Hyperonyme oder die Vergewaltigung der Sprache

Sentinel

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"Verschwörungstheoretiker dümmer als Ameisen?"

PluralismusTHEORETIKER Opfer ihrer eigenen Freiheit? Und "die Wissenschaft". Ahja. :lol:

Vgl. Mills, Domhoff, Allen, Quigley.
 

Gilgamesh

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@Liberaler

Was genau ist denn "Deutscher" sein?
Eine Staatsbürgerschaft reicht anscheinend nicht mehr aus?

..und in diesem Zusammenhang: Sind nichttürkisch immigrierte Ausländer nun Deutsche, nur der Türke ist es nicht?

Nicht mal immigrierte Russlanddeutsche fühlen sich "Deutsche"! Sprechen unter sich russisch, heiraten oft unter sich und richten ihre Satschüsseln Richtung Putin aus und bilden Ghettos. Nur sind sie unauffälliger, weil sie nicht so "kanackisch" aussehen..?

Der Fehler liegt eindeutig an verfehlter Integrationspolitik Deutschlands! Man hat die Türken als neue Unterschicht hergeholt, weil kein Deutscher die Drecksarbeit für den Wiederaufbau leisten wollte. Kaum einer hat sich um sie gekümmert, wegen der Annahme, dass sie nach dem Wiederaufbau wieder gehen würden. Tun aber die wenigen.

Nun kann man von einer immigrierten Unterschicht nicht erwarten, dass ihre Kinder in der gesellschaftlichen Variationsbreite aufgehen und mindestens 30% Akademiker hervorbringen?

Man wirft den Türken ebenso vor, sie hätten sich nicht integriert. Mal Hand aufs Herz! Sogar Deutsche haben es schwer in einer neuen Stadt Freunde zu finden, soziale Netzwerke zu knüpfen. Wie schwer haben es dann wohl Ausländer, die anders aussehen und wo sich keiner drum kümmert, dass sie Sprachkurse aufsuchen..? Ein eindeutiges Versagen der deutschen Politik. Erst in den letzen Jahren wird die Migration ernst genommen und nun, in der dritten Generation, nehmen auch die Akademiker unter ihnen zu. Die Ausländer noch immer an ihrer Unterschicht zu messen ist so, wie den Deutschen an seinem Pöbel zu messen.

Etwas mehr über die Ursachen nachdenken könnte nicht schaden! Das ewige Wiederkauen dieser Integrationsfrage durch diese immer gleichen Großvieheinheiten liefert am Ende doch keinen anderen Mist, als den selben Haufen stinkender Schei... wie die Jahre und Debatten zuvor!

Dabei werfe ich den "Deutschen" nicht Ausländerfeindlichkeit vor, sondern Fremdenfeindlichkeit! Sie mögen keine "Andersartigen" und Franzosen, Belgier oder Amerikaner werden nur deswegen toleriert, weil diese nicht so fremd aussehen. Das grenzt an Rassismus!

Da kann ein Türke noch so deutsch sein und verhalten, nur darf er nicht aussehen wie ein Kanacke...?! Dann hat er in Deutschland nämlich schon verloren...Und das gilt auch für andere Nicht-Arier!
 

jones

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@ gilga

Sind nichttürkisch immigrierte Ausländer nun Deutsche, nur der Türke ist es nicht?
solange sie keinen deutschen pass haben - nein

Der Fehler liegt eindeutig an verfehlter Integrationspolitik Deutschlands

Klar



Man hat die Türken als neue Unterschicht hergeholt, weil kein Deutscher die Drecksarbeit für den Wiederaufbau leisten wollte. Kaum einer hat sich um sie gekümmert, wegen der Annahme, dass sie nach dem Wiederaufbau wieder gehen würden

Als die ersten Türken kamen, war Deutschland schon wieder aufgebaut, die Türken haben halt damals die Arbeit genommen, die den Italienern und Griechen zu dreckig war. Und da es damals noch keine Migranten sondern Gastarbeiter waren, konnte man auch wie bei Gästen erwarten, daß sie entweder wieder gehen oder sich anpassen.

Nun kann man von einer immigrierten Unterschicht nicht erwarten, dass ihre Kinder in der gesellschaftlichen Variationsbreite aufgehen und mindestens 30% Akademiker hervorbringen?

Warum schaffen es denn dann die vietnamesen aus der ehemaligen DDR?

Wie schwer haben es dann wohl Ausländer, die anders aussehen und wo sich keiner drum kümmert, dass sie Sprachkurse aufsuchen..? Ein eindeutiges Versagen der deutschen Politik.

