Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert

Ein_Liberaler

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Weiß ich nicht, bis jetzt wird immer versucht das vorhandene derzeitige
egoistische System zu optimieren.
Sehe ich eher als Krisenbeschleuniger.
Ein Gegenteiliger Ansatz wird nicht gewagt.

Er wird aber durchdacht, und völlig zu Recht verworfen. Familien funktionieren ohne Geld, vielleicht gerade noch Kibbuze. Aber nur im Innern.

Tue Schlechtes, sei Egoistisch, und Du wirst belohnt lautet doch im
Endeffekt die Formel.

Eigentlich nicht.

Ja, aber der Kommunismus, Maoismus haben doch auch nicht funktioniert.
Richtig, aber das war vorher klar.
Das diente nur dazu ein paar Spielfiguren kurzzeitig zu blockieren.
(meine persönliche Meinung )

Gute, alte Verschwörungstheorie. Als wenn Lenin und Mao nicht gut selbst gewußt hätten, was sie wollten. Wer wollte denn wen blockieren?

Ob die dumme, primitive Masse der Menschen schon reif dafür ist,
weiß ich auch.

Hübsch. So explizit wird das selten gesagt.

Ein kleiner Schritt wäre vielleicht jeden Tag mindestens 1x einem Menschen (auch wildfremden) uneigennützig etwas Gutes zu tun,
ohne eine Gegenleistung finanziell oder in anderer Form zu erwarten.

Tür aufhalten? Wartendes Auto vorlassen? Oder muß es mit Geld zu tun haben?
 

Simple Man

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Azazel schrieb:
Imo hättest du den Satz/Beitrag hier beenden sollen - der Rest hat so irgendwie gar nichts mit meiner Frage zu tun ... :O_O:

Tue Schlechtes, sei Egoistisch, und Du wirst belohnt lautet doch im
Endeffekt die Formel.
Was ist denn für dich "schlecht"?

So So jetzt glauben wir nicht mehr an Papier sondern an eine Zahl(en).
Mal stellvertrtend für den großen Rest deines Beitrages: :gruebel:

Jeden Tag werden ja neue Marionetten präsentiert, oder vorhandene gefestigt.
Wer ist eine "Marionette"?

Ja, aber das Geld ist doch nicht negativ
Und nochmal: Wie soll das aussehen, so ohne Geld? Und ein "weiß nicht", ist imo keine vernünftige Antwort ... du musst da doch eine Vorstellung haben, oder?

Das diente nur dazu ein paar Spielfiguren kurzzeitig zu blockieren.
(meine persönliche Meinung :D )
Was für Spielfiguren?

Ob die dumme, primitive Masse der Menschen schon reif dafür ist,
weiß ich auch.
Gehörst du da auch zu? :gruebel:

Aber auf jedenfall sollte Egoismus in seiner heutigen Form nicht belohnt werden, weil das ein wesentlicher Motor für das Böse ist.
Was unterscheidet denn den Egoismus heutiger Zeit von dem Egoismus früherer Zeit?

Ein kleiner Schritt wäre vielleicht jeden Tag mindestens 1x einem Menschen (auch wildfremden) uneigennützig etwas Gutes zu tun,
ohne eine Gegenleistung finanziell oder in anderer Form zu erwarten.
Was hat das mit dem Geld zu tun?
 

agentP

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Bad News are good News. (Wer prädigt den so eine destruktive Scheisse? Da ist doch ein Konzept dahinter, das Böse im Menschen zu fördern. Das Gute wird verlacht.
Habe das noch nie jemanden predigen hören. Ich kenne den Satz nur aus der Medienbranche, wo er verkürzt ausdrückt, dass sich schlechte Nachrichten besser verkaufen lassen als gute.

Weiß ich nicht, bis jetzt wird immer versucht das vorhandene derzeitige
egoistische System zu optimieren.
Wann gab es denn mal ein nicht egoistisches System? Wie soll so ein System aussehen? Warum ist Egoismus per se böse?

