Hausbau - oder wie kann man sich unglücklich machen

Eggi

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Wie das Thema besagt habe ich mir 2012 ein Haus gekauft. Beschreibung war "ideal für Handwerker".
Welcher Mann nennt sich nicht selbst die Reinkarantion von Hammer und Bohrmaschine und fühlt sich geehrt das ausgerechnet ER das Angebot finden durfte ...... .
Das war 2012 .... nun haben wir 2018 und ich baue immer noch. Wenn es gut läuft bin ich in ca. 4 Jahren durch - was aber bedeutet das nach 10 Jahren durchaus ein Schritte wiederholt werden dürfen.
Bevor ich mich weiterausheule frage ich mal so in die Runde ob es noch weitere Häusles Bauer gibt die ein wenig von ihrem Leid oder gar ihrem Erfolg erzählen wollen :) . Btw. ich bin nun 49 - und gesundheitlich nun ja - sagen wir mal unterer Durchschnitt *lach*.
 

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Ich habe großen Respekt vor Leuten, die selbst Hand anlegen und am Haus basteln. Ohne Experten kommt man da nicht aus. Ich muss gestehen, das ich auch Lust dazu hätte beim Bauen aktiv dabeizusein, aber ohne vorgefertigtes Konzept und gute Handwerker ist das nicht umsetzbar.
Wir haben allerdings eine Wohnung im Rahmen eines Dachausbaus gekauft. Leider hat das Unternehmen, welches die Wohnungen verkauft hat, nicht nur fähige Handwerker arbeiten lassen, außerdem lief der Ausbau schlecht koordiniert, sodass viele der über 20 Wohnungen in zwei Häusern Probleme aufzuweisen hatte: falsche Rigibsplatten im Bad, nicht korrekt funktionierende Fußbodenheizungen, sich verziehende Haustüren, fehlerhafte sanitäre Anlagen. Das mit den sanitären Anlagen hat uns erwischt: Gegengefälle, falsches Einführen der Zuleitungen (nicht 45°-Winkel), Verengungen, fehlende Abluft übers Dach - also einfach richtig schlechte Arbeit. Im Rahmen dessen ist unser Bad fertig, und eben doch nicht fertig. Das zieht sich nun schon seit vier Jahren, Wasserschäden inklusive. Und auch die Versicherung des Handwerkers ziert sich. Man kommt sich vor wie in einem Haifischbecken, wenn es um Wohnungs- und Hausbau geht, ob Verkäufer, Kreditgeber, Gewährleister oder Rechtsanwälte.
Ein interessanter Fakt ist noch dazu, dass die Firma, die ausgebaut hat, insolvent gegangen ist. Sie hat übrigens einen Rechtsstreit gegen die Hausverwaltung grandios verloren. Aber das Mutterunternehmen existiert noch: das macht sogar die Mietsonderverwaltung von einigen ausgebauten Wohnungen. Da fragt man sich, wie das rechtlich möglich ist. Und diese Mietsonderverwaltung macht der dementsprechende Mietsonderverwalter noch richtig schlecht, gibt Probleme nicht weiter, sodass die nächsten gerichtlichen Auseinandersetzungen in Aussicht stehen.

Aufgrund dieser Erfahrungen würden wir das nächste Mal gerne alles anders machen. Nur wie? Genossenschaftsbau? So ein paar Ideen existieren schon...
 

Eggi

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Von Kindheit an war es so dass mir Werkzeug näher lag als Spielzeug. Evtl. weil es stabiler war *gg*? Nun wie dem auch sei durfte ich naturnah aufwachsen so dass Gartenpflege, Reparatur und das Anlegen von Tischen und Stühlen (aus Beton .... wie habe ich dsa gehasst) am Wochenende meine Beschäftigung sein durfte.
Allerdings muß ich sagen das der erlernte Umgang mit Werkzeug mir im Leben sehr geholfen hat. Auch später habe ich mit Freunden deren Häuser gebaut, war nebenbei immer wieder gern gesehener Gast bei Umbauten. Mein Ursprünglicher Beruf war natürlich dann auch eher praktischer und nicht theoretischer Natur. Irgendwie kam ich dann auf die soziale Schiene und und bin da immer noch verhaftet wenn mich der theoretische Verlauf der Menschverwaltung ziemlich annervt.
Dass dann dieses Bastelobjekt von Haus in mein Leben stolperte war so was von einer Art Beschäftigungstherapie bis Lebensende. Gedanklich bin ich bestimmt Terrorist, denn die vielen Möglichkeiten die Bude zu sprengen, abzubrennen oder in Atome zu verwandeln fallen bestimmt in den Sektor.
Handwerker hatte ich drei am Start hier. Ein Dachdeckerunternehmen, eine Putzerkolonne und einen Installateur. Der Rest ist alles Eigenarbeit von meiner Freundin und mir. Da sie handwerklich leider sehr geschickt ist sind Diskussionenüber ab und Verlauf sowie um das Werkzeug (wer braucht es nun dringender) dauerhaft am Start.
Jedoch wenn man das eine oder andere erledigt hat fühlt man einen gewissen Selbstwert und die Bestätigung das es sich gelohnt hat.

Die Bude hatte folgende Mängel:
- fehlende Drainage
- marodes Gebälk und Betonziegel der ersten Bauart (wahrscheinlich)
- unverputzte Fassade
- Böden mit unterschiedlichstem Niveau (hätte man einen Ball in die eine Ecke gelegt und rollen lassen wäre er an der anderen Seite mit Lichtgeschwindigkeit angekommen)
- dunkle Räume aufgrund alter, zu kleiner Fenster
- diverse Anbauten (ich habe einen Gang gefunden der im ersten Stock hinter der Wand verlief...)
und vieles mehr.