Bildung ist eine Holschuld, der einzige Fehler, den die deutsch Politik gemacht hat, war auch die Formulare vom Arbeits und Sozialamt multilungual zu drucken.


Da kann ein Türke noch so deutsch sein und verhalten, nur darf er nicht aussehen wie ein Kanacke...?! Dann hat er in Deutschland nämlich schon verloren...Und das gilt auch für andere Nicht-Arier!

Echt? Ist mir persönlich noch nicht aufgefallen, obwohl meine Wurzeln auch in der Levantine liegen, und ich weder deutsch aussehe, noch einen deutschen Namen habe...


Gilga, auch wenn du ein netter Kerl bist, das Problem liegt zum größten Teil bei den Türken selber
 

haruc

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Nicht mal immigrierte Russlanddeutsche fühlen sich "Deutsche"! Sprechen unter sich russisch, heiraten oft unter sich und richten ihre Satschüsseln Richtung Putin aus und bilden Ghettos. Nur sind sie unauffälliger, weil sie nicht so "kanackisch" aussehen..?

Sorry Gilga, aber hättest du die Studie gelesen, wäre dir nicht entgangen, dass de facto die Russlanddeutschen, die zudem zahlenmäßig die größte Gruppe der einwanderer darstellen, im Grunde mit den "Eingeborenen" gleichgezogen haben, was Bildung und soziale Integration angeht. In der zweiten Generation lag der Anteil der Heiraten von Russlanddeutschen mit Deutschen schon bei um die 65% während der heute bei den Türken irgendwo im mageren 15% Bereich rumgammelt. (nagelt mich bitte nicht auf die exakten zahlen fest aber die größenordnung dürfte passen)
[edit: Statt 15% bei den türkischstämmigen sind es nur 5%]



Der Fehler liegt eindeutig an verfehlter Integrationspolitik Deutschlands!

Wenn man wirklich will, kann man sich auch ohne Integrationspolitik integrieren. Man wird nicht integriert, man integriert sich selbst. Und da das in vielen Fällen offensichtlich nicht geschehen ist, gibts da auch nix zu jammern!

Mal Hand aufs Herz! Sogar Deutsche haben es schwer in einer neuen Stadt Freunde zu finden, soziale Netzwerke zu knüpfen. Wie schwer haben es dann wohl Ausländer, die anders aussehen und wo sich keiner drum kümmert, dass sie Sprachkurse aufsuchen..?

Jo, Schwierigkeiten in einer neuen Stadt Freunde zu finden dauern in der regel 1-2 Monate (in weniger kontaktfreudigen Regionen vielleicht auch länger). Aber als "Fremder" (egal als Deutscher fremd oder als Türke fremd) muss man eben auf die Leute zugehen und sich in die Gesellschaft einbringen. Ohne eigenes Zutun integriert sich niemand. Du lernst ja auch keine Sprache indem du dir ein Vokabelbuch kaufst und es in den Schrank stellst.
Aprospos Sprache:

"wo sich keiner drum kümmert, dass sie Sprachkurse aufsuchen"

Du meinst also, dass man die Leute mitm Gummiknüppel in Sprachklassen reinprügeln soll? Sry, aber wer nicht aus eigenem Interesse die Sprache des Landes lernt, in dem er zu leben vorhat, dem ist auch nichtmehr zu helfen; der darf nicht jammern!
Mal ganz nebenbei: Die Asiaten die ich kenne, sehen erstens total anders aus wie alle anderen Deutschen und habens seltsamerweise in 2-3 Jahren zu ziemlich guten Deutschkenntnissen gebracht. Und das obwohl sie nur für 4 oder 5 Jahre hier bleiben wollen.

Dabei werfe ich den "Deutschen" nicht Ausländerfeindlichkeit vor, sondern Fremdenfeindlichkeit! Sie mögen keine "Andersartigen" und Franzosen, Belgier oder Amerikaner werden nur deswegen toleriert, weil diese nicht so fremd aussehen. Das grenzt an Rassismus!

Die Deutschen haben genau so viel gegen "Fremde" wie jedes andere Volk auch.
Was ist mit Schwarzen Amerikanern? Sehen die etwa genau so aus wie die "echten Arier", die du immer so gerne als Paradebeispiel herbeirufst?

Da kann ein Türke noch so deutsch sein und verhalten, nur darf er nicht aussehen wie ein Kanacke...?! Dann hat er in Deutschland nämlich schon verloren...Und das gilt auch für andere Nicht-Arier!