Tue Schlechtes, sei Egoistisch, und Du wirst belohnt lautet doch im
Endeffekt die Formel.
Wo gilt die? Da wo ich lebe jedenfalls nicht. Hier wird das, was die meisten Menschen als "Schlecht" bezeichnen geächtet, durch Gesetze und andere gesellschaftliche Konventionen.
Und der Altruismus ist sogar staatlich verordnet, wie ich auf jeder Gehaltsabrechnung feststelle.
Ein kleiner Schritt wäre vielleicht jeden Tag mindestens 1x einem Menschen (auch wildfremden) uneigennützig etwas Gutes zu tun,
ohne eine Gegenleistung finanziell oder in anderer Form zu erwarten.
Ein kleiner Schritt wohin? In Richtung deiner Vorstellung einer besseren Welt? Das ist egoistisch, weil es also deinen Interessen dient. :wink:
 

Malakim

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Azazel schrieb:
Und was kann man noch alles mit Geld kaufen?

Ja, aber der Kommunismus, Maoismus haben doch auch nicht funktioniert.
Richtig, aber das war vorher klar.

Zu diesem Thema kannst Du ja mal Adorno lesen, der hat sich ausgiebig Gedanken zum Äquivalententausch und den damit verbundenen sozialen, psychologischen und phylosophischen Konsequenzen gemacht.

Auch wenn das gerne vergessen wird, viele Dinge und ganz besonders politische und soziale Konzepte wurden in ganzer Breite bereits durchdacht. Daher wundert es mich wenn immer wieder Leute daherkommen und nun denken Sie haben da ganz neue Erkenntnisse (ohne auch nur einen der bereits gedachten Gedankengänge dazu zu kennen). Woran es hapert ist eine praktische Umsetzung und dies nicht überwiegend deswegen weil es niemand will sondern weil es so schwierig ist.

:roll:

Oh achja und zum Thema der Teufel hätte uns das Geld gebracht empfehle ich den Roman
Der Atlas unsichtbarer Kontinente

:D
 

Ein_Liberaler

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Vielleicht ist der ganze Adorno aber auch nur eleganter (wenn man Kompliziertheit für elegant hält) Unsinn. Was unterscheidet beispielsweise den Äquivalententausch vom Tausch, außer der klassischen Bildung, mit der man notwendig prahlen muß, will man das Wort gebrauchen?
 

Azazel

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Malakim schrieb:
Auch wenn das gerne vergessen wird, viele Dinge und ganz besonders politische und soziale Konzepte wurden in ganzer Breite bereits durchdacht. Daher wundert es mich wenn immer wieder Leute daherkommen und nun denken Sie haben da ganz neue Erkenntnisse (ohne auch nur einen der bereits gedachten Gedankengänge dazu zu kennen). Woran es hapert ist eine praktische Umsetzung und dies nicht überwiegend deswegen weil es niemand will sondern weil es so schwierig ist.
:D

Ich geh nicht davon aus, das ich der Erste bin, der so einen (oder ähnlichen) Denkansatz gehabt hat.
War nur eine spontane Idee. Bin auch kein allwissender Prophet.
Habe hier auch nicht das allwissende durchdachte Konzept parat.

Was ich aber auf jeden Fall beobachtet habe (auch an mir selbst)
das Menschen verlernt haben altruistisch zu handeln (Gegenteil von
Egoismus.)

Ist doch auch schon mal viel gewonnen, wenn sich jeder mal selbst
Gedanken macht, was für ihn idividuell Gut und Böse ist.

Macht auch Mühe. Scheck vor Weihnachten ausfüllen für irgendeine
Gemeinnützige Organisation, und von Schuldgefühlen freikaufen ist
einfach.

Zur Not fragt man halt einen anderen Menschen:

Darf ich Ihnen was Gutes tun?

So einfach ist das.
 

Simple Man

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Azazel schrieb:
Was ich aber auf jeden Fall beobachtet habe (auch an mir selbst) das Menschen verlernt haben altruistisch zu handeln.
Wann haben sie denn deiner Meinung nach so gehandelt?

Macht auch Mühe. Scheck vor Weihnachten ausfüllen für irgendeine
Gemeinnützige Organisation, und von Schuldgefühlen freikaufen ist
einfach.
:gruebel:
Wer hat weswegen Schuldgefühle?
Und ist es aus deiner Sicht abzulehnen, Hilfsorganisationen Geld zu geben?

Zur Not fragt man halt einen anderen Menschen:
Darf ich Ihnen was Gutes tun?
Und dann?


Btw: Gehste auf meinen Beitrag, den von agentP und den von Ein_Liberaler auch noch ein?
 

Malakim

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Ein_Liberaler schrieb:
Vielleicht ist der ganze Adorno aber auch nur eleganter (wenn man Kompliziertheit für elegant hält) Unsinn.

