Henryk M. Broder

Henryk M. Broder ...

  • ... nervt.

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  • ... ist super.

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  • ... nervt, hat aber trotzdem recht.

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  • ... geht mir am verlängerten Rückgrat vorbei.

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  • Wer?

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  • Umfrageteilnehmer
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Simple Man

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So, damit der Eva Herman-Thread nicht weiter OT geht und man ja auch mal direkt über Herrn Broder diskutieren kann:

Wie ist eure Meinung zu Henryk M. Broder? Ist er einfach nur polemisch? Hat er eigentlich meistens recht? Oder hat er recht und könnte trotzdem weniger polemisch sein? Oder ist er einfach nur populistisch? Nervt er? Lest ihr ihn gerne? Oder kommt das einfach nur auf den Artikel/den Beitrag/das Buch an?


Wer ihn nicht kennt:
Wikipedia-Eintrag über Broder
Henryk-broder.com
Interview mit Broder
 

Ein_Liberaler

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Wenn er so richtig vom Leder zieht (Und das kann er! Chapeau!), dann sind seine Ergüsse für mich entweder unlesbar, wenn ich nämlich nicht mit ihm übereinstimme, aber keine Möglichkeit zu einem Dialog mit ihm habe, oder verursachen mir, wenn ich mit ihm übereinstimme (wobei ich nicht weiß, wann zuletzt), einen Anflug von schlechtem Gewissen. Deshalb habe ich auch darauf verzichtet, "Hurra, wir kapitulieren" zu lesen.

Politisch werde ich nie mit ihm übereinkommen, und mit jemandem, der seine Überzeugungen so pointiert, ohne Rücksicht auf Verluste und, wie mir scheint, ohne den geringsten Anflug von Zweifel vertritt, halte ich einen vernünftigen Dialog für schwer möglich.

Wenn ich zufällig auf seiner Linie liege und er sich zurückhält, dann kann ich seine Artikel, wie den zum Nazometer, nur unterschreiben.
 

Aphorismus

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Geht mir ähnlich, wenn auch etwas anders. Wenn ich seiner Meinung bin, macht es mir richtig Spaß seine Artikel zu lesen, gerade weil er ohne mit der Wimper zu zucken und oftmals auch sehr derbe austeilt. Das ist schlechterdings unterhaltsam. Nur: Ernst nehmen kann ich ihn, im Gegensatz zu vielen Positionen, die er vertritt, nicht. Ich glaube aber auch gar nicht, dass es sein Anspruch ist, in Sachen Seriösität ernst genommen zu werden. Er ist der Hofnarr des Spiegel und diese Rolle füllt er gut aus.

"hurra, wir kapitulieren!" ist dafür ein Paradebeispiel. Sprachlich teilweise unsauber formuliert, aber nichts desto trotz von der Grundposition her besser durchdacht als vieles, was besser formuliert daher kommt. Wobei er sprachlich überaus gewand ist - er setzt es nur von Zeit zu Zeit nicht ein. Bei ihm wird in Sachen Judentum/Nationalsozialismus noch und nöcher differenziert, aber Islam und Islamismus wild durcheinandergeworfen. Das wird es denen, die seine jeweiligen Positionen und Positionierungen nicht nachvollziehen können, nahezu unmöglich machen, ihn zu lesen.

Broder will nicht diejenigen aufrütteln, die anderer Meinung sind als er, sondern die, die ohnehin schon wie er denken, radikalisieren. In der Frage, wie man mit dem erstarkenden Islamismus umgehen soll, kam das sehr gelegen - es war notwendig. Das ist ein Verdienst, den man ihm nicht nehmen kann.

Neulich gab es auf Phoenix eine Talkrunde mit Henryk M. Broder, Martin Sonneborn (ehemaliger Chefredaktueur der Titanic und Vorsitzender der Partei) und ein paar anderen Gästen zum Thema Satire, die mir sehr gut gefallen hat. Wenn jemand zufällig eine Ahnung hat, ob es davon irgendwo im Internet einen Mitschnitt gibt, würde ich mich darüber sehr freuen!
 

Simple Man

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Winston_Smith

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Der Mann scheint ein recht dünnes Fell und keine guten Manieren zu haben

Soweit ich das in anderen Medien mitbekommen habe, wurde Broder zuvor mehrmals als Faschist beschimpft. Wenn das wirklich so war, halte ich die Antwort "Arschloch" für angemessen.

ws
 

Simple Man

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Wo hast du denn das gelesen oder gehört? Ich habe das nur bei der BILD gefunden und - mit Verlaub - die sehe ich sicherlich nicht als verlässliche Quelle ...

Ganz davon ab, finde ich die Beschimpfungen dennoch als eklig ... aber was soll man auch davon erwarten, wenn so drei Flitzpiepen wie Broder, Sarrazin und Karasek in der London School of Economics eine Diskussionsrunde abhalten dürfen ... unfassbar wissenschaftlich ... :why?:
 

Winston_Smith

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Ja, unter anderen war die BILD dabei. Aber wie gesagt: Wenn es so war, wie ich es mitbekommen habe, halte ich "Arschloch" für angebracht.


ws
 

haruc

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Achgott, Faschist ist doch ein dermaßen abgenutzter Begriff, der seine semantische Schärfe komplett eingebüßt hat. Die meisten Leute die damit um sich werfen haben doch gar keine Ahnung was sie sagen (und das trifft auf die meisten Auslassungen dieser Leute zu). Sie sagen "Faschist" und meinen "Jemanden mit einer unbequemen Haltung/Meinung". Letzteres ist ja durchaus durch die Meinungsfreiheit gedeckt, ersteres ein polemischer Kampfbegriff der zur einseitigen Parteinahme zwingt.