Tut mir leid das sagen zu müssen, aber das ist einfach nur Bockmist, was du da ablässt.
Inklusive mir gibts in Deutschland Millionen Beispiele, dass man nicht wie ein "Arier" aussehen muss (und keine "Arischen" namen tragen muss) um sich in der Gesellschaft einzufinden. Als Saarländer hat mans in Rheinland-Pfalz auch nicht einfach!

Der ganze Ansatz ist komplett verkehrt: Du stellst die Türken in die Opferrolle. Tatsächlich gibts hier sowas nicht.
Fakt ist: Wer integriert sein will muss sich selbst darum bemühen (bei anderen klappts auch!)

Abgesehen davon halte ich dich für einen großen Künstler;)
 

agentP

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Ein Wort bei dem regelmäßig mein Blutdruck steigt ist MIGRATIONSHINTERGRUND so ein blödsinn.....

Migration kommt aus dem lateiischen migrare und bedeutet Wandern.

Die Leute von denen wir hier sprechen sind aber nicht auf der Wanderschaft. Sie sind hie EINGEWANDERT (immigriert).

Aus welcher Sprache das Wort herkommt ist doch völlig irrelevant, sondern in welcher Bedeutung es in einer Sprache benutzt wird.
Kein Mensch kommt ernsthaft auf die Idee, dass jemand der im Deutschen "quietschfidel" genannt wird, besonders treu ist, nur weil das lateinische fidelitas genau das bedeutet.

Der Begriff "Migrationshintergrund" kommt wohl eher aus der Soziologie dort bedeutet Migration ohne "Im-"
Migration, Wanderung ist in der Soziologie und Soziogeographie ein unterschiedlich gefasster Begriff für den dauerhaften Wechsel des Lebensumfeldes einer Person, einer Gruppe oder einer Gesellschaft im geographischen und sozialen Raum.
http://de.wikipedia.org/wiki/Migration_(Soziologie)

Wechselt der Anatolier sein Lebensumfeld, wenn er aus der Türkei nach Deutschland zieht? Ja tut er, also passt auch der Begriff Migration.
 

Ein_Liberaler

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Für die Autochthonen ist aber in erster Linie interessant, daß er hier einwandert, nicht daß er woanders auswandert. Soweit sie die Einwanderung kritisch sehen, haben sie oft den Eindruck, daß die Betrachtung aus höherer Warte gewählt wird, um das Problem der Einwanderung nicht explizit ansprechen zu müssen.
 

agentP

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Für die Autochthonen ist aber in erster Linie interessant, daß er hier einwandert, nicht daß er woanders auswandert.

Wie Antimagnet ja schon bemerkt hat, sind die "Immigranten" nur eine Teilmenge der "Menschen mit Migrationshintergrund". Wenn man schon sprachliche Erbsen zählen will, dann sollte man schon berücksichtigen, dass der gemeine, jugendliche Gewalttäter mit Migrationshintergrund in der Regel eben kein Immigrant ist, sondern bestenfalls die Eltern wenn nicht die Großeltern (im Hintergrund).
In erster Linie ging´s mir aber um das Vorschieben des Wortursprungs.


Soweit sie die Einwanderung kritisch sehen, haben sie oft den Eindruck, daß die Betrachtung aus höherer Warte gewählt wird, um das Problem der Einwanderung nicht explizit ansprechen zu müssen.

Andersrum wird halt aber genauso ein Schuh draus: Wer 2009 von Gastarbeiter, Einwanderer oder Neger spricht, will vielleicht vor allem seine kritische Einstellung gegenüber diesen Menschen zum Ausdruck bringen und vielleicht wird auch überschätzt inwieweit die Entwicklung von Sprache steuerbar ist und unterschätzt, wie sehr sie ein chaotisches, selbstorganisierendes System ist. ;-)

[/quote]
 

Ein_Liberaler

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Einwandererkinder?

Das Erbsenzählen können wir gerne noch weiter treiben, denn:

Wechselt der Anatolier sein Lebensumfeld, wenn er aus der Türkei nach Deutschland zieht?

und vielleicht wird auch überschätzt inwieweit die Entwicklung von Sprache steuerbar ist

Ich denke, daß beim Sprachgebrauch in der Politik und in den Medien das Verhältnis von "sich durchsetzen" und "durchgesetzt werden" ein anderes ist als sonst im Volk.
 

haruc

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Wittgenstein schrieb:
Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache

beipiel: Heute bezeichnen wir den Gegenstand, der uns unter dem Namen "Tisch" geläufig ist, als "Tisch". Wenn nun ab morgen die Gemeinschaft der Sprecher der Deutschen Sprache plötzlich mit "Tisch" den Gegenstand bezeichnet, den wir heute noch als "Katze" bezeichnen, dann wäre das streng genommen korrekt.