Durchaus im Bereich des Möglichen. Wenn dann ist das aber durchdachter Unsinn :D

Ein_Liberaler schrieb:
Was unterscheidet beispielsweise den Äquivalententausch vom Tausch, außer der klassischen Bildung, mit der man notwendig prahlen muß, will man das Wort gebrauchen?

Ich habe den Begriff verwendet, da Adorno diesen benutzt und ich darauf verweisen wollte. Ausserdem ist das so ein schöööner Begriff der gerne in der Kapitalismuskritik verwendet wird. :wink:

Ob da ein Unterschied zum einfachen Begriff Tausch besteht ist sicher ein interessantes Thema über das man trefflich streiten kann ;)


Azazel schrieb:
Was ich aber auf jeden Fall beobachtet habe (auch an mir selbst)
das Menschen verlernt haben altruistisch zu handeln (Gegenteil von
Egoismus.)

Ist doch auch schon mal viel gewonnen, wenn sich jeder mal selbst
Gedanken macht, was für ihn idividuell Gut und Böse ist.

Über sich selber zu reflektieren, ist auf jeden Fall sinnvoll. Inwieweit man daraus dann rückschlüsse auf alle anderen ziehen kann und sollte weiß ich nicht.
 

the_midget

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Ich finde Egoismus ist erst dann problematisch, wenn andere unter dem eigenen Vorteil leiden müssen.

Altruismus könnte man vielleicht so definieren, das jemand selbst Nachteile für sich in Kauf nimmt, wenn andere dadurch einen Vorteil haben. Allerdings bleibt auch hier das Problem, das man immer einen indirekten Vorteil findet, egal wie altruistisch jemand handelt.

Zudem wäre altruistisches Handeln aus der Perspektive des Individuums irrational.

Solange es aber nur begrenzte Ressourcen gibt, die unter den Menschen verteilt werden müssen, ist der Vorteil des einen immer ein Nachteil des anderen. Je mehr einer hat, desto weniger bleibt für die anderen übrig. Allerdings macht man es sich wohl zu einfach, wenn man daraus schliesst, wer etwas hat sei ein Egoist und wer nichts oder weniger hat sei ein Altruist.

Nehmen wir mal sowas wie Star Trek als Beispiel. Da hat die Menschheit ihre Probleme gelöst. Wie wurde das möglich? Indem man Technologien geschaffen hat, die eine quasi unbegrenzte Ressourcennutzung möglich machen. Essen aus dem Replikator, unbegrenzte Energie etc... Geld ist praktisch überflüssig.

Ich denke der Menschheit sind einfach Grenzen gesetzt, eben weil es solche Technologien (noch) nicht gibt, und Ressourcen nunmal begrenzt sind. Ein Umdenken kann vielleicht nur stattfinden, wenn die materiellen Vorrausetzungen vorhanden sind.

Andererseits profitieren doch auch viele Menschen vom Reichtum von zum Beispiel Bill Gates. Und ich denke auch nicht, daß es ihm nur ums Geld ging, sonst hätte er sich schon längst zur Ruhe setzen können. Vielleicht sind solche Menschen wie Bill Gates genau die, die es der Menschheit eines Tages ermöglichen, Technologien wie in Star Trek zu entwickeln.
Im Internet ist das auf virtueller Ebene ja schon möglich: Man kann Filme, Bücher, Musik usw. quasi unbegrenzt vervielfältigen und zumindest jeden der einen PC und einen Internetzugang hat zukommen lassen. Vielleicht ist das der erste Schritt...

Und es gibt natürlich auch viele Menschen, die Gutes bewirken, die nicht so berühmt und reich geworden sind wie BG. Und die sind es auch, die mir zeigen, daß die Menschen nicht von Grund auf egoistisch und schlecht sind.

