der Mann neben ihm auf der Tribüne: Michael Gorbatschow, der Erfinder von Perestroika und Glasnost. Honecker hasst den forschen Reformer aus dem Kreml. Rufe wie "Gorbi, rette uns" verärgern ihn nun noch zusätzlich. Schon am Abend zuvor, beim großen Fackelzug der Jugend waren ihm immer wieder "Gorbi, Gorbi"-Rufe in die Ohren gefahren. Honecker fühlt sich und die "große Sache" verraten... Der Film von Kerstin Mauersberger und Jürgen Ast rekonstruiert den 7. Oktober 1989 als letzte große Anstrengung einer abgewirtschafteten Polit-Riege und stellt dabei die Geschehnisse im und um den Palast der Republik in den Mittelpunkt. Zeitzeugen wie Richard Barkley, US-Botschafter in der DDR, Gorbatschow-Berater Anatoli Tschernajew, Hans Modrow, Heinz Keßler, Walter Momper, Stefan Wolle und Andrej Hermlin kommen zu Wort. Darüber hinaus wird interessantes Archivmaterial aus verschiedenen Quellen genutzt. Der 7. Oktober 1989 als erster Akt eines einmaligen Geschichtsdramas. "Wer zu spät kommt . Honeckers letzter Republik-Geburtstag" ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte.
Quelle: tvtv