Drainage ist fast erledigt und die Optik vom Haus ist zwischen griechisch und Deutsch. Heute werde ich noch in den Graben dürfen und die neu verlegte Regenwasser Leitung mit Entlüftungen/Wächterschächten versehen. Geographisch habe ich Glück - am Haus sind 1600m² Grundstück so dass ich das Regenwasser ohne Abgaben auf dem eigenen Grundstück versickern lassen kann.

sonnige Grüße aus NRW - Don aka Eggi
 

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Hat es gestern mit den Regenwasserleitungen geklappt? Heute soll es hier in Bayern nochmal kräftig regnen - ich vermute mal, in NRW dürfte es einen vergleichbaren Wetterumschwung haben...

Man liest ja immer wieder von Häuserbeispielen, bei denen wirklich runtergekommene Buden auf AAA-Qualität gepimpt werden. Haben die Leute so ein gutes Händchen, haben sie so viel Geld, oder sind es Architekten/Handwerker in einem? Denen würde man es ja gerne nachmachen, aber es ist halt ein Riesenunterfangen mit ständigen Überraschungen. Vielleicht wird man mit Häusern nie fertig, wenn man es nicht schafft, das komplette Haus in eine Art Neuzustand zu versetzen...

Ihr habt ein 1600m²-Grundstück am Haus. Wie nutzt ihr den? Baut ihr an?
 

Eggi

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So - auch mal wieder Zeit sich am Rechner sehene zu lassen .... .
Regenwasser macht das was es soll - es versickert im Garten (bzw in der Rigole). Es ist eine bewissene Tatsache das ein Haus nie fertig wird. Wie alles was mechanisch oder andersweitig gefügt wird neigt auch ein Haus zum üblichen Verschleiß. Seien es Setzriße (bei Umbauten oder Neubauten fast normal) in der Fassade, oder Leitungen etc die nach einer gewissen Laufzeit erneuert werden müssen.
Bei den Bausendungen bekomme ich immer einen Lachkrampf wenn ich sehe wie schnell dort ein Estrich trocknet, die verputzte Wand gestrichen werden kann oder verschiedene Gewerke in einem wurschteln. Ein klarer Fall von GEHT NICHT.
Abgesehen von den finanziellen Aspekten die gefließentlich unter den Tisch fallen. Der durchschnittliche Hausbauer hat nicht das Geld für die Sachen die da so selbstverständlich vom LKW geladen werden.
Die 1600 m² sind Garten, klingt nach Luxusproblem - und ist eines .... . Ich wollte einen Teil splitten und verkaufen - jedoch kommt mir die Gemeinde dabei quer. Zudem ein Teil als nicht bebaubare Landwirtschaftliche Nutzfläche gewertet wird.
Zumindest habe ich die Chance einen Teil des Gartens relativ wild zu lassen - so dass ich dem Insektensterben wenn auch nur wenig - aber zumindest etwas entgegenwirken kann. Für anfallendes Holz besitze ich eine Feuerstelle mit ca 2m Durchmesser und habe das Glück mit einer Ausnahme mit einer guten Nachbarschaft gesegnet zu sein.
Die eine Nörgelbacke hat selbst genug Dreck am Stecken so dass ich meine Ruhe habe *gg*.
Aber grundliegend ist es so dass wenn man sich ein wenig reinfuchst kann man vieles selbst machen - nur bei Gas und Elektrik sollte man doch den Fachmann fragen.
 

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Eigentlich wollte ich vor Wochen einen Thread zum Thema "Hausbau" im "Kreativforum" eröffnen. Ich meine - ja - der Hausbau hat schon einigen das Genick gebrochen. Andererseits haben manche Häuslebauer tolle Projekte - Neubauten, Umbauten, auch Neuentwickeltes - umgesetzt und ihre eigenen Fähigkeiten reinspielen lassen. Natürlich auch nicht ohne Fehler. Ist das Haus dann auch da, wird es schon seinen regelmäßigen Tribut fordern. Mein Stiefvater zum Beispiel hat sein Können als Fliesenleger in der Erweiterung des eigenen Hauses ausgereizt. Er hat nicht nur verschiedene Böden gefliest, sondern auch die ganzen Wände hochgefliest. Hat seinen eigenen Reiz, ist aber sicherlich nicht Jedermanns Sache. War halt der Fachmann dran...
Erst kürzlich waren wir bei einem Schreiner zu Besuch, der ebenfalls sein Haus erweitert hat. Fachwerk - war aber nicht unter Denkmalschutz, da er das Fachwerk erstmal freigelegt hat. Du kannst dir vorstellen, dass die verschiedensten Hölzer in der Gestaltung eine wichtige Rolle spielen. Dielen im Bad, Einbauregale und -schränke, ob Türen oder Fenster, Ausgestaltung der Dachschrägen - alles hauptsächlich sein Schaffenswerk.

Wenn wir mal einen ausreichend großen Garten haben, dann planen wir Obst- und Nussbäume in die Wiese zu setzen. Mit dem eigenen Gemüse- und Kräutergarten würden wir ein wenig in Richtung Selbstversorgung zielen. Noch sind das Träume, aber vielleicht klappt es ja doch bald mit der Umsetzung.
 

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