Zudem sollte man sich bei allem Pessimismus auch mal vor Augen halten, daß die Lebensbedingungen wie wir sie in Europa zumindest erleben, noch niemals in der Geschichte so gut waren wir sie erleben dürfen. Die Herausforderung besteht nun darin, dies für die ganze Menschheit zu verwirklichen.


gruß

midget
 

antimagnet

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@egoismus-debatte:

wenn jeglich verhaltensweisen des menschen egoistisch sind (und es ist ein leichtes, sie dahingehend zu interpretieren), dann verliert diese bezeichnung ihre beschreibende qualität. bringt uns keine erkenntnis, wenn menschliches handeln qua definition als egoistisch bezeichnet wird. man könnte auch sagen: menschliches handeln ist menschlich - die erkenntnisse, die sich daraus gewinnen lassen, dürften gegen null gehen.

um mit egoismus also was anfangen zu können, muss es auch nicht-egoistische verhaltensweisen geben können - und da wäre die frage, wie diese denn aussehen.

erst dann kann man schauen, ob die menschen nun egoistischer geworden sind oder nicht. ich persönlich bezweifle ja, dass egoismus die zur zeit alles beherrschende antriebsfeder sein soll.
 

Simple Man

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:gruebel:

Nun mag es ja sein, dass alle Handlungen einem auch helfen und daher als egoistisch angesehen werden können - aber ist es nicht eher relevant, ob die Handlung bewusst egoistisch motiviert war. Soll heißen: Habe ich mich bewusst für eine Handlung entschieden weil sie mir hilft oder weil ich anderen helfen wollte ...

Also:

Egoistisch: Ich handle, weil es mir hilft ...
Nicht egoistisch: Ich handle und das hilft mir (auf irgendeine Weise), aber das stand für mich nicht im Vordergrund bzw. war mir gar nicht bewusst/spielte für meine Entscheidung keine Rolle ...
 

agentP

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Der Brockhaus definiert Egoismus übrigens wie folgt:
Egoismus [zu lateinisch ego >ich<] der, Eigenliebe, Ichliebe, die Gesamtheit der Antriebe und Strebungen, die von der eigenen Person ausgehen und diese in den Mittelpunkt stellen. Biologisch beruht der Egoismus auf dem Selbsterhaltungstrieb. Er wird ethisch vom Wert des Lebens gefordert, da er der Erkenntnis und Verwirklichung eigener Persönlichkeitswerte dient. Ethisch verwerflich wird er, wenn er sich im Geltungs- und Machtstreben zur reinen Selbstsucht steigert. Gegensatz: Altruismus.
Egoismus [zu lateinisch ego >ich<] der, Eigenliebe, Ichliebe, die Gesamtheit der Antriebe und Strebungen, die von der eigenen Person ausgehen und diese in den Mittelpunkt stellen. Biologisch beruht der Egoismus auf dem Selbsterhaltungstrieb. Er wird ethisch vom Wert des Lebens gefordert, da er der Erkenntnis und Verwirklichung eigener Persönlichkeitswerte dient. Ethisch verwerflich wird er, wenn er sich im Geltungs- und Machtstreben zur reinen Selbstsucht steigert. Gegensatz: Altruismus.

Von dem her wäre es sicher hilfreich, wenn man für das was der Brockhaus hier als "Selbstsucht" bezeichnet, eben genau dieses Wort oder vielleicht Egomanie benutzt, dann könnte man nämlich den wertneutralen Begriff Egoismus in Frieden lassen und müsste gar nicht erst Metadiskussionen führen.
:p
aber ist es nicht eher relevant, ob die Handlung bewusst egoistisch motiviert war.
Relevant wofür?
 

the_midget

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Vielleicht wäre es besser anstatt Egoismus und Altruismus gegenüber zu stellen lieber vom Begriff sozial auszugehen. Sozial im Sinne von am Bedürfnis anderer Menschen ausgerichtet, die Bedürfnisse anderer Menschen berücksichtigend. Und damit meine ich nicht, die Bedürfnisse anderer Menschen ausnutzend oder zu instrumentalisieren.

Es hat ja auch evolutionäre (also biologische) Gründe, daß der Mensch ein soziales Wesen ist, genau wie beim Selbsterhaltungstrieb und beim Egoismus.


gruß

midget
 

Helika

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Herausforderungen der Menschen im 21. Jahrhundert...

