Homunkulus

SentByGod

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Gut, in der Beziehung war meine Aussage wohl nicht ganz korrekt. Nur bin ich davon ausgegangen das bei der Begrifflichkeit "Faust gelesen" nicht automatisch davon ausgegangen wird, das man auch den Zweiten und weitaus abgedrehteren Teil direkt mitgelesen hat.

Bitte vielmals um entschuldigung. ;)
 

Lasombra

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Giacomo_S schrieb:
LaraCroft schrieb:
So?

Ich habe eine Anleitung zur Erschaffung eines Homunkulus gelesen:

Man füge menschliches Sperma in ein Hühnerei und klebe dieses anschließend zu, belässt es einige Zeit - bis der Homunkulus schlüpft!

Fertig! :D

Nun ja: Die Zutaten sind ja nicht so ungewöhnlich, als das mandas nicht mal ausprobieren könnte.


Na, was machen die Versuche??

Ist schon was geschlüpft???
 

Tzimisce

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Also ich hab mich mal zwischen meinen Büchern umgesehen, weil ich mich erinnerte in einem mal etwas über Homunculi gelesen zu haben. Vor allem steht hier etwas über ihr aussehen.
Der Artikel: (ist etwas länger)

Anleitungen zur Zucht von Homunculi

Die Alchemisten des Mittelalters haben bis heute ihren Ruf bewahrt, daß sie mit Hilfe des berühmten Steins des Weisen Metall in Gold verwandeln konnten. Weniger bekannt ist ihre angebliche Fähigkeit, winzige menschenähnliche Lebewesen erschaffen zu können, die als Homunculi bekannt sind. Vor kurzem veröffentlichte jedoch Paul Thompson in der Zeitschrift Fate (September 1994) einen spannenden Bericht zu diesem vergessenen Thema.
Die Alchemisten behaupteten, daß zur Zucht eines Homunculus mehrere organische Säfte wie Spucke und Eiweiß nötig wären, in einigen Fällen auch anorganische Flüssigkeiten wie Tau. Die wichtigsten, und am häufigsten genannten Substanzen sind jedoch menschliches Blut und Samen; in primitiven Gesellschaften galten sie als die Träger der Lebenskraft. Außerdem war Pferdedung erforderlich, dessen abgegebene Wärme zum Ausbrüten des Gemisches verwendet wurde.
Wenn man bedenkt, daß alle oben angeführten Zutaten leicht erhältlich sind, ist es überraschend, daß die Herstellung der Homunculi nur den Alchemisten überlassen war. Die Antwort auf diese Frage ist, daß alle Rezepte eine Zutat zu enthalten schienen, die außerordentlich komplex und schwierig herzustellen war. Zum Beispiel enthielt das Rezept für Homunculi laut dem Traktat De Natura Rerum, das im 16. Jahrhundert vom Wissenschaftler Theophrastus Paracelsus verfaßt wurde, das "Elixir des menschlichen Blutes". Die Zusammensetzung dieses wesentlichen, wenn auch esoterischen Stoffes, war nur den Alchemisten bekannt. Ebenso unklar ist die "Tiertinktur", die in einem anderen mittelalterlichen Rezept enthalten ist.
Trotz diese Schwierigkeiten gibt es tatsächlich detaillierte Berichte über die erfolgreiche Herstellung von Homunculi. Eine Züchtung gelang laut Überlieferung Dr. Borel, dem Leibarzt von König Ludwig XIV. Dieses Wesen, das aus destilliertem Menschenblut gewonnen worden war, konnte rote Lichtstrahlen absondern und wurde am Königshof vorgeführt. Der außergewöhnlichste Fall war jedoch, wie Dr. Emil Besetzny in seinem Buch Sphinx ausführlich beschreibt, die Erschaffung von zehn Lebenden Homunculi in nur fünf Wochen. Diese Leistung vollbrachten Ende des 16. Jahrhunderts zwei österreichische Alchemisten - Graf Johann Ferdinand von Kufstein und Abbé Geloni.
Wie alle Homunculi wurden auch diese in verschlossenen Gefäßen gezüchtet - Homunculi sterben, wenn sie länger mit Luft in Berührung kommen -, die mit Wasser gefüllt und unter Dung gelagert wurden. Sie wurden, wie allgemein üblich mit einer nicht näher bezeichneten Lösung behandelt, durch die acht der Homunculi auf doppelte Größe (30 Zentimeter) wuchsen.
Sie sahen alle verschieden aus und jeder hatte eine eigene Identität. Acht waren kleine Männchen, die unter dem Namen König, Königin, Ritter, Mönch, Nonne, Seraph, Kumpel und Architekt bekannt waren. Es wurden sogar Kleider für die angefertigt, die ihrer Identität entsprachen. Jeder dieser acht Homunculi wurde alle drei bis vier Tage mit speziellen rosa Tabletten gefüttert, und das Wasser wurde einmal pro Woche gewechselt. Einmal entkam der "König" aus seinem Gefäß und versuchte tatsächlich das Gefäß der "Königin" zu öffnen. Er wurde jedoch vom Diener des Grafen Kufstein entdeckt und von ihm und dem Grafen gejagt. Da der "König" aufgrung der Luftzufuhr bald zusammenbrach, konnte er eingefangen und wieder in sein Gefäß gesetzt werden.
Die anderen beiden Homunculi hatten keinen Körper und erschienen nur, wenn Geloni an ihre Gefäße klopfte und einige Zauberworte sprach. Dann bildete sich ein Gesicht und die Flüssigkeit eines Gefäßes färbte sich rot, die des anderen blau.
Alle zehn Homunculi sagten zukünftige Ereignisse voraus - immer korrekt - und wurden von vielen Menschen gesehen. Darunter waren so bedeutende Persönlichkeiten wie Graf Franz Joseph von Thun und Graf Max Lamberg. Dennoch ist es nicht möglich, daß es diese seltsamen, von Menschen hergestellten Wesen wirklich gab, oder?
Die Frage ist, ob diese speziellen Homunculi vielleicht große, amphibische Lebewesen waren, die von Reisenden aus den Tropen mitgebracht worden waren. Es könnte sich um den afrikanischen Krallenfrosch Xenopus laevis handeln, eine weit verbreitet Art mit menschlichen Zügen, die nur im Wasser lebt - das könnte erklären, warum der "König", bald nach seiner Flucht aus dem Gefäß zusammenbrach.
Keiner weiß was mit neun der Homunculi passierte, nachdem Geloni und Kufstein getrennte Wege gingen. Allerdings ereignete sich etwas, das Aufschluß über den Verbleib des zehnten geben könnte. Das Gefäß mit dem "Mönch" zerschellte am Boden, und der Homunculus kam ums Leben. Sein Körper wurde auf dem Anwesen Kufsteins in Tirol begraben - doch wo befindet sich dieses? Wenn wir dies wüßten, könnte, wie Paul Thompson vorgeschlagen hat, der Boden untersucht werden, und wer weiß, was zutage kommen würde.

Ich hoffe das ich damit vielleicht ein wenig weiter helfen konnte. Als Fazit würde ich jedenfalls behaupten dass der Homunculi wohl weiterhin ein Alchemistischer Mythos bleibt. Denn ich habe noch von keinem anerkannten Wissenschaftler der Neuzeut gehört, der sich mit der Herstellung eines Homunculi gebrüstet hat. Und als Freizeitforscher bleiben die meisten wohl doch eher belächelt.

Eigentlich schade, da es doch noch immer ein Thema ist, das einen gewissen Reiz verübt.
 
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