Irgendwie überkam es mich heute. Die neue Digitalkamera ist ja nicht schlecht, nur dass die Hersteller so gern auf Objektivgewinde verzichten - zumindest in der unteren Preisklasse - das finde ich doof. Denn ich habe ja noch eine Kleinbildkamera mit Wechselobjektiven, Korrektur- und Effektfiltern.
Also ran an die Bouletten und einen Weg finden, die Kamera mit einem Gewinde auszustatten, damit ein Polarisationsfilter davor geschraubt werden kann. Bedingung: Das Gerät darf wegen der Gewährleistung/Garantie nicht beschädigt werden.
Ausgangsvoraussetzung:
Ein Adapterring aus dem Restposten in der Kameratasche (37 mm Videokamera --> 52 mm) soll vor das Objektiv.
1. Gedanke: Direkt mit Heißkleber auf das Objektiv kleben. Ungünstig, weil der Kleber im Garantiefall vielleicht nicht spurlos zu entfernen ist, nicht dauerhaft hält (der Sommer soll kommen, hab´ ich gehört) und: Das Gewicht von Filter und / oder zusätzlicher Makrolinse könnte die Führung des ausfahrbaren Objektivs schädigen.
Ich werfe erstmals einen Blick in die Bedienungsanleitung und sehe dort ein Zubehörteil, das vor das Objektiv montiert werden kann. Aha, da ist ein Außenring am Objektiv, der entfernt werden kann:
Prima, also ein Bajonettverschluss. Nur wie geht es weiter?
Ein Zylinder muss her, der am einen Ende am Kameragehäuse angebracht ist und an der anderen Seite meinen Adapterring trägt.
Auf der Suche nach irgendetwas, dass passen könnte (z. B. Einfülltrichterchen für Babynahrung) landete ich bei einem Reduzierstück aus Plastik, das normalerweise im Sanitärbereich unter der Spüle in den Abfluss eingesetzt wird.
Gesagt, getan: Das Plastikrohr mal eben mit der Dekupiersäge in drei Teile zerlegt (dabei ein Sägeblatt zerrissen) und das Mittelstück entgratet und an den Kanten etwas plan gefeilt .
Nun habe ich zwar einen passenden Zylinder, bei dem am einen Ende noch der Rest des verjüngten Teils übrig geblieben war,
doch die Struktur für das Bajonett fehlt.
Ran an den Bohrständer, Holzbohrer eingespannt. Nun einmal die Wandung in drei Bereichen dünn fräsen. Danach einen Schleifteller einspannen, und 2-3 mm unter dem Rand ebenfalls die Wandung des Plastikrohres dünn schleifen. Dabei kommt das heraus:
Das übestehende Plastik (auf die Schnelle mit einem Teppichmesser nachgeschnitzt) noch an die Nut des Kameragehäuses angepasst.
Die verjüngte Seite des Plastikrohres ebenfalls feinfühlig mit dem Teppichmesser so weit abgeschabt, so dass der Adapterring hineingeschraubt werden kann. Das sieht dann so aus:
Und nun die endgültige Anpassprobe:
Passt und hält.
Ansicht von vorn, zuerst mit eingefahrenem, danach mit ausgefahrenem Objektiv:
Ein klitzekleiner Fehler ist mir aber doch in der Eile unterlaufen. Das Objektiv erreicht um Haaresbreite den 10-fach-Zoom, muss zum Ende langsam ausgefahren werden. Das Plastikrohr hätte nur ein höchstens zwei Millimeter länger sein müssen. Nun ja, wenn ich noch ein passendes Plastikrohr finde, gibt es eine Fortsetzung ...
Gruß
Holo
Also ran an die Bouletten und einen Weg finden, die Kamera mit einem Gewinde auszustatten, damit ein Polarisationsfilter davor geschraubt werden kann. Bedingung: Das Gerät darf wegen der Gewährleistung/Garantie nicht beschädigt werden.
Ausgangsvoraussetzung:
Ein Adapterring aus dem Restposten in der Kameratasche (37 mm Videokamera --> 52 mm) soll vor das Objektiv.
1. Gedanke: Direkt mit Heißkleber auf das Objektiv kleben. Ungünstig, weil der Kleber im Garantiefall vielleicht nicht spurlos zu entfernen ist, nicht dauerhaft hält (der Sommer soll kommen, hab´ ich gehört) und: Das Gewicht von Filter und / oder zusätzlicher Makrolinse könnte die Führung des ausfahrbaren Objektivs schädigen.
Ich werfe erstmals einen Blick in die Bedienungsanleitung und sehe dort ein Zubehörteil, das vor das Objektiv montiert werden kann. Aha, da ist ein Außenring am Objektiv, der entfernt werden kann:
Prima, also ein Bajonettverschluss. Nur wie geht es weiter?
Ein Zylinder muss her, der am einen Ende am Kameragehäuse angebracht ist und an der anderen Seite meinen Adapterring trägt.
Auf der Suche nach irgendetwas, dass passen könnte (z. B. Einfülltrichterchen für Babynahrung) landete ich bei einem Reduzierstück aus Plastik, das normalerweise im Sanitärbereich unter der Spüle in den Abfluss eingesetzt wird.
Gesagt, getan: Das Plastikrohr mal eben mit der Dekupiersäge in drei Teile zerlegt (dabei ein Sägeblatt zerrissen) und das Mittelstück entgratet und an den Kanten etwas plan gefeilt .
Nun habe ich zwar einen passenden Zylinder, bei dem am einen Ende noch der Rest des verjüngten Teils übrig geblieben war,
doch die Struktur für das Bajonett fehlt.
Ran an den Bohrständer, Holzbohrer eingespannt. Nun einmal die Wandung in drei Bereichen dünn fräsen. Danach einen Schleifteller einspannen, und 2-3 mm unter dem Rand ebenfalls die Wandung des Plastikrohres dünn schleifen. Dabei kommt das heraus:
Das übestehende Plastik (auf die Schnelle mit einem Teppichmesser nachgeschnitzt) noch an die Nut des Kameragehäuses angepasst.
Die verjüngte Seite des Plastikrohres ebenfalls feinfühlig mit dem Teppichmesser so weit abgeschabt, so dass der Adapterring hineingeschraubt werden kann. Das sieht dann so aus:
Und nun die endgültige Anpassprobe:
Passt und hält.
Ansicht von vorn, zuerst mit eingefahrenem, danach mit ausgefahrenem Objektiv:
Ein klitzekleiner Fehler ist mir aber doch in der Eile unterlaufen. Das Objektiv erreicht um Haaresbreite den 10-fach-Zoom, muss zum Ende langsam ausgefahren werden. Das Plastikrohr hätte nur ein höchstens zwei Millimeter länger sein müssen. Nun ja, wenn ich noch ein passendes Plastikrohr finde, gibt es eine Fortsetzung ...
Gruß
Holo