Die Strategie ist ziemlich durchsichtig und nicht sehr neu. Aber sie offenbart sehr viel über das Denken derjenigen Person, die Andere (nicht-Faschisten) als "Faschist" bezeichnet. Insofern ist "Arschloch" noch eine milde Antwort auf den Faschismus-Vorwurf. Und überaus zutreffend.
 

Simple Man

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Wow ... ich finde es erschreckend, dass gutes Benehmen und Contenance für einige hier keine Werte mehr darzustellen scheinen ... vor allem in einer wissenschaftlichen Institution ... ich meine, hier an Board wäre man für das "Arschloch" gesperrt oder zumindest verwarnt worden ... und das gerade einer wie Broder, der selber unheimlich gerne austeilt und mit politischen und rhetorischen Kampfbegriffen um sich wirft, bei einer Diskussion - Faschist hin oder her - so ausfallend wird, zeugt schon von einer unheimlichen Mimosenhaftigkeit und Arroganz ...

Ich finde übrigens immer noch - von BILD abgesehen - nirgendwo, dass Broder zuerst als Faschist tituliert wurde ... hier wird das aber schon als Faktum hingenommen, scheint mir ...
 

gaia

Meister
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Naja....wenn man DiePresse. com glauben will - wurde eher Sarrazin als Faschist bezeichnet und das aufgund seiner Einstellung gegenüber der Moslems....
Als Sarrazin den Raum betrat, stürzte ein Student auf die Bühne und lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit dem ehemaligen Bundesbanker und Berliner Finanzsenator, den er als "Faschisten" bezeichnete.
http://diepresse.com/home/politik/a...backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do

Ich finde die Reaktion von Broder auch unangemessen. Allerdings zeigt mir diese, dass er sich vielleicht doch betroffen fühlt- er hat die Beleidigungen ja mehrfach wiederholt und nicht nur mal eben so entgegengesetzt.
 

agentP

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Frau Fuchs war für den Stern anwesend und hat das F-Wort auch gehört.
Allerdings stellt sich hier die Reihenfolge der Ereignisse anders dar:

Dort trafen Demonstranten und Podiumsteilnehmer im Ballsaal zusammen, es kam zu einer Art Handgemenge vor der kleinen Bühne. Der Streit eskalierte. Henryk M. Broder beschimpfte einen jungen Mann als "Superarschloch". Der brüllte wütend, dass alle Anwesenden "Faschisten" seien, weil die Zuschauer inzwischen riefen, man solle da vorne aufhören. Die Streithähne wurden getrennt und zum Schweigen gebracht.
http://www.stern.de/politik/deutsch...don-sarrazin-und-die-bloedkoepfe-1654186.html

Ich verstehe nicht, warum das überhaupt so wichtig ist.

Ich kenne Broder vor allem von Fernsehauftritten und von seinem wöchentlichen Radiokommentar bei Radio1 (RBB)
Broder ist manchmal drüber und manchmal witzig, manchmal hört er sich an wie ein islamophober Rassist, ein anderes mal stellt er sich solidarisch vor alle Migranten, mal prangert er den hiesigen latenten Antisemitismus an, mal schimpft er selber über die israelische Politik. Rhetorisch hat das immer einen hohen Unterhaltungswert, inhaltlich darf man damit rechnen, dass man immer mal eine Überraschung erlebt. Ich persönlich nehme den Mann eher als Kabarettisten wahr, als dass ich ihn als Teilnehmer am Diskurs sonderlich ernst nehmen würde.
Gelesen habe ich vor Jahren vor Jahren nur mal "Der ewige Antisemit" und das fand ich so ganz schlecht nicht.
 

Simple Man

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Naja, mir geht es vor allem um den Rahmen, in dem das stattfand ... im Internet und im Fernsehen kann er ja von mir aus pöbeln soviel er will, aber in einer wissenschaftlichen Fakultät wie der der London School of Economics? Da erwarte ich doch schon ein Mindestmaß an gutem Benehmen sowie Gelassenheit ...
 

agentP

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Naja, mir geht es vor allem um den Rahmen, in dem das stattfand ...

Das ganze fand im Ballsaal des Hilton Hotels statt, nicht in der LSE, denn dort kam man nicht rein, weil Demonstranten den Zugang (vermutlich im Interesse der wissenschaftlichen Freiheit :-_-: ) blockierten. Siehe Artikel im Stern.
 

wintrow

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Oh nein er hat "Arschloch" gesagt...sperrt ihn ein!! Meine Güte gibst da keine wichtigeren Probleme?!

Und simple man wenn Broder nicht für derartige Debatten geeeignet ist wer dann? Unsere Politiker die die Themen wie Integration seit Jahrzehnten versaut haben? Da hör ich mir lieber Broder an!
 

Simple Man

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Wintrow, dass jemand wie du sich lieber einen Stammtischphrasendrescher und Polemiker wie Broder anhört, als z.B. einen Wissenschaftler, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, wundert mich nicht im geringsten. Und sei dir versichert: es spricht nicht für Broder ...
 

wintrow

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Simple Man da du immer noch nicht in der Lage bist zu definieren was Stammtisch ist lassen wir wohl besser das Reden in diese Richtung.

Nur weil du behauptest das Broder Polemiker ist muss das noch lange nicht so sein. Auch ich geb Broder nicht immer recht, oder die Art wie er es ausdrückt aber er spricht die Dinge wenigstens an im Gegensatz zu unseren "Kompetenten Wissenschaftlern und Politikern", die vieles Gut reden und den Sinn für die Realität verloren haben weil sie nicht in ihr Leben müssen.
 
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