...die Punkte der Agenda 21 umsetzen, wie sie im Jahre 1992 in Rio de Janeiro formuliert wurden. Somit ist ein ganzheitlicher Ansatz gegeben, der versucht die ökologische, ökonomischen und sozialen Probleme zu lösen (alle drei, hier einen 'grünen' oder rein auf den Umweltschutz bezogenen Ansatz zu vermuten ist falsch).
Grundgedanke ist Sustainable Development oder kurz gesagt: Heute nur soviel verbrauchen an Ressourcen, dass noch künftige Generationen gut leben können.
Hierzu fördert man in Entwicklungsländern Projekte, die dort sowohl wirtschaftlichen als auch ökologischen Aspekten dienen, um selbst dort schon den Ressourcenverbrauch zu senken/garnicht erst hochschnellen zu lassen und den Menschen dort dennoch wirtschaftlichen und sozialen Aufschwung zu ermöglichen. Hilfe zur Selbsthilfe wird hier natürlich geleistet, da man die Abhängigkeit dieser Länder von den Industrieländern ermöglich will.
Aufklärungsarbeit für die Bevölkerung gehört natürlich auch dazu.

Ein wichtiger Punkt der Agenda 21 umfasste auch, dass die reichen Industrieländer einen festen Prozentsatz des BIP (?) an die Entwicklungshilfe geben, um dort die Umsetzung dieser Punkte zu ermöglichen. Ich muss wohl nicht sagen, welches Land sich gegen diese Abgabe am meisten gewehrt hat. Und wir dürfen unserer Regierung (und uns selbst?) auch an die Nase fassen, da keines der Industrieländer soweit ich weiß, bislang dieser Forderung in vollem Umfang nachkommt.

Altruismus und Egoismus in einem ^^
 

Ein_Liberaler

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the_midget schrieb:
Altruismus könnte man vielleicht so definieren, das jemand selbst Nachteile für sich in Kauf nimmt, wenn andere dadurch einen Vorteil haben.

Nachteile, oder Mühen, oder Zumindest den Verzicht auf mögliche Vorteile. Oder ist das nicht allgemein genug formuliert?


Solange es aber nur begrenzte Ressourcen gibt, die unter den Menschen verteilt werden müssen, ist der Vorteil des einen immer ein Nachteil des anderen. Je mehr einer hat, desto weniger bleibt für die anderen übrig.

Nur, wenn Du "Vorteil" als "größerer Ressourcenanteil" definierst. Ansonsten sind unzählige Kooperationsmöglichkeiten denkbar, die allen Beteiligten Vorteile (nicht einander, sodern dem status quo ante gegenüber) verschaffen.


Andererseits profitieren doch auch viele Menschen vom Reichtum von zum Beispiel Bill Gates.

Ich sehe es umgekehrt: Weil er vielen Menschen dienen konnte, hat er so reich werden können. (Dazu verholfen haben ihm abscheuliche Monopole, das trübt seinen Glanz "ein wenig".)

Im Internet ist das auf virtueller Ebene ja schon möglich: Man kann Filme, Bücher, Musik usw. quasi unbegrenzt vervielfältigen und zumindest jeden der einen PC und einen Internetzugang hat zukommen lassen. Vielleicht ist das der erste Schritt...

Pferdefuß: Obwohl die Grenzkosten nahe Null liegen, ermöglicht das Urheberrecht Preise wie für bibliophile Hardcover.

Helika schrieb:
Heute nur soviel verbrauchen an Ressourcen, dass noch künftige Generationen gut leben können.

Der Bedarf künftiger Generationen ist aber theoretisch unbegrenzt, weil die Erde noch von vielen Tausend Generationen wird bewohnt werden können, bevor die Sonne alles Leben auslöscht. So gesehen, dürften wir gar nichts mehr verbrauchen.

Wenn James Watt Umweltaktivist gewesen wäre, hätte er vielleicht gefordert, den Kohleverbrauch drastisch einzuschränken, mit desaströsen Folgen für die Industrialisierung, weil die Kohlevorräte in realistisch erreichbarer Tiefe so gut wie erschöpft waren. Da er aber Ingenieur war, hat er stattdessen die Dampfmaschine erfunden.

Künftige Generationen werden anders leben als wir und sich vielleicht sehr wundern, was wir ihnen für "unentbehrliches" Zeug hinterlassen.

Zweiter Punkt: Die Menschen im deutschen Mittelalter und früher Neuzeit waren sich bewußt, daß künftige Geneartionen kalten Zeiten entgegengingen, so, wie sie Wälder übernutzten. Allein, die Alternative war, selbst zu erfrieren, dann würde es keine künftigen Generationen geben. Unsere Situation ist nicht anders.

Mehr als Entwicklungshilfe würden den Entwicklungsländern übrigens Investitionen nützen, aber die bringen keine Soziologen, Entwicklungshelfer und UNO-Bonzen in Lohn und Brot. Und sie sind auf halbwegs rechtsstaatliche Zustände angewiesen.

