Trestone
Großmeister
- Registriert
- 12. April 2002
- Beiträge
- 887
Am Beispiel der uralten Frage "Was war zuerst da: Henne oder (Hühner-)Ei?" möchte ich versuchen, eine dynamische Begriffsbildung gegen eine statische abzugrenzen.
Sei eine Henne definiert als "das Tier, das ein Hühnerei in sich trägt bzw. einmal in sich getragen hat".
Und sei Hühnerei definiert als "das Ei (Gebilde), das später zu einem Huhn heranwachsen wird".
Klassisch ist nun ein Tier zeitlebens ein Huhn oder eben nicht, ebenso ein Ei.
Läßt man aber Veränderung zu, so könnte folgendes geschehen:
Ein Nochnicht-Huhn trägt ein Nochnicht-Ei in sich. Eines Tages mutiert das Nochnicht-Ei im Nochnicht-Huhn zum Hühnerei. Gleichzeitig ist definitionsgemäß aus dem Nochnicht-Huhn ein Huhn geworden.
Beide haben sich also zugleich verwandelt, auch begrifflich.
Beim Untersuchen von Paradoxa (z.B. "Dieser Satz ist falsch") fiel mir auf,
dass sich alle Widersprüche vermeiden lassen, wenn man die Wahrheitszuweisung dynamisiert, also gewissermaßen alle Aussagen mit einem Taktstempel versieht und nur Metaaussagen zulässt, die sich auf vorhergehende Takte beziehen.
Für Stufe 0 legt man zweckmäßig fest, dass alle Aussagen wahr UND falsch zugleich sind. (Folgt aus gestufter Mengenlehre, die hier zu weit führen würde.)
Im obigen Beispiel angewand: In Stufe t+1 ist dieser Satz S wahr, wenn dieser Satz S in Stufe t falsch ist.
Da nun S in Stufe 0 falsch ist, ist S dann in Stufe 1 wahr, in Stufe 2 falsch, usw.
Das Paradoxon löst sich also gewissermaßen in der neuen Dimension t auf.
Das ganze erinnert an den Speicherzelleninhalt von Computern, deren Wert zum Takt t+1 ja auch nur von Werten und Inhalten zum Takt t abhängen kann, zu verschiedenen Takten aber durchaus verschieden sein kann.
Ist das jetzt nur ein zufälliges Phänomen, oder bin ich da auf etwas grundsätzliches gestoßen?
Erinnert mich an Heraklit "Wir steigen nicht zweimal in den selben Fluss",
können wir nicht zweimal den gleichen Gedanken denken?
Sei eine Henne definiert als "das Tier, das ein Hühnerei in sich trägt bzw. einmal in sich getragen hat".
Und sei Hühnerei definiert als "das Ei (Gebilde), das später zu einem Huhn heranwachsen wird".
Klassisch ist nun ein Tier zeitlebens ein Huhn oder eben nicht, ebenso ein Ei.
Läßt man aber Veränderung zu, so könnte folgendes geschehen:
Ein Nochnicht-Huhn trägt ein Nochnicht-Ei in sich. Eines Tages mutiert das Nochnicht-Ei im Nochnicht-Huhn zum Hühnerei. Gleichzeitig ist definitionsgemäß aus dem Nochnicht-Huhn ein Huhn geworden.
Beide haben sich also zugleich verwandelt, auch begrifflich.
Beim Untersuchen von Paradoxa (z.B. "Dieser Satz ist falsch") fiel mir auf,
dass sich alle Widersprüche vermeiden lassen, wenn man die Wahrheitszuweisung dynamisiert, also gewissermaßen alle Aussagen mit einem Taktstempel versieht und nur Metaaussagen zulässt, die sich auf vorhergehende Takte beziehen.
Für Stufe 0 legt man zweckmäßig fest, dass alle Aussagen wahr UND falsch zugleich sind. (Folgt aus gestufter Mengenlehre, die hier zu weit führen würde.)
Im obigen Beispiel angewand: In Stufe t+1 ist dieser Satz S wahr, wenn dieser Satz S in Stufe t falsch ist.
Da nun S in Stufe 0 falsch ist, ist S dann in Stufe 1 wahr, in Stufe 2 falsch, usw.
Das Paradoxon löst sich also gewissermaßen in der neuen Dimension t auf.
Das ganze erinnert an den Speicherzelleninhalt von Computern, deren Wert zum Takt t+1 ja auch nur von Werten und Inhalten zum Takt t abhängen kann, zu verschiedenen Takten aber durchaus verschieden sein kann.
Ist das jetzt nur ein zufälliges Phänomen, oder bin ich da auf etwas grundsätzliches gestoßen?
Erinnert mich an Heraklit "Wir steigen nicht zweimal in den selben Fluss",
können wir nicht zweimal den gleichen Gedanken denken?