Und wenn Leute, deren Vorfahren aus einem Land in ein anderes Land "gewandert" sind, als "Menschen mit Migrationshintergrund" bezeichnet werden, dann ist das ebenso korrekt. Zumal "Menschen mit Migrationshintergrund" ja viel netter - weil unverständlicher - klingt, als das gute alte Wort "Einwanderer".
 

agentP

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Ähm ja, und wo nahm jetzt Entwicklung von "Einwanderer", "Zuwanderer", "Gastarbeiter", "Fremdarbeiter", "Immigranten" hin zu "Migranten" oder "Menschen mit Migrationshintergrund" ihren Anfang? Im Büro einer grünen Abgeordneten? An einem sozial- oder kulturwissenschaftlichen oder gar sprachwissenschaftlichen Institut einer Universität? In der Redaktion der "Süddeutschen Zeitung"? Und wenn wir von den Medien sprechen: Was für einen Mehrwert hat denn die FAZ wenn sie von Migranten statt von Einwanderern spricht? Erhöht das die Auflage? Wenn ja wieso?
Natürlich verändert sich Sprache und natürlich ist Sprachgebrauch immer auch ein Spiegel von Wertvorstellungen, ich frage mich nur, wie man sich sicher sein kann, ob in dem Fall Huhn oder Ei, Änderung der Werte oder Änderung des Sprachgebrauchs.zuerst da waren. Lässt sich das auf sicherere Beine stellen, als jede andere, sorry... Verschwörungstheorie?
 

Ein_Liberaler

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Eigentlich finde ich es etwas unfair, mir eine VT zu unterstellen. Die Bemühungen, eine bestimmte Wortwahl zu "verpönen", wenn ich mal so sagen darf, laufen doch ganz offen ab. Das hat nichts mit einer Verschwörung zu tun, aber mit dem Versuch einer Änderung des Bewußtseins über die Einführung von Sprachregelungen durchaus - und daß jemand versucht, sein Sprachempfinden durchzusetzen, bedeutet auch nicht, daß es nicht ehrlich empfunden wäre.

Und die FAZ? Wenn ich vom Verhältnis von "sich durchsetzen" und "durchgesetzt werden" spracht, meinte ich genau das. "In den Tod reißen" hat sich durchgesetzt, leider. Andere Redewendungen werden auch propagiert, oder etwa nicht?
 

agentP

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Die Bemühungen, eine bestimmte Wortwahl zu "verpönen", wenn ich mal so sagen darf, laufen doch ganz offen ab.
Na so offen auch nicht oder kannst du mir konkret sagen, wer z.B. "Migrant" statt "Einwanderer" eingeführt hat und wie er dafür sorgt, dass sich das auch durchsetzt?
 

Ein_Liberaler

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Nein, das kann ich nicht. Wenn ich das könnte, hätte ich das schon getan, obwohl es mir nicht darum ging. Ich wollte nicht einmal auf ein bestimmtes Beispiel hinaus. Bist Du nicht der Ansicht, daß in der Politik und in den Medien öfter darum gestritten wird, welche Wortwahl statthaft oder unstatthaft ist und versucht wird, eine Sprachregelung durchzusetzen als sonst?

Wie dafür gesorgt wird? Man gebraucht den favorisierten Ausdruck konsequent, runzelt die Stirn, wenn jemand den verpönten gebraucht, "übersetzt" im nichtwörtlichen Zitat, weist darauf hin, daß jemand noch den alten Ausdruck gebraucht, regt in der Konferenz an, doch den neuen zu gebrauchen, meldet sich als Schriftführer... Ich sag ja nicht, daß das organisiert ist.
 