Malakim schrieb:
Ich habe den Begriff verwendet, da Adorno diesen benutzt und ich darauf verweisen wollte.

Schon klar.

Ausserdem ist das so ein schöööner Begriff der gerne in der Kapitalismuskritik verwendet wird.

Man kann ihn packen, umdrehen, und gegen seine Erfinder verwenden. Insofern ist er tatsächlich schön.
 

the_midget

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Ein_Liberaler schrieb:
the_midget schrieb:
Altruismus könnte man vielleicht so definieren, das jemand selbst Nachteile für sich in Kauf nimmt, wenn andere dadurch einen Vorteil haben.

Nachteile, oder Mühen, oder Zumindest den Verzicht auf mögliche Vorteile. Oder ist das nicht allgemein genug formuliert?

Doch, passt schon.

Nur, wenn Du "Vorteil" als "größerer Ressourcenanteil" definierst. Ansonsten sind unzählige Kooperationsmöglichkeiten denkbar, die allen Beteiligten Vorteile (nicht einander, sodern dem status quo ante gegenüber) verschaffen.

Ich bin eher andersherum vorgegangen, nämlich bei der Definition von Nachteil, was dann geringerer Ressourcenanteil bedeutet, bzw. weniger Chancen die schon besetzten bzw. verbrauchten Ressourcen überhaupt erwerben zu können.

So nach dem Motto: Wenn Tante Erna sich Vier von Sechs großen Stücken Kuchen reinpfeift bleiben nur noch zwei für den Rest der Familie übrig.

Ist aber eine etwas holprige Metapher.

Was die Kooperationsmöglichkeiten angeht gebe ich dir recht. Die Frage ist nur unter welchen Bedingungen, jemand bereit ist zu kooperieren. Wenn jemand zum Beispiel meint, er hat zwar einen Vorteil wenn er kooperiert, aber ein noch größeren wenn er alleine arbeitet, ist die Gefahr groß, daß er nicht kooperiert.

Ich sehe es umgekehrt: Weil er vielen Menschen dienen konnte, hat er so reich werden können. (Dazu verholfen haben ihm abscheuliche Monopole, das trübt seinen Glanz "ein wenig".)

Mit der Formulierung kann ich auch leben, bzw. die ist sogar besser als meine. Aber weil er jetzt so reich ist, kann er auch wieder noch mehr Menschen dienen (und noch reicher werden).

Pferdefuß: Obwohl die Grenzkosten nahe Null liegen, ermöglicht das Urheberrecht Preise wie für bibliophile Hardcover.

Ich hatte dabei nicht den legalen Markt im Sinn, der ja in diesem Bereich auch eh noch völlig unterentwickelt ist. Wenn er besser entwickelt wäre, wären meiner Meinung nach Preise möglich, die niedrig genug sind um den illegalen Markt zu verdrängen.


gruß

midget
 

agentP

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Mit der Formulierung kann ich auch leben, bzw. die ist sogar besser als meine. Aber weil er jetzt so reich ist, kann er auch wieder noch mehr Menschen dienen (und noch reicher werden).
Wobei man mit genügend Wohlwollen aus folgendem Link ableiten könnte, dass er mit zunehmendem Alter lieber dient, als verdient.
ttp://de.wikipedia.org/wiki/Bill_&_Melinda_Gates_Foundation
 

Murcksdiebug

Meister
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the_midget schrieb:
(...) Und es gibt natürlich auch viele Menschen, die Gutes bewirken, die nicht so berühmt und reich geworden sind wie BG. Und die sind es auch, die mir zeigen, daß die Menschen nicht von Grund auf egoistisch und schlecht sind. (...)

Möchte hierzu anmerken, dass Gates sein an IBM verkauftes Betriebssystem DOS, nicht selbst entwickelt hat und auch Windows von Apples Macintosh kopiert hat. Naja... Steven Jobs ist allerdings auch nicht besser. Der hat von Xerox abguckt.

Und das alles völlig selbstlos, zum Wohle des Users...? :roll:
 

the_midget

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Murcksdiebug schrieb:
Und das alles völlig selbstlos, zum Wohle des Users...? :roll:

Nein, ich wollte nur ein Beispiel dafür bringen, das auch ein Verhalten, das nicht altruistisch ist dazu führen kann, das andere etwas davon haben.

m.
 

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