vonderOder

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agentP schrieb:
Die Bemühungen, eine bestimmte Wortwahl zu "verpönen", wenn ich mal so sagen darf, laufen doch ganz offen ab.
Na so offen auch nicht oder kannst du mir konkret sagen, wer z.B. "Migrant" statt "Einwanderer" eingeführt hat und wie er dafür sorgt, dass sich das auch durchsetzt?
suchen und finden. (was machst du sonst mit dem Internet?)
Verwendung des Begriffs
Der Begriff Migrationshintergrund wurde von der Essener Pädagogikprofessorin Ursula Boos-Nünning bereits in den 1990er Jahren geprägt. Sie wollte mit einem neuen Wort auch die vielen zugezogenen Deutschstämmigen erfassen, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nach Deutschland kamen. Über den Weg der Kinder-und Jugendberichts der Bundesregierung 1998, an dem sie mitarbeitete, fand der Terminus dann seinen Weg in die Öffentlichkeit. Der Begriff wird vor allem seit 2006 zunehmend verwendet. Davor wurden für in Deutschland lebende Menschen, die im Ausland geboren wurden oder Eltern haben, die seit 1950 aus dem Ausland zugezogen sind, meist die Begriffe „Deutsche ausländischer Herkunft“ bzw. „Ausländer“ oder die entsprechende Nationalität (Türken, Italiener, usw.). verwendet. Das Statistische Bundesamt berief sich bei der Definition des Begriffs für den Mikrozensus 2005 seinerseits darauf, der Begriff sei „in Wissenschaft und Politik seit langem geläufig“ und werde „trotz seiner Sperrigkeit immer öfter verwendet.“ Er drücke aus, „dass zu den Betroffenen nicht nur die Zuwanderer selbst – d.h. die eigentlichen Migranten – zählen sollen, sondern auch bestimmte ihrer in Deutschland geborenen Nachkommen.“ Gleichzeitig weist das Amt darauf hin, dass „sich die verschiedenen Quellen keineswegs einig [seien], ob alle Zuwanderer und Nachkommen einzubeziehen sind, oder wenn nicht, welche Kriterien zur Abgrenzung heranzuziehen sind.“ Die meisten Quellen ließen den Begriff „sogar vollständig undefiniert“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Migrationshintergrund

auf dieser Seite gibt es auch einen Hinweis auf Schulische Erfolge
 

agentP

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Ja, das hatte ich bereits gelesen.

Ich sag ja nicht, daß das organisiert ist.

Und das ist mein Punkt: Wenn es nicht organisiert ist, wo liegt das Problem oder der Aufreger? Sprache ändert sich.
Neulich wurde ich bei einem Besuch hier darüber aufgeklärt, dass es sich unter Ornithologen nicht mehr schickt von "Raubvögeln" zu sprechen. Da hab ich kein Problem mit, wenn mir ein Fachmann das erklärt und ich vermute auch nicht wirklich, dass mich der Ornithologenverband nun bewusst manipulieren will.
Was mich stört ist, dass solchen Entwicklungen immer der Ruch der gezielten und organisierten Umerziehung angehängt wird und das ist für mich ein typisches Scheinargument. Ich darf erinnern mein Ausgangspunkt war:

Schechinah schrieb:
aber hier wird - wieder mal - bewusst versucht mittels wilden Sprachkonstrukten zu manipulieren.

Und sowas hört sich für mich nicht an, als ginge da jemand davon aus, dass das unorganisiert abläuft.


Ja ist ein wenig sperrig, aber viel praktischer weil kürzer als "Studentinnen und Studenten" und in jedem Fall ästhetischer als "StudentInnen"
 

Ein_Liberaler

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Wenn es sich bei dieser Sprachverhunzung um eine Verschwörung handelte und nicht darum, daß ganze Generationen von Gleichgesinnten sich in Positionen gedrängt haben, in denen sie Einfluß auf den öffentlichen Sprachgebrauch nehmen können, wäre alles viel einfacher und gar nicht so ein Aufreger.

Raubtiere werden Beutegreifer werden Prädatoren - also bitte, ist das nicht ein Paradebeispiel dafür, wie eine zunächst kleine Gruppe versucht, den allgemeinen Sprachgebrauch ihrem Bewußtsein anzupassen, um im Endeffekt das allgemeine Bewußtsein zu ändern?

Was shechinah denkt, weiß ich nicht. Ich denke, daß sich mit ein wenig Mühe Gruppen und Einzelpersonen finden lassen, die derartiges gezielt betreiben, und zwar nicht, weil sie sich zusammengesetzt und dazu verschworen haben, sondern weil sie jeder für sich daran glauben. Ich habe mich, glaube ich, vor längerer Zeit schon einmal darüber ausgelassen, daß die politische Linke meiner Ansicht nach eine schwer faßbare, sehr heterogene Gesinnungsgemeinschaft ist und keine Organisation.
 
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